Stornieren einer Bestellung als Verkäufer

[littelGitte]

Hallo,
mir ist was blödes passiert.
Ich habe ein Buch von meinem Mann eingestellt (von dem ich dachte das kann weg).

Das heißt, das Buch das jemand bei mir bestellt hat, kann ich doch nicht verkaufen.
Bisher habe ich dem Käufer noch keine Zahlungsinformationen zukommen lassen und auch sonst kein Kontakt zum Käufer gehabt.

Welche Möglichkeiten gibt es den Kauf als Verkäufer zu stornieren????
Ist der Kauf erst wirklich dann abgeschlossen wenn ich die Bankdaten schicke oder ist das eigentlich vorher schon ein "Kaufvertrag" mit dem Käufer wenn er das Buch bei mir bestellt?

Danke

[williwu]

Streng genommen kannst du sofort stornieren, denn das Angebot kommt vom Käufer, die Annahme erfolgt beim Verkäufer. Wenn du also nicht annimmst, kommt kein Kaufvertrag zustande. Das Einstellen deiner "Angebote" ist noch kein Angebot im rechtlichen Sinn. Auch vor einen Kontakt mit dem Käufer brauchst du keine Angst haben, denn solange du nicht ausdrücklich das Kaufangebot annimmst, gehst du keinen Vertrag ein. Vor einer Stornierung solltest du aus Fairness unbedingt den Käufer kontaktieren.

Noch strenger genommen brauchst du gar nicht stornieren, denn der Begriff ist falsch. Richtig müsste es heißen "Rücktritt vom Vertrag". Aber um von einem Vertrag zurückzutreten, müsste erst einmal einer zustande gekommen sein (s. o.). Der Begriff "Stornierung" bezeichnet lediglich eine Rückbuchung. Vielleicht meint booklooker damit ja eine Rückbuchung der Provision.

Etwas ganz anderes ist der Stil: Natürlich kann es immer Gründe geben für eine Stornierung. Aber das Motiv "Ich wollte es verkaufen aber nun will ich doch nicht, mein Mann ist dagegen" ist schon sehr, na, sagen wir mal, speziell. Jedenfalls solltest du das dem Käufer sehr, sehr nett erklären, der wird wahrscheinlich mit der Begründung zu Recht nicht glücklich sein. Wirft auch kein so gutes Licht auf Privatverkäufer. Vielleicht könnte einfach eine Kiste helfen, in die dein Mann seine Bücher legt, wenn du sie verkaufen darfst? Bücher außerhalb der Kiste, die nicht dir gehören, sind dann tabu.

[kalokalokairi]

Ich sehe es in einem Punkt etwas anders als @williwu:

Wenn ein Verkäufer "garantiert lieferbar" für seine Angebote einstellt, sehe ich den Kaufvertrag als mit der Bestellung zustandegekommen.

[williwu]

Hm,

Wenn ein Verkäufer "garantiert lieferbar" für seine Angebote einstellt, sehe ich den Kaufvertrag als mit der Bestellung zustandegekommen.

Demgegenüber

Mit dieser Einstellung legen Sie fest, ob Sie alle bei uns gelisteten Angebote exklusiv und ausschließlich über booklooker anbieten. Ihre Angebote werden entsprechend gekennzeichnet und Ihre Verkaufschance erhöht sich.

Da steht nix von Verkaufsverpflichtung, das ginge rechtlich auch nicht.

Es ist doch nun mal so: Ein Kaufvertrag kommt mit Angebot und Annahme zustande, so steht's im Gesetz. Das kann nicht jeder für sich entscheiden, der eine sieht es so, der andere so, das braucht schon verbindliche Regeln. Ob die garantierte Lieferbarkeit aus der "Aufforderung zur Abgabe eine Angebotes" eine verbindliche Willenserklärung macht? Nö, sehe ich nicht so, lässt sich auch mit dem BGB nicht vereinbaren. Wenn du in einem Elektromarkt ein exklusives Produkt siehst, ändert sich doch an diesen Gegebenheiten auch nichts. Das heißt nur, dass man dieses Produkt nicht in jedem anderen Markt auch bekommt. Und deine garantiert lieferbaren Bücher eben auch nicht bei ebay oder sonstwo. So eine große Bedeutung hat diese garantierte Lieferbarkeit nicht.

Aber ich stimme zu, dass die garantierte Lieferbarkeit zumindest psychologisch und vielleicht auch moralisch in dem vorliegenden Fall zur Lieferung verpflichten. Und generell auch zu noch mehr Sorgfalt beim Einstellen führen sollten.

[kalokalokairi]

Hm,

Wenn ein Verkäufer "garantiert lieferbar" für seine Angebote einstellt, sehe ich den Kaufvertrag als mit der Bestellung zustandegekommen.

Demgegenüber

Mit dieser Einstellung legen Sie fest, ob Sie alle bei uns gelisteten Angebote exklusiv und ausschließlich über booklooker anbieten. Ihre Angebote werden entsprechend gekennzeichnet und Ihre Verkaufschance erhöht sich.

Da steht nix von Verkaufsverpflichtung, das ginge rechtlich auch nicht.

