Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

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EuerEhren
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Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von EuerEhren »

Ja...warum tut sich booklooker so schwer, bei der Zustandsbeschreibung eines Buches ein Pflichtfeld "Mängelexemplar" einzufügen???
Ich habe andauernd Ärger, weil ich der Meinung bin, dass schon dieser ominöse Stempel bzw. ein dicker Eddingstrich einen Mangel darstellt, wird doch gerade beides auch im Buchhandel dazu benutzt, den herabgesetzten Preis zu rechtfertigen.
Ich habe es mir angewöhnt, in allen meinen Angeboten darauf hinzuweisen, ob es sich sich um ein ME handelt oder nicht. Die Mehrheit (behaupte ich jetzt einmal) macht das nicht.
Da ich auch Sammler alter Krimiklassiker bin, erlebe ich da leider sehr oft böse Überraschungen; werde dann auch nicht selten als kleinlich beschimpft...nach dem Motto:bei diesem günstigen Preis muss man damit rechnen. Ich sehe das anders.
Auffallend auch, dass bei Anfragen zu diesem Thema sehr wenige Antworten kommen...sagt eigentlich alles.
Ok...ich frage nicht bei jedem Angebot nach. Zumal ja diese Definitionen für den jeweiligen Zustand auch reichlich Raum für Missverständnisse lassen.
Aber ich denke, dass so ein kleines Häkchen in einem ME-Feld doch zu machen sein muss.

Danke und Grüße
kakaltrinker50
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von kakaltrinker50 »

Tja, warum tut sich booklooker so schwer? Weil die Konkurrenz groß ist, weil man bei amazon nicht mal ein Bild einstellen braucht, weil es ebay und ZVAB gibt, und wenn man ein Kennzeichnumgskästchen für den Balken oder den Stempel am unterem Schnitt einführen wollte, dann kämen die Nächsten, die auch noch ein Kästchen für Widmungen, Exlibris-Aufkleber umd Preisaufkleberreste oder Leseexemplare fordern würden. Der Verkäufer muss sich selbst schon um eine exakte Beschreibung kümmern, und sinnvoll wäre da ein Video, wie man Bücher verkauft und richtig beschreibt. Aufs Lesen dieser vorhandenen Hinweise haben die Leute keine Lust, und es gibt ja auch keinen entsprechenden Hinweis: Bitte lesen Sie sich vor Ihrem ersten Verkauf unsere Tips sorgfältig durch, gerne auch noch mit einem
Multiple-Choice-Test verbunden, der bestanden werden muss, sonst Einstellverbot. Kenne ich als Testkäufer von zwei Instituten, und das macht auch Sinn.

Mir ist es auch schon passiert, dass ich erst nach dem Einstellen oder erst vor dem Versand gesehen habe, dass am unteren Schnitt was ist.

Ich denke, dass ist überwiegend leicht fahrlässig, die Verkäufer übersehen es beim einstellen oder erachten es als nicht relevant.

Ich würde es so machen: vorher nachfragen, oder wenn es eilt und es ein Schnäppchen ist, bestellen und um Stornierung bitten, so es sich um ein Mängelexemplar handelt.
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Kanalratte
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von Kanalratte »

Warum glaubst du, dass die gleichen Leute die in den Zustandsbeschreibung "Mängelexemplar" nicht angeben dies bei einem optionalen Kästchen tun würden?
Wenn man denn schon in dieser Richtung tätig werden sollte, dann bitteschön "gleiches Recht" für alle Zustandsbeschreibungen.
Wenn man allerdings mit Kästchen für bestossen, berieben, gebräunt, geknickt, fleckig etc. anfängt, dann kommt man erstens "vom Hundertsten ins Tausendste" und IMHO sind die Verwirrungen insbesondere bei Gelegenheitsanbietern vorprogrammiert. (siehe auch die häufigen Nachfragen nach der Einbandart hier im Forum)
Die Vielfalt der "Schäden" bei gebrauchten Büchern lässt sich am besten mit einem ordentlichen [individuellen] Text darstellen.
EuerEhren
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von EuerEhren »

Ja...danke. Der Storno-Tipp ist okay. Andere Dinge aus obiger Antwort sehe ich etwas anders...einfach aus der Erfahrung heraus, dass es sich letztendlich bezahlt (im wahrsten Sinne des Wortes!!) macht, wenn man mit offenen Karten spielt.
So bleibt leider immer der schale Beigeschmack, dass in Sorge um Profit Mängel verschwiegen werden. Und das finde ich echt schade.
Nur ein kleines Beispiel: ich habe die Wahl, einen relativ raren Kriminalroman zu erwerben; mit leichten Gebrauchspuren für 10,00 Euro oder wie neu für 13,00 Euro. In aller Regel entscheide ich mich für den besseren Zustand. Kommt dann ein ME + Aussage: das hat bisher noch niemanden gestört, fühle ich mich halt verarscht...ist so. Wahrscheinlich wäre ich mit dem preiswerteren Angebot letztlich besser gefahren..wer weiß.

