Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

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jottvauem
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Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von jottvauem »

Hallo Bücherfreunde,

ich habe als Privatverkäufer begonnen, einige meiner "Schätze" hier einzustellen und anzubieten und bin zufrieden mit ersten Verkäufen.
Ein wesentlicher Grund für mich ist sicherlich, Bücher vor meinem Ableben vor dem Altpapiercontainer zu retten. Man(n) wird nicht jünger :( Ich habe zeitlebens selber gesammelt und bin überzeugt, manchem Sammler eine Freude machen zu können.
Aber!: Ich weiß nicht, wie es euch/Ihnen geht? Als Privatmensch mit vielen Interessen kann man nicht schlagartig in großer Menge Bücher zum Verkauf aufnehmen. Ich habe also noch einiges in meinen Regalen, das evtl. von Interesse sein könnte. Aber wie erfahre ich von evtl. Interesse? Gibt es eine Möglichkeit zu stöbern, wer was sucht? So eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche zum Beispiel? Ich hab das mal bei anderen Anbietern gesehen, aber auch nur sehr rudimentär. Natürlich würde ich das auch über booklooker abwickeln.
Ich vermisse eigentlich generell (nicht nur bei booklooker) eine Datenbank, in der Interessenten ihre Gesuche/Suchaufträge einstellen können und Anbieter gezielt recherchieren können! Haben die Seitenbetreiber vielleicht einfach die Sorge, dass ein Geschäft an ihnen vorbei gehen könnte? Für Sammler und Anbieter wäre so eine übergreifende und leicht recherchierbare Suchdatenbank natürlich das Nonplusultra!
Wie ist Eure Meinung und vor allem: gibt es solche Möglichkeiten und ich hab sie bisher einfach übersehen?
Freundliche Grüße und vorab Dank für Input,
jottvauem
jottvauem
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von jottvauem »

Oh... Ich stelle gerade fest, dass ich in meinen booklooker-Anfängen vor eineinhalb Jahren das Thema schon einmal zur Diskussion stellte... Wie gesagt: ich werde älter ;-)
Als Möglichkeit für den Betreiber, daraus doch ein Geschäft zu machen, hätte ich noch folgende Idee:
In der Suchdatenbank keinen Hinweis auf den Suchenden angeben. Dann hat der Anbieter immerhin die Möglichkeit, den gesuchten Titel seinen Angeboten zuzufügen und soviel ich weiß, wird dann der Suchende ja automatisch von booklooker informiert? Nach etwas Entwicklungskosten wäre dies aber bestimmt umsatzsteigernd!
der jottvauem
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briefmarkenjaeger
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von briefmarkenjaeger »

Eine Datenbank ausschliesslich für Suchanfragen anzulegen/sichtbar zu machen halte ich nicht für sinnvoll, weil das doch einen höheren Aufwand für den Verkäufer zur Folge hat.
Der Verkäufer müsste erst in der Suchdatenbank recherchieren und dann den Artikel in die Verkaufsdatenbank einpflegen. Würde der Verkäufer den Artikel direkt in die Verkaufsdatenbank einpflegen, so hätte er einen Schritt gespart.

Den einzigen Vorteil, den ich diesbezüglich sehe, wäre der, dass die privaten Verkäufer, denen die Angebotsgrenze von 750 Artikeln zu schaffen macht, ihre Angebote zielgerichteter an der Nachfrage ausrichten könnten.
jottvauem
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von jottvauem »

@briefmarkenjaeger

Dein Fazit ist richtig: "Professionelle" Händler hätten nicht all zu viel von der Gesuche-DB.

