Webcam für Produktfotos

[Versandantiquar]

Hallo werte Kollegen,

mein Vater handelt seit ca. 2 Jahren mit antiquarischen Büchern, auch hier auf booklooker, und ich bin gerade für einige Monate zu Hause und versuche mitzuhelfen, das Geschäft besser zum Laufen zu bringen. Ein bisher ziemlich zeitaufwändiges Unterfangen ist es, Fotos von unseren Büchern zu schießen. Wir katalogisieren mit der Software whBOOK und laden erst im Nachhinein Bilder zu den bereits katalogisierten Büchern hoch, machen uns also eigentlich doppelte Arbeit.
Einfacher und technisch möglich wäre es, Bücher direkt beim Katalogisieren zu fotografieren. Leider haben wir bisher nur eine sehr alte Webcam, die damit geschossenen Fotos sind so verschwommen, dass man nicht einmal den Buchtitel lesen kann. Unsere Smartphones als Webcam zu nutzen hat auch nicht funktioniert.
Daher wollte ich mal hier fragen, wie ihr das mit den Fotos so handhabt bzw. ob ihr Tipps habt, was man beim Kauf einer Webcam beachten muss? Ich denke, die billigsten Modelle sollten doch heutzutage ausreichend gute Fotos machen, oder sehe ich das falsch?
Zu groß dürfen die Bilder sowieso nicht sein, die Auflösung darf also gerne gering sein.
Die meisten Webcams sind ja eher für Skype etc. ausgelegt als für Fotos.

Ich freue mich über jeden Tipp / Erfahrungsbericht / Webcamtest /...! Vielen Dank schonmal!

[Bookorsair]

Hallo Versandantiquar,
Auf alle Faelle ist das Fotographieren von Buechern und das Hochladen der Fotos zeitraubend. Ich habe mir fuer wenig Geld einen Scanner gekauft und scanne mit ihm die Titelseiten, Vorderdeckel etcpp.,je nach dem. So erhalte ich gute und scharfe Fotos, die ich auch noch bearbeiten kann.
Gruss
b.

[spiralnebel111]

Ich glaube es ist eher eine Frage des Lichtes und des Einfallswinkels, als der Kamera. Ich habe mit ein und der selben Kamera (preiswert) gute und ganz schlechte Bilder gemacht. Anzusehen in meine Angebote...

[antje]

Ich scanne auch - geht wesentlich schneller und besser als Fotografieren, was ich auch durch habe.

Fotos mache ich heute nur noch bei sehr großformatigen Büchern oder Spielen etc, die auf meinen Scanner nicht draufpassen.

[jesuitenbibliothek]

Ich mache es so:
Bücher mit aussagekräftiger Vorderseite scanne ich ein.
v.a. ältere Bücher ohne Schutzumschlag etc. fotografiere ich mit einer einfachen Kompaktkamera.

Kleiner Tip: Ich verwende die Bestellnummer als Dateiname für die Bilder. Das spart Zeit beim Suchen.

[spiralnebel111]

Ich scanne auch - geht wesentlich schneller und besser als Fotografieren, was ich auch durch habe.

.

Ich habe einen Scanner - finde aber als Käufer Fotos sehr viel aussagekräftiger, ich will ja nicht wissen was da für ein Titelbild drauf ist, sondern wie das Buch aussieht. Ich habe gestern wieder zwei Bücher aussortiert, weil sie sichtlich nicht-wie angegeben- so und so erhalten waren!

[antje]

Ja, spirali, was fotografierst du denn dann? Bzw. was und wieviele Fotos erwartest du denn? Ich finde den Scan wesentlich aussagekräftiger, jedenfalls bei mir, denn meine Fotos waren z. T. erheblich unschärfer. Und ich hab keine Fotos gemacht von einem Fleck am Schnitt o. ä. , mehrere Fotos kann man doch eh nicht einstellen. Und DAS wäre mir auch viel zu aufwändig, von jedem Buch immer mehrere Fotos zu machen, um auch ja jede Macke (die ich i. d. Regel beschreibe!) draufzukriegen und für etwaige Interessenten vorzuhalten.
Die allermeisten Verkäufer, die fotografieren, bannen doch auch nur das Vordercover aufs Bild -oder???

[kalokalokairi]

Antje, bei einem Foto kann ich doch aber wahlweise den Buchrücken oder auch den Schnitt noch mit aufnehmen, und dadurch schon einen Eindruck davon verschaffen, ob der Buchrücken jetzt rundgelesen ist oder noch gerade, wie groß der Riss am Rücken ist oder wie verbogen die Ecken des Taschebucheinbandes sind etc.

Die Kamera muss natürlich dafür geeignet sein, auf kurze Distanz zu fotografieren - aber inzwischen hat eigentlich fast jede kleine Digicam eine Programmeinstellung dafür (das mit dem Blümchen-Symbol).

Bei einigen Titeln (natürlich vorrangig bei denen, für die ich schon mehr Geld haben möchte) habe ich auch schon mal Collagen aus mehreren Bildern gebastelt und auf Webspace hochgeladen, damit man sie sich bei Interesse groß anschauen kann.

