Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Sie suchen verzweifelt ein Buch, kennen aber nicht den Autor und/oder den Titel? Vielleicht kann jemand weiterhelfen, wenn Sie den Inhalt beschreiben...
williwu
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Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von williwu »

Moin,

dieses Mal suche ich nichts Konkretes, sondern erbitte Vorschläge:

Ich bräuchte einige deutsche Krimis aus den Fünfzigern bzw. in den Fünfzigern spielend (dann aber bitte gut recherchiert). Handlungsort Deutschland, je nördlicher, desto besser, je städtischer, desto besserer, je größer die Stadt, desto noch besser, wenn Hafenstadt am bessesten.

Es wäre ein Leichtes, sich jede Menge alte Leihbuchkrimis zu kaufen, aber damals haben die meisten Autoren die Handlung mehr oder weniger sachverständig ins Ausland, vorzugsweise GB oder USA oder überhaupt rund um die Welt gelegt. Und wenn im Titel nicht gerade der Name des Helden wie "John Drake", "Bill Rocket" oder was weiß ich auftaucht, dann weiß man das leider nicht - die meisten Einsteller bei booklooker oder ibäh schreiben zwar Romane in Bezug auf Lieferbedingungen und Rückgabe oder Nichtrückgabe, aber oft genug keine einzige Zeile zum Inhalt. Wenn ein Buch dann nicht gerade "Nachts auf den Straßen von Berlin" oder "Hamburger Leichen" heißt, kann man das nicht ermitteln. Jeden Anbieter anschreiben, das bringts auch nicht. Und einfach auf Verdacht kaufen? Die Dinger sind Ar ... arg teuer.

Also hoffe ich, dass Ihr solche Bücher kennt, euch daran erinnert, womöglich gar selbst ein Faible dafür habt - oder noch besser, kennt und anbietet und dafür faire Preise auslobt. Wer nicht verkaufen will, den kann ich vielleicht zu einer leihweisen Überlassung mit Versand zu meinen Lasten überreden?

Es sollten Krimis oder zumindest spannende Bücher sein, die am allerbesten auch etwas realistischen Einblick in die Lebenssituation der Fünfziger bieten. Keine Arzt-, reinen Liebes-, Adels- oder Heimatromane. In Frage kommen auch Fortsetzungsromane in Zeitschriften, die es früher, als die Menschen ja noch gerne gelesen haben, gab. In der Bravo z. B. waren die Romane sowieso immer das Beste (wenn man nicht so auf Sexgeblubber und Stars steht, jedenfalls), und die Autoren waren oft namhaft, etwa Gustl Kernmayr, Marie-Louise Fischer, Milo Dor, C. V. Rock, Lutz Neuhaus und andere.

Was ich nicht brauche, ist neben dem bereits Erwähnten zwingend höhere Literatur, Weltreisegeschichten oder Sagas, die viele Jahre oder Jahrzehnte umfassen. Wünschenswerter, aber ich will ja nicht größenwahnsinnig werden, wäre Literatur aus den früheren und mittleren Fünfzigern.

Die Mühlheim-Krimis um Kommissar Poggel von Monika Detering & Horst-Dieter Radke habe ich selbst auf dem Plan, darüber müssen wir nicht schnacken. Das Gleiche gilt für "Gestehen Sie, Dr. Hoflehner" von Lutz Neuhaus.

Ich danke schon mal für und freue mich auf viele gute Vorschläge.

Schöne Grüße einstweilen.
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spiralnebel111
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von spiralnebel111 »

Hast Du Dich mal über die "Stahlnetz" Krimis informiert? Die waren immerhin sehr beliebt.
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Lese-Eule
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von Lese-Eule »

Ich als gelernter Ossi kann natürlich nur mit DDR-Krimis dienen ...

* Mit Kräuterschnaps und Gottvertrauen / Schreyer, Wolfgang. - Das Neue Berlin, 1953

* Großgarage Südwest / Schreyer, Wolfgand. - Das Neue Berlin, 1953

* Das Geheimnis des langen Lebens : Kriminalroman / Hardel, Gerhard. - Das Neue Berlin, 1953

* Hauk muß gleich kommen. Kriminalroman / Reiche, Karl. - Das Neue Berlin, 1958

* Der Tempel der Vergeltung: Kriminalroman / Bernhardt, Horst H. - Das Neue Berlin, 1953

* Herr Kontax rechnet falsch / Skatter, Kurt. - Das Neue Berlin, 1953

* Tanzmädchen für Tanger: Abenteuererzählung / Reckefuss, Herbert. - Das Neue Berlin, 1957

* Der Ring: Kriminalroman / Kaul, Friedrich Karl. - Das Neue Berlin, 1954

Die liegen hier bei mir rum. Natürlich ist die Auswahl hier https://www.booklooker.de/app/result.ph ... er=default größer ... :wink:
Lieber barfuß als ohne Buch
williwu
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von williwu »

