Was sind eigentlich leichte "Gebrauchsspuren"?

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schnee-eule
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Was sind eigentlich leichte "Gebrauchsspuren"?

Beitrag von schnee-eule »

Hallo, kaufe und verkaufe nun schon seit 7 Jahren Bücher bei booklooker. Die Einstufung der Qualität scheint immer wieder ein Problem zu sein. Ich verkaufe eigentlich (bei den neueren Büchern) nur gute Exemplare. Ist ein Knick oder Fleck oder Mängelexemplarstempel drauf - beschreibe ich den. Ist das Buch darüberhinaus gut, dann sind das "leichte Gebrauchsspuren" mit den genannten Einschränkungen. Jetzt habe ich ein Buch gekauft - keine Mängel beschrieben - als "leichte Gebrauchsspuren" bewertet. Das Buch ist schon etwas abgegriffen - ok - aber die Bindung ist gebrochen und 10 Seiten sind lose eingelegt. Ich mag solche Bücher nicht und habe jetzt Auseinandersetzungen mit der Verkäuferin. Die sagt, lose Seiten sind doch mit "leichte Gebrauchsspuren" ausreichend beschrieben. Ich breche mir bei meinen Buchbeschreibungen einen ab, um auch nicht den letzten Makel unerwähnt zu lassen und die Dame sagt, lose Seiten wären normale Abnutzungserscheinungen. Die Dame ist zwar bereit dass Buch zurück zu nehmen, will aber mein Rücksendeporto nicht erstatten. Sie scheint meine Verärgerung nicht zu verstehen. Was versteht Ihr unter "leichten Gebrauchsspuren"? Es geht nur um 85 Cent Rückporto und ums Prinzip - eigentlich eine Bagatelle - aber irgendwie ärgerts mich kräftig. Die Dame hat den Verkauf schon storniert - schlechte Bewertung ist nicht mehr möglich. Was würdet Ihr jetzt tun? Cool bleiben - stänkern?

Liebe Grüße
schnee-eule
krimtango
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Beitrag von krimtango »

Lose Seiten wären bei mir schon eher 'stark abgenutzt', bei vergilbten und verstaubten Büchern nehme ich 'deutliche Gebrauchsspuren'. 'Leichte Gebrauchsspuren' schriebe ich eher bei Büchern, die meistens zwar noch wie neu aussehen, aber halt schon gelesen sind. 'Wie neu' nehme ich bei Büchern, die noch in Folie verpackt sind.
Bücherwurm14167
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Re: Was sind eigentlich leichte "Gebrauchsspuren"?

Beitrag von Bücherwurm14167 »

schnee-eule hat geschrieben: Das Buch ist schon etwas abgegriffen - ok - aber die Bindung ist gebrochen und 10 Seiten sind lose eingelegt.
Die Bewertung ist zwar zuweilen schwierig, aber in diesem Fall eindeutig. Zehn lose Seiten sind erwähnenswert und rechtfertigen auch ausweislich der im Glossar hinterlegten Anleitung in keinerlei Hinsicht eine Bewertung als "leichte Gebrauchsspuren".
Was Du machst, ist letztlich Deine Enscheidung. Bei dem Wert, um den es letztlich nach Deinen Angaben geht, würde ich die Verkäuferin auf die Blacklist setzen und vielleicht BL informieren.
Grüße vom Bücherwurm
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amasonib
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Beitrag von amasonib »

Manchmal ist es tatsächlich schwierig, die Abgrenzung zwischen "leichten" und "deutlichen" Gebrauchsspuren zu finden. Absolute Objektivität gibt es da wohl auch nicht. Was der eine als "leicht" empfindet, kann ein anderer schon mal als "deutlich" einordnen.
Aber wenn man den Zustand des Buches mit allen vorhandenen "Macken" detailliert beschreibt, kann sich ein Käufer eher ein Bild davon machen.

Was Deine Verkäuferin betrifft, so hätte sie zumindest beschreiben können, wie es um das Buch bestellt ist. Dann hättest Du sicher gar nicht erst bestellt. Meiner Meinung nach bist Du vollkommen im Recht.

Ich verstehe auch nicht, wie man als Verkäufer in solch einem Fall nicht einsichtig ist - schließlich sollte man ja Wert darauf legen, dass Kunden letztlich zufrieden sind - und dann vielleicht wieder einmal etwas kaufen.

Schönen Abend noch,

amasonib
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Flachs
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Re: Was sind eigentlich leichte "Gebrauchsspuren"?

Beitrag von Flachs »

Willkommen im Forum, schnee-eule! :)
schnee-eule hat geschrieben:Was versteht Ihr unter "leichten Gebrauchsspuren"? Es geht nur um 85 Cent Rückporto und ums Prinzip - eigentlich eine Bagatelle - aber irgendwie ärgerts mich kräftig. Die Dame hat den Verkauf schon storniert - schlechte Bewertung ist nicht mehr möglich.
Doch, man kann einander bei BL auch nach einer Stornierung bewerten, und ich bin in der Beurteilung der Angelegenheit mit Amasonib völlig einer Meinung.