Private Verkäufer aber sehr wohl, wenn sie -wie ich z.B.-über weit mehr Titel verfügen, als sie zügig aufzunehmen schaffen bzw. als die Obergrenze (750) zulässt. Im Laufe eines langen Leser-/Sammler-Lebens füllen sich einige Regale...

jvm
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briefmarkenjaeger
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von briefmarkenjaeger »

jottvauem hat geschrieben:Private Verkäufer aber sehr wohl, wenn sie -wie ich z.B.-über weit mehr Titel verfügen, als sie zügig aufzunehmen schaffen bzw. als die Obergrenze (750) zulässt. Im Laufe eines langen Leser-/Sammler-Lebens füllen sich einige Regale...
Wobei wir dann aber wieder im gewerblichen Bereich wären. Das Finanzamt würde es zwar vermutlich erstmal nicht interessieren, sofern dabei kein Gewinn erzielt wird, allerdings sind einige Punkte bei einer umfangreichen und nachhaltigen Vermarktung aufgrund des Wettbewerbrechts zu beachten:
• Widerrufsrecht
• Verpackungslizensierung
• Versandrisiko
• Gewerbeschein
• Impressum
• Datenschutzerklärung
• Lieferzeitangabe
• Einnahmenüberschussrechnung
usw.

Booklooker hat die Artikelobergrenze bei privaten Anbietern aufgrund von wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen einiger "privater" Anbieter eingebaut. Ob in solchen Fällen ein Gericht den gewerblichen Charakter eines Anbieters erst ab 751, 1000, 1200 oder X Artikeln erkennt kann man nur sehr schlecht abschätzen, aber die Wahrscheinlichkeit wird mit zunehmener Artikelanzahl sicherlich höher.

Soweit ich es sehe, bist du erst bei 230 Listungen angelangt, sodass noch ausreichend Luft nach oben besteht. Meiner Meinung nach wäre es effektiver erstmal die 750 Artikel zu listen und danach zu schauen, ob man vielleicht die Preise nochmal überarbeiten sollte oder ggf. ein Gewerbe anmelden, vor allen Dingen, wenn es über 1500 Artikel sind, die man verkaufen möchte.

Ich hatte früher auch privat angefangen und ursprünglich meine Bücher nur für meine Sammlung gekauft und erst später mit dem Verkaufen angefangen. Nachdem die Angebote immer umfangreicher wurden, habe ich das Gewerbe angemeldet. Besonders in der Anfangszeit der Gewerbeanmeldung war es sehr zeitaufwändig, da ich nicht mehr von allen Käufen die Rechnungen besaß und somit einen Teil der Ankaufspreise geschätzt werden mussten.
Das Finanzamt hatte das Gewerbe nach dem 1. Jahr zwar als Liebhaberei eingestuft, aber selbstverständlich musste ich die Einnahmen und Ausgaben seitdem auflisten und die Rechnungen/Belege aufheben.
Als ich dann nach einigen weiteren Jahren in die Gewinnzone gekommen bin, wollte natürlich auch das Finanzamt Steuern haben und die Liebhaberei wurde aufgehoben.
jottvauem
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von jottvauem »

@briefmarkenjaeger

Danke für die ausführliche Äußerung!

Ich möchte die Obergrenze gar nicht überschreiten, aber die Angebote bis zu dem Schwellwert möglichst sinnvoll aufstocken. Klar, wer will das nicht???

Die Kosten-/Nutzenanalyse kann ich Booklooker ja mangels belastbarer und mir unbekannter Zahlen sowieso nicht abnehmen (wie hoch ist z.B. der Anteil privater Verkäufer am BL-Umsatz?).
Ich denke nur so: eine gewisse Vorleistung hat BL ohnehin schon erbracht, in dem es Gesuche einzelner Kunden zulässt und speichert und bei einem passenden Angebot auch informiert. Die Basis ist also schon gelegt. Der Anteil privater Anbieter könnte sich aber dadurch erhöhen (und auch der Umsatz), wenn Privatanbieter, die jetzt noch außen stehen, dann bei BL anmelden, wenn sie erkennen können: Halt, da werden ja Titel gesucht, die ich besitze und z.B. vor dem Papiercontainer bewahren möchte! Die Suchenden sind BL-Kunden, also muss ich dort auch Kunde werden, um die Kontakte zu bekommen. Daran kann BL verdienen. Viele Bücherliebhaber scheuen doch einfach den zeitlichen Aufwand, ganz ungezielt all ihre veräußerbaren Titel zu erfassen und anzubieten. Sie sind halt KEINE Antiquare!

