Gott ist mein Broker von Cristopher Buckley und John Tierney

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Bücherwurm14167
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Gott ist mein Broker von Cristopher Buckley und John Tierney

Beitrag von Bücherwurm14167 »

Zu den Büchern, die ich nicht verkaufe und die ich in unregelmäßigen Abständen immer wieder gerne lese, gehört "Gott ist mein Broker" mit dem Untertitel: "? Wie ein einzelner Mönch sein Kloster rettete und die Siebeneinhalb Gesetze des geistigen und finanziellen Wachstums entdeckte" von Cristopher Buckley und John Tierney, oder, wenn man dem Ich-Erzähler Glauben schenken will: von Bruder Ty. Wer jetzt ernsthaft glaubt, es mit einem neuen Kostolany oder anderem Wirtschaftsguru zu tun zu haben, wird enttäuscht - oder auch nicht. Dazu später.

Die Hauptperson des Romans beginnt ihre Erzählung mit dem Eingeständnis, als einziger an der Wall Street Einlagen in den Sand gesetzt zu haben, während die Kollegen das Börsenhoch für sich und ihre Kunden nutzten. Am Vormittag seiner Entlassung begibt er sich in seine Stammkneipe, wo er nach dem Genuß von Kana 20-20, einen vorgeblichen Klosterwein, genießt und mit einem entsetzlichen Kater erneut erwacht. Im Gespräch mit dem Barkeeper erfährt er von dem Kloster und wird, nachdem er ursprünglich nur die Komtemplation dort suchte, nach einer Probezeit Mönch. Schon bald wird klar, daß das Kloster in erheblichen Finanzschwierigkeiten steckt und der gelblich-orangefarbene Wein einen abenteuerlichen Produktionsprozeß genießt. Der Abt hat sich in seiner Verzweiflung der Lektüre eines Buches mit dem Titel "Der kreative Weg zum Wohlstand" ergeben. Das Buch selbst hat dem Autor schon Geld und Ruhm eingebracht, wobei die Tips allerdings sehr allgemeiner Art sind. Als sich Bruder Ty in einer Autowerkstatt befindet, um den einzigen Wagen des Klosters reparieren zu lassen, wobei die Kosten der Reparatur das Gesamtkapital der religiösen Einrichtung zu übersteigen drohen, holt er sein religiöses Brevier aus der Tasche und sieht eine gelesene Stelle als Wink des Schicksals. Umgehend setzt er sich mit einem ehemaligen Kollegen in Verbindung und erwirtschaftet 27000 Dollar durch eine Spekulation. In der Folgezeit nehmen die Spekulationsgewinne immer mehr zu, wobei es dem Leser überlassen bleibt, der Meinung des Abts zu folgen und die Gewinne auf den kreativen Weg zum Wohlstand zurückführt oder der Meinung Bruder Tys, demzufolge Bibel und der Schutzheilige des Klosters die Weichen stellen. Fest steht, daß mit zunehmenden Erfolg an der Börse
die Weinherstellung ebenso einen Aufschwung erlebt wie der wirtschaftliche Aufschwung des Klosters. Allerdings ruft der erstere nun erstmals die Verbraucherbehörde auf den Plan und der zweite die kirchliche Aufsichtsbehörde. Die Verbraucherbehörde interessiert sich für
die produzierte Weinmenge unter Berücksichtigung der Anbaukapazitäten und einem Riesenlager chilenischen Tafelweins und die kirchliche Behörde u.a. für das Seelenheil der Mönche. Welche Rolle hierbei eine Marketingleiterin bei den Mönchen, ein für Werbefilme engagierter Regisseur noch spielen, mag der geneigte Leser selbst herausfinden. Das Buch schließt jedes einzelne Kapitel mit den symbiotisch erschlossenen Gesetzen des geistigen und finanziellen Wachstums.

Das Buch ist als heiter-absurdes Stück zu genießen. Nicht zu Unrecht wird es auch als Vereinigung aus Don Camillo und Monty Python bezeichnet. Ich sehe aber auch eine Kritik darin an all den Birkenbihls, Kostolanys usw. und ihren Anhängern.

Angebote zu diesem Buch bei Booklooker habe ich hier gefunden.
Grüße vom Bücherwurm
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bienwald
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Beitrag von bienwald »

oh das klingt ja wirklich interessant :!: :idea:
Herzlichen Gruß
Bienwald
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