Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

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Salvatore
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von Salvatore »

…. sorry – wenn ich ein Veto einlege – ich habe selbst beim Persimplex-Verlag ein Buch veröffentlicht und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es sich bei diesem sehr seriösen Verlag nicht (wie von ihnen behauptet) um einen Druckkostenzuschussverlag handelt.
Es wurde ein sehr fairer Vertrag zwischen Verlag und Autor geschlossen – die sehr individuelle und persönliche Zusammenarbeit war und ist sehr gut und ich kann jedem neuen Autoren nur empfehlen, sich mit dem Persimplex-Verlag in Verbindung zu setzen.

Einzig für die Illustrationen (für deren Anfertigung mir ein Illustrator seitens des Verlages vermittelt wurde) hatte ich einen Anteil zu zahlen.
Anmerkung: Das Buchcover ist Sache des Verlages - Illustrationen allerdings sind Sache des Autors … und es ist ein großartiges Angebot seitens des Verlages an mich gewesen, dass ein großer Teil dieser Kosten vom Verlag übernommen werden. Ich selbst habe den Rest dieser Kosten bezahlt – und dabei handelt es sich sicherlich nicht um einen Druckkostenzuschuss… -- auch der Illustrator will leben … und über 50 Drittel-, Halb-, und Ganzseitenbilder in künstlerisch und qualitativ hochwertiger Qualität sind absolut kein Pappenstiel… und haben nun mal ihren Preis.
Es ist alles tadellos über die Bühne gegangen und ich bin absolut zufrieden mit allem was mit der Buchveröffentlichung zusammenhängt.
Also – Daumen hoch für den Persimplex-Verlag und dessen Mitarbeiter
Björn
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von Björn »

Hallo Salvatore, ein Einwand noch:

die Aussage, daß Illustrationen Sache des Autors sind, kann man meiner Meinung nach nicht einfach so stehen lassen. Wenn Bilder und Graphiken zu dem Buch gehören, dann ist es ebenfalls Sache des Verlags, diese - wie den Rest des Textes und des ganzen Buches - zu finanzieren, ansonsten bleibt es ein wie auch immer gearteter Druckkostenzuschuß, auch wenn der Graphiker "kostengünstig" ist und gute Arbeit liefert.

Viele Grüße
Björn
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Björn
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von Björn »

P.S. @Pit,

sehr mutig, was du hier machst - auch wenn du es nur zitierst :twisted:

Gruß
Björn
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Björn
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von Björn »

Hallo Pit,

der Hinweis mit den eBooks ist sehr richtig :D , habe ja schließlich selbst genügend Erfahrungen damit gemacht. Erstaunlich ist es, daß trotz der sehr zahlreichen Artikel in Foren und Blogs über die Zustände der sonenannten Dienstleister-Verlage noch immer so viele junge Autoren darauf reinfallen. Es muß also noch weiterhin Aufklärung darüber betrieben werden - so wie hier im Forum.

Viele Grüße
Björn
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Ati
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von Ati »

Die Liste ist zwar sehr gut - denn es kann nicht oft genug vor Abzockern gewarnt werden. Dennoch ist sie mir persönlich nicht differenziert genug und zu schwarz-weiß-gemalt.

Ein Dienstleister, der im BOD-Verfahren arbeitet, kostet weitaus weniger als die wirklich schwarzen Schafe der Branche, die Bücher auf Halde drucken. Da BOD-Norderstedt in der Liste auftaucht, will ich speziell diesen nehmen. Wenn ich mir seine Seite ansehe, kann ich zwar verschiedene kostenpflichtige Pakete buchen. Fakt ist jedoch: Ich muss es nicht. Ich kann grundsätzlich ein Buch für knapp 40 Euro auf den Markt bringen. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu den zum Teil fünfstelligen Beträgen, die von anderen Verlagen auf dieser Liste erhoben wurden/werden. 40 Euro ist natürlich auch Geld und man bekommt dafür nur die Druckdienstleistung. Man muss nicht nur im Vorfeld für alles selbst sorgen (Korrektorat, Lektorrat, Grafikdesign, Umschlaggestaltung), sondern das Buch, soweit ich verstanden habe, auch größtenteils selbst an den Mann/die Frau bringen. Für diejenigen, die trotz zahlreicher Versuche bei Literaturagenten oder Verlagen mit einem an sich guten Manuskript einfach durchs Raster fallen, weil zu viele Autoren dort vorstellig werden, aber dennoch eine Alternative.
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treogen
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von treogen »

