Wie wichtig ist euch die *Sprache* eines Buchs??

Stellen Sie Ihre persönlichen Lieblingsbücher vor und diskutieren Sie darüber mit anderen.
Benutzeravatar
bienwald
Beiträge: 1135
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 16:50
Wohnort: Südpfalz
Kontaktdaten:

Wie wichtig ist euch die *Sprache* eines Buchs??

Beitrag von bienwald »

ich stelle diese Frage deshalb, weil ich mit zunehmendem Lesen eigentlich immer mehr Wert auf die Sprache eines Buchs Wert lege, bzw. sie beachte.
Die sind ja sehr unterschiedlich.
Natürlich meine ich die Nuance, bzw. die Benutzung der deutschen Sprache.
Wobei auch oft die deutschen Übersetzungen ausländischer Bücher hervorragende Sprache liefern!!
Sehr interessant fand ich z.B. einige Übersetzungen von ursprünglichen afrikanischen Sprachen ins Deutsche. - oder: um mich jetzt mal deutlicher auszudrücken was ich meine: Die Sprache von Thomas Mann gegenüber der Sprache beispielsweise zu James Michener, mal was krasses ausgesucht jetzt 8)
Herzlichen Gruß
Bienwald
Bild

hier gehts zu meiner HP
Leseelb
Beiträge: 5
Registriert: Do 10. Aug 2006, 14:32
Wohnort: Heidelberg

Beitrag von Leseelb »

Hi,

mir ist die Sprache eines Buches schon wichtig. Ich mag es nicht, wenn ich durch holprige Formulierungen aus dem Lesefluss gerissen werde.
Eigentlich empfinde ich das sogar als selbstverständlich. Ich schau mir ja auch keinen Film an, über den ständig Risse flimmern...

Viele Grüße Leseelb
Benutzeravatar
bienwald
Beiträge: 1135
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 16:50
Wohnort: Südpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von bienwald »

:o oh das hatte ich damit nicht gemeint.....
sondern was ganz anderes.
Mir geht es jetzt nicht um die Technik, die ist klar und meistens auch ok. Ich meine *die Sprache* an sich. Da gibts doch viele Eigenarten, Unterschiedlichkeiten usw.
Schade, dass das nicht verstanden wurde :oops:
Herzlichen Gruß
Bienwald
Bild

hier gehts zu meiner HP
Benutzeravatar
Kibabu
Beiträge: 24568
Registriert: Di 11. Apr 2006, 15:40
Wohnort: CZ

Beitrag von Kibabu »

So hast du es zwar vermutlich auch nicht gemeint, aber mich stört es, wenn ein Text mit Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehlern gespickt ist.
Kommt ja zum Glück nicht so oft vor...
Wobei: Nach dem vielen Hin und Her mit der Rechtschreibreform habe ich selber den Überblick verloren und denke dann oft: Wer weiß, vielleicht ist das ja jetzt so oder war zum Zeitpunkt des Druckes gerade so.
Zuletzt geändert von Kibabu am Mo 14. Aug 2006, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
Vor uns: 5 Monate Dunkelzeit
blackfarah
Beiträge: 385
Registriert: So 13. Aug 2006, 08:35

Beitrag von blackfarah »

Mir ist es sehr wichtig, dass die Sprachgestaltung in einem Buch stimmt.
So finde ich die neue Übersetzung der "Herr der Ringe-Bücher" einfach grauenhaft. Da passt die Sprache nicht in die Zeit, in der die Geschichte spielt, alles viel zu modern und flapsig ausgedrückt. Dagegen liebe ich die Übersetzungen von Margaret Carroux, welche ein herrliches Sprachbild abliefert - einfach zum Genießen!
Benutzeravatar
bienwald
Beiträge: 1135
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 16:50
Wohnort: Südpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von bienwald »

naja, einwandfreie Orthografie, Grammatik und Interpunktion setze ich schon voraus. Und ist unmöglich, wenn ich in einem Buch bereits auf den ersten 30 Seiten Fehler entdecke.
Kommt wirklich sehr selten vor. Aber selbst in guten Verlagen und guten Büchern habe ich schon den einen oder anderen Fehler entdeckt :oops:

Die Sprache von Thomas Mann z.B. finde ich antiquiert und ist für mich einfach nicht akzeptabel. :roll: Ich habe zwar einiges von ihm gelesen, aber ich lese ihn einfach nicht gerne. Er hat eine grammatisch hervorragend gestaltete, aber komplizierte Sprache (nicht zuletzt auch wegen der teilweise sehr langen Satzkonstruktionen), aber ist nicht so ganz mein Fall.
Während die Anna Seghers wunderschön formuliert, auch der Siegfried Lenz schreibt in schönem Stil.
Es kommt bei einem Buch ja nicht nur auf den Inhalt an, sondern auch wie er dargeboten, d.h. ausgedrückt, gestaltet wird.
:shock:
Herzlichen Gruß
Bienwald
Bild

hier gehts zu meiner HP
Benutzeravatar
Kibabu
Beiträge: 24568
Registriert: Di 11. Apr 2006, 15:40
Wohnort: CZ

