Neu von mir - Der Traum des kleinen Häuptlings

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Björn
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Neu von mir - Der Traum des kleinen Häuptlings

Beitrag von Björn »

Hallo liebe Bücherwürmer,

mein neuer Roman "Der Traum des kleinen Häuptlings" ist ab sofort beim Aavaa Verlag, Berlin (http://www.aavaa.de) und bei allen Online-Buchhandlungen bestellbar. Es handelt sich um einen historischen Roman, der 1944/45 in Bayern spielt und von den Erlebnissen eines 10-jährigen Jungen handelt.

Der Vater des Jungen ist Möbeltischler und gleichzeitig Ortsgruppenleiter der NSDAP. Über einen bekannten aus dem Stab Hitlers erhält er den Auftrag, einen Schreibtisch für den Diktator zu dessen Geburtstag zu fertigen. Die Alliierten erfahren davon und schicken einen Agenten, der ein Attentat auf Hitler planen soll. Julius und der Agent treffen sich unter unglücklichen Umständen, freunden sich an und geraten in den Strudel aus Ereignissen...

Ich hoffe, diese Inhaltsangabe macht euch neuierig und würde mich freuen, wenn euch das Buch gefällt.

Viele Grüße
Björn
Politiker und Babywindeln haben eins gemeinsam: man muß sie aus dem gleichen Grund wechseln!
Björn
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Re: Neu von mir - Der Traum des kleinen Häuptlings

Beitrag von Björn »

Hallo Pit,

danke für den Hinweis. In der Tat ist die Suchfunktion des Verlags noch deutlich verbesserbar - werde ich mal gleich ansprechen. Hier bei Booklooker kann ich verdammich noch eins immer noch kein Bild einfügen. Weiß der Draht, weshalb das nicht funktioniert. Deshalb hier der Link zu meiner HP mit Titelbild und Inhaltsangabe:
http://ascia-in-silva-ebooks.homepage.t ... 42346.html

Viele Grüße
Björn
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Björn
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Re: Neu von mir - Der Traum des kleinen Häuptlings

Beitrag von Björn »

P.S.

...und danke für den Erwerb des eBooks - damit hast du dafür gesorgt, dass ein armer, hungriger Autor sich wieder etwas zu Beißen kaufen kann. :D

Viele Grüße
Björn
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williwu
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Re: Neu von mir - Der Traum des kleinen Häuptlings

Beitrag von williwu »

Hier bei Booklooker kann ich verdammich noch eins immer noch kein Bild einfügen. Weiß der Draht, weshalb das nicht funktioniert.
Bild

Dann hab ich das mal für dich gemacht!

Schöne Grüße und viel Erfolg
Björn
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Re: Neu von mir - Der Traum des kleinen Häuptlings

Beitrag von Björn »

Hallo Williwu,

bin dir ewig zu Dank verpflichtet - und werde jetzt eine schlaflose Nacht haben in der ich mich frage, weshalb ich zu dusselig bin, das selbst zu machen :shock:

Aber wie gesagt, vielen Dank und viele Grüße
Björn
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Björn
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Re: Neu von mir - Der Traum des kleinen Häuptlings

Beitrag von Björn »

Und hier noch eine kleine Leseprobe vom 1. Kapitel, viel Spaß beim Lesen.

Untersölingen / Februar '44

Die Pausenklingel schellte endlich zum Schulschluss und der Klassenraum wurde plötzlich von dem lauten Geräusch heftigen Stühlerückens belebt; doch nur für einen Augenblick, dann war es wieder still. Herr Graf, der Lehrer, ließ die Jungen immer noch einen Moment stillstehen, bevor er sie entließ. Auf diese Weise sollten sie sich sammeln, denn das war seiner Meinung nach eine der wichtigsten Tugenden des deutschen Menschen: innerlich gesammelt und gefestigt in den Tag gehen. Graf stand ebenso still vor seiner Klasse und beobachtete seine Schüler. Seine gerade, fast steife Haltung, bei der er jedoch den Kopf immer ein wenig nach hinten neigte und die Brust rausstreckte, sollte seine Autorität ausdrücken. Sein Vollbart war sauber gestutzt und ließ sein ausgeprägtes Kinn noch kantiger erscheinen. Der kleine Bauchansatz, der sich etwas unter dem dunklen Anzug abzeich-nete, fiel bei der hochgewachsenen Figur des Lehrers jedoch kaum auf. Er befand sich bereits in einem gesetzteren Alter, war aber durch und durch Respektsperson für die Jungen, unter denen er allgemein als ziemlich umgänglich galt. Bei Bedarf saß der Rohrstock jedoch durchaus recht locker und einige ungezo-gene Bengel konnten ein Lied von Grafs Handschrift singen. Die grelle Februarsonne stand tief am Himmel, sodass sie direkt in den Klassenraum schien. Aus diesem Grund schloss Herr Graf stets eine Hälfte der Fensterläden als Blendschutz. Die Sonnen-strahlen zeichneten deshalb ein schattiges Gittermuster an die große Tafel. „Die Vorzüge des arischen Menschen" stand dort mit Kreide und in deutscher Schrift geschrieben. Die Worte „Pünktlichkeit, Fleiß, Treue, Mut und Reinlichkeit“ waren darunter aufgezählt und der Satz: „Bitte nicht wegwischen", ergänzte als seltsames Paradoxon das Stilleben. Zwei der Begriffe hatte Julius Xaver Seidl genannt und dafür die Note „sehr gut" erhalten.