Ati hat geschrieben:Ich kann grundsätzlich ein Buch für knapp 40 Euro auf den Markt bringen.
BoD kostet aber 159,40, gell ;)
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Dirk
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von Dirk »

Ich bin erst jetzt auf diese Diskussion gestoßen und finde, dass auch hier wieder pauschal eine ganze Liste voller Verlage über einen Kamm geschoren werden, während andere fehlen, die ebenso "nachweislich" Zuschüsse entgegengenommen haben. Allein schon die Veröffentlichung dieser recht willkürlich zusammengestellten Schwarzen Liste hier und an anderen Stellen im Internet grenzt an eine Rufmordkampagne. Wer so etwas unterschreibt oder wie hier postet, sollte vorher prüfen, ob es auch rechtens ist, was er da gerade macht. Ich weiß nicht, was die "Verdienste" von Montsegur und Fairlag sein sollen, außer dass sie in übler Weise gegen Firmen und Personen hetzen.
Selbstverständlich gibt es Schwarze Schafe und Abzocker, gar Betrüger. Aber die Art und Weise, wie diese Liste hier gezeigt wird, gefolgt von Links zu einem Kriminalfall, ist irreführend und suggeriert, dass alle genannten Verleger auf diese Weise vorgehen. Das ist nicht nur schlicht und einfach Unfug, sondern Verleumdung.
Hier und anderswo schreien die Urheber dieser Listen und ihre Apologeten auf, weil viele Verlage mehr oder weniger Zuschüsse zur Veröffentlichung von Büchern verlangen. Dabei verkennen sie - absichtlich oder nicht - vollkommen die Veränderungen, die sich seit Jahrzehnten auf dem Buchmarkt und in der Buchproduktion vollzogen haben. Es ist nun mal Tatsache, dass die etablierten Großverlage immer risikoscheuer geworden sind und immer mehr auf potenzielle Bestseller setzen, statt dem Nachwuchs eine Chance zu geben. Es ist auch eine Tatsache, dass die Möglichkeiten, ein Buch drucken zu lassen, durch die rasante Entwicklung des Digitaldrucks in den letzten Jahrzehnten immer besser geworden sind. Und was möglich ist, wird man auf dem Markt auch machen. Die Frage ist nur, wie. Wenn ein Autor es satt hat, nur Ablehnungen zu bekommen und sein Buch selbst verlegt, indem er es einfach nur drucken lässt, besteht die Gefahr, dass es unlektoriert, fehlerhaft und schlecht layoutet ist. (Muss aber nicht sein.) Der Autor wird dann zum Selbstverleger. Wenn er dagegen zu einem der oben genannten Verlage geht und sein Buch dort gegen Geld verlegen lässt, besteht zumindest die Hoffnung, dass es Korrektur gelesen oder gar lektoriert wird, dass Fachleute es layouten und man es über etablierte Kanäle dem Buchmarkt anbietet. Ob das alles gemacht wird, sollte ein Unterscheidungskriterium sein, um von der Pauschalverurteilungsliste wegzukommen. Doch leider ist das wohl nicht im Interesse ihrer Schöpfer.
Ich arbeite in einem Verlags- und Druckhaus und weiß, was wir machen. Bücher, die man meist als Zeitzeugenberichte bezeichnet, sind keine große Literatur, haben aber ihre Berechtigung als historische Dokumente, subjektive Darstellungen. Vom Verlag zu verlangen, er solle für solche Titel das "unternehmerische Risiko" tragen, weil sich das eben so gehört, ist Unsinn. Das hieße einfach nur, dass solche Bücher nicht gemacht werden können. Mit dem Zuschuss und den Verkäufen (die durchaus stattfinden) kann es realisiert werden, anders nicht. Bei Büchern bekannterer Autoren z.B. kann man das Risiko schon genauer abschätzen und es ist nicht nötig, einen Zuschuss zu verlangen. So wird bei uns meist vorgegangen. Wir gaukeln keinen jungen und unerfahrenen Autoren was vor, um sie abzuzocken. Ich bin persönlich seit Jahren auf Messen unterwegs und habe immer wieder mit solchen Leuten geredet. Dabei erkläre ich ihnen genau, was es für Möglichkeiten gibt und fordere sie auf, sich auf diesem "Markt" sehr aufmerksam umzusehen, zu vergleichen und sich dann zu entscheiden, was sie machen wollen. Denn ihre Entscheidung, etwas zu bezahlen, ist da meist längst aufgrund ihrer Frustration mit dem etablierten Literaturbetrieb gefallen.
Aber vielleicht resultiert diese Schwarze Liste auch aus ganz anderen Beweggründen. Vielleicht will man so einfach nur die Konkurrenz verdrängen. Ob bei den Verlagen oder den Autoren, mancher scheint zu glauben, wenn es weniger davon gäbe, hätten seine eigenen - oft mittelmäßigen - Produkte mehr Chancen. Bedauernswert!
williwu
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von williwu »

