Frederick Forsyth: COBRA

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bienwald
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Frederick Forsyth: COBRA

Beitrag von bienwald »

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Verlagsbeschreibung
"Der Kampf der westlichen Geheimdienste gegen die mächtigen Drogenbarone. International agierende Drogenkartelle setzen pro Jahr Kokain im Wert von mehreren Milliarden Dollar um und werden immer größer, einflussreicher eine Plage. Das Weiße Haus beschließt, endlich einzugreifen, und erteilt Ex-CIA-Agent Paul Deveraux genannt Cobra einen Geheimauftrag: Er soll das kolumbianische Kartell der Kartelle zu Fall bringen. Mit allen Mitteln. Bald werden Drogenhändler als Terroristen eingestuft, gnadenlos gejagt und ausgelöscht. Lieferanten und Abnehmer werden gegeneinander aufgehetzt. Deverauxs Plan, der das Ende des internationalen Kokainhandels bedeutet, scheint aufzugehen bis die Situation plötzlich zu eskalieren droht."


Der Autor
Frederick Forsyth, geboren 1938 in Ashford/ Kent, studierte in Granada, Spanien.

Mit 19 Jahren jüngster Pilot der Royal Air Force, danach tätig als Reporter für die Eastern Daily Presse in Norfolk und Korrespondent der Agentur Reuters. Berichte zunächst aus Paris, später aus Ostdeutschland und der Tschechoslowakei. 1965 ging er als Reporter zur BBC. Seine Erfahrungen aus dem Journalismus verarbeitete er in Romanen.


Meine kurze Zusammenfassung
Durch den Tod eines Jungen gerät diese Geschichte in Gang.

Bei einem Diner beim Präsidenten der USA bekommt dieser davon etwas mit, eine Angestellte ist davon betroffen, und beschließt daraufhin, der Sache nachzugehen.
Hier ein Auszug:
"Der halbwüchsige Junge starb. Kein Mensch wusste es, und nur einen hätte es gekümmert. Dürr wie ein Skelett nach einem durch Drogen ruinierten Leben, kauerte er auf einem stinkenden Strohsack in der Ecke eines dreckigen Zimmers in einem verlassenen Wohnblock. Der Slum lag in einer der gescheiterten, "Projects" genannten Wohnsiedlungen in Anacostia, einem Teil von Washington, D. C., auf den die Stadt nicht stolz ist und der von Touristen nie besucht wird. Wenn der Junge gewusst hätte, dass sein Tod einen Krieg auslösen würde, hätte er es nicht verstanden, aber es hätte ihn auch nicht interessiert. So wirkt der Drogenmissbrauch auf einen jungen Verstand. Er zerstört ihn. Das spätsommerliche Dinner im Weißen Haus war nach den Maßstäben der präsidialen Gastlichkeit eher klein."

Wie dann der Präsident der USA sich dieser Sache annimmt, kommt schon ein bisschen märchenhaft, und utopisch daher….
Er setzt sich mit einem Mittelsmann in Verbindung, der (COBRA) wiederum den Auftrag bekommt, das Drogen-Kartell zu zerschlagen.
Die Beschreibung dieses Kartells nimmt dann einige Kapitel ein. Über allem steht ein ‚Don…' - Standort: Kolumbien. Es wird beschrieben, wie das Kokain hergestellt wird. Das alles ist uns eigentlich längst bekannt: die ärmsten Bauern in Kolumbien bauen den Rohstoff an, können mit dem Verkauf kaum ihre Familien ernähren. Dieser Rohstoff wird dann in eigens dafür errichteten Labors bearbeitet. Der Aufbau und die Hierarchie dieses kolumbianischen Kartells, mit Zweigen die in die ganze Welt gehen, wird genau beschrieben.
Für jeden Teil, ob jetzt Kontakt mit den Bauern, Transport in die Laboratorien, der weitere Transport dann zu Sammelstellen, von dort aus dann wiederum ein Aufgabenwechsel. - Da sind einige Unter-Dons, ich nenne sie mal so, zuständig für die einzelnen Kategorien dieser ‚Industrie'.

Es ist u.a. zu erfahren, dass das reine Kokain, das gewonnen wird, grundsätzlich gestreckt wird, 1:6 - - Und die Preise, die dann erzielt werden, bewegen sich in hunderten von Milliarden Dollars. Ein Netz, von Profis geleitet, keine Polizei der Welt konnte bisher hier etwas bewirken.