@Versandantiquariat
Ich verstehe dein Grundsystem nich mit Sicherheit. Meinst du mit "Webcam" einen Fotoapparat, der beim Fotografieren direkt am Rechner hängt und auf den dein Programm als Laufwerk zugreift? Also so, dass du einen Titel eingibst, während der Datenerfassung auf den Auslöser drückst, und das Programm dann direkt auf das Laufwerk "Fotoapparat" zugreift und hochlädt?

Wie wäre die Variante, zuerst einen Packen Bücher, die eingestellt werden sollen, zu fotografieren? Die Bilder könnte man auf die Festplatte überspielen, kleine Bearbeitungen wie Zuschneiden, Drehen oder Aufhellen kann man in Serie vorweg machen und braucht dann beim Katalogisieren nur noch "zuzugreifen".

Wenn du einen hellen Platz zum Fotografieren hast (am besten Tageslicht), sollte jede kleine Digicam ausreichen. Im Nahprogramm mit Blitz zu arbeiten ist meistens nicht so prickelnd, da bekommst du Überbelichtungen.
Ich habe für solche Bilder jahrelang ein Aldi-Modell benutzt - absolut problemfrei, kann ich für solche Aufnahmen wirklich nur empfehlen.

[spiralnebel111]

Ja, spirali, was fotografierst du denn dann? Bzw. was und wieviele Fotos erwartest du denn? Ich finde den Scan wesentlich aussagekräftiger, jedenfalls bei mir, denn meine Fotos waren z. T. erheblich unschärfer. Und ich hab keine Fotos gemacht von einem Fleck am Schnitt o. ä. , mehrere Fotos kann man doch eh nicht einstellen. Und DAS wäre mir auch viel zu aufwändig, von jedem Buch immer mehrere Fotos zu machen, um auch ja jede Macke (die ich i. d. Regel beschreibe!) draufzukriegen und für etwaige Interessenten vorzuhalten.
Die allermeisten Verkäufer, die fotografieren, bannen doch auch nur das Vordercover aufs Bild -oder???

Ich kann es nicht erklären, guck Dir doch mal bei einem Buch, dass es oft gibt, und auch mit Bild die automatischen Scans und die selbstgemachten Fotos an, man sieht irgendwie mehr wie das gesamte Buch aussieht. Klar unscharf ist auch dabei (leider auch noch bei mir*), aber irgendwie finde ich es besser, kann es bloss nicht so recht beschreiben. Mittlerweile gucke ich aber auch bei Scans ob das eigene oder die automatischen sind...

[antje]

Ok, die automatisierten Dinger, da geb ich dir recht. Aber ich mache nur eigene Scans und lasse eigentlich immer noch ein bisschen vom Rand stehen, so dass auch die Buchkanten noch zu sehen sind. Ich finde da keinen Unterschied zu Fotos, und mehrere Fotos und daraus Collagen basteln, kann ich bei 3000 Büchern eh nicht, da fehlt mir dann doch die Zeit für. Mal ganz davon abgesehen, dass ich dazu technisch zu doof bin. Bin froh, dass ich das mit dem Scannen gelernt hab.

[spiralnebel111]

Bei meinem Scanner dauert das auch sehr viel länger als fotofieren! Andere Scanner kenne ich nicht.

[jesuitenbibliothek]

Mittlerweile gucke ich aber auch bei Scans ob das eigene oder die automatischen sind...

Ob es eine vom Verkäufer selbst eingestellte Abbildung ist, oder eine automatische, anhand der ISBN zugeordnete, das ist klar gekennzeichnet. Bei automatischen, nach ISBN zugeordneten Abbildungen steht rechts daneben:

"Dieses Bild ist kein Original-Foto
des angebotenen Exemplares.
Abweichungen sind möglich."

Da mir diese automatisch zugeordneten Abbildungen auch zu ungenau (oft auch sehr undeutlich) sind, habe ich mich vor einiger Zeit entschlossen, eine große Inventur zu machen und möglichst jedem Buch ein Original-Bild zu verpassen (bei über 5700 Angeboten eine Heidenarbeit, aber ich bin bald durch! ). Ein weiterer Nachteil der automatischen Abbildungen: Die ISBN bleibt bei neueren Auflagen eines Buches oft gleich, das Cover/Umschlag ändert sich aber. Somit hat dann das angezeigte Buch oft mit dem angebotenen Buch vom Äußeren her nichts mehr zu tun.

[Versandantiquar]

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten, zu dem Thema scheint ja bei einigen Diskussionsbedarf zu bestehen.

Ich verstehe dein Grundsystem nich mit Sicherheit. Meinst du mit "Webcam" einen Fotoapparat, der beim Fotografieren direkt am Rechner hängt und auf den dein Programm als Laufwerk zugreift? Also so, dass du einen Titel eingibst, während der Datenerfassung auf den Auslöser drückst, und das Programm dann direkt auf das Laufwerk "Fotoapparat" zugreift und hochlädt?