In diesem Augenblick bemühte er sich vor allem um den Mut. Den brauchte er nämlich im nächsten Moment, als Herr Graf die Schüler mit seiner tieftönenden Stimme entließ, um an Maxl Hinterseer vorbeizukommen, der ihm wieder heimlich mit der geballten Faust gedroht hatte. Julius wusste bereits durch viele unangenehme Erfahrungen, was es hieß, wenn der Maxl diese Geste andeutete. Er war leider der stärkste Junge in der Klasse und mit Sicherheit nicht Julius' bester Freund. Aber Max besaß einen deutlichen Nachteil, denn er war nicht sehr schnell, und das nutzte der bedrohte Julius zu seinem Vorteil. Innerhalb des Schulgebäudes war er ja noch sicher, aber draußen musste er dann die Beine in die Hand nehmen. Julius packte seine Schul-mappe zusammen und verließ mit einem kribbelnden Gefühl im Bauch den Klassenraum, der sich im Erdgeschoss des mehrstö-ckigen Gebäudes befand. In den oberen Stockwerken waren die höheren Klassen untergebracht, im Erdgeschoss gab es nur die Unterprimanerstufen. So schnell es die Masse der herausstür-menden Schüler zuließ, eilte der Junge, sich ständig umsehend, nach draußen. Maxl Hinterseer war ihm bereits dicht auf den Fersen, wurde jedoch oft aufgehalten und musste sich seinen Weg durch die Menge bahnen. Fluchend stieß er zwei Jungen, die ihn behinderten, beiseite und verfolgte Julius. Dieser huschte gerade durch das hohe Portal der Schule hinaus und rannte die breite Treppe hinab, wobei er wegen der glatten Stufen beinahe noch gestolpert wäre. Er konnte sich aber zum Glück noch fangen und setzte seine Flucht fort.
„Na woat Burschi, i krieg di eh noch", hörte Julius es hinter sich rufen und verdoppelte sein Tempo noch. So schnell es ging, passierte er das Tor des Gitterzaunes, der das Schulgelände umgab, und eilte den Weg hinab, der auf die Hauptstraße von Untersölingen führte. Der Weg machte einen Bogen nach links und führte direkt an der alten Kirche vorbei, die der Junge, noch immer laufend, hinter sich ließ. Wieder sah er sich um und erkannte, dass sein Verfolger schon ein ganzes Stück zurückgefal-len war. Julius wusste, dass er es geschafft hatte, wenn er die Kapellmauer hinter dem Friedhof erreichte; Maxl war kein sehr ausdauernder Läufer und spätestens dann gab er auf. Er selbst hingegen war wirklich gut im Laufen, was ihm dann beim Jungvolk den Namen „Haserl" eingebracht hatte. Doch jetzt musste er ein wenig verschnaufen und anhalten. Sein Gegner war schon nicht mehr zu sehen und so wagte Julius es, sich für einige Augenblicke an den Rand der Friedhofsmauer zu setzen. Sein Atem dampfte in der eisigen Luft und die Kälte kroch unange-nehm schnell in ihm hoch, denn er war schweißnass; also machte er sich schleunigst wieder auf den Weg.

Sein Ziel lag etwas außerhalb des Dorfes, denn es war das Sägewerk, auf dessen Gelände sich auch das Haus seiner Eltern befand. Julius' Vater war der Besitzer des Werkes und ihm gehörte auch ein Großteil der umliegenden Wälder; er war somit einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Männer von Untersölingen und darüber hinaus. Julius schritt die Landstraße, die nach Gleiendorf führte entlang, und bog nach einigen hundert Metern in einen Schot-terweg ein, der direkt in den nahegelegenen Wald führte. Ab hier fühlte er sich wirklich in Sicherheit, denn dieser Waldweg gehörte bereits zu dem Besitz seines Vaters. Immer wenn er hier entlangging, stellte er sich vor, er wäre der Häuptling eines Indianervolkes, der in sein Stammesgebiet zurückkehrte. Wenn er gerade mal nicht im Sägewerk mitzuhelfen hatte oder einer der Pflichtnachmittage bei der HJ anstanden, stromerte er durch den Wald und war Indianer oder Trapper. Die Geschichten über diese Leute im fernen Amerika faszinierten Julius schon seit Langem und er verschlang regelmäßig die Bücher Karl Mays, auch wenn Vater das überhaupt nicht gern sah. Das sei zwar ein deutscher Schriftsteller, aber auch ein Tunichtgut gewesen, begründete Vater seine Abneigungen stets. Der Junge verstand das zwar nicht, musste sich aber nach dem Willen seines oft sehr strengen Vaters richten, der ihm immer wieder das Buch des Führers empfahl. Ein junger Mensch könne gar nicht früh genug damit beginnen, den wahren deutschen Geist zu lesen und zu verstehen. Julius hatte sich dann einmal seinem Vater zuliebe das Buch aus dem Bücherschrank genommen und darin zu lesen begonnen; verstanden hatte er allerdings nicht ein Wort, außer, dass ihn immer ein seltsames Unbehagen beschlich. Also las er lieber heimlich seine Indianergeschichten weiter.

