Probleme mit meinem Verlag

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anton
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Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von anton »

In 2011 und 2012 habe ich als Autor zwei umfangreiche Bände (über jeweils 600 Seiten) mit historischem Hintergrund verlegen lassen.

Ablauf:
Der Verlag hat sich zur Gesamtherstellung von 2.000 Stück je Buch verpflichtet. Ich hatte 500 Stück vorgeschlagen.

Laut Verlag musste die Auflage aus kalkulatorischen Gründen die Gesamtherstellung so hoch sein.

Trotzdem kostet das Buch (Hardcover) im Vertrieb über 50 Euro

Pro Buch habe ich bei 50 kostenlosen Autorenexemplaren pro Buch einen Druckkostenzuschuss von 4.500 Euro pro Buch geleistet.

Beim Verkauf von 1000 Büchern wir der Druckkostenzuschuss in voller Höhe erstattet. Bis zum Verkauf von 1000 Stück erhalte ich pro Buch 5 Euro Tantieme.

Auf Nachfrage hat mir der Verlag mitgeteilt, das er von jedem Band nur eine geringe Anzahl von 10-20 Stück Band I )Ausgabe Ende 2011) und unter 10 Stück Band II (Ausgabe Mitte 2012). Den Verkauf dieser gringen Anzahl, kann ich mir nicht vorstellen, zumal mein Buch im Internet von vielen Buchhandlungen (20-30), incl. amazon, beworben wird)

Die Frage nach der Anschrift der Druckerei, die im Impressum der nicht aufgeführt wird, wurde mit der Angabe einer Europäischen Hauptstadt beantwortet.

Vom Verlag habe ich erfahren, dass bisher nur eine geringe Anzahl von Büchern gedruckt wurden.

Kann mir jemand helfen:

- Bin ich hier falsch beraten worden?
- Hat der Verlag vorsätzlich falsch gehandelt?
- Gibt es rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen?
- Wie kann ich dagegen vorgehen, zumal mir aufgrund meines Alters die
hierfür erforderliche Energie fehlt.

Dank im voraus.
Bücherwurm14167
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Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von Bücherwurm14167 »

anton hat geschrieben: Ablauf:
Der Verlag hat sich zur Gesamtherstellung von 2.000 Stück je Buch verpflichtet. Ich hatte 500 Stück vorgeschlagen.
Laut Verlag musste die Auflage aus kalkulatorischen Gründen die Gesamtherstellung so hoch sein.
Gab es keinen anderen Verlag, der sich des Buches anzunehmen bereit war?

anton hat geschrieben:Pro Buch habe ich bei 50 kostenlosen Autorenexemplaren pro Buch einen Druckkostenzuschuss von 4.500 Euro pro Buch geleistet.
4500 € pro Buch? Das sind 9.225.000 Euro bei 2050 Exemplaren!? Hochachtung!
anton hat geschrieben:Auf Nachfrage hat mir der Verlag mitgeteilt, das er von jedem Band nur eine geringe Anzahl von 10-20 Stück Band I )Ausgabe Ende 2011) und unter 10 Stück Band II (Ausgabe Mitte 2012). Den Verkauf dieser gringen Anzahl, kann ich mir nicht vorstellen, zumal mein Buch im Internet von vielen Buchhandlungen (20-30), incl. amazon, beworben wird)
Da die letztgenannte Firma eine Rangliste führt, dürfte zumindest die darüber verkaufte Menge erfragt werden können.
anton hat geschrieben: Die Frage nach der Anschrift der Druckerei, die im Impressum der nicht aufgeführt wird, wurde mit der Angabe einer Europäischen Hauptstadt beantwortet.
Vom Verlag habe ich erfahren, dass bisher nur eine geringe Anzahl von Büchern gedruckt wurden.