Aber von Stänkerei rate ich ganz dringend ab; das schürt nur Aggressionen und fällt letztlich auf den Stänkerer selber zurück. Und der von Dir geschilderte Fall ist doch ganz eindeutig: entsprechende kommentierte Bewertung, Blacklist und ggf. Beschwerde bei BL. :wink:
Der Wurm findet es merkwürdig und töricht,
daß der Mensch seine Bücher nicht frißt.
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schnee-eule
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Beitrag von schnee-eule »

Ich danke Euch für Euer hilfreiches und sachliches Feedback. Ich schicke das Buch jetzt zurück, werde sehen was die Verkäuferin nun zurück überweist. Habe ihr einen Ausdruck von den Glossar-Bewertungssystem beigelegt. Vielleicht sieht sie ja noch ihren Fehler ein und bringt die Angelegenheit anständig in Ordnung. "Shit happens," das habe ich in beiden Rollen (Käufer und Verkäufer) erlebt und wir haben uns immer gut geeinigt. Falls sie stur bleibt, habe ich immer noch die Option der Bewertung und Meldung bei BL. Das meinte ich übrigen mit "Stänkern", ich hatte nicht vor, die Frau in irgendeiner anderen Art zu belästigen.

Tschüss
schnee-eule
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Rollvieh
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Beitrag von Rollvieh »

Ich finde auch, dass lose Seiten keine "leichten Gebrauchsspuren" mehr sind, da ja sogar die Benutzbarkeit des Buches dadurch beeinträchtigt ist.
Ich kaufe auch nur noch Bücher, bei denen der Zustand genauer beschrieben ist, nicht nur die Rubrik angeklickt. Manchmal frage ich auch vorher beim Anbieter nach, dann hab ich auch immer genauere Angaben bekommen.

Als "wie neu" beschreibe ich übrigens auch Bücher, die keine Folie (mehr) haben, aber trotzdem so aussehen, als könnten sie gerade noch beim Buchhändler als Neuware im Regal gestanden haben.
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Moranda
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Beitrag von Moranda »

Hallo Zusammen,

Taschenbücher mit losen Seiten, ich finde, die gehören in die Papiertonne und nicht mehr angeboten.

Allerdings hatte ich es in letzter Zeit, dass mir Bücher beim Lesen buchstäblich auseinandergefallen sind.
Mir fällt auch auf, das die Bindung von Taschenbüchern immer miserabler wird, schon neue Bücher lassen sich ganz schlecht blättern.

Ein Buch, das ich mir hier bestellt hatte, sah ganz in Ordnung aus. Dann beim Lesen, lösten sich immer mehr Seiten. Aber wenn so etwas passiert, macht es keinen Sinn, den Verkäufer negativ zu bewerten. Der kann da auch nichts für.

Es waren bisher immer Mängelexemplar, die mir bei Lesen zerfallen sind. Einmal sogar ein neu gekauftes. Das konnte ich problemlos umtauschen.
Auch die Post geht nicht gerade schonend mit den Sendungen um. Möglich, dass auch da das eine oder andere Buch Schaden nimmt.
ginafabia
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Beitrag von ginafabia »

Im Glossar von Booklooker kann man doch genai lesen, was mit den Beurteilungen gemeint ist.

"deutliche Gebrauchsspuren": Knicke oder Flecken am Einband und Seiten, evtl. leichte Risse in einzelnen Seiten, aber keine losen Seiten, evtl. einige Eintragungen/Unterstreichungen mit Bleistift.

"stark abgenutzt": viele Knicke, Flecken oder Risse, evtl. einzelne lose Seiten (aber komplett), evtl. Eintragungen/Unterstreichungen mit Textmarker oder Kugelschreiber


Das Buch muss also als stark abgenutzt angegeben werden, mache doch mal Deine Verkäuferin auf das Booklooker Glossar aufmerksam.
nanoq
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Beitrag von nanoq »

Also im hier eingangs von Schnee-Eule geschilderten Fall würde ich auch unabhängig vom Glossar von booklooker ganz klar sagen, dass nicht nur leichte Gebrauchsspuren vorliegen. Auch wenn es in vielen Fällen durchaus eine persönliche Einschätzung oder Geschmacksfrage sein kann, was darunter zu verstehen ist, gehen lose Seiten doch auf jeden Fall über leichte Spuren hinaus.

Aber mal eine andere Anmerkung zum Glossar und den dort enthaltenen Zustandsbeschreibungen: Es zeigt sich ja schon an mehreren Stellen hier im Forum, dass es durchaus einige Verkäufer gibt, die ihre Bücher anders einschätzen, als im booklooker-Glossar vorgegeben.

