Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Stellen Sie Ihre persönlichen Lieblingsbücher vor und diskutieren Sie darüber mit anderen.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Moranda hat geschrieben:ich habe nicht so ganz verstanden was Gildenhaus mit leicht zu lesenden Büchern, die ihr nicht so zusagen, gemeint hat
Vielleicht meldet gildenhaus sich ja mal dazu :D :?:

Der "KLeine Mann" war zwar "leicht" zu lesen, also es war da nichts, was man nicht verstehen könnte, aber trotzdem war das Buch nicht so einfach, des Themas wegen, aber das hatte ich ja schon angeführt.

Jedenfalls habe ich gerade "Ein Mann will nach oben" bei BL bestellt. Bis ich das Buch habe, können, wie wir alle wissen, ein paar Tage (Wochen :evil: :?: :twisted: ) vergehen.

Ich lese recht schnell und wenn ich dann anfangen kann, kann ich in drei Tagen (741 Seiten) damit fertig sein, wenn ich es nicht vorher "schmeiße".
Moranda hat geschrieben:Sie lesen sich das Buch laut vor, lesen die ersten Kapitel, versuchen das Buch von hinten zu lesen, geben auf und stellen es wieder ins Regal, wo es auf den nächsten Versuch wartet.
Es gibt, bei mir, wenige Bücher, die dazu passen, aber manche gehören ins Regal zurück oder besser noch bei BL verkaufen, da ich keinen beleidigen will, nenne ich keine Titel :mrgreen:
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Hallo liebe Fallada Freunde und die,die es werden möchten.

Noch bin ich nicht bei "Jeder stirbt für sich allein"

Ich habe heute, nach 10 Tagen Wartezeit, "Ein Mann will nach oben" bekommen und habe, nach Feierabend sofort angefangen zu lesen.

Es gibt Bücher, die sollte man gleich entsorgen.

Es gibt Bücher, die liest man, legt sie weg und sagt: "Ganz Okay."

Es gibt Bücher, die gefallen einem außerordentlich gut, man stellt die ins Regal und liest sie immer mal wieder, habe ich einige von.

Es gibt Bücher, die liest man zwar, weiß aber nicht so recht was damit anzufangen, sie rütteln einen auf, machen agressiv, beschäftigen einen, aber nicht unbedingt im Positiven, dazu gehörte "Kleiner Mann was nun?"

Es gibt aber auch Bücher, in die fällt man sozusagen regelrecht hinein. Man lebt im Buch, empfindet mit, lernt die Leute wie nette Nachbarn kennen - und das ist eine Zwischenbilanz des Buches "Ein Mann will nach oben", das ich nun heute erst angefangen habe. Ich bin jetzt auf Seite 156 und habe noch 600 Seiten zu lesen. Wenn das Buch so weiter geht, ich gebe gerne zwischendurch mal kurz Bericht, kann ich es nur empfehlen. Auch dieses Buch spielt in einer schweren Zeit, startet 1909. Die Hauptfiguren sind eigentlich Kinder, Karl Siebrecht, 16 Jahre, ein Vollwaise, der Berlin erobern will und Rieke Busch, 13 Jahre, Halbwaise mit einem lebensuntüchtigen Vater und einer kleinen Schwester. Rieke weiß was sie will, ist erwachsen und doch ein Kind. Eine echte Berliner Göre mit Herz und Verstand. Karl und Rieke lernen sich im Zug nach Berlin kennen, (zu der Zeit redeten Jugendliche ja noch miteinander und hatten nicht jeder einen Knopf im Ohr.) Es entwickelt sich eine tolle Freundschaft zwischen den beiden, kein Sex, eher wie großer Bruder, kleine Schwester. Die finanzielle Lage der beiden ist mehr als nicht rosig, Rieke geht noch zur Schule, kümmert sich um ihre Schwester, geht putzen und waschen. Karl ist ein aufrechter viel zu ehrlicher junger Mann, der dann auch, auf Grund seiner Ehrlichkeit und seines Gerechtigkeitsinnes, gleich zwei Arbeitsstellen verliert. Einer, der die Mitschuld daran trägt, will ihm helfen, aber Karl lehnt diese Hilfe von dem gelangweilten Reichen ab.........