Es ist doch nun mal so: Ein Kaufvertrag kommt mit Angebot und Annahme zustande, so steht's im Gesetz. Das kann nicht jeder für sich entscheiden, der eine sieht es so, der andere so, das braucht schon verbindliche Regeln. Ob die garantierte Lieferbarkeit aus der "Aufforderung zur Abgabe eine Angebotes" eine verbindliche Willenserklärung macht? Nö, sehe ich nicht so, lässt sich auch mit dem BGB nicht vereinbaren. Wenn du in einem Elektromarkt ein exklusives Produkt siehst, ändert sich doch an diesen Gegebenheiten auch nichts. Das heißt nur, dass man dieses Produkt nicht in jedem anderen Markt auch bekommt. Und deine garantiert lieferbaren Bücher eben auch nicht bei ebay oder sonstwo. So eine große Bedeutung hat diese garantierte Lieferbarkeit nicht.

Aber ich stimme zu, dass die garantierte Lieferbarkeit zumindest psychologisch und vielleicht auch moralisch in dem vorliegenden Fall zur Lieferung verpflichten. Und generell auch zu noch mehr Sorgfalt beim Einstellen führen sollten.

Ich halte meine angebotenen (garantiert lieferbaren) Bücher für konkrete und verbindliche Angebote mit der Interpretation:
Wer bei mir kauft, nimmt mein Angebot an (zu meiner großen Freude, wieder ein kleines bisschen mehr Platz).

Sonst bräuchte man diese Einstellung doch eigentlich gar nicht.

[tzgermany]

Ich halte meine angebotenen (garantiert lieferbaren) Bücher für konkrete und verbindliche Angebote mit der Interpretation:
Wer bei mir kauft, nimmt mein Angebot an (zu meiner großen Freude, wieder ein kleines bisschen mehr Platz).

Der Nachteil davon wäre, dass du niemanden als Käufer, mit dem du aus irgendeinem Grund keinen Vertrag schließen möchtest, ablehnen könntest, und diese Möglichkeit wollen sich einige durchaus offenhalten.
Meines Erachtens schließt die Funktion nur aus, dass du nicht lieferst, weil das Buch nicht verfügbar ist.

[williwu]

Wer bei mir kauft, nimmt mein Angebot an (zu meiner großen Freude, wieder ein kleines bisschen mehr Platz).

Ja, das ist anständig und ehrt dich, aber gefragt war hier ja nach der rechtlichen Situation, und das Gesetz meint es hier nicht so streng mit dir wie du selbst.

Sonst bräuchte man diese Einstellung doch eigentlich gar nicht.

Nun ja, sie garantiert Exklusivität. Der Normalfall ist doch, der Käufer bestellt und der Verkäufer liefert. Und wenn der Käufer dann sicher sein kann, dass er nicht die Antwort erhält "Bei ebay steht das Ding gerade in einer Auktion und das Gebot ist höher als mein Preis hier, also wenn du mitmachen willst..." oder er lesen muss "Habe das Ding gerade über Amazon verkauft und noch nicht die Zeit gehabt, es hier aus dem Angebot zu nehmen", ist das doch auch schon was. Davon hat der Käufer etwas mehr Sicherheit, booklooker kann den Käufern Verkäufer mit größerer Sicherheit garantieren und der Verkäufer selbst, na ja, vielleicht hebt es sein Ansehen?

Meines Erachtens schließt die Funktion nur aus, dass du nicht lieferst, weil das Buch nicht verfügbar ist.

Nicht einmal das, glaube ich. Das Buch/die DVD/die CD/das Spiel könnte in der Zwischenzeit einen Schaden genommen haben, bei einem Umzug verschütt, bei einem Einbruch oder einem unentdeckten Diebstahl bisher unbemerkt abhanden gekommen sein. Die Funktion, so wie ich sie verstehe, schließt nur aus, dass du die Ware anderweitig (auf anderen Plattformen oder handfesten Flohmärkten) anbietest, solange dein bl-"Angebot" aktiv ist. Ich hab das mal gehabt, dass ich eine DVD vor der Lieferung noch einmal getestet habe, und plötzlich lief sie nicht mehr, hatte einen Riss. Ob das die Gören waren (ich verwahre meine Waren nicht im Panzerschrank) oder mir das irgendwann mal nicht aufgefallen ist -egal.

[antje]

Meines Erachtens schließt die Funktion nur aus, dass du nicht lieferst, weil das Buch nicht verfügbar ist.

Nicht einmal das, glaube ich. Das Buch/die DVD/die CD/das Spiel könnte in der Zwischenzeit einen Schaden genommen haben, bei einem Umzug verschütt, bei einem Einbruch oder einem unentdeckten Diebstahl bisher unbemerkt abhanden gekommen sein. Die Funktion, so wie ich sie verstehe, schließt nur aus, dass du die Ware anderweitig (auf anderen Plattformen oder handfesten Flohmärkten) anbietest, solange dein bl-"Angebot" aktiv ist. Ich hab das mal gehabt, dass ich eine DVD vor der Lieferung noch einmal getestet habe, und plötzlich lief sie nicht mehr, hatte einen Riss. Ob das die Gören waren (ich verwahre meine Waren nicht im Panzerschrank) oder mir das irgendwann mal nicht aufgefallen ist -egal.

Hmm - genau aus diesem Grund habe ich das "garantiert lieferbar" nicht drin - weil ich immer befürchtet habe, dass ein Artikel nach der Bestellung irgend einen Schaden genommen hat oder ich ihn verlegt habe (obwohl ich mit den Jahren ein für mich hervorragendes Lager-System entwickelt habe).
Aber wenn das mit der "garantierten Lieferbarkeit" nicht so ganz eng zu sehen ist (was ja eigentlich auch gar nicht geht), dann werde ich das mal einschalten. Denn ich biete meine Bücher nur und ausschließlich über booklooker an bzw. schalte einzelne Angebote auf Pause, wenn sie mal nicht gleich greifbar sind, aus welchem Grund auch immer.