Die bekannte Geräuschkulisse schlug ihm bald entgegen, er hörte das Kreischen der Kreissägen und das Knacken der großen Spaltmaschinen. Schon bald passierte er die ersten Holzscheite, zu denen die noch unbearbeiteten Baumstämme aufgeworfen wurden. Etwas weiter dahinter gab es eine sehr große Fläche mit vielen Stapeln von gesägten Balken und Brettern, die man mit Decken vor dem Schnee schützte. Der Duft von frischem Nadelholz vermischte sich mit dem Geruch von Maschinenöl und ständig hing ein feiner Spannebel in der eisigen Luft. Trotz der offensichtlichen Betriebsamkeit (nicht unbedingt selbstverständlich in diesen Tagen) war Julius' Vater wohl nicht zufrieden, denn der Junge sah ihn mit dem Vorarbeiter Franz Ziertl schimpfen, und zwar lautstark. Wenn Vater sich in diesem Zustand befand, war es eindeutig besser, sich ein wenig entfernt von ihm zu halten. Deshalb blieb Julius auch auf Abstand und beobachtete die Schimpfkanonade, die Franz nun aushalten musste, während beide Männer vor der großen Backsteinhalle standen. „Mehr Männer, mehr Männer. Du bist wohl deppert? Ich weiß, dass die meisten Männer im arbeitsfähigen Alter fort sind, doch die leisten auch etwas für unser Vaterland. Zwangsarbeiter kommen mir jedenfalls nicht hier unter. Diese faulen Schweine müssen ständig überwacht werden. Wer soll denn das machen, du etwa? Na, sorg lieber dafür, dass deine Kameraden sich mehr anstrengen, sonst werden die mich noch kennen lernen!"
Der Vorarbeiter nickte nur untertänig und verschwand dann, froh darüber, dass Herr Seidl nicht noch wütender geworden war. Dennoch hatte sich das pausbackige Gesicht des Sägewerk-besitzers vor Aufregung stark gerötet und es schien in der kalten Winterluft regelrecht zu glühen.

Da stand er nun vor seinem Sohn: Heinrich Ludwig Seidl. Durch und durch Patriarch und Herrscher über seine kleine Welt. Sein dunkles Haar war exakt in der Mitte des Kopfes gescheitelt und lag sauber und gleichmäßig an beiden Seiten über den Ohren an. Das runde Gesicht wurde von einem englischen Bärtchen geziert, welches allerdings nicht ganz so schmal wie das seines großen Vorbildes geschnitten war; eine solche Anmaßung hätte Heinrich Seidl sich als Ortsgruppen-leiter der NSDAP niemals zugestanden. Seine Statur konnte man das nennen, was man in Bayern allgemein als gestandenes Mannsbild bezeichnete. Sein Kopf saß auf einem bulligen Nacken und breiten Schultern. Allerdings trug er niemals die volkstümliche Lederhose, höchstens dunkle Anzüge, die Hirschhornknöpfe aufwiesen. Das war das einzige Zugeständnis, das er an das hiesige Brauchtum zu machen bereit war. Ansonsten war er ein Deutscher und begeisterter, ja fanatischer Nationalsozialist. Schon 1931 war er in die Partei eingetreten, deren Erfolg er bereits damals vorausgesehen hatte, und die dann schließlich von München aus ihren Siegeszug nach Berlin angetreten war. Er winkte Julius heran und sagte mit noch tieftönenderer Stimme, als die des Lehrers: „Komm ruhig näher, mein Junge. Für heute habe ich genug Watschn verteilt, du brauchst dich also nicht zu fürchten; es sei denn, du hättest etwas ausgefressen."
Während Heinrich Seidl sprach, bemühte er sich, betont hochdeutsch zu reden. Nur ab und zu entglitten ihm dabei noch einzelne Worte aus seiner Mundart. Jetzt lachte er jedenfalls laut und schlug seinem Sohn die riesige Hand auf die Schulter; doch gleich darauf wurde er wieder ernst. „Grüß Gott, Voater", antwortete Julius.
Sein Vater quittierte diesen Gruß mit leicht zusammengezoge-nen Augenbrauen. „Heil Hitler, mein Junge, heil Hitler", berichtigte er ihn. „Wie du eben gesehen hast, habe ich hier noch einige Dinge zu erledigen. Wenn man Verantwortung für etwas trägt, dann darf man es keine Sekunde aus den Augen lassen. Das kannst du dir für später merken, wenn du einmal diesen Betrieb erbst. Und jetzt geh zu deiner Mutter und stell dich vor!"
Politiker und Babywindeln haben eins gemeinsam: man muß sie aus dem gleichen Grund wechseln!
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