Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

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Lady Agatha

Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Hans Fallada: Jeder stirbt für sich allein Der Mensch ist dem Menschen ein Verdacht
18.03.2011 • Abstufungen der Verkommenheit: Hans Falladas großes Werk „Jeder stirbt für sich allein“ liegt erstmals ungekürzt vor. 1947 hatte man in der DDR aus politischen Gründen verändernd eingegriffen.
Von Jürgen Kaube

Lady Agatha hat geschrieben: Meine Frage: Bin gerade durch Zufall auf ein "neues", altes Buch von Hans Fallada gestoßen.
"Jeder stirbt für sich allein"
Es ist eine ungekürzte Neuauflage und Fallada selber sprach von "der völligen Trostlosigkeit des Stoffes".
Hat einer von Euch dieses Buch, evtl. in gekürzter Form, mal gelesen? Einerseits interessiert mich das Buch, andererseits weiß ich nicht so recht, ob es nicht "runterziehen" könnte. Fallada ist kurz nach Fertigstellung des Buches gestorben, bedingt durch Morphium, Alkohol und Arbeit physisch ruiniert, an Herzversagen.

Maulwurfshaufen hat geschrieben:
Fallada ist schwer verdaulich.


Lese-Eule hat geschrieben: Nicht generell. Ich habe schon als Kind Fallada gelesen, aber das o.g. Buch geht einem wirklich an die Nieren ...
@Lady Agatha,

von Allegra 1:vielleicht postest du dein Anliegen mal als neuen Thread ...entweder hier oder vielleicht besser noch im Forum "Allgemeine Lese-Tipps", da dann sicherlich mehr Leute davon Kenntnis nehmen, als im "Chat-Thread" .
Mich würde auch interessieren, wie das Buch von anderen eingeschätzt wird, da ich schon einige Zeit ein Auge auf das Buch geworfen habe.
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Borrel
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Borrel »

Ich kann leider nichts dazu sagen, da ich weder den Autor noch das Buch selber kenne. :(
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Borrel
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Borrel »

Ich habe gerade in anderen Foren, wo ich auch unterwegs bin nachgesehen, aber nirgendwo scheint Fallada auf.
Dann habe ich bei Amazon nachgesehen und entdeckt, dass das Buch sehr gut bewertet wurde und ich denke, es ist sicher lesenswert.

Ob es dich "hinunterzieht" kann ich dir nicht sagen, aber es wird sicher jeden Leser zum Nachdenken bringen und einiges Aufzeigen, was damals so geschehen ist.
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krimtango
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von krimtango »

Ein paar Rezensionen aus dem Bookcrossing-Forum:

- Ein Roman der den Widerstand der" Kleinen Leute " im 3.Reich dokumentiert. Vielleicht keine " Hochliteratur " aber trotzdem fesselend zu lesen. Leider habe ich es selbst bisher auch noch nicht gelesen.

- Dieser nach Gestapoakten geschriebene Roman des volkstümlichen deutschen Erzählers schildert das Schicksal des Arbeiterehepaars Quangel, das, vom Kriegstod des Sohnes aufgerüttelt, Widerstand auf eigene Faust wagt. Die Maschinerie eines brutalen Totalitarismus zermalmt die beiden alten Leute schließlich.

