Hallo,
ich habe eben dieses Angebot gefunden und bin verwundert:
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/U ... gJy4s01ZZa
Das Buch ist fotokopiert und spiralgebunden, das Original (Hardcover) ist zwar seit ca. 16 Jahren vergriffen, aber 2014 ist das Buch als Taschenbuch neu aufgelegt worden.
Darf ein Händler so etwas überhaupt anbieten?
Jörg
Händler bietet fotokopiertes Buch an - legal?
Re: Händler bietet fotokopiertes Buch an - legal?
Hallo Jörg,
ich wundere mich gerade, daß es bisher noch keine Antwort auf diesen Beitrag gegeben hat. (Habe eine Weile hier im Forum nicht gelesen, sonst hätte ich bestimmt schon eher geantwortet.)
In Deutschland und wohl den meisten anderen Ländern auf der Welt gibt es das Urheberrecht, überall ein wenig unterschiedlich, in der Kernaussage "Schutz des geistigen Eigentums" aber einig. Muss ich nicht weiter erläutern (siehe Wikepedia = Urheberrecht bzw. Gesetzestext UrhG).
Innerhalb der Schutzfrist sind Kopien zum EIGENEN PRIVATEN Gebrauch erlaubt, wenn man soweit ich weiss, das Original besitzt (zB auch bei CDs). Wer Kopien verkauft, verstößt gg. das UrhG. und riskiert Strafe in beachtlichem Umfang.
Das abgebildete Exemplar könnte aber auch ein vom Verlag so ausgegebenes Leseexemplar sein. Ich besitze selbst ein solch originales vom Verlag so ausgegebenes "Buch": jeweils zwei (kopierte?) Seiten auf einer A4 Seite, Farbkopiertes Cover, Plastikspiralbindung. Original als Leseexemplar gekennzeichnet.
Wenn es sich bei dem Angebot um ein Leseexempar handelt, fehlt natürlich der Hinweis in der Beschreibung. Die Rechtmäßigkeit des Verkaufs von Leseexemplaren ist heiß umstritten, da sie vom Verlag kostenlos ausgegeben werden und "unverkäuflich" sind. Bei Privatleuten mag es akzeptabel sein und gut gehen, als Händler würde ich mich das nicht trauen.
So oder so ist es ein "heißes Eisen" - wegen der paar Euro Verkaufswert würde ich als Händler kein Risiko eingehen und entweder verschenken oder ab ins Altpapier!
Grüße
Tanja
(Dies stellt keine Rechtsberatung dar, sondern meine eigene Meinung. In rechtlichen Fragen suchen Sie bitte den Rat eines Anwalts.)
ich wundere mich gerade, daß es bisher noch keine Antwort auf diesen Beitrag gegeben hat. (Habe eine Weile hier im Forum nicht gelesen, sonst hätte ich bestimmt schon eher geantwortet.)
In Deutschland und wohl den meisten anderen Ländern auf der Welt gibt es das Urheberrecht, überall ein wenig unterschiedlich, in der Kernaussage "Schutz des geistigen Eigentums" aber einig. Muss ich nicht weiter erläutern (siehe Wikepedia = Urheberrecht bzw. Gesetzestext UrhG).
Innerhalb der Schutzfrist sind Kopien zum EIGENEN PRIVATEN Gebrauch erlaubt, wenn man soweit ich weiss, das Original besitzt (zB auch bei CDs). Wer Kopien verkauft, verstößt gg. das UrhG. und riskiert Strafe in beachtlichem Umfang.
Das abgebildete Exemplar könnte aber auch ein vom Verlag so ausgegebenes Leseexemplar sein. Ich besitze selbst ein solch originales vom Verlag so ausgegebenes "Buch": jeweils zwei (kopierte?) Seiten auf einer A4 Seite, Farbkopiertes Cover, Plastikspiralbindung. Original als Leseexemplar gekennzeichnet.
Wenn es sich bei dem Angebot um ein Leseexempar handelt, fehlt natürlich der Hinweis in der Beschreibung. Die Rechtmäßigkeit des Verkaufs von Leseexemplaren ist heiß umstritten, da sie vom Verlag kostenlos ausgegeben werden und "unverkäuflich" sind. Bei Privatleuten mag es akzeptabel sein und gut gehen, als Händler würde ich mich das nicht trauen.
So oder so ist es ein "heißes Eisen" - wegen der paar Euro Verkaufswert würde ich als Händler kein Risiko eingehen und entweder verschenken oder ab ins Altpapier!
Grüße
Tanja
(Dies stellt keine Rechtsberatung dar, sondern meine eigene Meinung. In rechtlichen Fragen suchen Sie bitte den Rat eines Anwalts.)
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spiralnebel111
- Beiträge: 10941
- Registriert: Sa 13. Nov 2010, 17:50
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Re: Händler bietet fotokopiertes Buch an - legal?
Ich habe das irgendwie überlesen und bin auch sicher, dass man das nicht darf.
Re: Händler bietet fotokopiertes Buch an - legal?
Oh, nach sieben Wochen doch noch eine Antwort (oder zwei...) ! 
Danke für die ausführliche Erläuterung, Tanja.
Da das Foto auf dem Deckblatt den fotokopierten Einband des Buches zeigt (sehe ich am Buchrücken), halte ich es für eine private Fotokopie des Buches, nicht für ein Verlagsexemplar. Der Zweck könnte gewesen sein, dass der Besitzer im Original keine Anmerkungen und Markierungen machen wollte, die diese Kopie ja wohl aufweist.
Andererseits war das vergriffene Buch bis zur Taschenbuch-Ausgabe 2014 sehr gesucht und wurde gebraucht teuer angeboten, da könnte auch der Grund liegen.
So oder so ist der Verkauf der Fotokopie -vor allem mit der Bezeichnung "ringgebundenes Softcover"- m.E. nicht ganz sauber, bei amazon bietet der Verkäufer es übrigens auch an.
Danke für die ausführliche Erläuterung, Tanja.
Da das Foto auf dem Deckblatt den fotokopierten Einband des Buches zeigt (sehe ich am Buchrücken), halte ich es für eine private Fotokopie des Buches, nicht für ein Verlagsexemplar. Der Zweck könnte gewesen sein, dass der Besitzer im Original keine Anmerkungen und Markierungen machen wollte, die diese Kopie ja wohl aufweist.
Andererseits war das vergriffene Buch bis zur Taschenbuch-Ausgabe 2014 sehr gesucht und wurde gebraucht teuer angeboten, da könnte auch der Grund liegen.
So oder so ist der Verkauf der Fotokopie -vor allem mit der Bezeichnung "ringgebundenes Softcover"- m.E. nicht ganz sauber, bei amazon bietet der Verkäufer es übrigens auch an.