Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Sie suchen verzweifelt ein Buch, kennen aber nicht den Autor und/oder den Titel? Vielleicht kann jemand weiterhelfen, wenn Sie den Inhalt beschreiben...
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buecherfreund12
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Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von buecherfreund12 »

Ich suche ein Buch das ich mal als Kind, ca 1977, bei uns in der Schulbücherei geliehen hatte.
Handlung:
2 Geschwister leben auf einer Farm mit ihren Eltern im damaligen Deutsch-Südwestafrika, während des Herero-Aufstands müssen sie fliehen und sich alleine, mit ihrem Vetter, durch die Wüste durchschlagen.
Vom Inhalt her würde ich sagen das Buch ist vor dem 2. Weltkrieg oder so geschrieben worden, es war aber bereits in moderner Schrift gedruckt. Weiss jemand was das für ein Buch ist oder war? Es gab wohl noch eine Fortsetzung, der unheimliche Drachen oder so ähnlich war der Titel.
Danke
shannon
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von shannon »

Es könnte sich um das Buch "Flucht ins Ungewisse" von Hans W. Ulrich handeln : http://tinyurl.com/y8hj56tb.
Das Buch ist bei booklooker mehrfach zu haben : http://tinyurl.com/yazduks8

Ulrich hat eine Reihe von Jugendbüchern geschrieben, u. a. ein Jugendbuch mit dem Titel "Der grüne Drache"; Handlungsort ist allerdings nicht Afrika.
Das Buch ist Teil einer Trilogie : Die Gefangenen des Rimbu, Das Horn des Badak, Der grüne Drache. Alle Bände sind hier zu bekommen.

Nachtrag: Bei "Flucht ins Ungewisse" handelt es sich auch um den 1.Band einer Trilogie.
Die beiden anderen Bände heißen : Unheimliche Stunden und Gefährlicher Durchbruch
Auch alle hier zu bekommen.
Ghostwriter
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von Ghostwriter »

Ich weiß, das hier ist eigentlich kein Forum für politische Diskussionen, und bei den Suchanfragen spielen nostalgische Erinnerungen an Kindheit oder Jugendzeit eine wichtige Rolle, aber bei der Lektüre des Verlagstextes hat es mir doch den Magen umgedreht:
"... sie sollen die wertvolle Pferdezucht der elterlichen Farm vor den räuberischen Hottentottenbanden retten, die die deutschen Farmer in Südwestafrika mit Krieg überziehen."

Unfassbar, dass noch 1966 (das Buch ist also nicht vor dem 2. Weltkrieg erschienen!) Kolonialherrschaft und die daraus resultierende Ausbeutung so verharmlost wurden.
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spiralnebel111
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von spiralnebel111 »

Man wird ja wohl seine Meinung sagen dürfen - das ist doch nicht gleich eine politische Diskusssion!
buecherfreund12
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von buecherfreund12 »

Das ist das Buch, danke, und was ghostwriter angeht, du musst das Buch ja nicht lesen, denn wenn du immer alles politisch korrekt darstellst oder das was du dafür hältst dann darfst nicht mal die Bibel lesen, bei der läuft auch das Blut an allen Ecken und Enden raus, Philister werden als Untermenschen dargestellt und zu Tausenden erschlagen usw.. Jetzt solln wir wieder alle entsetzt und betroffen sein oder was? Ich such hier meine Kindheitserinnerungen und keine politischen Grundsatzdiskussionen, da bist im falschen Forum und von den 70ern und 60ern, das war eine ganz andere Welt noch, da hast du eh keine Ahnung. Lies die kleine Raupe nimmersatt, auch ein schönes Buch, das ist dann politisch korrekt.
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spiralnebel111
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von spiralnebel111 »

Ein Bücherfreund - aber kein Menschenfreund. Ups, wie unfreundlich.
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digitalis
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Registriert: So 29. Jul 2007, 01:06

Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von digitalis »