Wer interessiert ist, kann mit weiteren Zwischenberichten rechnen nach dem Motto: Fortsetzung folgt. :D
Moranda
Beiträge: 1749
Registriert: Do 3. Aug 2006, 17:43

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Moranda »

Hallo Lady Agatha,

Ein Mann will nach oben, gibt es auch als Fernsehserie mit Ursula Monn als Rieke.
So harmonisch geht es in dem Buch nicht weiter, aber ich finde es spannend und es
ist mir in Erinnerung geblieben, obwohl es Jahrzehnte her ist, dass ich es gelesen habe.
Ein weiteres Buch von Fallada, das sich gut liest, ist der "Eiserne Gustav". Auch eine problematische Familiengeschichte und auch verfilmt. Ein Pendant zu dem Buch
"Ein Mann will nach oben". Während Karl Siebrecht von den Autos profitiert, geht es
dem Pferdekutscher Gustav immer schlechter mit seinen Gäulen. Zuletzt spannt er an
und macht sich mit seinem Pferd auf die Reise nach Paris. Er wird bekannt, verkauft Postkarten
wird aber zuletzt um seinen Triumph gebracht, weil in Paris Charles Lindbergh gelandet ist.
Zwischenzeitlich geht die Famile vor die Hunde. Eigentlich schön, dass Fallada wieder gelesen wird.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Hallo Moranda,

danke für Deine netten Zeilen. Leider bin ich heute überhaupt nicht zum Lesen gekommen und Pfingsten haben wir großes Familientreffen, also bleibt "Fallada" noch ein paar Tage "auf der Strecke." Ich kann mir schon vorstellen, dass es so harmonisch gar nicht weitergehen kann, es kommt ja auch noch der 1. Weltkrieg dazu. Aber bis jetzt sind die "Typen" schon mal sehr interessant und Ursula Monn als Rieke kann ich mir sehr gut vorstellen, passt, :D sie ist doch auch Berlinerin, oder? Danke für den Hinweis, so kann man sich die kesse, clevere, kleine Rieke doch gut vorstellen.

Der "Eiserne Gustav" steht als nächstes auf meinem Plan, ehe ich mich dann, und das weiß ich immer noch nicht, an "Jeder stirbt für sich allein" ranwage. Hast Du es gelesen?

Ich wünsche Dir ein wunderschönes, langes Pfingstwochenende mit viel Sonne
Moranda
Beiträge: 1749
Registriert: Do 3. Aug 2006, 17:43

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Moranda »

Ich glaube nicht, aber genau weiß ich es nicht mehr, ich habe Fallada in den 70igern
gelesen. Erinnern tue ich mich an irgenwas mit Bauern, Bonzen und Bomben, oder so ähnlich.
Aber ich habe irgendwo noch eine Biografie von ihm und die werde ich wohl noch mal lesen.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Wie soll es anders sein, ich war in der Stadt, um nach Klamotten zu schauen, der Mensch braucht ja in unseren Breiten was zum Anziehen, aber wie üblich landete ich im großen Buchgeschäft und.... das Schicksal wollte es nicht anders, sah ich das Buch "Jeder stirbt für sich allein".
Natürlich habe ich es gekauft, Klamotten vergessen, geht mir immer so, und lese, kann oder will aber bis jetzt noch nichts dazu sagen, bin noch nicht weit genug. Nur soviel: Fallada beschreibt in allen seinen Büchern, die ich bisher gelesen habe, alle Menschen, als wären es Deine Nachbarn, Du kennst sie. Du lebst mit ihnen. Ob ich dieses Buch empfehlen kann, weiß ich noch nicht, wie gesagt, bin noch nicht weit genug.

Ein "Mann will nach oben" ist auch für zart besaitete Gemüter durchaus lesenswert, Zeitgeschichte, nur leider hat die Menschheit nichts dazu gelernt.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Leider hatte ich beruflich sehr viel Stress und habe das Buch noch nicht ganz geschafft. Jetzt muss ich mich erstmal für vier Tage auf Geschäftsreise begeben und lese den vierten und letzten Teil erst, wenn ich wieder zu Hause bin. Der vierte Teil braucht die größte Aufmerksamkeit und kann nicht mal so zwischendurch gelesen werden, da will ich absolute Ruhe für haben.

Nur soviel, Fallada´s Sprache ist etwas gewöhnungsbedürftig, halt alt, ist ja viele Jahre her und echt, nicht verändert. Ich finde dieses Buch "Jeder stirbt für sich allein" bisher als das Beste von Fallada. Zumindest was ich gelesen habe.

