"Störgröße M" von Bernd Ulbrich
Was macht einen Menschen zum Helden? Was machen Menschen aus einem Helden? Was machen Menschen, wenn sie merken, dass der Held gar kein Held ist? Oder: Kann man drei Menschenleben gegen dreiundzwanzig aufrechnen? Oder: Wofür opfert man sich, wofür die einem Anvertrauten? Warum schweigt ein Mensch, was macht einen anderen zum Spötter? Oder: Muss man etwas ganz begreifen, um es tolerieren zu können?
Fragen wie diese ließen sich zu Hunderten stellen, ein paar Dutzend davon – einschließlich diesen hier – formuliert Bernd Ulbrich in seinem Erzählband „Störgröße M“. Meist bleibt die Antwort aus, so wie in der Realität außerhalb der Buchdeckel.
Diese Geschichten sind wie das Leben: grellbunt, in Pastellfarben, in Grautönen oder auch in schwarz-weiß. Das Unerhörte bricht von außen herein oder war schon lange unausgesprochen da oder quillt aus dem Boden des Alltags herauf. Es finden Wortwechsel statt, die nur Lücken füllen oder die Botschaften tragen, die der andere sofort, langsam, zu spät oder gar nicht begreift. Da sind Chancen, die sich auftun, verweigert werden, genutzt, übersehen oder gerade so verpasst werden.
Es sind Geschichten, die selten geradlinig verlaufen: Was mit den Menschen passiert, was in ihnen geschieht und zwischen ihnen bedingt einander und macht das Erlebnis zur Erfahrung. Auch für den Leser.
Was muss man noch sagen über „Störgröße M“? Dass die Texte in der Zukunft spielen? Nein, das ist eigentlich unwichtig. Denn die Menschen darin sind ganz und gar heutig.
"Störgröße M" – Literatur in Bestform
"Störgröße M" – Literatur in Bestform
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