Noch'n altes Jugendbuch ...

[williwu]

... gesucht!

Wie immer: Ich weiß nicht Verlag, Titel, Autor.

Das Titelbild war so im Stil der frühen Siebziger, Scriptolzeichnung mit Wasserfarben koloriert, so wie die Titelbilder der alten Hardcover-Detektiv-Kim-Bücher, aber ohne roten Hintergrund. Zum Stil passt der "PEB"-Verlag oder die "Göttinger Jugendbücher", aber ich vermute nicht unbedingt, dass einer dieser Verlage dahintersteckt. Als Grundtenor der Farben würde ich blassgelb vermuten, bin aber nicht sicher. Und wie immer, das betrifft nur die Ausgabe, die ich kenne, es mag auch andere in anderen Verlagen mit anderen Titelbildern geben.

Deshalb zur Handlung, die kann sich nicht ändern: Das Ganze spielt in England (oder mindestens in Großbritannien) in den Sechzigern oder Siebzigern. Protagonistin ist ein 16- bis 18-jähriges Mädchen, Ich Erzählerin. Es geht auch um ihre Schwester, die einen neuen Freund hat, einen jungen, gut aussehenden Offizier, etwas weicheiartig. Aber eigentlich ist die Schwester hinter einem etwas älteren Freund dieses jungen Offiziers her, einem Typ, mit den ersten grauen Haaren, aber wohl ziemlich männlich. Viel mehr weiß ich auch nicht, außer, dass sich die Handlung zu einer ausgewachsenen Spionagegeschichte ausweitet, und am Ende war's einer der beiden Angebeteten, ich weiß aber nicht mehr, welcher. Das Buch endet damit, dass die Ich-Erzählerin die Auflösung berichtet und dann noch einen Satz von sich gibt, sinngemäß: "Ich habe keine Zeit mehr, denn auf der Rückfahrt (von Irgendwo) habe ich John (oder Charly oder George oder Dustin) kennen gelernt, und der ist so süß."

Ein Detail: Die Erzählerin trägt immer Herrentaschentücher, weil ihr Damentaschentücher zu klein sind. Gab's denn damals in England noch keine Papiertaschentücher?

Die Erzählweise war frech und spritzig (sagt man noch so?), das Buch war mE weniger wegen der Handlung als vielmehr wegen des Stils interessant.

Vielen Dank schon mal für das Anwerfen der grauen Zellen.

[spiralnebel111]

Es gab schon Papiertaschentücher und wohl auch in Engelland, aber es war auch durchaus noch üblich, dass man sein Taschentuch dabei hatte. Und das war eben ein Stofftaschentuch.
Das Buch kenne ich leider nicht.

[williwu]

Nun ja, Ende der Sechziger war ich Grundschüler, über das Warenangebot damals weiß ich nichts. Über unser Leben damals schon. Heizen mit Kohle und Holz, Badewasser (jedes heiße Wasser) musste auf dem Herd gekocht werden, keine Spülung auf dem Plumpsklo, Selbstversorger mit riesigem Garten usw.

Ich hatte als Kind Dschungelbuch-Taschentücher von meinem Patenonkel geschenkt bekommen, aber die waren nur für den Kirchgang oder wenn man zu Familienfesten ging. Unter der Woche nahm man ein "Tempo", eben weil das nicht gewaschen werden musste und wohl billig genug war (auch Wäsche waschen war eine Angelegenheit von Wasser auf dem Herd kochen, alles in einen großen Zuber tun, mit einem riesigen Holzlöffel umrühren, härtere Flecken auf dem Hackbrett ausreiben usw., da vermied man an Wäsche, was ging). 1970 die erste Waschmaschine, wir Kinder saßen davor und fanden das Ding genau so spannend wie Fernsehen bei den Nachbarn. Die hatten alles, Telefon, Auto, Fernseher, keine Kinder.

Tscha, was so ein Jugendbuch alles hervorruft ...
Schade, dass du es nicht kennst.

[williwu]

Leider noch offen, die Suche. Vielleicht gibt es inzwischen neue wissende Forenmitglieder?

[williwu]

Ich hole auch diese - immer noch aktuelle Suche - wieder etwas hervor.

[spiralnebel111]

Kann man es denn als Mädchenbuch einordnen? Verglichen mit heutigen Jugendbüchern sehr schlicht?
So was wie "Karen bleibt nichts erspart" von Hildegard Diessel?
Der Stil den Du erwähnst sagt mir leider nichts, obwohl ich etliche Kim-Bücher habe. Kannst Du mal ein Beispiel zeigen? Bin so viel in den Jugendbüchern unterwegs. (So oft ich kann).

[williwu]

Ein Bild, gern, z. B.

Nur eher Gelb als Grundfarbe und ein Mädchen, das im Schilf herumschleicht (glaube ich), womöglich mit einer Yacht im Hintergrund. Aber wie schon gesagt, das Buch kann ja auch in anderer Form veröffentlicht worden sein. Wenn ich erst einmal Titel und Autor wüsste, dann könnte ich mir ja die Ausgabe aussuchen. Es war eine Büchereiausgabe, daher ist es auch möglich, dass es sich um einen Schutzumschlag handelte, der von der Bücherei unter einer Schutzfolie eingeklebt wurde. Ob es auch Innenillustrationen gab, weiß ich nicht mehr. Und wie schon gesagt, ich habe es in den 70ern gelesen ...

Mädchenbuch? Ja, mag sein, dass es so eingestuft werden kann oder auch wurde. Ich weiß nicht, ob es ein Autor oder eine Autorin war. Höchstwahrscheinlich war die/der Autor/-in selbst britisch. Ich glaube allerdings, dass ich es eher bei den Kinder-/Jugendkrimis fand. Und frühadoleszente Jungen haben sicherlich auch gern solche Bücher gelesen.

Hildegard Diessel? Da kenn ich die "Ortrun"-Bücher. Nee, das ist ein ganz anderer, viel älterer, viel deutscherer Schreibstil (ohne Wertung, ich finde die Bücher als Zeitzeugnis gut). Das sind auch typischere Mädchenbücher. Ich glaube schon, dass die Bücher zeitlich gar nicht so viel auseinander liegen, aber der Stil in den angelsächsischen Ländern war doch eine Zeit lang moderner. Das hing sicherlich auch mit dem Mädchenbild in den jeweiligen Ländern zusammen

[spiralnebel111]

Danke, ich guck auf jeden Fall mit!

[williwu]

Mittlerweile sind sicher einige neue Mitglieder im Forum, die vielleicht das Buch kennen könnten, deshalb bring ich meine Suche noch mal in Erinnerung.

[spiralnebel111]

Ein Bild, gern, z. B.

Nur eher Gelb als Grundfarbe und ein Mädchen, das im Schilf herumschleicht (glaube ich), womöglich mit einer Yacht im Hintergrund.

Besteht die Möglichkeit, dass Du zwei Bücher im Sinne hast? Ein Mädchen im Schilf habe ich gefunden, aber es ist leider nicht das gesuchte Buch.