Also, wer sich für die Menschen aus dieser Zeit interessiert, dem kann ich es sehr empfehlen.
Dass es keine heitere Lektüre ist, weiß jeder, dennoch kann man manchmal schmunzeln.

Für Fragen stehe ich ab Dienstag, 19.06.12 gerne zur Verfügung.

Tschüs und schönes Wochenende.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

"Jeder stirbt für sich allein"

Das Buch habe ich gestern erst zu Ende lesen können. Wie ich bereits schrieb, braucht man Zeit und Ruhe, es ist kein Buch zum einfach nur Lesen. Leider hat man doch Veränderungen vorgenommen, man hat es der neuen Rechtschreibung angepasst. Ich hätte gerne die Originalfassung.

Ich wandle nun auf Fallada´s Spuren und habe fogendes entdeckt:

ÜBER DEN LEGENDÄREN AUTOREN Mein Vater Hans Fallada
BILD am SONNTAG traf den Sohn des Schriftstellers, dessen letzter Roman von 1947 „Jeder stirbt für sich allein“ jetzt überraschend zum Weltbestseller wurde
17.04.2011 — 01:06 Uhr
Von CHRISTIAN SEIDL

Mucksmäuschenstill musste es sein, kein Geräusch durfte ins Arbeitszimmer dringen. Und weil das nicht immer zu bewerkstelligen war für seine Familie, schrieb Hans Fallada vor allem nachts. „Gegen zehn Uhr abends legte er sich zum Schlafen hin. Um eins stand er auf und schrieb drauflos bis Mittag“, erzählt Ulrich Ditzen, Hans Falladas Sohn, „dann war er für den Tag ausgelaugt.“

16 war er, als der Vater seinen letzten Roman „Jeder stirbt für sich allein“ schrieb, in seinem letzten Domizil im damaligen Eisenmengerweg in Berlin-Pankow, der heute nach Falladas bürgerlichem Namen Rudolf-Ditzen-Weg heißt.

Aber was heißt schrieb? Fallada goss die Sätze geradezu aufs Papier, alles per Hand, mit seinem dicken Montblanc-Füller, 700 Seiten in vier Wochen. Dazu trank er Unmengen Kaffee und rauchte an die hundert Selbstgedrehte am Tag. „Dieser Arbeitsrhythmus war tödlich“, sagt Ulrich Ditzen. Und meint dies durchaus wörtlich. Ende November 1946 gab Fallada das Roman-Manuskript beim Verlag ab, Anfang 1947 starb er 53-jährig an Herzversagen. Die Veröffentlichung des Buchs hat der Autor nicht mehr erlebt.

Nun, 64 Jahre später, ist „Jeder stirbt für sich allein“ urplötzlich ein Welterfolg, und der inzwischen 80-jährige Ulrich Ditzen, der lange als Anwalt in Wuppertal praktizierte und seit einem Jahr wieder in seiner Heimatstadt Berlin lebt, erhält Interviewanfragen vom amerikanischen Fernsehen. Die von einem wahren Schicksal inspirierte Geschichte eines Berliner Ehepaars, das den Sohn 1940 an der Westfront verliert und daraufhin mit Flugschriften und Postkarten gegen das Hitler-Regime agitiert, scheint einen Nerv zu treffen: Seitdem ein kleiner New Yorker Verlag Ende 2009 erstmals eine englische Übersetzung publizierte, verkaufte sich der Roman allein in den USA und England, wo er unter dem Titel „Alone in Berlin“ erschien, rund eine halbe Million Mal. Auch in Israel ist das Buch inzwischen ein Bestseller. „Ein Phänomen“, findet Ditzen, der von der Wiederauferstehung seines Vaters als internationaler Literaturstar „völlig überrascht“ wurde.
Über die Gründe muss er lange nachdenken. Das weltweite Interesse an Berlin ist vielleicht einer der Gründe. Auch, dass man im Ausland mittlerweile bereit sei, ein anderes Bild über Deutschland im Dritten Reich zuzulassen als das, dass alle Nazis gewesen seien. „Mehr Tiefe, Detail und Verständnis über das Dritte Reich als fast alles, was über diese Zeit je veröffentlicht wurde“, urteilte die „New York Times“. Stolz? „Nein, das ist das falsche Wort. Aber ich freue mich“, sagt er, denn „Fallada“, wie er seinen Vater nennt, „wurde ja als Literat nie ernst genommen.“
Beim Sohn steht noch die Erstausgabe von 1947 im Schrank, die er „gut redigiert“ findet. Die im Februar in Deutschland erschienene Neuedition von „Jeder stirbt für sich allein“, die auf Falladas ungekürztem und einst zensiertem Originalmanuskript basiert, werde „den Gang der Geschichte auch nicht mehr verändern“.
Denn die Geschichte gibt Hans Fallada sowieso recht. „Er hatte ja selbst nichts mit dem Widerstand zu tun“, sagt Ulrich Ditzen – und seinen manischen und letzten Endes selbstmörderischen Eifer für das Projekt womöglich als schriftstellerischen Bußgang betrachtet. Auf dem Totenbett jedenfalls sei er so friedlich und entspannt gewesen, wie er ihn nie erlebt habe. Auch Fallada starb für sich allein. Aber, sagt sein Sohn Ulrich, „ er war erlöst“.
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Ich bin immer noch auf dem "Fallada Tripp".

