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Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Fr 20. Aug 2010, 20:05
von lemmy
Beim Durchlesen der Postings schleicht sich bei mir der Gedanke ein: "Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?"
Überlassen wir es doch den Käufern, ob sie überhöhte Versandkosten bezahlen möchten oder nicht :!:

(Siehe Thread über Kaufpsychologie: Manchmal gehen teurere Bücher weg, weil die billigeren überzogene Versandkosten haben.)

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 01:37
von Flachs
c.b.1968 hat geschrieben:Warum nicht Standard-Werte (Gewichtsstaffel) die für alle gilt?
Weil dann auch die Verpackung standardisiert werden müßte. Ich verwende beispielsweise aussschließlich gebrauchtes Verpackungsmaterial, so daß meine Versandkostentabelle sich unterhalb der von BL empfohlenen Standardwerte bewegt. Wollte man jetzt allgemeinverbindliche Standardwerte festlegen, würden Verwender neuen Verpackungsmaterials womöglich draufzahlen, während Verwender von gebrauchtem sich von den Kunden wiederum Versandkostenwucher vorwerfen lassen müßten. (Wobei manche Kunden explizit auf wiederverwendetes, andere hingegen auf neues Verpackungsmaterial Wert legen, was dieses Problem nicht gerade vereinfacht.)

Im übrigen gibt es, wie schon mehrfach hier erwähnt, zahlreiche Fälle wie z.B. großformatige Kalender oder Bilderbücher, bei denen eben nicht die Gewichtsangaben, sondern die Maße für die Versandform und die damit verbundenen Kosten ausschlaggebend sind.

Es war die vollkommen eigenverantwortliche Handhabung der Versandkosten, die mich seinerzeit bewog, von Amazon zu Booklooker zu wechseln. Der unschlagbare Vorzug von Booklooker besteht bislang darin, so differenziert wie nirgendwo sonst zur beiderseitigen Zufriedenheit auch auf ganz individuelle Kundenwünsche eingehen zu können (wobei letzteres die Versandkosten endgültig zu einer persönlichen Angelegenheit zwischen Käufer und Verkäufer macht).

Solange die Versandkosten im Angebot offenliegen - und das ist bekanntermaßen ohnehin vorgeschrieben - kann und wird ein Kunde immer selbst entscheiden, was er im wörtlichen Sinne in Kauf zu nehmen bereit ist. - Warum übrigens bei von vornherein offengelegten Versandkosten erst ein entsprechendes Bewertungssystem die überhöhten Versandkosten eines Verkäufers entlarven können soll, erschließt sich mir überhaupt nicht.

Ich bin der Ansicht, Booklooker sollte nicht wegen einer Handvoll schwarzer Schafe unter den Verkäufern all denjenigen das Verkäuferdasein unnötig erschweren, die den bislang bestehenden Freiraum verantwortungsvoll und zur größtmöglichen Kundenzufriedenheit zu nutzen wissen.

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 07:04
von briefmarkenjaeger
Flachs hat geschrieben:Ich bin der Ansicht, Booklooker sollte nicht wegen einer Handvoll schwarzer Schafe unter den Verkäufern all denjenigen das Verkäuferdasein unnötig erschweren, die den bislang bestehenden Freiraum verantwortungsvoll und zur größtmöglichen Kundenzufriedenheit zu nutzen wissen.
Booklooker versucht ja, mit einer neuen Regelung, das Verkäuferdasein im allgemeinen zu erleichtern. Leider hat die Ausführung von Booklooker aber diverse Nachteile, aber dafür wurde diese Diskussion ja gestartet, damit man überlegen kann, wie man dies bestmöglichst umsetzen kann und was die Booklooker Mitglieder davon halten.
Es kann doch nicht angehen, dass einige wenige Verkäufer die Provision mit überzogenen Versandkosten teilweise umgehen und sämtliche Vekäufer dafür aufkommen müssen.