Freundliche Grüße! jottvauem
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briefmarkenjaeger
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von briefmarkenjaeger »

Einen gewissen Vorteil hätte es schon, insbesondere dann, wenn man direkt eine kurze Info bezüglich Anzahl der Suchanfragen und Wunschpreishöhe angezeigt bekommt, wenn man dieses Buch zulisten möchte.
Eine separate Recherche wäre mir sowohl als Privatperson, als auch als gewerblicher Anbieter zu aufwendig.
jottvauem
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von jottvauem »

@briefmarkenjaeger (und @booklookerteam)

Der Meinungsaustausch zwischen uns gab mir die Möglichkeit, meine Beweggründe und Gedanken zu einem Lösungsweg präziser aufzuführen. Danke dafür.

Nun liegt es ohnehin am Booklooker-Team, diese Idee unter Kosten-/Nutzenaspekten durchzurechnen. Nur die haben die nötigen Zahlen zur Analyse. Lohnen die sicherlich zu erwartenden Mitglieder- und Umsatzzuwächse den Entwicklungs- und Verwaltungsaufwand oder nicht? Wäre die Gesuche-Datenbank eine reine Artikel-DB ohne öffentlichen Hinweis auf den Suchenden, behielte BL auch das Geschäft in der Hand!
Ich warte jetzt erstmal gelassen ab.

Eine besinnliche Adventszeit wünscht
jvm
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von booklooker.de »

Hallo,

bei uns sind hunderttausende Suchaufträge gespeichert. Wir halten die Vorgehensweise, einen Artikel nur dann anzubieten, wenn man zuvor herausgefunden hat, dass ihn jemand sucht, für wenig zielführend. Die Recherche würde in den meisten Fällen mehr Zeit in Anspruch nehmen als das Anbieten des Artikels.

Darüber hinaus ist es so, dass Gesuche (Suchaufträge) meist nur dann aufgegeben werden, wenn ein Artikel sich nicht in unserem Angebot befindet. Es handelt sich also oft um spezielle, seltene Titel. Das bedeutet aber nicht, dass an den Titeln, die bereits zahlreich in unserem Angebot gelistet werden, kein Interesse besteht, eher im Gegenteil. Niemand wird ein Gesuch nach dem Titel "Darm mit Charme" bei uns hinterlegen, weil der Titel bei uns oft angeboten wird und somit sofort bestellbar ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie den Artikel schnell verkaufen können, wenn der Preis stimmt, ist aber außerordentlich hoch.

Wenn man wissen möchte, was bei uns tatsächlich "gut geht", dann müsste man einen anderen Ansatz wählen, nämlich die Liste der tatsächlich verkauften Artikel zugrunde legen. Aber auch diese Vorgehensweise ist unserer Meinung nach nicht zielführen, da bei uns abseits der Bestseller viele Artikel verkauft werden, von denen man niemals gedacht hätte, dass sich noch jemand dafür interessiert.