- Packend geschrieben, spannend bis zur letzten Seite

- Ein Plädoyer für die Menschlichkeit und gegen die Verzweiflung, für Zivilcourage auch in kleinen Dingen, auch im geringfügigen Versuch, sich gegen das Verderben aufzulehnen. Hans Fallada wollte mit diesem Buch ausdrücklich die Verantwortung der Kollektivschuld, der Schuld aller Deutschen am Zweiten Weltkrieg und am Holocaust relativieren. Er ist erneut Anwalt der kleinen Leute, ein verständnisvoller Beobachter, der sich gegen die pauschalisierende Verurteilung wehrt. In seiner mitfühlenden Geschichte eines wahren Falles lässt er das Ehepaar Quangel als aufrechte und sich nur ihrem Gewissen verantwortliche Menschen erscheinen, die ihr Möglichstes tun, um ihrem Misstrauen und ihrer Verzweiflung gegenüber dem Hitlerregime Ausdruck zu verleihen. In ihren bescheidenen Mitteln hoffen sie, mit ausgelegten Karten die anderen Menschen zum Nachdenken zu bewegen, die Menschen aufzurütteln aus ihrer verzweifelten Lethargie, ohne zu ahnen, dass ihr kleines Aufbegehren in der angstvollen Atmosphäre jener Zeit ungehört verpufft, einzig registriert von einem unerbittlichen und unmenschlichen Staatsapparat, trotzdem man hier dem Menschenfreund Fallada zugute halten muss, dass er kein Freund der Schwarz-Weiß-Zeichnung war, denn auch der Kripobeamte besitzt menschlich-sympathische Züge, trotzdem er die Staatsgewalt vertritt. Auch in ihrer Todesangst stehen sie wacker zueinander und zu ihren Taten, sie sollen ein Vorbild sein und sind. Mitfühlend, wie vom Autor geschildert, beendet auch der Leser das Buch, um eine schmerzliche, aber notwendige Erfahrung reicher.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Lese-Eule hat geschrieben: Ich habe schon als Kind Fallada gelesen, aber das o.g. Buch geht einem wirklich an die Niere

Ich habe auch einiges von Fallada gelesen, ist ewig lange her und außer "Damals bei uns Daheim", habe ich keines seiner Bücher im, eigentlich reichlichen, Bestand.
Warum geht das Buch an die Nieren? Ist es das Thema, das sicher nicht erbaulich ist, ich habe aber sehr viel über diese unsere "schwarze" Vergangenheit gelesen und einiges war schon heftig und zum an der Menschheit verzweifeln.

Was mich speziell interessiert, merkt man am Stil des Schreibers/Schreibens etwas von seiner Morphin und Alkoholabhängigkeit? Er hat das Buch innerhalb von vier Wochen nach einem Entzug geschrieben. Das Buch hat über 700 Seiten, wie schafft man das?
Allegra1
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Allegra1 »

Lady Agatha,

die Fragen, die du gestellt hast, würden mich auch sehr interessieren. Hoffe, dass hier vielleicht doch noch der ein oder andere reinschaut, der das Buch gelesen hat. Oder vielleicht äußert sich Lese-Eule noch mal zum Thema.

Wenn du aber schon Erfahrungen mit Fallada gemacht hast, kannst du mir bei einer Frage sicherlich weiter helfen.
Ich bin mir nicht sicher, ob Fallada für mich generell zu schwere Kost ist. Ich meine damit nicht das Thema, sondern eher seinen Schreibstil.
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Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Allegra1 hat geschrieben:Wenn du aber schon Erfahrungen mit Fallada gemacht hast, kannst du mir bei einer Frage sicherlich weiter helfen.
Ich bin mir nicht sicher, ob Fallada für mich generell zu schwere Kost ist. Ich meine damit nicht das Thema, sondern eher seinen Schreibstil.
Hallo Allegra1,

das ist genau der "casus cnusus". Es ist so lange her, dass ich Fallada gelesen habe, dass ich das nicht mehr so genau weiß. Ich habe zumindest "Kleiner Mann - was nun" in guter Erinnerung. Dieses Buch werde ich heute noch bei BL bestellen, suche noch nach dem besten Angebot. "Damals bei uns Daheim" habe ich kurz durchgelesen, ist nicht repräsentativ, weil er da recht humorvoll über seine Familie schreibt.
Wenn ich dann "Kleiner Mann - was nun" gelesen habe, weiß ich aber immer noch nicht, ob ich mich an "Jeder stirbt für sich allein" ranwagen soll. Schließlich liegen etwa 15 Jahre zwischen diesen beiden Büchern. Also sind wir vorläufig noch auf die Hilfe anderer angewiesen. Zumindest müßte es doch den einen oder anderen geben, der die gekürzte Ausgabe gelesen hat, die ungekürzte gibt es erst seit etwa einem Jahr. Wär schön, wenn sich diese "einen oder anderen" zu Wort melden würde. Danke im voraus :mrgreen:
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gildenhaus
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von gildenhaus »