Beitrag von Kibabu »

bienwald hat geschrieben:aber komplizierte Sprache (nicht zuletzt auch wegen der teilweise sehr langen Satzkonstruktionen), aber ist nicht so ganz mein Fall.
Ja ja, die Sätze, die über eine halbe oder dreiviertel Seite gehen, wo man viermal mühsam wieder oben den Satzanfang sucht und neu anfängt zu lesen, wiederum den Faden verliert und nach dem fünften Mal denkt: Du Blödmann machst das wohl extra, um deine Leser zu ärgern... oder um besonders klug dazustehen...
Grässlich!
Vor uns: 5 Monate Dunkelzeit
Benutzeravatar
antje
Beiträge: 2965
Registriert: Do 22. Sep 2005, 11:39
Wohnort: Nochthessen

Beitrag von antje »

Thomas Mann lese ich auch nicht so gern - wir mussten in der Schule "Tod in Venedig" lesen, und ich fand das Buch so furchtbar, freiwillig les ich den nie mehr - obwohl, die Buddenbrooks hab ich zumindest im Fernsehen ganz gern geguckt.


Natürlich ist die Sprache für ein Buch immens wichtig - mindestens so wichtig wie der Inhalt selbst, manchmal sogar noch wichtiger. Und da kann ich nur mal wieder sagen : Hermann Hesse - wunderschöne Sprache, und auch, wenn mich der Inhalt mal nicht soooo wahnsinnig anspricht, genieße ich doch immer wieder mit allen Sinnen seine Ausdrucksweise, seinen Stil! Manchmal lese ich mir da sogar selbst laut vor! :oops:
Viele Grüße, Antje
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können - Mark Twain

http://www.booklooker.de/friebis
Benutzeravatar
bienwald
Beiträge: 1135
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 16:50
Wohnort: Südpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von bienwald »

ja Antje :D
ist auch genau meine Meinung!!!
Hermann Hesse ist einfach wunderbar zu lesen, ich habe sehr viel von ihm gelesen, einiges fehlt mir noch, aber ich habe ja noch Zeit :)
Herzlichen Gruß
Bienwald
Bild

hier gehts zu meiner HP
Benutzeravatar
antje
Beiträge: 2965
Registriert: Do 22. Sep 2005, 11:39
Wohnort: Nochthessen

Beitrag von antje »

Ein Tipp, den viele nicht so kennen:

Demian - die Geschichte von Emil Sinclairs Jugend


Einfach nur wunderbar! Das einzige Buch, das ich in meiner Schulzeit lesen musste, das mir gleich auf Anhieb gefiel und das mir auch durch das Gerede in der Schule danach nicht kaputt gemacht werden konnte!
Viele Grüße, Antje
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können - Mark Twain

http://www.booklooker.de/friebis
Violetta
Beiträge: 117
Registriert: Mo 9. Jan 2006, 11:26
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Beitrag von Violetta »

Eine unpassende Sprache, zuviele Druckfehler oder sonstige Fehler können mir den Spaß am Buch gehörig verderben, auch wenn es mich vom Inhalt her interessiert.
Auch Kleinigkeiten können mich ärgern, wenn z.B. ein Vorname mal so mal so geschrieben wird (z.B. Karin / Carin) oder eine Figur plötzlich einen anderen Namen hat. Ein Druckfehler kann passieren, aber wenn ein Buch von Druckfehlern wimmelt, ist es m.E. ein Beweis, dass irgend jemand - Lektor oder Redakteur - bei seiner Arbeit nicht gründlich war. Ich habe aus diesem Grund schon Bücher abgebrochen.

Dass Sprache einem Wandel unterliegt, ist ja nichts Neues. Heute schreibt man anders als es Autoren der Klassik oder der Romantik gemacht haben. Ob man die Sprache des einen oder anderen mag, hängt auch wieder von den vielzitierten "Geschmäckern" ab. Ich kann mich mit Hesse nicht anfreunden (sorry), Thomas Mann gehört auch nicht unbedingt zu meinen Lieblingen, aber "Felix Krull" hat mir gefallen.