Kann mir jemand helfen:

- Bin ich hier falsch beraten worden?
- Hat der Verlag vorsätzlich falsch gehandelt?
- Gibt es rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen?
- Wie kann ich dagegen vorgehen, zumal mir aufgrund meines Alters die
hierfür erforderliche Energie fehlt.

Dank im voraus.
Hier dürfte nur ein guter Rechtsanwalt in Betracht kommen.

Meine Ansicht ist, daß hier sicher falsch beraten wurde und ich frage mich, bei wievielen Verlagen Erkundigungen eingezogen wurden, um überhaupt einen solchen Vertrag abzuschließen.
Grüße vom Bücherwurm
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anton
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Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von anton »

anton hat geschrieben:In 2011 und 2012 habe ich als Autor zwei umfangreiche Bände (über jeweils 600 Seiten) mit historischem Hintergrund verlegen lassen.

Ablauf:
Der Verlag hat sich zur Gesamtherstellung von 2.000 Stück je Buch verpflichtet. Ich hatte 500 Stück vorgeschlagen.

Laut Verlag musste die Auflage aus kalkulatorischen Gründen die Gesamtherstellung so hoch sein.

Trotzdem kostet das Buch (Hardcover) im Vertrieb über 50 Euro

Pro Buch habe ich bei 50 kostenlosen Autorenexemplaren pro Buch einen Druckkostenzuschuss von 4.500 Euro für jeden herausgegebnen Band (also 2000 Bücher) geleistet.

Beim Verkauf von 1000 Büchern wir der Druckkostenzuschuss in voller Höhe erstattet. Bis zum Verkauf von 1000 Stück erhalte ich pro Buch 5 Euro Tantieme.

Auf Nachfrage hat mir der Verlag mitgeteilt, das er von jedem Band nur eine geringe Anzahl von 10-20 Stück Band I )Ausgabe Ende 2011) und unter 10 Stück Band II (Ausgabe Mitte 2012). Den Verkauf dieser gringen Anzahl, kann ich mir nicht vorstellen, zumal mein Buch im Internet von vielen Buchhandlungen (20-30), incl. amazon, beworben wird)

Die Frage nach der Anschrift der Druckerei, die im Impressum der nicht aufgeführt wird, wurde mit der Angabe einer Europäischen Hauptstadt beantwortet.

Vom Verlag habe ich erfahren, dass bisher nur eine geringe Anzahl von Büchern gedruckt wurden.

Kann mir jemand helfen:

- Bin ich hier falsch beraten worden?
- Hat der Verlag vorsätzlich falsch gehandelt?
- Gibt es rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen?
- Wie kann ich dagegen vorgehen, zumal mir aufgrund meines Alters die
hierfür erforderliche Energie fehlt.

Dank im voraus.
anton
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Registriert: Do 10. Nov 2011, 10:39

Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von anton »

Bücherwurm14167 hat geschrieben:
anton hat geschrieben: Ablauf:
Der Verlag hat sich zur Gesamtherstellung von 2.000 Stück je Buch verpflichtet. Ich hatte 500 Stück vorgeschlagen.
Laut Verlag musste die Auflage aus kalkulatorischen Gründen die Gesamtherstellung so hoch sein.
Gab es keinen anderen Verlag, der sich des Buches anzunehmen bereit war?

anton hat geschrieben:Pro Buch habe ich bei 50 kostenlosen Autorenexemplaren pro Buch einen Druckkostenzuschuss von 4.500 Euro pro Buch geleistet.
4500 € pro Buch? Das sind 9.225.000 Euro bei 2050 Exemplaren!? Hochachtung!
anton hat geschrieben:Auf Nachfrage hat mir der Verlag mitgeteilt, das er von jedem Band nur eine geringe Anzahl von 10-20 Stück Band I )Ausgabe Ende 2011) und unter 10 Stück Band II (Ausgabe Mitte 2012). Den Verkauf dieser gringen Anzahl, kann ich mir nicht vorstellen, zumal mein Buch im Internet von vielen Buchhandlungen (20-30), incl. amazon, beworben wird)
Da die letztgenannte Firma eine Rangliste führt, dürfte zumindest die darüber verkaufte Menge erfragt werden können.
anton hat geschrieben: Die Frage nach der Anschrift der Druckerei, die im Impressum der nicht aufgeführt wird, wurde mit der Angabe einer Europäischen Hauptstadt beantwortet.
Vom Verlag habe ich erfahren, dass bisher nur eine geringe Anzahl von Büchern gedruckt wurden.