Hallo, Lady Agatha, hallo Allegra,

ich habe das Buch gekürzt schon vor Jahren gelesen und die ungekürzte Version erst vor kurzem. Ich mag Fallada sehr, jedenfalls viele seiner Romane - die leichten wie "Damals bei uns Daheim", "Kleiner Mann, was nun" u.s.w. sind nicht so mein Ding, die sind mir zu wenig tiefgehend. Ich finde, dass gerade die ernsteren Romane wie "Wolf unter Wölfen", "Der Trinker" und eben "Jeder stirbt für sich allein" die besten sind, die er geschrieben hat, wobei das letztere schon des Themas wegen sicherlich ziemlich "harter Tobak" ist. Es ist auf jeden Fall wirklich lesenswert, und natürlich kann es einen in einer entsprechenden Phase auch ganz schön runterziehen. Ich denke schon, dass zu merken ist, dass Fallada beim Schreiben sehr mit seinen persönlichen Problemen zu kämpfen hatte. Es liest sich nicht so einfach, leicht und locker wie die frühen Romane, der Stil ist schon sehr anders. Man muss sich aufs Lesen konzentrieren, um den Handlungssträngen folgen zu können. Mich hat es aber schon beim ersten Lesen nicht mehr losgelassen.

Vielleicht solltet ihr erst mal einen der anderen Romane Falladas lesen, die etwas ernster als "Damals" u.s.w. sind. "Ein Mann will nach oben" kann ich sehr empfehlen, mit dem Buch hat meine Begeisterung für Fallada einst begonnen. Mit dem Buch könntet ihr euch auf diesen Schreibstil Falladas etwas einstimmen.
Für mich gehört "Jeder stirbt für sich allein" zusammen mit "Wolf unter Wölfen" zu Falladas besten, weil tiefgründigsten Romanen, aber das ist natürlich nur meine ganz subjektive Meinung.


Nachtrag: "Der eiserne Gustav" würde sich auch als Neueinstieg anbieten.
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Allegra1
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Allegra1 »

Danke gildenhaus, dein Beitrag hat mir jetzt richtig weiter geholfen. :D
Wirklich toll, wie ausführlich du uns das "Thema Hans Fallada" näher gebracht hast. Ich muss sagen, deine Art der Ausführungen, sowie deine Wortwahl gefallen mir sehr.
Und vor allem hast du mir doch die "Angst" vor Fallada nehmen können :wink: .

"Jeder stirbt für sich allein" interessiert mich thematisch zwar am meisten, aber ich werde auf deinen Rat hören und habe jetzt erstmal " Ein Mann will nach oben " auf meine Wunschliste gesetzt.
" Kleiner Mann-was nun? " würde mich auch sehr interessieren.
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Friedrich Schiller
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Hallo gildenhaus, hallo Allegra,

