Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

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Flachs
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von Flachs »

Vidya Venn hat geschrieben:Dann überkleb ich doch lieber :mrgreen:
Dann laß Dir aber sagen, daß Klebstoffe (außer Buchbinderleim) mit der Zeit ins Papier einziehen und dieses verfärben, während sich die Etiketten - insbesondere bei sommerlicher Wärmeeinwirkung - wieder abzulösen beginnen, wie ich derzeit bei meiner Bibliotheksrevision an Hunderten nicht sachgerecht reparierter oder umgewidmeter Exemplare zu beobachten das Mißvergnügen habe.

Wenn es denn unbedingt sein muß, ist ein sauber ausgestrichener Namenseintrag diesen Verschandelungen dann doch immer noch vorzuziehen.

Bookorsair hat geschrieben: Klebstoff, Tapes, Tesa o.ä. haben in einem Buch n i c h t s verloren.
So ist es.
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daß der Mensch seine Bücher nicht frißt.
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spiralnebel111
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von spiralnebel111 »

Lasst doch den Käufer entscheiden, was er damit macht°
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Vidya Venn
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von Vidya Venn »

Guter Tipp, Flachs und Bookorsair. Hab ich so weder gewusst noch bedacht. Nur: Den Namen muss ich entfernen, wenn der Geber es möchte.

Ansonsten stören mich beim Kauf weder Namenseinträge noch Widmungen, wenn sie angegeben sind.
amorist
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von amorist »

Bookorsair hat geschrieben:Hallo Vidya Venn, um Himmels willen,
warum überklebst Du alte Namenseinträge mit irgendwelchem hässlichen Zeugs? Also ich habe lieber einen alten Namenszug als dass jemand übereifrig mit Klebstoff oder ähnlichem im Buch herumfuhrwerkt. Klebstoff, Tapes, Tesa o.ä. haben in einem Buch n i c h t s verloren. Ausserdem weiss ich - und ich gehöre zu ihnen - das Büchersammler a b s o l u t nichts gegen alte Besitzereinträge (oder Stempel) haben; und gar ein Ex Libris kann die ganze Zierde eines Buches sein. Schliesslich haben alte Bücher ihre Geschichte ("habent sua fata libelli"). Wer mal per Zufall den Namenszug eines bekannten Menschen in einem Buch entdeckt hat, kennt diese Entdeckerfreude. Bücher mit solchen "Autographen" verkaufen sich gut!
Manchmal lohnt es sich geradezu, den Namen, den man auf dem Vorsatz gefunden hat, zu googeln.....
Ein lieber Gruss
b.
Stimme voll zu.
Habe kürzlich ein Buch mit Widmung erhalten. Hat mich überhaupt nicht gestört. Das es vergiblt war, obwohl als "wie neu" angeboten, schon ;-) . Trotzdem gehörte das Buch natürlich alleine schon aufgrund der Widmung in die Kategorie "leichte Gebrauchsspuren".
LocoLibri
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von LocoLibri »

Ich habe auch schon Bücher gesehen, da wurde wegen des Namenseintrages der fliegende Vorsatz 'rausgerissen oder geschnitten oder nur zum Teil abgeschnitten.
Das geht gar nicht! Wenn's denn unbedingt nicht lesbar sein soll: durchstreichen. Was sicher nicht schöner aussieht als der Eintrag selbst. Das würde bei mir den Preis reduzieren.

Namenseintrag, Widmungen, Stempel, ExLibris... gehören angegeben und gut. Das reduziert, von Ausnahmefällen meinen Preis nicht, interessante Vorbesitzer erhöhen ihn dagegen manchmal beträchtlich. Ich habe zum Beispiel ein Buch hier, das Rainer Maria Rilke vom auch nicht unbekannten Autoren gewidmet ist.
Mir selbst gefallen auch die Widmungen in einem Buch sehr, sie machen das Buch individuell und zeigen seine Geschichte. Ebenso Namenseinträge oder Stempel. Aber das wiederum kann ja jeder für sich selbst entscheiden und wer das nicht möchte, kauft das Buch eben nicht.
Antiqua
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von Antiqua »

Als Nur-Käufer allerdings sehr alter Bücher (so 1900-1940) sehe ich das so:

Eine Widmung/Name darf gerne im Buch sein, muss aber angegeben sein.

Wenn sowas schon entfernt werden muss, gefällt mir am besten noch das Überdecken mit Tipp-Ex. Ob das allerdings auch zu Spätschäden im Buch führen kann, weiß ich nicht.
Die nächstbeste Möglichkeit ist für mich sauberes Durchstreichen.
Wenn allerdings eine Widmung/Name herausgeschnitten ist (also ein Loch da ist), und das angegeben ist, kaufe ich regelmäßig nicht. Wäre es nicht angegeben, wäre ich sehr verärgert.
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Keinohresel
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von Keinohresel »

Noch einmal zurück zur ursprünglichen Frage: Wie ist ein Buch zu bewerten, das einen Namenseintrag (evtl. mit Widmung) beinhaltet?

Wie Mausi44 schon treffend erklärt hat: Wenn Ihr ein Buch zum Verkauf eingebt und auf das Subject "Zustand" kommt, klickt auf das :?: , dort wird u.a. folgendes erläutert:

"Leichte Gebrauchtsspuren: Leichte Knicke am Einband oder an einzelnen Seiten, evtl. Namenseintragung oder Stempel, vergilbte Seiten bei älteren Exemplaren, sehr gut erhaltene Sammlerstücke.".

D.h. wenn das Buch in einem ansonsten akzeptablen Zustand ist, gilt für Bücher mit Namenseintrag (und somit m.E. auch Widmung), dass man es der Kategorie "Bücher mit leichten Gebrauchsspuren" zuordnen kann. Weiterhin meine ich, dass somit nichts dagegen spricht, den Namenseintrag bzw. Widmung im Buch zu belassen.