Naahmd,

die Stahlnetz-Reihe habe ich natürlich berücksichtigt. Leider beginnt diese erst 1958, der Schwerpunkt liegt in den Sechzigern. Und leider liegen auch keine Bücher, nicht mal Hörbücher (lediglich Hörspiele), vor. Das Gleiche gilt auch für das "Kriminalmuseum". Alles ganz spannend, ich liebe diese Filme, aber sie geht an meinem Recherchethema etwa vorbei, und das Medium Film ist nicht richtig geeignet. Auch das Buch "Gestehen Sie, Dr. Hoflehner" ist mit Hardy Krüger verfilmt worden als "Gestehen Sie, Dr. Corda". Nicht schlecht, aber das Buch bringt mir mehr.

Ich liebe DDR-Krimis. Ich sehe auch gerne alte Polizeirufs, nicht so sehr wegen der oft (nicht immer) flachen Schwarz-Weiß-Handlung (und ich meine nicht die Farbe des Films) und des oft aufdringlichen Zeigefingers. Aber die durchscheinenden Lebensumstände erinnern mich an meine Kindheit, wenn auch in der BRD. Ich habe mich, immer wenn ich in der DDR bzw. Ost-Berlin war, für den Zwangsumtausch mit DDR-Krimis eingedeckt (und an Schrippen und dünnem Bier gesättigt, natürlich). Aber leider sind die für meine Recherche unbrauchbar.

Danke euch beiden.
briefmarkenjaeger
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von briefmarkenjaeger »

Die Spartensuche von Booklooker mit der gewünschten Jahreseinschränkung könnte vielleicht ein paar sinnvolle Ergebnisse bringen:
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/A ... rteID=2518
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spiralnebel111
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von spiralnebel111 »

Ich musste erst überlegen wie er heißt:"Matt in 13 Zügen", von Alexander Horla, hatte mir sehr gut gefallen. Das ist aber sehr, sehr lange her und ich war noch völlig Krimi-Unerfahren. Aber auch aus der Erinnerung denke ich, dass er passen könnte.
Ich weiß aber nicht, ob der Roman insgesamt nach einer Fernsehserie geschrieben wurde, oder nur die Bücher, auf denen steht "nach der Krimiserie". Da würde ich vorsichtshalber die Ausgabe nehmen, auf der das nicht draufsteht, es könnten ganz unterschiedliche Bücher sein. Wir hatten die graue Bertelsmannausgabe.
Und: Stimmt, die Stahlnetze sind von 1960 - da habe ich mich falsch erinnert. Aber Stahlnetzbücher - von Wolfgang Menge - gibt es durchaus.
Ghostwriter
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von Ghostwriter »

Bei meiner Suche bin ich auf "Menschen im Netz" von Will Tremper gestoßen. Allerdings ist die Verfilmung bekannter als der Roman; hier eine Inhaltsangabe des Films.
http://www.filmportal.de/film/menschen- ... f283a17815

Nachtrag: Anscheinend hat das Buch noch einen anderen Autor, nämlich Erich Kern, und unter diesem Namen findet man es auch bei booklooker:
http://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/An ... schen+Netz
williwu
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von williwu »

"Menschen im Netz", den Film würde ich gerne sehen, aber er geht etwas an meinem Thema vorbei. Will Tremper hat nur am Drehbuch mitgearbeitet, aber ich konnte nicht ermitteln, ob das Buch von Erich Kern überhaupt etwas mit diesem Film zu tun hat. Auch die Anbieter des Buches glauben alle, ohne Inhaltsangabe auskommen zu können. Na ja, nicht für mich, ich habe nicht die Mittel, lauter Bücher so auf Verdacht zu kaufen...

Ja, tatsächlich gibt es Stahlnetz-Bücher, hatte ich vorher keine gefunden, aber ich habe dafur auch nicht bei booklooker geguckt. Ein Fehler, das sehe ich wohl ein. Schade, die würden mir helfen, wenn der Menge damit früher, so ab 1953, spätestens 1955 angefangen hätte.

"Matt in 12 Zügen", an die Fernsehserie kann ich mich nicht erinnern, entweder durfte ich die damals nicht sehen oder sie hat mich gerade nicht interessiert. Klingt auch interessant, aber spielt das Ganze überhaupt in Deutschland?

Ja, 3, 4 oder 5 Bücher bei der Spartensuche klingen ganz interessant. Die meisten Bücher sind natürlich ohne Inhaltsangabe, was mir nicht weiterhilft. Interessant: Mehr als die Hälfte kommen aus der DDR. Gab es da in den 50ern mehr Krimis als in der BRD?