Wer mehr über Fallada wissen möchte, dem empfehle ich das Buch:

"Mein Vater und sein Sohn" von Hans Fallada und Uli Ditzen. Diese Buch enthält den Briefwechsel zwischen Vater und Sohn von 1940 - 1945. Zu der Zeit war Uli Ditzen (Falladas Sohn) im Internat in Templin und er hatte die "Auflage" einmal die Woche nach Hause zu schreiben. Darüberhinaus gibt es aber auch noch andere Schreiben, nach Ende des Krieges. Durch diesen Briefwechsel lernt man Hans Fallada gut kennen.

"Kleiner Mann - was nun?" habe ich inzwischen als Film gesehen, sehr gut. Zwei DVDs aus dem DDR - TV -Archiv. Die Dialoge einwandfrei, fast wörtlich, hervorragend gespielt und sehr interessant. Sehr zu empfehlen, lebhafter als das Buch.

"Jeder stirbt für sich allein" gibt es auch als DVD unter dem Titel "Alone in Berlin:Every Man Dies Alone" Hildegard Knef und Carl Raddatz spielen die Quangels. Leider entspricht der Film nicht exakt dem Buch, ist aber trotzdem sehenswert.

Ich habe noch die DVDs "Ein Mann will nach oben" zu schauen, das Buch hatte ich ja schon, auf den Film freue ich mich, und "Wolf unter Wölfen" als DVDs, hat mir mein Bruder geschenkt, das Buch muss ich aber noch lesen. Mir fehlt die viele, lange Zeit, aber weder Buch noch Filme laufen mir weg.

Ich bleibe auf Falladas Spuren und berichte gerne mal zwischendurch, aber wie ich schon mal geschrieben habe, es braucht seine Zeit - für Fallada braucht man ein bißchen Zeit. Die Bücher sind aber keineswegs deprimierend, eher eine interessante "Zeitreise."
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Das Interesse an "Fallada" ist ja, wie ich sehe immer noch da, aber gelesen hat ihn noch keiner?
Schade. Meine Schwägerin liest zur Zeit "Jeder stirbt für sich allein" ist aber leider noch nicht so weit, dass wir Gefühle oder Meinungen darüber ausstauschen könnten.

Alle "Fallada" Bücher sind lesenswert, die Filme sehenswert und gut und wie ich schon schrieb keineswegs deprimierend oder "runterziehend", eine interessante Lektüre über eine interessante Zeit, die wir ja, wie ich denke, alle nur vom Hörensagen kennen.

Und auch nochmal: Das Buch "Mein Vater und sein Sohn" ein Briefwechsel, ist unbedingt lesenswert, weil authentisch. Man muss diese Briefe nicht "am Stück" hintereinander lesen. Ich lese die Briefe abends, wenn die Luft raus ist, ich mich nicht mehr auf ein längeres Buch konzentrieren kann. Die Briefe sind eine ganz normale Kommunikation zwischen Vater und Sohn, nur die Zeit ist eben interessant und die Briefe sind typisch für eine andere Zeit. Welcher Vater kommuniziert denn heute noch mit seinem Sohn per Brief? Auch, wenn ein Sohn im Internat sein sollte, wird telefoniert oder "gesumst".