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 10:17
von Flachs
briefmarkenjaeger hat geschrieben:Es kann doch nicht angehen, dass einige wenige Verkäufer die Provision mit überzogenen Versandkosten teilweise umgehen und sämtliche Vekäufer dafür aufkommen müssen.
Die Annahme, es gehe um die Verhinderung von Provisionsbetrug, ist nach dem derzeitigen Stand der Dinge eine reine Spekulation, denn bisher hat Booklooker, wie Bühermaus17 zuvor auf Seite 2 des Threads bereits anmerkte, keinerlei Hintergrundinformationen herausgelassen, warum die hier diskutierten Maßnahmen in Erwägung gezogen werden.

Sollte es Booklooker hierbei tatsächlich um Provisionsbetrug durch überhöhte Versandkosten gehen, wäre doch der einfachste Weg, die Versandkosten ebenfalls mit Provision zu belegen. Damit wäre dieser Punkt schlagartig aus der Welt.

Oder man schreibt, wie kürzlich schon Ebay, den Verkäufern vor, keinerlei separate Versandkosten mehr erheben zu dürfen. Auch dann errechnet sich die Provision aus dem vom Käufer zu entrichtenden Gesamtbetrag. :mrgreen:

Im übrigen kann Booklooker die Versandkostenangaben der einzelnen Verkäufer mindestens so gut einsehen, wie jeder andere Nutzer der Plattform auch. Dazu muß man nicht die Versandkostentabellen aller Verkäufer reglementieren.

Um überzogenen Versandkosten auf die Spur zu kommen, muß man diese Angaben nur hinterfragen und gegebenenfalls den betreffenden Verkäufer verwarnen. Kann er plausibel darlegen, daß bei ihm tatsächlich entsprechende Kosten anfallen, liegt trotz der hohen Versandkosten kein Provisionsbetrug vor.

Da insofern die angedachte Versandkostendeckelung nicht einmal logisch erscheint, wäre es doch langsam an der Zeit, wenn wir nun endlich genauer erführen, worüber wir hier eigentlich diskutieren. Das wäre allen Forumsmitgliedern gegenüber, die hier soviel Zeit und Mühen investieren, nämlich einfach nur fair.

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 10:37
von Bühermaus17
:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
genau

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 14:08
von bitte-und-danke
Ob Provisionsumgehung der Hintergrund ist - keine Ahnung.
.
Allerdings vermute ich mal, dass auch Kunden, die auf überhöhte Versandkosten "reingefallen" sind und daher u.U. BL als K den Rücken kehren auch existieren. Da mag man auch anmerken, dass jeder die Versandkosten vor Absenden der Bestellung sehen kann und eigenverantwortlich handelt.
Davon bin ich auch ein Fan - ändert aber nichts an dem "Verlust"

Außerdem ergeben diese vorkommende überzogenenen Versandkosten Einzelner
einfach kein gutes/stimmiges Bild. Eine andere Plattform hat m.M. nach schon mit einem miesen Ruf zu kämpfen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass BL dagegen steuern möchte, dass ein schlechter Ruf erst garnicht aufkommt, sondern in die gegenteilige Richtung des guten Rufes steuert.

Ein guter Ruf ist viel wert und kann durch "Abzockermentalität Einzelner" genauso leiden wie durch Regelungswut.

Deswegen finde ich die Überlegung, die hier angesprochen wurde, einfach auf Versandkosten ebenfalls die Provision zu erheben sehr verlockend. Dann würden überhöhte Versandkosten keinen Sinn mehr machen!

Oder ergibt es mit zusätzlichen Provisionsaufschlag auf die VK noch irgend einen Sinn unberechtigt Versandkosten in Rechnung zu stellen? Die Frage ist ernst gemeint, da mir Überlegungen so viel als möglich rauszupressen einfach fremd sind.
.
Weitere Frage: gibt es sinnige Gegenargumente für den Provisionsaufschlag auch auf Versandkosten?