Eine schwierige Diskussion!

Ich selbst habe eine eindeutige Meinung: Ich möchte nie für eine Veröffentlichung selbst bezahlen, das käme mir wie ein Armutszeugnis vor. Und wenn man das Gros dieser Veröffentlichungen betrachtet, dann ist es auch ein Armutszeugnis. Lieber scheitere ich als Autor oder Schriftsteller, als vor der Welt so eine Scheinblase abzugeben.

DKZ-Unternehmen sind keine Verlage, das ist schlicht Etikettenschwindel. Der Begriff "Verlag" kommt von "Vorlegen", das heißt die Kosten für ein Buch übernehmen, dem Autor und dem Illustrator (oder den weiblichen Pendants) einen nicht rückzahlbaren Vorschuss geben und alles - auch die Illustrationen - über den Bücherverkauf wieder hereinzubekommen. Das bietet die Gewähr, dass der Verlag alles tut, die von ihm angenommenen Bücher auch zu vertreiben. Wenn man die Kosten dem Autoren überlässt, dann besteht der Anreiz zu einem ordentlichen Vertrieb nicht mehr, und "vorgelegt" hat man auch nichts. Daher sind solche Betriebe als Dienstleister zu sehen, aber nie und nimmer als Verlage.

Das muss nicht pauschal verdammenswert sein: Der Dienstleister, der deutlich sagt, was er bietet und was nicht, der fair seine Leistungen anbietet und keine falschen Erwartungen weckt noch gar die klassischen Verlage in den Dreck zieht, der ist okay - wenn man bereit ist, so eine Leistung in Anspruch zu nehmen. Und ich weiß, dass es solche Unternehmen gibt.

Aber sie sind die Ausnahme. Der Normalfall sind Spekulationen über angeblich mafiöse Strukturen der klassischen Verlage, die sich verschworen haben, talentierten und hoffnungsvollen Nachwuchsschreibern den Erfolg zu verwehren. Untergangsprophezeiungen, die das Verschwinden des klassischen Buches innerhalb der nächsten drei Jahre voraussagen, werden bereits seit zehn Jahren verbreitet. Auch das mieseste Manuskript bekommt eine gute Prognose von einem unbekannten "Cheflektoren", um dann mit einem Sonderangebot von nur 5000 Euro die Druckkosten, die der Autor wie selbstverständlich zu tragen hat, zu rechtfertigen.

Ich habe kein Problem damit, die überwiegende Scheinheiligkeit dieser Branche aufzudecken, auch wenn dabei das eine oder andere faire Unternehmen unter die Räder gerät, denn eine sinnvolle Ergänzung zum klassischen Verlag ist auch der fairste Dienstleister nicht.