Schönen Gruß
das Team von booklooker.de
briefmarkenjaeger
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von briefmarkenjaeger »

Wäre es denn möglich, eine Suchfunktion innerhalb der verkauften Artikel zu implementieren (inkl. Verkaufspreis) - ähnlich wie bei Ebay die Liste der beendeten Auktionen, nur dass diese Suchfunktion auch eine länger zurückliegende Recherche ermöglicht? Insbesondere bei seltenen Artikeln könnte dies für die Preisfindung recht interessant sein.
Falls dies allerdings zuviele Systemressourcen oder Entwicklungskapazität binden sollte, so sollte man diesen Vorschlag besser fallen lassen.
Wie lange werden eigentlich die Verkäufe (inkl. der Artikelbeschreibung usw.) in der Booklooker internen Datenbanken gespeichtert? Der Verkäufer und der Käufer können diese Informationen ja ca. 1 Jahr einsehen, aber hat Booklooker über diesen Zeitraum hinaus noch Möglichkeiten diese Daten zur Marktbeobachtung zu nutzen?
jottvauem
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von jottvauem »

@booklooker-team
Danke für Ihre Einlassung! Es ist wirklich ein komplexes Thema, weil ihre Kunden ja keine homogene Einheit bilden. Natürlich akzeptiere ich klaglos ihre Entscheidung zum Thema „Gesuche-DB“.
Ich dachte mehr an die Sammler von Raritäten oder mit Sondersammelgebieten. Natürlich nicht an Gesuche für Millionenseller und Schnelldreher der jeweiligen Bestsellerliste. Aber Letzteres ließe sich ja schwerlich verhindern.

Mein Angebot z.B. umfasst ja weder Schulbücher, noch aktuelle U-Literatur. Es richtet sich schon eher an Menschen, die sich für die alternative Literaturszene mit all ihren kleinen und kleinsten Publikationen und Zeitschriften von ca. 1965 bis 1990 interessieren. Da waren meist auch die Auflagen niedrig und Titel schnell vergriffen. Eine ungeheuer lebendige und spannende Szene abseits der Bestsellerlisten! Da ich kein Antiquar bin und nicht sooo viel Zeit erübrigen kann, schlummert womöglich vieles unerfasst in meinen Regalen, an dem "Freaks der Szene" interessiert sein könnten. Das zeigen auch erste Verkäufe.

An dieser Stelle möchte ihre Arbeit einmal loben! Meine Anfragen (waren nicht viele) wurden immer zeitnah und kompetent beantwortet. Das ist gar nicht so selbstverständlich. Auch die Handhabung ihrer Seiten ist angenehm unkompliziert. Es fehlt lediglich eine Gesuche-DB in meinem Sinne und eine Suchfunktion über alle Plattformen (Bücher, CDs etc.) ;-) Aber an letzterem sollen sie ja schon arbeiten…

Gruß vom jvm
...ein Dosenfisch stürzt sich lachend ins offene Meer... (Element of Crime)
Sammlerkabinett
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von Sammlerkabinett »

In dieser Zeit wurde eine Menge an Pseudoliteratur veröffentlicht, die eher als Ergänzung zu den übrigen Publikationen dient. Interessant aus dieser Zeit sind eher die radikalen Schriften über Zensur, Untergrundkampf, Radikalisierung, Widerstand, Länderdrübergreifende Kommunikation, Piratensender, Anarchie, Drogenexperimente, Drogenanbau, etc. meist aus Untergrundverlagen, sowie Veröffentlichungen aus der ehemaligen DDR sowie Mittel- und Südamerika und Polen und sofern auch erfolgt, die Übersetzungen ins Deutsche.
Besonders interessant sind da die 68er bis 1975. Deshalb verstehe ich nicht, weshalb eine Gesuchliste, weil die Zeit lässt sich sehr gut verkaufen.
Bücher über Erfahrungen wurden meist verschlungen und landeten in der Ablage. Ebenso über alternative Landwirtschaft, Kochrezepte, Wohngemeinschaften, AKW, etc..
Il ne suffit pas de ne pas avoir des idées,il faut aussi être incapable des les établir.
Monica
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Re: Eine Art "Schwarzes Brett" für Gesuche?

Beitrag von Monica »

Hi jottvauem

ich kann dich gut verstehen , ich finde so ein schwarzes Brett auch sinnvoll, ist ja nicht jeder ein Profi Verkauefer.

Gruss Monica
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