Grüße und schönen Abend noch...
EuerEhren
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von EuerEhren »

@ kanalratte

ich sprach eindeutig von einem Pflichtfeld!!! :roll:
EuerEhren
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Registriert: Sa 4. Aug 2012, 15:15

Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von EuerEhren »

Ich finde einfach, dass hier mit relativ kleinem Aufwand ein dauernder Streitpunkt entschärft werden könnte....mehr nicht.
EuerEhren
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von EuerEhren »

Vielleicht eines noch zum Schluss: ich habe in den letzten zwei Jahren (ca.) ungefähr 650 Bücher gekauft und ca. 100 verkauft. Grundsätzlich möchte ich hier den guten Umgangston bei dei den meisten Transaktionen loben. Mit den Zustandsbeschreibungen bin ich aller Regel einer Meinung mit den jeweiligen Verkäufern...ok...man kann es auch nicht allen recht machen...sehe ich ein.
Und wenn es wirklich einmal nicht passte, dann lag es an diesem vermaledeiten Stempel.
Und jetzt ist gut.
txaratxuri
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von txaratxuri »

Ich bin auch absolut der Meinung, dass ein Mängelexemplar als solches zu kennzeichnen ist, egal in welcher Form.
Das ist doch endlich mal eine Angabe, die ganz eindeutig ist und nicht von subjektiver Ansicht abhängig ist.
Auch und gerade im Interesse von Booklooker! Je mehr Booklooker unkorrekten Anbietern durchgehen lässt, um so mehr schadet es allen korrekten (zum Glück noch die Mehrheit) Anbietern und damit sich selbst.
briefmarkenjaeger
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von briefmarkenjaeger »

Wenn jemand ein Mängelexemplar als neu oder wie neu verkauft, so verstösst dieser Anbieter eindeutig gegen die Booklooker-Regeln. Die Zustandseinteilungen werden bei jeder Listung eines Artikel angezeigt und man kann diese auch nachlesen:
• neu: Nagelneu & unbenutzt, verlagsfrisch, aktuelle Ausgabe. Neue Bücher können bei booklooker nur von gewerblichen Händlern angeboten werden.
• wie neu: Keinerlei Gebrauchsspuren, Stempel oder Einträge, als Geschenk geeignet.
• leichte Gebrauchsspuren: Leichte Knicke am Einband oder einzelnen Seiten, evtl. Namenseintragung oder Stempel, vergilbte Seiten bei älteren Exemplaren, sehr gut erhaltene Sammlerstücke.
• deutliche Gebrauchsspuren: Knicke oder Flecken am Einband und Seiten, evtl. leichte Risse in einzelnen Seiten, aber keine losen Seiten, evtl. einige Eintragungen/Unterstreichungen mit Bleistift, ehemalige Bibliotheksexemplare.
• stark abgenutzt: Viele Knicke, Flecken oder Risse, evtl. einzelne lose Seiten (aber komplett), evtl. Eintragungen/Unterstreichungen mit Textmarker oder Kugelschreiber.
Quelle: https://www.booklooker.de/pages/glossar.php

Sollte jemand die Einordnung versehentlich falsch vorgenommen haben, so sollte er dem Käufer selbstverständlich die vollständige Rückabwicklung (inkl. Übernahme der Hin- und Rückversandkosten) anbieten oder einen entsprechenden Preisnachlass anbieten, sofern sich Käufer und Verkäufer in dieser Hinsicht einigen können. Die Zustandsbeschreibung ist sowohl für private, als auch für gewerbliche Verkäufer verbindlich.
Ansonsten gäbe es für den Käufer noch die Möglichkeit, seinen Unmut über eine negative Bewertung zu bekunden.


Mich würde es mal interessieren, wie das Bewertungsprofil von dem Anbieter aussieht, der Bücher mit Mängelstempel als "wie neu" oder "neu" angibt.
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Kanalratte
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von Kanalratte »

@ EuerEhren

Pflichtfeld in deiner Definition kann ja dann nur heissen, das es 2 zusätzliche Felder in der Datenbank gibt nämlich "Mängelexemplar" oder "kein Mängelexemplar"
Jenseits der Tatsache, dass sich bei wohlwollend geschätzten 3% Mängelexemplaren es die 97% anderen Anbieter nervt zusatzliche Angaben über eine "Nichteigenschaft" machen zu müssen, so sind Probleme mit dem Excel Upload vorprogrammiert.