Kann mir jemand helfen:

- Bin ich hier falsch beraten worden?
- Hat der Verlag vorsätzlich falsch gehandelt?
- Gibt es rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen?
- Wie kann ich dagegen vorgehen, zumal mir aufgrund meines Alters die
hierfür erforderliche Energie fehlt.

Dank im voraus.
Hier dürfte nur ein guter Rechtsanwalt in Betracht kommen.

Meine Ansicht ist, daß hier sicher falsch beraten wurde und ich frage mich, bei wievielen Verlagen Erkundigungen eingezogen wurden, um überhaupt einen solchen Vertrag abzuschließen.
Bücherwurm vielen Dank für Deine Antworten.

Der genannte Preis von 4500 Euro bezieht auf einen Band mit jeweils 2000 Büchern, die offensichtlich nie gedruckt werden.

Mir ist klar, dass ich hier als Anfänger einen großen Fehler gemacht habe. Der Bezug zum Verleger kam aufgrund der gleichen Herkunft zustande.

Meine weiteren Fragen:

Ist es in Ordnung, wenn der Verleger nur jeweils eine geringere Anzahl druckt?

Welche rechtlichen Möglichkeiten habe ich, wenn der Verleger sich dafür drückt, mir die tatsächliche Anzahl der verkauften Bücher zu nennen. Deshalb wollte ich mit der Druckerei in Kontakt treten.

Siehst Du eine Chance, hier gerichtlich vorzugehen?

Kannst Du mir einen Rat geben, an wenn ich mich wenden kann?

Gibt es Beratungs- oder Schlichtungsstellen?

Wie läuft das Geschäft üblicher Weise oder bei Dir ab?

Gruß
anton
kakaltrinker50
Beiträge: 8
Registriert: Fr 20. Jul 2012, 21:40

Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von kakaltrinker50 »

Ich schätze, dass ist so ein spezielles Problem, da kann dir hier kein
normaler Bücherverkäufer weiterhelfen.

Wennn du eine Rechtschutzversicherung hast, die auch privatrechtliche Risiken abdeckt, nimm dir einen Anwalt.
Ich nehme an, das ist nicht der Fall. Aber vielleicht haben Vater/Mutter eine RV, und du bist noch mitversichert, einfach mal die Eltern fragen.

Da gibt es eine Seite http://www.frag-einen-anwalt.de

Lob da einen Preis für dein Problem aus, die mögliche Antwort, dass Du im recht bist, heisst natürlich nicht, dass du zu deinem Geld kommst, eher nicht, wenn dein Geld noch reicht, um einen Prozess zu finanzieren, und du gewinnst, dann machen die wahrscheinlich Konkurs, wenn das ne kleine Klitsche ist, und dann hast du nur noch weitere Kosten gehabt.
Da kann man frech den Anwalt fragen, ob er alle Prozesskosten übernimmt und im Erfolgsfall mit der Hälfte des erstatteten Geldes einverstanden ist, klar, da musst du den anrufen, soche Fragen stellt man nicht im Forum, und wenn das nicht idiotensicher ist, wird der abwinken.

Für mich sieht das so aus, als ob das Geld versenkt ist, es sei denn, dass ist wirklich ein großer Laden, der nicht wegen eines
verlorenen Prozeses die Löffel abgibt.

