Lothar Vogel

Sie suchen verzweifelt ein Buch, kennen aber nicht den Autor und/oder den Titel? Vielleicht kann jemand weiterhelfen, wenn Sie den Inhalt beschreiben...
Antworten
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Lothar Vogel

Beitrag von Vidya Venn »

Hallo!
Ich suche das Buch von Lothar Vogel, Märchen und Heilmittelprozesse.
Hat es vielleicht jemand, noch nicht eingestellt?
Bei den normalen Suchmaschinen ist es nicht zu bekommen. Manchmal habt ihr ja auch noch andere Ideen. Danke
Benutzeravatar
terracotta
Beiträge: 1028
Registriert: Di 9. Mai 2006, 10:51
Wohnort: NRW

Re: Lothar Vogel

Beitrag von terracotta »

Vidya Venn hat geschrieben:Ich suche das Buch von Lothar Vogel, Märchen und Heilmittelprozesse.
Google sagt, dass es so ein Buch überhaupt nicht gibt. Meinst Du vielleicht Märchen und Heilmittel von Henning Schramm?
Gruß, terracotta
Benutzeravatar
vitalis
Beiträge: 1011
Registriert: Fr 7. Nov 2008, 15:57
Wohnort: Hademare, MK

Re: Lothar Vogel

Beitrag von vitalis »

Oder:
Der Dreigliedrige Mensch
by Lothar Vogel
Softcover, ISBN 3723512305 (3-7235-1230-5)
oder:
Der Dreigliedrige Mensch: Morphologische Grundlagen Einer Allgemeinen Menschenkunde
by Lothar Vogel, Alfred Stolle
Hardcover, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag, ISBN 3723502040 (3-7235-0204-0)
artco
Beiträge: 580
Registriert: Do 28. Feb 2008, 03:52

Re: Lothar Vogel

Beitrag von artco »

Du solltest den Titel noch einmal überprüfen, statt "Heilmittelprozesse" sind wahrscheinlich "Heilungsprozesse" gemeint, denn ein Heilmittel kann ja kein Prozess sein.

Aber auch mit diesem Begriff finde ich im Zusammenhang mit "Märchen" kein Buch. Jedoch gibt es eine 13-bändige Reihe "Heilung durch Märchen", die also zumindest dem Thema entspricht. Autor ist aber Felix von Bonin.

Woher stammen die Angaben zu dem gesuchten Titel? Am besten noch mal genau nachsehen. Evtl. ist es ja ein Zeitschriftenaufsatz oder nur ein Kapitel aus einem Buch mit anderem Titel.
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: Lothar Vogel

Beitrag von Vidya Venn »

Dieses Buch ist mir von einer Freundin zur Recherche bzw zum Auffinden übergeben worden. Und zunächst gab es keinen Grund nach etwas anderem zu forschen als gerade nach diesem Titel. Nun sieht die Sache anders aus. Ich werde nochmal nachfragen . Vielen Dank
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: Lothar Vogel

Beitrag von Vidya Venn »

Der angegebene Titel ist der richtige:

Lothar Vogel, Märchen und Heilmittelprozesse, Bad Boll
Benutzeravatar
volx-wolf
Beiträge: 320
Registriert: Fr 7. Sep 2007, 17:10

Re: Lothar Vogel

Beitrag von volx-wolf »

In Bad Boll ist die Evangelische Akademie (http://www.ev-akademie-boll.de" onclick="window.open(this.href);return false;)
Momentan haben sie auf ihrer Homepage kein Buch oder Essay mit dem von Dir genannten Titel. Möglicherweise haben sie aber einmal einen Vortrag oder Essay herausgegeben, der dem Gewünschten entspricht. So hat ein Lothar Vogel bspw. 1982 auch in einem Seminar in Bad Boll über "Die Anthropologie Goethes" gesprochen/geschrieben.
Ruf doch dort einmal an und bitte sie, in ihren Archiven zu wühlen ;-)

In der Deutschen Nationalbibliothek ist kein Buch mit dem Namen "Märchen und Heilmittelprozesse" verzeichnet, insofern ist es nicht als Buch bzw. nicht in Deutschland erschienen.
In den Chroniken der Scheibenwelt wurde bereits darauf hingewiesen, daß ganze landwirtschaftliche Ökonomien auf der Hebekraft alter, in Schwarz gekleideter Frauen basieren. (Pratchett)


Willkommen!
Benutzeravatar
vitalis
Beiträge: 1011
Registriert: Fr 7. Nov 2008, 15:57
Wohnort: Hademare, MK

Re: Lothar Vogel

Beitrag von vitalis »