ich bedanke mich für Eure Beiträge ganz herzlich, bin ich doch dadurch ein Stück weiter gekommen. "Kleiner Mann - was nun?" hatte ich ja "leider?" schon bestellt und das Buch ist auch schon da. Das werde ich auf jeden Fall erst einmal lesen und dann sehen wie ich weiter vorgehe, denn
gildenhaus hat geschrieben:Vielleicht solltet ihr erst mal einen der anderen Romane Falladas lesen, die etwas ernster als "Damals" u.s.w. sind. "Ein Mann will nach oben" kann ich sehr empfehlen, mit dem Buch hat meine Begeisterung für Fallada einst begonnen. Mit dem Buch könntet ihr euch auf diesen Schreibstil Falladas etwas einstimmen.
Für mich gehört "Jeder stirbt für sich allein" zusammen mit "Wolf unter Wölfen" zu Falladas besten, weil tiefgründigsten Romanen, aber das ist natürlich nur meine ganz subjektive Meinung.
diese vorgeschlagenen Bücher interessieren mich möglicherweise mehr. Erstes Anlesen "des kleinen Mannes" zeigt, dass es sehr leicht zu lesen sein wird.
Ich bin allerdings ab morgen für vier Tage mehr oder weniger dienstlich unterwegs, so dass ich erst nächste Woche zum Lesen kommen werde. Ich nehme den "Fallada" aber auf jeden Fall mit, denn ohne Buch verreisen geht nun mal gar nicht.
Für Allegra, ich lese sehr schnell und wenn ich den "kleinen Mann" gelesen habe, werde ich Dir auf jeden Fall meinen Eindruck mitteilen.
Ich wünsche Euch ein schönes, hoffentlich langes, Wochenende und melde mich hier sobald ich wieder da bin.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Hallo gildenhaus, hallo Allegra,

so, den "Kleinen Mann" habe ich gelesen und bin genau so schlau wie vorher. Das Thema ist zweifelsfrei sehr interessant, aber die Sprache, Art und Ausdruck des Autors gefällt mir nicht. Der Schreibstil wirkt hölzern und, ja wie soll ich sagen, erschreckend emotionslos. Es gibt in dem ganzen Buch eine einzige Szene, die anspricht und das ist die Geburt des "Murkel". Ich war am Ende des Buches sehr aggressiv und weiß nicht wirklich warum.
gildenhaus hat geschrieben:"Kleiner Mann, was nun" u.s.w. sind nicht so mein Ding, die sind mir zu wenig tiefgehend. Ich finde, dass gerade die ernsteren Romane wie "Wolf unter Wölfen", "Der Trinker" und eben "Jeder stirbt für sich allein" zusammen mit "Wolf unter Wölfen" zu Falladas besten, weil tiefgründigsten Romanen zählt.
Soll ich es wirklich wagen noch einen "Fallada" zu lesen?
Geben die anderen Bücher sprachlich mehr her?
Moranda
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Moranda »

Hallo Zusammen,

vor Jahren habe ich so ziemlich alle Bücher von Fallada gelesen. Ein oder zwei habe ich vom Buchclub gekauft und habe sie auch noch. Mir haben die Bücher seinerzeit gefallen. Ich finde auch das Buch "Kleiner Mann was nun", ganz und gar nicht oberflächlich.
Es ist die Zeit der großen Depression, Pinneberg wird gekündigt, seine Freundin ist schwanger.
Sie können keine Wohnung bekommen und müssen bei den Schwiegereltern einziehen.
Egal was sie unternehmen, es geht immer weiter bergab. Ein Buch, das in die Zeit paßt, so etwas kann die Folge von Wirtschaftskrisen sein.
Ich habe den Trinker gelesen. Auch ziemlich depremierend. Ist das Buch nicht mit Juhnke verfilmt worden?
Ein Mann will nach oben ist auch verfilmt worden. Das ist eine ganz andere Geschichte. Da macht ein junger Mann ein Vermögen. Alles ist in Bewegung, ein neues Zeitalter bricht an, keine Pferdekutschen mehr, das Automobil kommt auf. Dem Emporkömmling ist sein Mädchen nicht mehr gut genug, er strebt nach Höherem.

Ältere Bücher haben einen anden Stil, das liegt aber wohl an der Zeit in der sie geschrieben wurden, irgendwie langsamer,moralisierender, manche Romane, wenn man sie heute liest, empfindet man so als etwas kitschig.