Anders sehe ich das bei BoD (genauer PoD: Printing on Demand)-Betrieben. Es gibt wissenschaftliche Dokumentationen, die in einer Mindestmenge veröffentlicht werden müssen, aber keinen Verlag finden. Da ist PoD ein wirklich großer Vorteil, all jenen, die sich über die "Varianten des Liebeslebens des in Küchen lebenden europäischen Mehlwurms in Abhängigkeit vom eingesetzten Putzmittel" informieren wollen, diese Informationen auch zukommen zu lassen. Oder die "Familiengeschichte der Klöderaus seit er Einwanderung von Friedrich Klöderau dem Einäugigen 1854 aus dem ostpreußischen Klöderow", wo die Familie zwar nichts exorbitant Wichtiges zum Werden der Republik beigetragen, aber wenigstens ein Buch mit der Familiengeschichte für wichtig gehalten hat. Sowas kommt bei PoD richtig gut raus, die Kosten lassen sich kontrollieren und auch auf einem erträglichen Maß halten. Also die Fälle, bei denen sich alle Beteiligten bewusst sind, dass die Existenz eines Buches wichtiger ist als sein Inhalt bedeutsam.

Vielleicht ist das Wichtigste, den Menschen klar zu machen:
  • Nur, weil ihr vielleicht mehr Zeit dazu habt;
  • nur, weil ihr eine Textverarbeitung mit Rechtschreibprüfung habt;
  • nur, weil es ein Internet gibt und
  • nur, weil ihr es so gerne wollt und glaubt, die ganze Welt müsse eure Beziehungs-, Gesundheits- resp. Krankheitsgeschichte oder eure Ansicht zu diesem oder jenem weltbewegenden Problem kennen
seid ihr noch keine Schriftsteller. Das ist dann der Fall, wenn ihr einen Verleger, Lektor und Verlagsverkäufer überzeugt habt. Und für eine Veröffentlichung eines Romans etc. zu bezahlen, ist Eitelkeit, vielleicht auch Feigheit, aber kein sinnvoller Weg.

Vielmehr müsst ihr mal erkennen, dass eine immer wiederkehrende Ablehnung eures Manuskriptes auch bedeuten kann, dass es einfach schlecht ist oder aber, dass es vielleicht keinen interessiert. Und wenn ihr das alles nicht glauben mögt, wenn alle Verlage und Lektoren sich täuschen, dann bezahlt, aber erzählt den anderen nicht, dass das üblich oder notwendig sei.

Übrigens: Die Masche ist ja oftmals, nicht für die Druckkosten zu zahlen, sondern für etwas anderes. Oder man nennt das Ganze Autorenverlag und lässt die zukünftigen Autoren erst mal die Bücher der in der Liste vor einem stehenden Autoren zahlen, je mehr einer zahlt, desto schneller rutscht man in der Liste selbst nach oben. Der Geschäftsmodelle gibt es da viele. Aus diesem Grunde ist vielleicht die Bezeichnung "Bezahldienstleister" oder "Bezahlverlag" (was aber ein Widerspruch in sich ist) vorzuziehen, wenn man darunter alle Unternehmen subsumiert, die vom Autoren für was auch immer in welcher Höhe auch immer mit welcher Begründung auch immer Geld verlangen.
williwu
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von williwu »

Und für alle, die glauben, ein Lektor sei überflüssig:

http://www.youtube.com/watch?v=_LC0JjvAJt8
williwu
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von williwu »

Aber du musst zugeben; "What, if the main character dies at the end of chapter one?" So genial kann ein Autor alleine gar nicht sein!
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treogen
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von treogen »

williwu hat geschrieben:Aber du musst zugeben; "What, if the main character dies at the end of chapter one?" So genial kann ein Autor alleine gar nicht sein!
Och, einer meiner Autoren hat das gemacht :lol:
Und womit?
Mit Recht!
Dirk hat geschrieben: Aber vielleicht resultiert diese Schwarze Liste auch aus ganz anderen Beweggründen. Vielleicht will man so einfach nur die Konkurrenz verdrängen. Ob bei den Verlagen oder den Autoren, mancher scheint zu glauben, wenn es weniger davon gäbe, hätten seine eigenen - oft mittelmäßigen - Produkte mehr Chancen. Bedauernswert!