Violetta
Benutzeravatar
antje
Beiträge: 2965
Registriert: Do 22. Sep 2005, 11:39
Wohnort: Nochthessen

Beitrag von antje »

Ich kann mich mit Hesse nicht anfreunden (sorry)

Na klar - wär ja auch schlimm, wenn wir alle denselben Geschmack hätten :wink:
Viele Grüße, Antje
Freundlichkeit ist eine Sprache, die Taube hören und Blinde lesen können - Mark Twain

http://www.booklooker.de/friebis
Talisa
Beiträge: 26
Registriert: So 16. Jul 2006, 17:21
Wohnort: NRW

Sprache

Beitrag von Talisa »

Das erinnert mich an einen Lesezirkel, wo unsere Trainerin mal den Test probierte den "Birnbaum" zu lesen. Drei Generationen in einem Kurs, und drei unterschiedliche Meinungen.
Daran konnte man erkennen, das jeder für Sprache und wie es geschrieben ist eine andere Empfindung hatte.
Unser Dozentin meinte das wir Lesen , war wir erfassen könnten.
Klar ist es mir wichtig das ein Buch oder ein Artikel gut formuliert ist, und der Schreiber sich vorher darüber Gedanken gemacht hat.
Mit der Rechtschreibung ist da so eine Sache, ich bin schon lange aus der Schule raus, und mittlerweile den Überblick verloren was nun richtig oder falsch ist. Hoffe immer noch ein Möglichkeit zu finden, es nochmals zu lernen.
Bei Übersetzungen bin ich vorsichtig geworden. Ein Beispiel nur, viele empfahlen mir Henning Mankell zu lesen.Wäre toll. Doch beim Lesen hatte ich schon das Gefühl irgendwas stimmt hier nicht im Stil. Als ich dann in einigen Übersetzerforen nachlas, stimmte mein Eindruck, das die Übersetzungen nicht so gut sind.
Vielleicht liegt es daran, das ich mich seit einem Jahr intensiv mit dem Schreiben beschäftige. Kann sein das es ein anderes Empfinden beim Lesen von Büchern auslöst.
Klassiker, ja die schiebe ich weit weg, teils aus Bequemlichkeit, soll ich mir wirklich die Mühe und mich dadurch beißen? Eine Lösung dafür gibt es: ein klassikerforum. Wer weiß vielleicht arbeite mich noch dorthin.
Und was soll ich zu den Autoren sagen, die nur die Hälfte des Weges, und einen Teil aus google abschreiben und zu ihrem hinzufügen.
Tja, die Sprache in einem Buch wohl zu formulieren ist gar nicht mehr so einfach, dem Leser soll ja es gefallen, er soll es mögen.
Für mich selber steht noch ein weiter Weg bevor, denn in zwanzigjähriger Schreibabstinenz, sind viele viele Lücken entstanden, die zu schließen sind.

Talisa :?
Benutzeravatar
bienwald
Beiträge: 1135
Registriert: Mi 2. Aug 2006, 16:50
Wohnort: Südpfalz
Kontaktdaten:

Beitrag von bienwald »

ja Talisa, die Übersetzungen sind oft beachtenswert :D
Hervorragende Übersetzungen fand ich z.B. bei den Büchern von Gabriel García Márquez, einige sind von Curt Meyer-Clason, einige von Dagmar Ploetz. - Aber in meinen Augen alle hervorragend.
Und auch ganz wunderbar übersetzt sind die Bücher von dem tschechischen Autor Bohumil Hrabal!!!
Mankell-Bücher habe ich noch nicht gelesen, weil ich Krimis kaum lese, habe aber einige Mankell-Verfilmungen im TV gesehen, da liefen die letzten Monate ein paar.
Auch ich schreibe, und ich stelle mir immer vor, wenn ich eine Leserin oder ein Leser wäre, wie das bei mir ankommen könnte. -
Ist nicht leicht, da muss ich dir zustimmen.
Was ich bei vielen Schriftstellerin aber bemerkt habe: Die ersten 50-80 Seiten sind oft sehr holprig, bzw. kommen mir so vor, und ich vermute dass auch der jeweilige Autor erst seinen *Schreibstil* für dieses bestimmte Buch finden musste, und eben so einige Seiten dafür gebraucht hat.
Bei der Rechtschreibung sollten wir großzügig sein und eigene "Eigenheiten" beibehalten 8) - selbst wenn bei der word-Korrektur etwas anders vorgeschlagen wird, nehme ich doch häufig meine Version - soviel Freiheit muss sein :wink:
Herzlichen Gruß
Bienwald
Bild

hier gehts zu meiner HP
bücherwurm03
Beiträge: 1926
Registriert: Do 27. Okt 2005, 00:27

Beitrag von bücherwurm03 »

ehrlich gesagt habe ich mir darüber noch nie so richtig gedanken gemacht aber wo ihr es erwähnt gibt es schon bücher, die einen mehr anziehen auch der sprache wegen.

was ich nicht mag sind übertreibungen oder gewollt witzige szenen, die zu offensichtlich nach erheiterung haschen. es gibt autoren die mit einem satz mehr emotion, stimmung, heiterkeit rüberbringen als einer der ne ganze seite verfasst.

aber eigentlich wollte ich auch nur antje sagen, dass ich dir beipflichte:

demian- die geschichte von emil sinclairs jugend !

ein geniales buch, ich liebe es ! da steckt soviel drin, dass ich denke es bedeutet für jeden etwas anderes :D
dabei hatte ich von hesse nicht soviel gelesen aber jetzt bin ich fleißig dabei : )

gruß
bücherwurm03
Antworten