Hallo buecherfreund,
wenn Du schriebst, ich mag dieses Buch, weil ich schöne Kindheitserinnerungen daran habe, und möchte es gerne noch einmal lesen, piepegal, ob es rassistisch und imperialistisch ist, dann könnte ich das gut verstehen, nachvollziehen (in meiner Kindheit waren etliche Bücher so gestrickt und die Menschenverachtung fiel mir überhaupt nicht auf) und würde es Dir in keinster Weise übelnehmen. Aber Dein aggressiv-beleidigtes Posting will lächerlich und mundtot machen.
Die Analogie zu den Geschichtsbüchern des Alten Testaments haut nicht so ganz hin, denn bei den wilden, blutigen Geschichten mit den Philistern dreht es sich nicht um Rechtfertigung von Kolonialismus und Sklaverei, sondern um Überlebenskampf während der 2. Völkerwanderung in der Auseinandersetzung mit einer militärisch und technisch überlegenen feindlichen Gruppe. Die Geschichten sind also eher "unten gegen oben" - aber selbstverständlich nicht friedlich. Wäre die Welt friedlich, bräuchte es keine Visionen von Rettung und Frieden, oder?
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buecherfreund12
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von buecherfreund12 »

1. Woher weisst du denn überhaupt ob das Buch rassistisch oder imperialistisch ist? Bitte belegen.

2. Soweit ich mich erinnere handelt das Buch einzig von zwei Geschwistern und ihrem verweichlichten Cousin aus Hamburg, der gerade zu Besuch ist, als die Farm von Aufständischen niedergebrannt wird. Darauf müssen die drei mit einer Pferdeherde durch eine Wüste fliehen, wobei der Cousin dann beweist dass er doch ein ganzer Kerl ist (wobei ich vermute dass der Autor dieses Motiv von den Immenhof-Filmen geklaut hat). Explizite Gewaltszenen kommen nicht vor, sonst wäre das Buch auch nicht durch die Altersfreigabe gerutscht und in einer Grundschule ausleihbar gewesen, soweit ich mich erinnere sind die einzigen beiden Eingeborenen in dem Buch, die explizit geschildert werden, ein alter Hofknecht und ein Herero, der den Vetter verfolgt als dieser durch die Wüste reitet und dem er dann iwie entkommt weil er im Kreis reitet. Letztendlich schildert das Buch also den Herero-Aufstand aus der Sicht dreier Kinder, die davon betroffen sind und nicht mehr, das Ganze in einem Abenteuerkolorit. Von einem Buch der 60er Jahre, als die Kolonialzeit noch nciht mal zu Ende war, das sich an 6-12 Jährige richtet, kann man mehr wohl kaum erwarten.

3. Was die Bibel angeht, so kann man in diese so gut wie alles reininterpretieren, die historische Forschung belegt aber dass die sogenannten Philister, vermutlich Reste der sogenannten Seevölker, vor den Israeliten im Gelobten Land waren, von daher könnte man die entsprechenden Passi der Bibel durchaus auch als Schilderung eines Eroberungskrieges verstehen, ich betone könnte, denn in sogenannte Heilige Bücher, von denen ich persönlich wenig halte, kann man sowieso alles reinlesen.

4. Ich habe einen ruandisch-stämmigen Kollegen, der hat alle Bände von Tim und Struppi zuhause, den habe ich neulich mal gefragt, ob er Tim im Kongo als rassistisch erfindet, der meinte dann es sei schon komisch was die Deutschen alles iwo reininterpretieren, denn man müsse sowas doch immer vor dem Hintergrund der jeweiligen Zeit sehen, von daher sei das für ihn kein Rassismus und er sehe das halt als Unterhaltung und Kindheitserinnerung, dem kann ich mich eigtl. nur anschliessen, kopfschüttel.
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digitalis
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von digitalis »