Ja genau - das wird es wohl sein :lol:

Nur - welche Konkurrenz eigentlich?
Während sich die echten Verlage mit ihrer Werbung um echte Leser als Kunden bemühen, bemühen sich Pseudoverlage um den entweder unwissenden oder gezielt selbstfinanzierenden Autor als Kunden.
Das sind zwei komplett unterschiedliche Ziel- und Käufergruppen.
Und der Weiterverkauf (oder die Werbung) des Autores erreicht eigentlich nur sehr wenige, die nicht zum Dunstkreis des Autors gehören.
Den normalen Buchladengeher (immerhin 95 % des gesamten Buchgeschäftes in DTL) erreicht ein DKZV-Autor eh nicht. Und den größten Teil der Amazon-Kunden (weitere 3 % des Buchgeschäftes in DTL) ebenfalls nicht. Und die wenigsten DKZV-Autoren gehen auf Großveranstaltungen und Messen oder werden zu ebensolchen eingeladen, geben dort Lesungen, und verkaufen dort.

Also ich sehe da nicht, um welche Konkurrenz es da gehen sollte.

Edit:
Dirk hat geschrieben:grenzt an eine Rufmordkampagne
Rufmord heißt nicht - wie du sicher denkst - "belegte Tatsachen sachlich notieren und publizieren", sondern schlicht und einfach "eine verleumderische Lüge" verbreiten.
Das ist weder von Montsegurs noch von Fairlags Seite aus geschehen.
Im Gegenteil, Rufmordkampagnen kommen eigentlich immer nur von der Seite der Pseudoverlage bzw. Druckkostenzuschussverlage, die bereits mehrfach gerichtlich gegen Leute vorgegangen sind, die die Wahrheit sagen.
Glücklicherweise setzt langsam bei den Gerichten ein Umdenken. Mittlerweile darf vor erwiesenen DKZVs gewarnt werden und man darf diese Firmen ungestraft als das bezeichnen, was sie sind: als Pseudoverlage.

Mein lieber Dirk - es geht hier doch gar nicht um Opa Fritz, der seine Schützengraben-Erlebnisse vor Stalingrad schildern möchte. Und es geht auch nicht um Tanta Anneliese, die der Meinung ist, die Gespräche des lokalen Klöppelvereins beim monatlichen Kaffeeklatsch sollten unbedingt gedruckt werden. Und schon gar nicht geht es um Bruder Lothar, der einen Segelratgeber geschrieben hat und ihn unbedingt drucken möchte.
Es geht um echte Autoren, Menschen denen es nicht darum geht, dass ihr Buch gedruckt wird, sondern dass es gelesen wird. Von vielen Menschen gelesen wird.
Montsegur ist nunmal ein Forum für professionelle und semiprofessionelle Autoren, nicht für Hobbyschreiber. Und Fairlag ist ein Organisation, die sich explizit für jene Autoren und Schriftsteller einsetzt, für die Schreiben kein Hobby oder ein One-Shot, sondern Beruf und Berufung ist.
Opa Fritz und Tante Anneliese und von mir aus auch Bruder Lothar können doch 20000 Ocken für 1000 Exemplare zahlen.
Aber es ist nur fair, Schriftsteller mit Zukunft davor zu warnen, dass sie gerade ins offene Messer rennen und ihrer Autorenkarriere selbst den Todesstoß versetzen.

Hab erst vor ein paar Wochen wieder eine ganz traurige Antwort eine DKZV-Autorin bekommen, zu der ich einen guten Kontakt habe und die einen sehr guten Erstling in einem sehr miesen DKZV herausgebracht hat.
O-Ton: "Teil 2 werde ich nicht schreiben. An der Reihe hängt zwar mein Herz, aber dieser *** DKZV hat sie total verbrannt. Wenn ich das vorher gewußt hätte ..."
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von steinke »

Die Liste ist ja ellenlang. Da bin ich froh, dass es auch andere Wege gibt, um sein Buch zu verlegen. Buchdruck heute kann nämlich auch so aussehen, dass man on demand druckt. Das heißt, man zahlt einen (fairen) Preis für die Bücher, die auch tatsächlich bestellt und gekauft werden. Was da für den Autor übrig bleibt, kann sich sehen lassen, finde ich. Auf jeden Fall eine gute Möglichkeit für junge Autoren, damit sie z.b. nicht an o.g. Abzocke-Verlage geraten.
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von williwu »

steinke hat geschrieben:Auf jeden Fall eine gute Möglichkeit für junge Autoren, damit sie z.b. nicht an o.g. Abzocke-Verlage geraten.
Es gibt einige gute Beispiele, wann sich so ein "printing-on-demand" für den Autoren lohnt, Beispiele hatte ich ja schon - etwas augenzwinkernd - hier genannt.