Es geht einfach weiter und weiter….. Mit unglaublicher Strenge werden Versager verfolgt, die immer den Tod finden. Es gibt keine Gnade, wer versagt, wird vernichtet. Und gegen dieses Monstrum wird jetzt ein Mann beauftragt, früher bei CIA tätig, mit sehr vielen Erfahrungen. (er nennt sich COBRA) Ein Gespräch findet statt.
Er fordert zunächst freie Hand in allen seinen Handlungen, eine grundlegende Vollmacht für alles, und 2 Milliarden Dollar zur freien Verfügung.
Weitere Einzelheiten erspare ich mir jetzt, alles ist sehr umfangreich, und ich umreiße das nur sehr knapp. Jetzt wird beschrieben, immer im Wechsel, was das Kartell unternimmt, aber immer mehr, was dieser vom Präsidenten beauftragte ehemalige CIA-Mann plant, unternimmt. -

Zunächst sucht er einen Veteranen aus alten Zeiten, der ihm sehr gut bekannt war als ein gefürchteter Geheimpolizist. Diese beiden Männer bauen dann ein Netz auf. Mindestens genauso kompliziert wie das des Kartells, ja sogar weitaus diffiziler. -
Es geht dann los, mit dem Aufbringen der einzelnen Transportschiffe; sehr spannend und interessant beschrieben. Aber es geht ja weiter, auch Flugzeuge, die mit Transporten des Kartells unterwegs sind, werden vernichtet. Es werden Tonnen von Kokain zunächst erbeutet, dann vernichtet. -
Wie das möglich ist, wird genauestens erzählt, da werden Funknetze unbrauchbar gemacht, Leute eingeschmuggelt, und noch einige ehemalige Militärs werden eingebunden. Die Verbindungen werden aufgezählt, wohin die Hauptstränge dieser tonnenschweren Kokainladungen gehen. - Um von dort aus dann wieder solchen Gruppen (u.a. Mafia usw.), die sehr zahlreich und unterschiedlich sind, weiter verwaltet zu werden.
Aber das raffinierte, einen Teil davon behält COBRA zurück, bewahrt es auf einer geheimen Insel auf. Aber davon nichts mehr, es würde zu viel verraten. Wie dieser Kampf im einzelnen ausgeht, ist sehr spannend und auch sehr interessant beschrieben.

Meine abschließende Meinung
Den Autor kenne ich schon von seinen ersten Büchern vor Jahrzehnten von ihm herausgegeben. Jahrelang habe ich kein Buch mehr von ihm gelesen, obwohl alle seine Bücher sehr spannend sind, aber sehr viel mit militärischen Einzelheiten zu tun haben, die akribisch beschrieben werden.

Jeder Waffenliebhaber oder Kenner von militärischen Aktionen wird hier begeistert sein. - Mich hat es schon etwas gelangweilt. Obwohl es natürlich zur Handlung gehört.

Interessant aber, nur um es kurz zu erwähnen, ist die raffinierte Vorgehensweise der COBRA; als sie die einzelnen Unterkartelle gegeneinander aufhetzt und so einen Krieg unter den Kartellen in Gang setzt….

Auf alle Einzelheiten, die im Buch wirklich sehr ausführlich und umfangreich beschrieben werden, möchte ich hier gar nicht eingehen.

Aber soviel dennoch: ohne jetzt das Ende zu verraten: Diese Aktion gegen das größte Rauschgiftkartell der Welt wäre eben etwas sehr, sehr Wünschenswertes, nur wird das nie geschehen. Es ist eine Fiktion, leider.

Vom Autor wieder, wie es seine Art ist, hervorragend in Szene gesetzt, in einfacher Sprache, eine sehr durchdachte Dramaturgie beinhaltend.
Dennoch, für mich viel zu viel militärisches, das ich teilweise überblätterte. Im Gesamten wird das Rachegelüst des Lesers schon sehr befriedigt. Nur, so ist es in der Realität leider nicht, aber es wäre ja soooo schön, wenn diese Geschichte der Wahrheit entsprechen würde.




Buchdaten:
Gebundene Ausgabe:
400 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann November 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570100049
ISBN-13: 978-3570100042 Originaltitel: Cobra
Herzlichen Gruß
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Erdbeere
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Re: Frederick Forsyth: COBRA

Beitrag von Erdbeere »

Naja...ich finde die Geschichte okay, aber das CIA beauftragt Killer, die die Kartelle zerstören sollen? Das ist für mich leider gar nicht glaubwürdig. Tut mir leid.
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bienwald
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Re: Frederick Forsyth: COBRA

Beitrag von bienwald »

oh - hast du falsch verstanden..... - ist komplex, und keine sooo einfach Sache, das Buch lesen, würde ich emfpehlen, da ist es sehr deutlich zu lesen, wie und was :lol:
Herzlichen Gruß
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lorry62
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Re: Frederick Forsyth: COBRA

Beitrag von lorry62 »

hab ich auch gelesen; ich halte es aber für eines der schlechteren von ihm.
Es ist leichter, einen Atomkern zu spalten als ein Vorurteil (Albert Einstein)
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bienwald
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Re: Frederick Forsyth: COBRA

Beitrag von bienwald »

ja - ich habe von ihm vor vielen Jahren einige Bücher gelesen, sie müssen gut gewesen sein, sonst hätte ich mir sie nicht gemerkt :-) -
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