Lothar Vogel wurde in dem historisch so bedeutsamen Jahr 1917 als Letztes von sechs Geschwistern in ein evangelisches Pfarrhaus in der Rheinpfalz hineingeboren. Die Mutter, Luise Vogel, geb. Weber, stammte selbst aus einer oberhessischen Pfarrersfamilie und zählte zu ihren Vorfahren den romantischen Arzt Gotthilf Heinrich von Schubert (1780–1860). Der Vater, Wilhelm Vogel, lernte die Anthroposophie kennen, gab sein Pfarramt auf und übersiedelte mit der Familie nach Stuttgart. Lothar besuchte nun die Waldorfmutterschule an der Uhlandshöhe von 1926 bis 1936; das humanistische Abitur machte er am Stuttgarter Eberhard-Ludwig-Gymnasium. Den ursprünglichen Wunsch, Archäologie zu studieren, gab er auf und entschloss sich zur Medizin, um dem Dienst an der Waffe zu entgehen und sich im ausgebrochenen Krieg mitmenschlich hilfreich an der Front einsetzen zu können. Das Studium absolvierte er in Prag und Tübingen, wo er mit dem selbst gewählten Thema „Das Bild der Krankheit in der Natur- und Geistesanschauung Goethes“ promovierte. Er heiratete Gesima Schickler aus Heidenheim; sie hatten zehn Kinder. Von 1945–48 sammelte er erste ärztliche und heilpädagogische Erfahrungen im Heil- und Erziehungsinstitut Eckwälden.

Dann fand er den Ort seines intensivsten Wirkens 1948–61 an der Rudolf Steiner-Schule in Wuppertal. Nach dem großen Vorbild seines Lehrers an der Stuttgarter Waldorfschule, Eugen Kolisko, unterrichtete er in den Oberstufenklassen alle anfallenden Epochen in Anthropologie, Zoologie, Botanik, Geographie, Chemie und bald auch die Wirtschafts- und Sozialkunde. Darüber hinaus stand er der Schule als Schularzt zur Verfügung, widmete sich dem Auf- und Ausbau der heilpädagogischen Arbeit am Ort und betreute als Hausarzt viele Patienten im Umkreis der Schule. Besonders fruchtbar waren seine Anregungen und Anstöße zur heilpädagogischen Arbeit im Wuppertaler Raum. Die Christian Morgenstern-Schule für Sonderpädagogik und das Troxlerhaus als Tagesstätte für Behinderte entstanden aus der engen Zusammenarbeit mit ihm.

Bald dehnte sich seine Wirksamkeit überregional aus. So bereitete er mit Vorträgen in der Volkshochschule Bochum die Gründung der Waldorfschule in Bochum-Langendreer vor, begründete 1957 mit seinen Brüdern das „Seminar für Freiheitliche Ordnung“, unterrichtete am Stuttgarter Lehrerseminar, wirkte bei der Pädagogischen Sommerwoche in Stuttgart mit und unterrichtete ab 1980 auch an der Akademie für eurythmische Kunst in Dornach.

1961 wechselte er an die Waldorfschule in Ulm und übernahm dort die gleichen Aufgabenbereiche wie in Wuppertal. Wegen eines schweren Autounfalls (1971) und Herzleidens ging er 1975 in die Frühpensionierung. In Bad Boll gründete er nun das sozialwissenschaftlich ausgerichtete Trithemius-Institut. Die letzten zehn Jahre wohnte er in Stuttgart in seinem alten Elternhaus am Bauschweg.

Die beiden lebenslangen Hauptwirkungsfelder Lothar Vogels waren die schon im Ansatz von ihm therapeutisch verstandene Pädagogik der Waldorfschulbewegung und die volkspädagogisch ausgerichteten Sozialfragen. Seine hohe pädagogische Qualität stand völlig selbstverständlich in der Sukzession der ersten Gründungslehrer der Stuttgarter Waldorfschule, die ihn noch selbst unterrichtet hatten. Hinzu kam seine unkonventionelle, schlagfertige Originalität voll sprühenden Humors, die ihn zu einem begeisternden Lehrer machten. Die pädagogische Durchdringung der wissenschaftlichen Oberstufenfächer nährte sich direkt aus dem Strom der Goethe´schen Naturwissenschaft und Poesie. Leicht assimilierte er auch alles, was ihm in der anthroposophischen Sekundärliteratur – gerade auch in der Medizin – lohnenswert erschien. Sein in Ulm niedergeschriebenes Hauptwerk „Der dreigliedrige Mensch“ ist die literarische Frucht seiner weit gefächerten Interessen und Kompetenzen.

Mit dieser menschenkundlichen Orientierung hing sein großes Engagement für die Neugestaltung der kranken wirtschaftlichen und politischen Gesellschaftsordnung eng zusammen. Als jahrzehntelanger Mitherausgeber der Zeitschrift „Fragen der Freiheit“ und Mitverantwortlicher des kulturanthropologischen Seminars am Trithemius-Institut gehörte er zu einem Kreis von Sozialwissenschaftlern, Politikern und Wirtschaftlern, die sich insbesondere auf die Soziallehre von Silvio Gesell stützten und sie mit den Sozialideen Rudolf Steiners neu zu fassen versuchten.