Aber es bleibt dabei, ein "richtiges" Buch sollte ein unabhängiges (d. h. nicht kostenerhöhendes und vor allem eben nicht selbst bezahltes) Lektorat durchlaufen haben. Es sollte - auch zum Schutz des Autors und seines Renommees auf seine Verkaufschancen abgeklopft werden, wenn man denn an einer Veröffentlichung interessiert ist.

Denn das Grundproblem bleibt bestehen: Es sind nicht die Verlage die bösen Buben, die hoffnungsvolle Talente ausbremsen wollen. Es sind diese Talente eben oft ohne Talent und sehr oft hoffnungslos. Das Dilemma ist, dass jeder, der sich hinsetzt und etwas schreibt, heutzutage meint, auch veröffentlicht werden zu müssen. Auch die "Printing-on-Demand"_Dienste verstärken diesen Trend. Was für den Autoren übrig bleibt kann sich sehen lassen? Pro Buch gerechnet, vielleicht. Möglicherweise sogar, wenn die Kosten abgezogen sind (und die können, wenn das Buch attraktiv sein soll, auch locker in Bereiche von 600, 800 oder mehr EURO vorstoßen, da muss man schon reichlich was verkaufen). Um die Arbeitszeit zu vergüten, muss je nach Buch aber schon ein Preis ab 4000,00 EUR und mehr herumkommen. Ohne Kosten.

Geld soll nun mal vom Verlag zum Autoren und nicht andersherum fließen, auch nicht zu geringen Preisen.
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treogen
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von treogen »

steinke hat geschrieben:Da bin ich froh, dass es auch andere Wege gibt, um sein Buch zu verlegen. Buchdruck heute kann nämlich auch so aussehen, dass man on demand druckt.
Über das Thema PoD haben wir auch schon oft genug diskutiert. Ich persönlich glaube immer noch nicht an die große Chance für PoD-Autoren.
BoD - die Mutter aller PoD-Anbieter - veröffentlicht alle paar Jahre die Verkaufszahlen.
15 Bücher pro Jahr und Titel. Bei 5-Jahres-Vertrag (Standard) heißt das 75 Verkäufe je Titel, bevor er bei BoD rausfliegt. Und ja, ich weiß, dass es nur Durchschnittsangaben sind. Es gibt ganz sicher auch ein paar Handvoll Autoren, die mehr verkaufen.
Aber Durchschnitt heißt, die Masse kommt nicht über 100 Verkäufe.

Damit ist auch die Masse der Autoren NICHT in der Gewinnzone, es sei denn, sie schrauben ihren Honoraranteil pervers in die Höhe.
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Re: Liste einiger Zuschuss-"Verlage" ... WARNUNG !

Beitrag von Hahn »

Hallo, das zur Richtigstellung!
Das mit der Feststellung, es habe sich bis heute kein DKZV gemeldet und Montsegur - Forum darum gebeten, diesen aus der Liste zu löschen, stimmt so nicht. Der Projekte-Verlag Cornelius, ein Druck- und Verlagshaus (das keine Druckkostenzuschüsse verlangt, aber ein PoD Angebot), hat einige Listenverwalter aufgefordert, das eigene Druckhaus bzw. auch den Verlag, der unter anderem auch Klassik und PEN Autorenwerke verlegt, zu löschen.
Inzwischen liegt eine Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft vor (Verleumdung), es ist eine Feststellungsklage eingereicht und es wird auf anwaltliches Betreiben eine Geschäftsschädigung eingeklagt. Da sich dieses Forum auch auf Montsegur Forum bezieht und es auch auch betont (siehe oben), kann es zu einer Erweiterung der Klageschrift kommen. Weiterhin schließen sich Verlage, für die diese Definition zutrifft, sie seinen keine DKZV Verlage, der Geschäftsschädigungsklage an. Wo soll das hinführen für die Blog-Betreiber? Außerdem werden an Autoren Druckkostenzuschüsse für Verlage von der Politik ausgereicht. Hier gibt es den nächsten Widerspruch.
Ich hoffe auf Antwort
Hahn
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