Das heikle und komplexe Verhältnis der Geschlechter ...
Ein verunsicherter, aber im Grunde starker und geradliniger Mann. Eine starke, aber psychisch verletzte und nicht ohne Grund überall Verrat witternde geradlinige Frau. Auf einem Planeten mit exotischen Lebensformen treffen sie aufeinander und nähern sich trotz aller Missverständnisse und Widrigkeiten einander an. Das ist in Kürze der Plot, und der mag nicht unbedingt revolutionär anmuten. Und ein Action-SF-Thriller liegt hier auch nicht vor. Doch es ist ganz bestimmt ganz genau die Geschichte, die Barbara Slawig erzählen wollte, und sie tut das sehr überzeugend und stimmig. Die Charaktere sind gut geschildert, ihre Motivationen stets nachvollziehbar, die fremde Welt der Zukunft wird einem alltäglich vertraut, und die Sprache ist ein erfreulich unaufdringlicher, fesselnder Erzählton. Etwa 100 Seiten vor Schluss habe ich das Buch nochmal von vorne angefangen, um unbelastet von inhaltlichen Erwartungen den Stil und die Machart zu genießen. Auch beim zweiten Durchgang ein Lesegenuss, und der Schluss hat dann auch nicht enttäuscht. Die Erstausgabe von Haffmans (Zürich, 2000) ist außerdem ein sehr schönes Buch.