Jedenfalls vielen Dank euch allen, und ich nehme gene noch alle weiteren Anregungen an...
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spiralnebel111
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von spiralnebel111 »

"Matt in 13 Zügen"
Eines Tages fliegt das Labor des renommierten Chemieprofessors Hilarius van Rongen in die Luft. Der Professor ist auf der Stelle tot, das Geheimnis um sein unvollendet gebliebenes Forschungsprojekt nimmt er mit ins Grab. Doch es gibt ein ungewöhnliches Testament: Erbe des wissenschaftlichen Nachlasses und des beträchtlichen Privatvermögens des Professors soll derjenige werden, dem es gelingt, 13 Denkaufgaben zu lösen. Bald ist die ganze Stadt vom Ratefieber befallen. Aber die Fragen sind so verzwickt, daß bald nur noch wenige Aspiranten auf das Erbe übrigbleiben. Dann rufen einige mysteriöse Vorfälle die Polizei auf den Plan: Der Sohn des Professors wird tot aufgefunden, angeblich war es Selbstmord. Eine ausländische Interessengruppe versucht, sich mit Gewalt in den Besitz der wissenschaftlichen Unterlagen zu bringen. Die Ereignisse überstürzen sich. Wird es am Ende überhaupt noch einen Erben geben?
Bücher suchen und nicht bei booklooker gucken - tz! :mrgreen:
briefmarkenjaeger
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von briefmarkenjaeger »

williwu hat geschrieben:Die meisten Bücher sind natürlich ohne Inhaltsangabe, was mir nicht weiterhilft.
Zumindest kann man die Bücher mit Inhaltsangabe bei Booklooker sehr schnell identifizieren, da sie ja das Liniensymbol Bild zeigen.
williwu hat geschrieben:Interessant: Mehr als die Hälfte kommen aus der DDR. Gab es da in den 50ern mehr Krimis als in der BRD?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass es in der DDR, gemessen an der Einwohnerzahl, mehr Krimis mit deutschen Handlungsorten gab, da die DDR vergleichsweise konstengünstig die Literatur produzieren konnte, was man aber häufig auch an der etwas schlechteren Papierqualität sehen konnte. Nichtsdestrotz gab es in Westdeutschland viel mehr Leihbuch-Verlage, aber dort war der Handlungsort der Krimis zumeist im amerikanischen Raum angesiedelt, da es oftmals Übersetzungen aus dem englischen waren.

In meinen Buchbestände schätze ich den westdeutschen Krimianteil (unabhängig vom Handlungsort) insgesamt deutlich höher ein.
williwu
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von williwu »

@spiralnebel:

Oh, da hast du dir viel Mühe gemacht, Danke.

Das hatte ich schon gelesen. Der Name des Professors klingt niederländisch, eine Angabe, um welche Stadt es sich handelt und ob es überhaupt in Deutschland ist, kann ich leider nicht ersehen. Ich weiß, ich bin ein bisschen anspruchsvoll, aber wie schon gesagt, es geht um eine spezielle Recherche, und das Budget ist knapp...

@briefmarkenjaeger:
Ja, das mit dem Symbol ist eine Hilfe, aber leider schreiben viel zu viele Anbieter auch da nur ihre Versandkostentabellen oder akribisch die Art möglicher Beschädigungen und Stempel usw. hinein, nur oft genug eben keine Inhaltsangabe. Aber ich will darüber nicht lamentieren, nur erklären, warum ich hoffe, hier persönliche Empfehlungen im Hinblick auf meinen persönlichen Bedarf zu bekommen.

Ich könnte mir vorstellen, dass - unabhängig von der Gesamtzahl der Neuerscheinungen - die DDR einfach ihre Handlungen auch aus politischen/sozialismuspädagogischen Gründen eher in Deutschland angesiedelt hat.

Schönen Gruß und Danke für eure Rückmeldungen.
shannon
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von shannon »

Was ist mit den Krimis von Hansjörg Martin? "Gefährliche Neugier", "Kein Schnaps für Tamara", "Einer fehlt beim Kurkonzert" etc. Keine Großstadt, aber Ostfriesland.
Ghostwriter
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von Ghostwriter »

Ich habe bei booklooker (!) eine Inhaltsangabe von "Menschen im Netz" gefunden. In diesem halbdokumentarischen (?) Buch geht es anscheinend in erster Linie um die Machenschaften von Geheimdiensten.

http://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/Ke ... a42a542d7f
Ghostwriter
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von Ghostwriter »

"Zumindest kann man die Bücher mit Inhaltsangabe bei Booklooker sehr schnell identifizieren, da sie ja das Liniensymbol Bild zeigen."

Vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis!
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spiralnebel111
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Re: Krimis (oder so) aus den Fünfzigern

Beitrag von spiralnebel111 »

Der niederländische Name ist zwischen den anderen aufgefallen. Mehr weiß ich leider nicht mehr. Eine Frau wurde "Oriol" genannt, was ich sehr exotisch fand, aber die anderen Namen wahren wohl deutsch.
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