An das Buch "Jeder stirbt für sich allein", kann ich mich nicht mehr erinnern. Dann habe ich noch "Wer einmal aus dem Blechnapf fraß" von ihm gelesen. Hab ich auch vergessen.
Das Buch hab ich aber, vielleicht lese ich es noch mal.
Allegra1
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Allegra1 »

Werde noch mal abwarten, bevor ich mir meinen ersten Fallada anschaffe. Bin immer noch unsicher. Vor allem ist mir zur Zeit überhaupt nicht nach "schwermütigen" Büchern. Mir ist eh im Moment alles etwas anstrengend.

Bin mal gespannt, Lady Agatha, welche Erfahrungen du evtl. weiterhin machst. Halte uns auf dem Laufenden :wink: .
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Friedrich Schiller
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Allegra1 hat geschrieben:Bin mal gespannt, Lady Agatha, welche Erfahrungen du evtl. weiterhin machst. Halte uns auf dem Laufenden :wink: .
Mir geht´s ja genau wie Dir :?: Großes Fragezeichen zu weiteren "Falladas". Wie ich bereits schrieb, hat "Der Kleine Mann" mich, irgendwie und warum auch immer, total aggressiv gemacht, aber nicht weil er
Moranda hat geschrieben:Ich finde auch das Buch "Kleiner Mann was nun", ganz und gar nicht oberflächlich.
oberflächlich war, war auch nie die Rede von, sondern so emotionslos ohne Perspektive. Erschwerend kommt hinzu, dass man weiß was ab 1933 für eine "Regierung" an die Macht kam, da ist dieser "lebensuntüchtige" Pinneberg evtl. in genau den "richtigen bzw. falschen" Händen.

Hans Fallada war wohl selber nicht gerade "stark". Er ist schon sehr früh süchtig geworden. Möglicherweise spiegelt sich das in seinen Büchern wieder.

Dennoch werde ich es mit:
"Wolf unter Wölfen" versuchen, ich habe noch einen Gutschein einzulösen. Ich zitiere "Wiki":

Wolf unter Wölfen ist in seiner Komplexität von Handelnden und Handlung eine episch angelegte Charakterstudie und einer „der Klassiker“ der deutschen Literatur. Falladas Werk ist mit seinem nüchternen, dialoglastigen Erzählstil charakteristisch für die Epoche der Neuen Sachlichkeit.

Aber genau diese Neue Sachlichkeit lässt möglicherweise die Bücher so emotionslos erscheinen.

Maulwurfshaufen hatte geschrieben."Fallada ist schwer verdaulich."

Recht hat sie, ich verdaue immer noch, bin aber trotzdem an weiteren "Fallada" Büchern interessiert. Also hat er doch irgendwas?

(Erst mal werde ich den Hundertjährigen, der aus dem Fenster steigt, lesen.)

Dann kommt Fallada dran. Evtl. lese ich, je nach Stimmung, auch beide gleichzeitig.

Ich habe gerade noch mal gelesen, was gildenhaus geschrieben hat.
gildenhaus hat geschrieben:"Ein Mann will nach oben" kann ich sehr empfehlen, mit dem Buch hat meine Begeisterung für Fallada einst begonnen.
Wie ich mich auch entscheide, ich halte Dich Allegra und alle Interessierte auf dem Laufenden.
Moranda
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Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Moranda »

ich habe nicht so ganz verstanden was Gildenhaus mit leicht zu lesenden Büchern, die ihr nicht so zusagen, gemeint hat. Ich mag keine Bücher, wo ich jeden Satz zweimal lesen muss um ihn zu verstehen.
Das hat Wladimir Kaminer in seinem Buch "Meine russischen Nachbarn" gut beschrieben.

Er und sein russischer Nachbar versuchen "Ullysses" zu lesen und begreifen nicht.
Sie lesen sich das Buch laut vor, lesen die ersten Kapitel, versuchen das Buch von hinten zu lesen, geben auf und stellen es wieder ins Regal, wo es auf den nächsten Versuch wartet.

Ich mag aber im Moment auch keine schwermütigen Bücher lesen.
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