In seinen letzten Lebensjahren stand die Menschenkunde einer Kulturanthropologie im Mittelpunkt seines Interesses, doch blieb dieses Manuskript zur Kulturästhetik ein Fragment. Mehr noch als allein in seinen schriftlichen Arbeiten lag Lothar Vogels Wirkung in der unmittelbaren zwischenmenschlichen Begegnung. Er konnte Kräfte, Impulse und Ideale in zahlreichen Mitmenschen und Schülern entfachen, die das Anliegen der in der Waldorfpädagogik gegebenen Mitmenschlichkeit weitertragen werden.
Wolfgang Schad


Werke:
Das Bild der Krankheit in der Natur- und Geistesanschauung Goethes. (Diss.), Tübingen 1945;
Der dreigliedrige Mensch, Dornach 1967, ³1992;
Die Verwirklichung des Menschen im sozialen Organismus, Stuttgart 1973;
als Herausgeber: Sonnengesänge der Menschheit, Stuttgart 1982, ³1990; Nosos, Pathos, Ethos, Stuttgart 1997; Beiträge in Sammelwerken, weitere in DD, EK, FrFr, Stl, WKÄ.
Literatur: Hagemann, E.: Bibliographie der Arbeiten der Schüler Dr. Steiners, o. O. 1970; Deimann 1987; Vogel, H.-H.: Das Leben – ein Weg, Schaffhausen 1995; Andres, F.: Abschied von Dr. Lothar Vogel, in: FrFr 1997, Nr. 243; Schad, W.: Lothar Vogel, in: Leh 1997, Nr. 61, auch in: FrFr 1997, Nr. 245, auch in: Selg, P. [Hrsg.]: Anthroposophische Ärzte, Dornach 2000; Hopp, L.: Zum Erdenabschied von Dr. Lothar Vogel, in: Stl 1997/98, Nr. 3.

http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=737" onclick="window.open(this.href);return false;
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: Lothar Vogel

Beitrag von Vidya Venn »

Vielen Dank Ihr beiden für Eure ausführlichen Posts. Zum einen ist es wichtig zu wissen, dass in Deutschland kein Buch unter dem Titel erschienen ist und der Hinweis auf das Archiv.
Danke auch für die Liste der Werke und den Lebenslauf.
Benutzeravatar
volx-wolf
Beiträge: 320
Registriert: Fr 7. Sep 2007, 17:10

Re: Lothar Vogel

Beitrag von volx-wolf »

Ähm, mein Beitrag zur Evang. Akademie war wohl nix. Sorry, hab' dort verschiedene Dinge zusammen gewürfelt!

Und zwar ist der von mir genannte Artikel vom Seminar für freiheitliche Ordnung (e.V. ) aus Bad Boll herausgegeben worden, dass ich irgendwie im Kurzschluss mit der Akademie zusammenbrachte. Dieser Verein gibt die Zeitschrift "Fragen der Freiheit" heraus, in denen auch Lothar Vogel des öfteren publiziert hat - zumindest in den Ausgaben ab Nr. 201, deren Artikeltitel auf der Homepage verzeichnet sind. Ich denke, dass der von Dir gesuchte Artikel sich in den Ausgaben 1 bis 200 versteckt. Frag doch mal nach: http://www.sffo.de/" onclick="window.open(this.href);return false;
Heft 200 erhält im Anschluß an grundlegende Textbeiträge das Gesamtverzeichnis der Hefte 1 bis 200.
Quelle: http://www.sffo.de/sffo/fdf.html" onclick="window.open(this.href);return false;
In den Chroniken der Scheibenwelt wurde bereits darauf hingewiesen, daß ganze landwirtschaftliche Ökonomien auf der Hebekraft alter, in Schwarz gekleideter Frauen basieren. (Pratchett)


Willkommen!
nanoq
Beiträge: 2173
Registriert: So 20. Mai 2007, 12:37

Re: Lothar Vogel

Beitrag von nanoq »

Vidya, entschuldige bitte aber ich missbrauche mal dein Thema, um ganz kurz dem Volx-Wolf „Hallo“ zu sagen: Ist euer Urlaub echt schon wieder rum? Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Zeit.


So, das nur dazu, jetzt könnt ihr euch hier wieder ungestört über Lothar Vogel unterhalten (den ich ehrlich gesagt nicht mal kenne).
Benutzeravatar
Vidya Venn
Beiträge: 12653
Registriert: Mo 7. Nov 2005, 19:17
Wohnort: NRW

Re: Lothar Vogel

Beitrag von Vidya Venn »

Hi nanoq!
Lothar Vogel würdest du vielleicht kennen, wenn du was mit Waldorfs zu tun hättest oder als heilpraktikerin, Heileurythmistin oä unterwegs wärest. Bis letzten Freitag kannte ich ihn auch nicht :mrgreen: Trotzdem interessiert mich der og Aufsatz oder Buch dringend
Antworten