Hallo buecherfreund,
buecherfreund12 hat geschrieben: Sa 29. Jul 2017, 09:14 1. Woher weisst du denn überhaupt ob das Buch rassistisch oder imperialistisch ist? Bitte belegen.
Deine Zusammenfassung langt doch - ebenso wie der weiter oben zitierte Verlagstext. Meine Informationen über den gescheiterten Versuch der Hereros, sich die deutschen Kolonialherren vom Hals zu schaffen, hören sich anders an.
buecherfreund12 hat geschrieben: Sa 29. Jul 2017, 09:14 3. Was die Bibel angeht, so kann man in diese so gut wie alles reininterpretieren, die historische Forschung belegt aber dass die sogenannten Philister, vermutlich Reste der sogenannten Seevölker, vor den Israeliten im Gelobten Land waren, von daher könnte man die entsprechenden Passi der Bibel durchaus auch als Schilderung eines Eroberungskrieges verstehen, ich betone könnte, denn in sogenannte Heilige Bücher, von denen ich persönlich wenig halte, kann man sowieso alles reinlesen.
Meine Informationen bezüglich der 2. Völkerwanderung (1300 - 1200 v. Chr.) lauten ein wenig anders, nämlich dass in diesem Jahrhundert verschiedene Kleinviehnomadenstämme von der Sinaihalbinsel und anderswo vom Landesinnern nach Kanaan einwanderten ("Israeliten" nannten sie sich erst ein paar Jahrhunderte später, als sie sich zusammenschlossen), während die Philister (Seevölker) vom Wasser kamen und sich in Küstenstädten festsetzen, bzw. diese gründeten. Die bereits im Lande lebenden agrartreibenden Kanaanäer, die "Eingeborenen", arrangierten sich mit den Kleinviehnomaden, die peu à peu sesshaft wurden, während die Philister als Feinde begriffen wurden und es über mehrere Jahrhunderte blieben.
Da Du "heilige" Bücher prinzipiell für minderwertig hältst, verstehe ich nicht, warum Du hier eins davon samt interpretierender Geschichtswissenschaft für Deine Argumentation heranziehst.
buecherfreund12 hat geschrieben: Sa 29. Jul 2017, 09:14 4. Ich habe einen ruandisch-stämmigen Kollegen, der hat alle Bände von Tim und Struppi zuhause, den habe ich neulich mal gefragt, ob er Tim im Kongo als rassistisch erfindet, der meinte dann es sei schon komisch was die Deutschen alles iwo reininterpretieren, denn man müsse sowas doch immer vor dem Hintergrund der jeweiligen Zeit sehen, von daher sei das für ihn kein Rassismus und er sehe das halt als Unterhaltung und Kindheitserinnerung, dem kann ich mich eigtl. nur anschliessen, kopfschüttel.
Es ist gar keine Frage, dass Hergé einer der ganz großen, tollen Zeichner war. Deshalb habe ich auch einige Tim und Struppi-Bände, wenn auch längst nicht alle. Und außerdem war er Rassist - darüber herrscht ebenso weitgehend Einigkeit wie über seine herausragende Qualität für die Entwicklung des Comics. Können etwa nur Pamphlete und politische Traktate rassistisch sein, Unterhaltung und Kindheitserinnerungen hingegen nicht? Das ist doch Mumpitz!
Falls Dein Freund wirklich so oder ähnlich redet: "Die Deutschen interpretieren immer ..." so benutzt er selber Klischees (um mal einen Euphemismus zu bemühen). Und? Ist das ein Verbrechen? Nee, oder? Aber ein Klischee als solches zu bezeichnen oder Rassismus zu benennen, das ist pfui! :)

Wir müssen uns in diesem Thread, wo wir mit unserer Auseinandersetzung nix verloren haben, nicht weiter streiten. Deshalb werde ich in diesem Büchersuchforum nichts mehr dazu schreiben.
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buecherfreund12
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Re: Altes Jugendbuch über Deutsch-Südwestafrika gesucht

Beitrag von buecherfreund12 »

Zitat: "Deine Zusammenfassung langt doch - ebenso wie der weiter oben zitierte Verlagstext. Meine Informationen über den gescheiterten Versuch der Hereros, sich die deutschen Kolonialherren vom Hals zu schaffen, hören sich anders an."
Die spärlichen Informationen die du heran ziehst und aus denen du dir eine subjektive Meinung bildest sind aber leider kein objektives wissenschaftliches Kriterium, sowas nennt man Fanatismus.
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