Das meine ich, jedenfalls so ungefähr. Eine Digicam wäre eine Möglichkeit, da man diese ja in der Regel auch als Webcam nutzen kann, allerdings werden die Fotos da wohl viel zu groß, wenn man das nicht extra einstellt. Ich dachte eher an so eine klassische Webcam, wie es sie z.B. von Logitech zahlreich gibt, die vor allem für Skype, MSN etc. genutzt werden. Seitdem jedes Laptop eine integrierte Webcam hat, sind diese externen Modelle halt stark im Rückmarsch. Ich dachte weniger an ein Laufwerk, sondern es ist möglich eine angeschlossene Kamera quasi vom PC aus zu bedienen, also ein Foto zu machen, dass dann sofort auf dem PC erscheint. Das ist auch in whBOOK integriert und wäre deshalb ziemlich praktisch.

Bisher machen wir es ähnlich wie Du es beschreibst. Wir katalogisieren Bücher und machen dann bald ein Foto (mit dem Handy: Nokia N8 bzw. iPhone), möglichst halt bevor die Bände dann in irgendwelche entlegenene Regalecken verstaut werden. Wenn sich wieder einige Fotos angesammelt haben, laden wir sie entsprechend hoch. Zuerst werden schlechte Fotos aussortiert, wir verkleinern die Bilder mit IrfanView und dann müssen wir halt wieder jedes Buch einzeln im Programm aufrufen, das Foto heraussuchen und die Datei hochladen. Bei größeren Mengen haben wir es auch schon so gemacht wie jesuitenbibliothek:

Kleiner Tip: Ich verwende die Bestellnummer als Dateiname für die Bilder. Das spart Zeit beim Suchen.

Mir kommt gerade beim Schreiben die Idee, dass es effizienter sein könnte, die Bücher alle im Vorfeld zu fotografieren. Dann würde man zwar einige überflüssige Fotos machen, weil Bücher es evtl. nicht wert sind, angeboten zu werden und da die Bücher noch keine Bestellnummer haben, wäre das Suchen etwas komplizierter. Aber wenn man immer nur so 20-30 Bücher auf einmal fotografiert und sie dann wenigstens ungefähr in der Reihenfolge bearbeitet, in der man sie fotografiert hat, müsste das doch sehr schnell gehen. Werden wir wohl mal ausprobieren.


Zum Thema Scanner: Da wäre ich gar nicht drauf gekommen! Eigentlich auch ein super Ansatz! Da wir jedoch häufig zu zweit arbeiten und einfach wegen der ganzen Ordnung hier, wäre das wohl für uns nicht das naheliegendste. Außerdem geht es mir da auch so wie spiralnebel111: Die Scanner, die ich bisher hatte sind deutlich langsamer als (Handy-)Kameras! Scanner in Fotografiergeschwindigkeit habe ich zwar schon in der Uni gesehen, aber um uns so ein High-Tech-Modell leisten zu können, müssten wir wahrscheinlich 10 Jahre sparen.

[kalokalokairi]

mehrere Fotos und daraus Collagen basteln, kann ich bei 3000 Büchern eh nicht, da fehlt mir dann doch die Zeit für.

Das glaube ich dir gern.

Mal ganz davon abgesehen, dass ich dazu technisch zu doof bin.

Das wiederum nicht.

Mir kommt gerade beim Schreiben die Idee, dass es effizienter sein könnte, die Bücher alle im Vorfeld zu fotografieren.

Das ist genau das, was ich mit dem vorab fotografieren meinte.
Dann kannst du die Bilder auch beim Einstellen oder Anlegen in der Datenbank gleich mit einbauen.

Ich habe jetzt zwar lange nicht so viele Bücher wie ein Händler, habe aber doch mit einer ganzen Menge Geerbtem plus eigenen aussortierten Büchern hier angefangen einzustellen.

Ich hatte die Büchern in Kisten, habe mir bei gutem Licht je eine geschnappt, durchfotografiert, "Kiste 1" draufgeschrieben und die Bilder dann in einen gleichnamigen Ordner gepackt. Umbenannt habe ich dabei gar nichts, weil die Übersicht durch die Ordner gegeben war.
Bei dir stellt sich dann aber die Frage, ob eine Umbenennung zu irgend etwas nötig ist.

[LocoLibri]

Hallo,
wenn du mit W+H arbeitest, kannst du die Bilder auch einfach umbenennen auf die Bestellnummer und dann alle auf einmal importieren.

Guck mal im Menü, wenn du den Punkt Antiquarische Bücher geöffnet hast. Optionen->Bilder->Trefferliste nach neuen Büchern auf der Festplatte suchen.

Damit werden die in einem Rutsch importiert.

Ich mache die Bilder auch erst in einem Schwung nach dem Erfassen. Das Umbenennen geht flott, bei mir jedenfalls. Webcam wäre für mich keine Lösung, da man die fix installieren müsste und meine Buchformate doch deutlich schwanken, und ich außerdem die Bilder auch noch vor dem Import einer Sichtkontrolle (zu viel Rand, unscharf, Bild drehen ...) unterziehen möchte. Ich setze eine Kamera mit Stativ und ausschließlich Tageslicht ein.