P.S. Diese "Liebeserklärungen" an Fallada sind keine Werbung! Ich bekomme keinen müden Cent für einen etwaigen Kauf! Außerdem sind alle Bücher bei bl zu erwerben. Ich selber habe nur "Jeder stirbt für sich allein" und "Mein Vater und sein Sohn" neu gekauft, letzteres gibt es aber auch bei bl. (Ich mache auch keine werbung für bl.) :mrgreen:
Allegra1
Beiträge: 7327
Registriert: Do 10. Nov 2011, 23:50
Wohnort: NRW

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Allegra1 »

Liebe Lady Agatha,

ich lese hier mit großem Interesse deine Beiträge zu den Büchern von Fallada. "Wolf unter Wölfen" habe ich schon zu Hause liegen, nur leider wage ich mich zur Zeit nicht an Fallada ran. Ich denke, es wäre mir zur Zeit zu anstrengend. Bin momentan in meinem Leben auf "Suche", arbeitstechnish und privat fühle ich mich zur Zeit sehr orientierungslos, dementsprechend sieht es in meinem Kopf aus. Deshalb bin ich zur Zeit nur offen für leichte Kost. Nach meiner "Midlifecrisis" habe ich ja auch noch Zeit für Fallada :wink: und kann die Bücher dann sicher mehr genießen.
Nichtsdestotrotz interessieren mich auch weiterhin deine Beiträge zu dem Thema.
" Wer ohne Freund ist,
geht wie ein Fremdling über die Erde "

Friedrich Schiller
Lady Agatha

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Lady Agatha »

Liebe Allegra,

Du solltest "Fallada" wirklich nicht lesen, wenn Du selber nicht das Bedürfnis hast, nein, das ist blöd ausgedrückt, wenn Du zu viel andere Dinge im Kopf hast, denn wenn man ihn liest, sollte man ihn schon richtig aufnehmen können und Du hast Recht, er läuft Dir nicht weg. Altersbedingt, ich meine damit wir sind noch nicht alt genug, ist seine Schreibweise nach der sogenannten "neuen Sachlichkeit" schon etwas gewöhnungsbedürftig, trotzdem ist ein gewisses Suchtpotential da, wenn man einmal angefangen hat ihn zu lesen, erklären kann ich das auch nicht. Die Filme sind ganz "normal" eben der Zeit entsprechend und gut gemacht.

"Wolf unter Wölfen" habe ich noch nicht gelesen, aber mein Bruder hat mir die CDs geschenkt, habe ich aber noch nicht angeschaut, weil ich zuerst das Buch lesen will, nur dann kann ich sagen, ob der Film gut ist. Aber auch ich, als erklärter "Fallada" Fan, lese zwischendurch andere Bücher.

(Als Nordfrieslandliebhaber, ich fahre nächste Woche auf eine nordfriesische Insel, lese ich zur Zeit alles von Hannes Nygaard, Krimis, aber eine einzige Liebeserklärung an Nordfriesland, kann ich sehr empfehlen.)

(Für heitere Lektüre empfehle ich Kerstin Gier. Die Mütter Mafia ist einfach köstlich, normalerweise lehne ich typische Frauenbücher ab, aber die sind einfach gut, zum Lachen und entspannen.)

Hans Fallada möge mir verzeihen, dass ich auch schon mal "fremd gehe", aber auch mir läuft er nicht weg. :wink:
Benutzeravatar
Nelly
Beiträge: 75
Registriert: Sa 7. Jan 2006, 15:59

Re: Hans Fallada "Jeder stirbt für sich allein"

Beitrag von Nelly »

Ich weiß ja nicht, ob das jetzt noch von Interesse ist aber ich habe neben "Jeder stirbt für sich allein" auch noch etliche andere Fallada Bücher gelesen und es gibt durchaus auch heitere Bücher von ihm, wie z. B. "Heute bei uns zuhaus"- da wird autobiographisch und sehr humorvoll das Leben der Familie Ditzen ( das war ja der "richtige" Name Falladas) in einem kleinen mecklenburgischen Dorf beschrieben.
Auf Fallada "gekommen" bin ich nun gerade durch einen Urlaubsaufenthalt in eben diem mecklenburgischen Dörfchen.
Ein Leben ohne Lesen?- Unvorstellbar
Antworten