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 14:50
von unicorn
Provisionsumgehung bei der Gestaltung der Versandkosten könnte allenfalls dann vermutet werden, wenn jemand ausschließlich oder überwiegend auf dieser Plattform anbietet.

Ich betreibe einen (kleinen!) Buchverlag mit Direktvertrieb. Anfangs lieferte ich im Inland versandkostenfrei. Macht sich optisch prima, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Kosten für Porto und (professionelle!) Verpackung bei der Kalkulation des Produktpreises berücksichtigt werden müssen.

Anfang 2010 habe ich das System geändert und berechne nun im Inland eine Versandkostenpauschale von € 3,00 pro Auftrag. Dementsprechend kann ich nun die Buchpreise anders kalkulieren. Insgesamt stehe ich mit dieser Regelung etwas schlechter da, weil ich beim Versand mehrerer Exemplare ganz schnell im Päckchen- und Paketbereich lande.
Ich sehe aber, dass dieses System von den Kunden befürwortet wird.

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 15:01
von briefmarkenjaeger
bitte-und-danke hat geschrieben:gibt es sinnige Gegenargumente für den Provisionsaufschlag auch auf Versandkosten?
Die Versandkosten sind ein durchlaufender Posten und (sollten) nichts zu dem Gewinn beitragen. Folglich sollte man diese auch nicht provisionieren. Booklooker erhält die Provision aufgrund der Vermittlung von Bücherverkäufen und nicht dafür, dass die Post oder ein anderer Logistikdienstleister Aufträge erhält. Würden die Versandkosten provisioniert so würde ich als erstes meinen Buchbestand für eine Weile auf Urlaub stellen und schauen was passiert.

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 15:09
von Bühermaus17
Dem stimme ich zu. Die 25 Cent verteilen sich schon gut auf Umschläge, Klammern, Benzingeld und Rechnungspapier etc. Würde man einen Helfer bezahlen (größere Händler) macht man schon Verlust.

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 15:24
von c.b.1968
unicorn hat geschrieben:Provisionsumgehung bei der Gestaltung der Versandkosten könnte allenfalls dann vermutet werden, wenn jemand ausschließlich oder überwiegend auf dieser Plattform anbietet.
Ich glaube die meisten Privatanbieter hier bieten ihre Artikel ausschließlich und überwiegend auf dieser Plattform an. Was wär dann mit uns?

Evtl. doch Standard-Werte für alle? Bei Sonderformaten dann immer Päckchen/Paket?
Paket fällt z.B bei mir aus, weil ich dann mit Hermes versende (und ich stelle dem Käufer lediglich die Hermes-Gebühr in Rechnung und nicht das Post-Porto)

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 15:47
von bitte-und-danke
Hmm...
.
Amazon berechnet Provision auf die festgelegten 3 EUR Versandkosten, oder?
.
Auf den durchlaufenden Posten Versandkosten (Dienstleistung) werden genau wie auf den Artikelpreis MwSt erhoben, oder täusche ich mich da? Damit könnte ich das Argument mit "durchlaufenden Posten" nicht verstehen.

Wenn man 1,10 für eien Büchersendung unter 500 g nimmt, dann werden es in Zukunft halt 1,20 EUR sein, oder BL nimmt das nicht als verdeckte Gebührenerhöhung, sondern rechnet sich aus, mit wie viel Prozent auf Artikelpreis + Vk BL dann tatsächlich auf ein ähnliches Einnahmergebnis kommt.
.
Ich bin privater Vk in allerkleinstem Umfang und eine Decklung wie von BL vorgeschlagen oder schärfer tifft mich nicht. Liege sowieso weit drunter.
.
Aber mir ist es sehr wchtig, dass der wirklich gute Umgangston zw. K und Vk nicht nur erhalten bleibt, sondern immer in Richtung Verbesserung gearbeitet wird. Das ist der einzige Grund, warum ich mich als bestenfalls 20-Bücher-im-Jahr-Verkäufer, aber Mehr-Käufer hier einmische. :oops:

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 15:54
von Bühermaus17
Käufermeinung ist aber extrem wichtig ! :mrgreen:

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 15:58
von Buchhandel Lausitz
Bin immer noch der Meinung, es muß nichts verändert werden.
Durch die derzeitige , individuell festlegbare Versandkostenbestimmung, können wir sehr oft die Amazon-Preise unterbieten.
Weiter:
Angenommen , es wird künftig auf Versandkosten eine Provision zzgl. Umsatzsteuer erhoben,
wie ist es eigentlich rechtlich geregelt, auch auf das enthaltene, umsatzsteuerfreie Porto dann
Umsatzsteuer entrichten zu müssen, betrifft auch Amazon?

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 16:10
von blokk
Bei fast allen Antworten drängt sich mir der Verdacht auf, als würden die meisten Poster davon ausgehen, BL will eine festgesetzte Versandkostenpauschale einführen.

Das ist doch garnicht der Fall. BL überlegt, eine Versandkosten-Höchstgrenze einzuführen. Wer weniger als die genannten 3 Euro an Versandkosten berechnet, kann das doch auch weiterhin tun.
Wer ab einem selbst festgelegten Wert erhöhte Versandkosten berechnen will, kann das doch auch weiterhin tun.
BL will doch lediglich die Versandkosten deckeln.
gibt es sinnige Gegenargumente für den Provisionsaufschlag auch auf Versandkosten?
Den gibt es:
Wenn ich auf Versandkosten eine Provision abführen muss, werde ich die Versandkosten um diesen Betrag erhöhen müssen.
Auf einer anderen Plattform biete ich einen Teil meines Angebotes ebenfalls an. Dort sind die Versandkosten-Regelungen so starr, dass ich garnicht anders kann, als fast doppelt so hohe Versandkosten wie hier zu berechnen.
Das Nachsehen hat die Plattform, wenn der Kunde ein Buch über eine Büchersuchmaschine gefunden hat: Meine Angebote inkl. Versand sind fast immer bei BL günstiger zu haben.
Oder man schreibt, wie kürzlich schon Ebay, den Verkäufern vor, keinerlei separate Versandkosten mehr erheben zu dürfen.
Versandkosten oder Geldverkehrskosten? Ich halte es für durchaus legitim, einen Extra-Betrag dem Kunden in Rechnung zu stellen, wenn er sich für eine Bezahlart entscheidet, die dem Verkäufer Kosten verursacht. Auch wenn Ebäh das anders sieht, ändert es nichts an der Tatsache, dass dieses Vorgehen auch von den Gerichten als gesetzeskonform anerkannt ist.

Re: Höchstgrenze für Versandkosten?

Verfasst: Sa 21. Aug 2010, 16:20
von bitte-und-danke
[quote="blokk"]
Das ist doch garnicht der Fall. BL überlegt, eine Versandkosten-Höchstgrenze einzuführen. Wer weniger als die genannten 3 Euro an Versandkosten berechnet, kann das doch auch weiterhin tun.
Wer ab einem selbst festgelegten Wert erhöhte Versandkosten berechnen will, kann das doch auch weiterhin tun.
BL will doch lediglich die Versandkosten deckeln.



Ja, dass ist so richtig.
Die Diskussion ist ein wenig abgetrifftet mit anderen Vorschlägen und Vermutungen, warum BL diese Frage in den Raum gestellt hat.
.
Aber ehrlich, mir erschließt sich nicht, was diese Versandkosten-Höchstgrenze bringen soll, wenn diese doch nicht eingehalten werden braucht.
Ich habe mit dem Sinn und Zweck des Vorschlags meine Probleme, oder anders gesagt ich verstehe diesen schlichtweg nicht! (und habe meine Meinung schon abgegeben *seufz*)

(Außerdem habe ich inzwischen eine Aversion gegen Regelwut - nebenbei bemerkt)