P.S. Bei den vorhandenen 20 Mio. Titeln wird dich das ohnehin nicht nach vorn bringen.
EuerEhren
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von EuerEhren »

Naja...ich weiß nicht. Viele Anbieter lassen sich doch durchaus bei näheren Angaben über den Zustand aus..."Knicke am Rücken", "Seiten nachgedunkelt" etc. Nur bei Erwähnung eines ME-Stempels tun sich viele schwer.
Mir ist schon klar, dass dieser Stempel die Verkaufchancen minimiert und somit auch bei booklooker Umsatzeinbußen auflaufen.
Aber ich sehe es auch als große Chance, sich endlich einmal positiv von anderen Plattformen abzuheben.
Ich werde auch weiterhin dezidiert darauf hinweisen, dass man bei mir kaufen kann und beim Auspacken keine böse Überraschung erlebt, die nur wieder endlose Diskussionen auslöst. Völlig unnötig.
Was denkt ihr, wie oft ich schon nachgefragt habe und Antworten wie diese bekommen habe: Tut mir leid; aber das Buch ist nicht mehr auffindbar. Und Tage später steht das Buch nach wie vor zum Verkauf. Wie gesagt...bei manchen hat man echt den Eindruck, als wäre bei Erwähnen eines Mangels die Existenz in Gefahr.
Alles was ich möchte, und da spreche ich in erster Linie als Sammler, ist eine korrekte Beschreibung der Ware. Die verlangt man von mir auch.
EuerEhren
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von EuerEhren »

@ briefmarkenjaeger

Wir kennen doch alle aus den einschlägigen Bücherabteilungen in Kaufhäusern oder die Sondertische in Buchhandlungen, wo noch eingeschweißte Bücher (lediglich minimal am unteren Schnitt geöffnet) mit einem ME-Stempel angeboten werden. Zu einem deutlich niedrigeren Preis.
Hier werden solche Bücher als teilweise "wie neu" angeboten. Ohne wenn und aber: das ist nicht korrekt. Ich möchte gerne die Chance haben, dann auch vernünftige Ware zu bekommen.
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Mary
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von Mary »

Kanalratte hat geschrieben:Pflichtfeld in deiner Definition kann ja dann nur heissen, das es 2 zusätzliche Felder in der Datenbank gibt nämlich "Mängelexemplar" oder "kein Mängelexemplar"
Nun, es wäre nur 1 Feld, Mängelexemplar Ja/Nein.
EuerEhren hat geschrieben:Aber ich sehe es auch als große Chance, sich endlich einmal positiv von anderen Plattformen abzuheben.
Das ist in meinen Augen sowieso schon so. Wenn ich so sehe was bei Ama so los ist.

Grundsätzlich kauf ich bei den Büchern, die ich sammel, ausschließlich die, wo in den Zusatzinfos nähere Angaben zum Zustand stehen oder die Bewertungen überaus positiv sind. Z.B. finde ich die Aussage "Besser als beschrieben" sehr einladend.

Dennoch fände ich ein Auswahlfeld "Mängelexemplar" auch sehr sinnvoll. Vielleicht regt das einige an, mal nach der entsprechenden Markierung zu suchen - auch wenn ich deine negativen Erfahrungen in der Richtung nicht teile.
Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?- Douglas Adams
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spiralnebel111
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von spiralnebel111 »

Auf der Verkaufsseite könnte ein fetter Hinweis - gleich mit Link - eingefügt werden: Bitte unbedingt Regeln zur Zustandsbeschreibung beachten!
Mängelstempel müssen angegeben werden, ebenso Büchereiexemplare, Gestank und fehlende Schutzumschläge - die Regeln sind klar, sie müssen nur noch eingehalten werden; oder eben deutlich schlecht bewertet!
LocoLibri
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Re: Zustandsbeschreibung! Warum tut sich booklooker so schwer?

Beitrag von LocoLibri »

Hallo,
einverstanden mit folgenden Angaben:
Mängelexemplar, ExBibliothek, Gestank, Leseexemplar, Namenseintrag, Widmungen, Anstreichungen, Markierungen, berieben, verknickt, gebadet ... so es denn vorkommt. Dafür braucht es auch keine eigenes Feld, denn es gehört beschrieben.

Schutzumschläge dagegen werden bei mir immer dann erwähnt, wenn sie vorhanden sind - nicht, wenn sie fehlen. Es ist nämlich äußerst schwierig zu wissen oder herauszubekommen, ob dem Buch mal ein Umschlag beigegeben war.
Außerdem erschwert es die Volltextsuche mit dem Wort Schutzumschlag ungemein...
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