Gregor Schürer: Max Mümmel. Geschichten für die Osterzeit

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Vandam
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Gregor Schürer: Max Mümmel. Geschichten für die Osterzeit

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Gregor Schürer: Max Mümmel. Geschichten für die Osterzeit, Norderstedt 2016, Books on Demand, ISBN 978-3739239415, Softcover, 75 Seiten, Format: 12,7 x 0,5 x 20,3 cm, Buch: EUR 4,90, Kindle Edition: EUR 2,49.

Max Mümmel ist eigentlich schon ein alter Hase. Seit rund 15 Jahren hoppelt das neugierige Osterhäschen durch die kindgerechten Kurzgeschichten von Gregor Schürer. 14 dieser Geschichten – plus ein „Bonustrack“ über den Pfingstochsen – sind in diesem Büchlein vertreten.

Zum Vorlesen und Selberlesen
Ich weiß nicht, woran es liegt, aber irgendwie schreien die Geschichten dieses Autors immer danach, vorgetragen zu werden. Sie haben dafür die richtige Länge, enden mit einer Pointe und/oder einer Aufforderung ans Publikum – und ich sehe beim Lesen im Geiste stets einen Vorleser und eine Anzahl andächtig lauschender Menschen verschiedenen Alters. Ab und zu wird geschmunzelt und auch mal laut gelacht.

In den Geschichten erfahren wir auf witzige und phantasievolle Weise zum Beispiel, wie die Hasen zu ihren langen Ohren kamen und warum man diese ausgerechnet „Löffel“ nennt. Wir lernen, wie die Osterhasen zu ihrem Job kamen, wieso man die Ostereier bunt bemalt und in Nestchen legt und woher die Osterhasen wissen, wo sie ihre Gaben verstecken müssen. Warum es kein Fehler sein muss, ein Hasenfuß zu sein, dass zwischen „Osterwasser“ und „Obstwasser“ ein signifikanter Unterschied besteht und warum Hühner keine Schokolade essen sollten, das erfahren wir auch.

Max Mümmel will unbedingt ein großer, kluger Hase werden und fragt und fragt und fragt. So entdeckt er – und der Leser mit ihm – was es mit dem Osterfeuer auf sich hat, wie das Schneeglöckchen zu seinen Namen kam und warum man die Ostereier kocht, statt sie roh zu verschenken.

Manchmal merkt man schon, dass der kleine Max noch viel lernen muss. So weigert er sich etwa hartnäckig, Ostereier in den Weinbergen auszuliefern. Nicht, weil ihm das Gelände zu steil wäre. Nein, der Grund ist ein anderer. Irgendwas muss er da falsch verstanden haben. Und auch die Postleitzahlen sind ihm nicht ganz geheuer, bis sein Vater ihm die Sache noch einmal geduldig erklärt.

Papa ist Max Mümmels Held
Auf jeden Fall ist der Vater Max Mümmels großes Vorbild. Das wird immer wieder in den Geschichten deutlich.
„Das ist ja spannend, Papa, was du alles weißt!“, rief Max Mümmel begeistert. Der Hasenvater schmunzelte und freute sich über das Lob seines Jüngsten.
„Und ihr, liebe Kinder, wisst es jetzt auch. Und wenn ihr mal etwas nicht wisst, fragt am besten einen alten Hasen."
(Seite 54)
Guter Tipp! Nicht nur für kleine Osterhasen.

Meine erklärte Lieblingsstory ist die von der Entstehung des Eierlikörs (MAX MÜMMEL UND DER EIERBRUCH, Seite 23 ff). Das ist zum Brüllen, nicht nur für Kinder!

Wer Ostergeschichten zum Vorlesen sucht für groß oder klein, mit lustigem oder ernsthaften Inhalt, mit märchenhaftem, historischen oder christlichen Hintergrund – hier wird er/sie fündig.

Und was passiert, wenn die jungen Leserinnen und Leser dem Osterhasen tatsächlich einen Brief an die im Buch genannte Adresse schicken? Ich habe recherchiert: Hanni Hase wird sie nicht enttäuschen und ihnen, wenn sie ihren Absender angeben, auch eine Antwort schicken. HANNI-UND-NANNI-Leserinnen mögen sich vom Vornamen bitte nicht irritieren lassen: Bei den Osterhasen ist Hanni offenbar ein Jungenname.

Der Autor
Gregor Schürer, 1957 geboren, lebt seit vielen Jahren mit seiner Familie an der Ahr. Weitere Informationen über den Autor gibt es unter http://www.autorenhof.de.
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