Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen: Auch ein Foto kann lügen. Das Entscheidende ist oft nicht, was man sieht, sondern was man nicht sieht. Genau wie zum Verständnis eines Textes oft die entscheidende Frage nicht lautet: Was steht darin? Sondern: Was steht nicht darin und warum? Das Perfide an der Fotografie ist, dass sie einen glauben läßt, etwas Objektives vor sich zu haben.Vidya Venn hat geschrieben:(...) dass selbst Fotos eine trügerische Idylle vorspiegeln können, wo doch alles, was du aufnimmst, Realität ist. (...)
Man sollte niemals ein Foto mit einem Abbild der Realität verwechseln. Meine Fotos sollen und können meistens für sich selber sprechen. Die Realität, wie man sie am Aufnahmeort wahrnimmt, ist aber oft eine andere als die, die das Foto alleine vermittelt.
Genauso habe ich aber in dem Text über dieselbe Stelle bewusst wieder darauf verzichtet, das "Objekt" genauer zu benennen. Wahrscheinlich haben die meisten trotzdem herausgefunden, um was es sich handelt. Wir leben in einer Welt, in der diese Art der Zerstörung von der Mehrheit selbstverständlich, sogar (vielleicht abgesehen vom eigenen Vorgarten) als positiv, oder aber zumindest als notwendig und unvermeidbar wahrgenommen wird. Keine dieser Eigenschaften trifft meiner Ansicht nach darauf zu.