Empfehlenswert wäre auf jeden Fall, den Namenseintrag bzw. die Widmung in der Beschreibung des Buches anzugeben.
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Flachs
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von Flachs »

Keinohresel hat geschrieben:Empfehlenswert wäre auf jeden Fall, den Namenseintrag bzw. die Widmung in der Beschreibung des Buches anzugeben.
Ein nicht angegebener Namenseintrag in einer ansonsten aussagekräftigen Zustandsbeschreibung wäre ein berechtigter Reklamations- und Rückgabegrund, auch gegenüber Privatverkäufern.

Davon abgesehen braucht man wegen vorhandener Namenseinträge keinerlei Bedenken zu haben.

Mein schönster Fund war übrigens der Kauf eines Buches, das laut Verkäufer einen "unleserlichen Namenseintrag auf dem Titelblatt" aufwies, der sich dann als rare Signatur des Autors herausstellte. :D
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thinking
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von thinking »

Vielen Dank für Eure tollen und sehr hilfreichen Antworten. :D Vielleicht traue ich mich doch mal, Bücher mit Widmung einzustellen. Ich finde sowas auch sehr interessant. Natürlich erwähne ich das gleich am Anfang der Beschreibung, damit es ja nicht übersehen wird. Also, bei mir sind fast alle Bücher leicht gebraucht. Wenn ich angebe wie neu, dann muss das Buch aussehen, wie gerade frisch aus dem Laden, so meine Meinung. Deshalb findet man bei mir kaum Bücher wie neu, obwohl fast alle noch gut aussehen.
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antje
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von antje »

Es gibt überhaupt gar keinen Grund, solche Bücher nicht anzubieten. Ich habe sicherlich Hunderte Bücher mit Namenszug, viele Bibliotheksexemplare mit Stempeln, einiges an ehemaligen Schulbücherei-Exemplaren mit mehreren großen Stempeln und Einträgen und auch einige mit sehr schönen Widmungen im Bestand - verkaufe diese auch ständig und darüber hat sich noch niemand beschwert. Da ich eh meine eigenen Zustandskategorien verwende und die Bücher IMMER genauer beschreibe, wird das natürlich immer mit erwähnt (man kann es allerdings ausnahmsweise auch mal übersehen oder vergessen - also nicht allzu sehr ärgern und erst mal den VK anschreiben und das klären).
Natürlich gehört so etwas unbedingt erwähnt (es gibt übrigens auch Leute, die ganz wild auf Bücher mit schönen Widmungen sind - man kann so viel über die Schenker oder Beschenkten herauslesen oder hineindenken :wink: ), aber wenn man gebrauchte Bücher kauft, muss man zumindest immer mit einem Namen rechnen, denn viele schreiben diese in ihre Bücher (würde ich ja heute nie mehr machen, aber früher, als ich noch viele Bücher verliehen habe, habe ich das schon auch gemacht).
Viele Grüße, Antje
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tzgermany
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von tzgermany »

antje hat geschrieben: Natürlich gehört so etwas unbedingt erwähnt (es gibt übrigens auch Leute, die ganz wild auf Bücher mit schönen Widmungen sind - man kann so viel über die Schenker oder Beschenkten herauslesen oder hineindenken :wink: ), aber wenn man gebrauchte Bücher kauft, muss man zumindest immer mit einem Namen rechnen, denn viele schreiben diese in ihre Bücher
Deshalb wäre ich für eine Einführung der Pflichtfelder "mit Widmung (nicht vom Autor)" und "mit Namenseintrag" - dann könnten die Leute, die diese nicht haben möchten, gezielt ohne Widmung bzw. Namenseintrag kaufen, die anderen mit. Ich gebe zwar Widmungen/Namenseinträge auch immer mit an (ich habe vor allem bei Schulbüchern häufig meinen Namen eingetragen), aber da es auch Verkäufer gibt, die das nicht tun, wäre man hier nicht mehr auf Kommissar Zufall angewiesen.
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Maulwurfshaufen
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von Maulwurfshaufen »

als Zusatzinfo eines Händlers gefunden:
"Bücher können Widmungen oder handschriftliche Besitzkennzeichen enthalten. Auf solche kleinen Mängel gehen wir bei der Zustandsbeschreibung nicht ein."
Dazu ein Vermerk, man könne ja nachfragen.

Da bin ich mir ganz sicher, dass ich bei dem nie bestellen werde, denn ich frage doch nicht jedesmal nach, ob vielleicht eine Widmung in dem Buch ist.

Auch ich habe Bücher mit Widmung oder Namenseintrag im Angebot. Aber ich finde, das muss erwähnt werden.
Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.

Meine Fundgrube
tzgermany
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von tzgermany »

Maulwurfshaufen hat geschrieben:Auch ich habe Bücher mit Widmung oder Namenseintrag im Angebot. Aber ich finde, das muss erwähnt werden.
Dem muss ich zustimmen.
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buchsurfer
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Re: Bücher mit Widmung oder Namenseintrag anbieten?

Beitrag von buchsurfer »

"Hallo, ich habe einige Bücher daheim, in denen vorne eine Widmung drin ist oder ein Adressstempel oder ein Namenseintrag. Was meint Ihr, kann ich die zum Verkauf anbieten?"

1. Wenn es eine Widmung von Goethe an Schiller ist, kannst du das anbieten und als Preis 1000 Euro verlangen. Auch wenn der Namenseintrag von Heinrich Böll stammt, ist das gut.

2. Grundsätzlich kann man alles in jedem Zustand anbieten, wenn man den zustand ordentlich beschreibt. Eher ausführlich als zu knapp.
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