Ich denke, das liegt sehr oft daran, dass die jeweiligen Verkäufer dieses Glossar und die dortigen Einstufungen ganz einfach nicht gelesen haben und gar nicht kennen. Ich finde eigentlich auch, dass dies an etwas zu versteckter Stelle steht. Besser wäre es m.E., wenn auf diese Zustandsbeschreibungen auch direkt bei der Eingabe der Angebote noch einmal hingewiesen würde, so dass jeder Anbieter praktisch mit der Nase darauf gestoßen würde. Ich könnte mir vorstellen, dass dies ? zumindest in einigen Fällen ? Ärger ersparte. (Oder gibt es an dieser Stelle einen solchen Hinweis? Ich kaufe ja immer nur Bücher und habe noch nie ein Angebot eingetragen. Wenn dort noch mal auf die Zustandsbeschreibungen oder das Glossar hingewiesen wird, habe ich nichts gesagt!)
ginafabia
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Beitrag von ginafabia »

Da hast Du Recht, ich habe auch länger gesucht.
Bookorsair
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"leichte gebrauchsspuren..."

Beitrag von Bookorsair »

Also der Fall ist doch klar. Gebrochener Rücken und 10 lose eingelegte Seiten - da haben wir ja fast schon eine Buch-Leiche. "Schwere Gebrauchsspuren" und eine eindeutige Schadensbeschreibung wäre das Mindeste gewesen, was auch ich von dieser Dame (Verkäuferin) erwartet hätte.
Gruss an alle
der bookorsair aus Genf, z.Z. in München
Wir werden nie so klug sein, um den Schaden zu beheben, durch den wir es wurden....
Ausserdem: manche sehen vor lauter Büchern die Bibliothek nicht.
Hier geht es zu meinen Büchern: http://www.booklooker.de/bookorsair
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d_r_m_s
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Beitrag von d_r_m_s »

schliesse mich an ... Bücher mit losen Seiten gehören m.E. nur in Ausnahmefällen überhaupt noch verkauft (echte Raritäten), beschrieben werden sollte der Zustand auch dann ausdrücklich ...

vielleicht hilft ja eine freundliche Beratung der VKin (auch ihr würde über die Zeit wohl eine Menge Frust erspart, wenn sie ihre Beschreibungen den 'Gepflogenheiten' hier anpasst), andernfalls würde ich da auch deutlicher werden, falls sich keine Einsicht zeigt ...
schnee-eule
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Beitrag von schnee-eule »

Ich wollte noch erzählen, wie die Sache ausging. Ich hatte auch BL informiert. BL hat die Verkäuferin angeschrieben und aufgefordert mir die Kosten (Buch und Versandkosten) zu erstatten. Nun, dazu war sie ja sowieso bereit, der Streit ging jetzt ja um das Porto für die Rücksendung. Ich wollte kostenneutral aus der Sache gehen. Die Verkäuferin hat den Buchkauf zurück überwiesen, die 85 Cent für das Zurückschicken nicht. Jetzt könnte ich natürlich wieder an BL mailen oder ihr doch noch eine schlechte Bewertung geben, aber irgendwie wirds mir langsam zu blöd. Ich schreibe den Fall ab (85 Cent sind zu verkraften :-) ), eine schlechte Erfahrung unter vielen vielen positiven. Aber ich finde BL sollte - wie oben schon vorgeschlagen - die Kriterien für die Qualitätseinstufungen bei der Erfassung anbieten. Es wäre auch insgesamt fairer, weil die Bücher von den verschiedenen Anbietern besser vergleichbar wären. Außerdem wäre eine Hilfsseite "Notfallkasten", d.h. Hinweise für eine anständige Bereinigung von Pannen für manche Verkäufer ganz hilfreich. Andererseits war dies wohl ein Ausnahmefall, ich hatte zuvor bei Pannen noch nie so ein Theater, wir haben uns stets schnell und freundlich geeinigt.
Liebe Grüße schnee-eule
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jimihendrix
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Beitrag von jimihendrix »

Ich finde auch, dass BL die Zustandsbeschreibung mehr standadisieren sollte.
z.B. Kästchen zum Anklicken, wie etwa:
vergilbt/nachgedunkelt ja/nein
lose Seiten ja/nein
Rücken "rund"gelesen ja/nein
Knicke am Einband ja/nein
etc.

Das wäre dann vielleicht nicht ganz so subjektiv wie im Moment.

Ich hatte auch einmal eine *** Bewertung, weil der Rücken "rund"gelesen war, was aber bei einem 600-Seiten Taschenbuch auch , selbst bei vorsichtigem Lesen, nicht zu vermeiden war, es liegt halt oft auch am Verlag bzw. Druck.
krimikiste'buecher

lieber ein Buch in der Hand als eine Antenne auf dem Dach
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