Und ansonsten gibt es auch etliche Jura Seiten, wo man
Fragen kostenlos stellen kann, da must du mal selber kucken.
bebbi

Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von bebbi »

Hallo,

das hört sich eher nach Lehrgeld an (aber ohne den Vertrag kann man das nicht wirklich beantworten). Der Verlag wird z. B. kaum eine Abverkaufsgarantie gegeben haben im Vertrag, oder? Der Verlag wird darauf spekuliert haben, dass du glaubst, dass dein Buch sich super verkauft ... (aber für die vermutl. unrealistische Einschätzung kann der Verlag nichts ... eine kleine Recherche hätte dich auf den Boden der Tatsachen gebracht, dass Bücher in Kleinstverlagen im rießen Angebot nicht auffallen)

Solche Verlage machen ihr Geschäft mit den Druckkostenzuschüssen, nicht mit dem Verkauf. Mit deiner Überweisung war für die das Projekt wahrscheinlich gelaufen. Verleger, die Bücher verlegen wollen, arbeiten i. d. R. ohne Druckkostenzuschüsse.
buchsurfer
Beiträge: 69
Registriert: Do 5. Jul 2007, 11:56

Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von buchsurfer »

Es wäre interessant zu wissen, ob das Buch überhaupt eine ISBN hat und bei Amazon oder bei BL gelistet ist.

Ich schätze, dass läuft wie bei "Print on Demand". Der "Verlag" lässt ein Paperback-Einzelexemplar drucken, wenn eine Bestellung reinkommt. Bei 50 Euro Verkaufspreis pro Stück scheint mir das der Fall zu sein.
bebbi

Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von bebbi »

buchsurfer hat geschrieben:Es wäre interessant zu wissen, ob das Buch überhaupt eine ISBN hat und bei Amazon oder bei BL gelistet ist.

Ich schätze, dass läuft wie bei "Print on Demand".
Wobei erstes mit zweiterm nichts zwingend zu tun hat.
Der "Verlag" lässt ein Paperback-Einzelexemplar drucken, wenn eine Bestellung reinkommt. Bei 50 Euro Verkaufspreis pro Stück scheint mir das der Fall zu sein.
Diese Schlussfolgerung würde ich nicht ziehen.
williwu
Beiträge: 782
Registriert: Mi 18. Mai 2011, 01:11

Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von williwu »

Lehrgeld? Unerfahrenheit? Mag sein.

Es geht ja nicht um einen Verlag. Verlage verkaufen Bücher und finazieren davon sowohl sich als auch den Autoren.

Bei einem Verlag fließt Geld zum Autor, ein Unternehmen, das sich vom Autoren bezahlen lässt, ist kein Verlag.

Vielleicht hättest du besser vorher sorgfältig diesen Thread gelesen!

Jedenfalls wird dir ein Fehler nicht mehr unterlaufen: Vor Kontaktaufnahme mit einem DKZ-Dienstleister nicht nach dieem Unternehmen zu googeln. Hoffen wir mal, dass du dir damit nicht alle Chancen bei seriösen Verlagen zerschossen hast ...
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treogen
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Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von treogen »

anton hat geschrieben: Auf Nachfrage hat mir der Verlag mitgeteilt, das er von jedem Band nur eine geringe Anzahl von 10-20 Stück Band I )Ausgabe Ende 2011) und unter 10 Stück Band II (Ausgabe Mitte 2012). Den Verkauf dieser gringen Anzahl, kann ich mir nicht vorstellen, zumal mein Buch im Internet von vielen Buchhandlungen (20-30), incl. amazon, beworben wird)
Nun, Selbstverleger - und in diese Kategorie zählst du, wenn du mit einem DKZV zusammenarbeitest - verkaufen pro Jahr und Titel durchschnittlich 15 Exemplare.
Damit ist dein Buch absolut im - zugegebenermaßen frustrierenden - Rahmen.
Deswegen warnen ja viele Leute auch immer wieder vor DKZVs, sowie den Risiken von Selbstverlag.
anton hat geschrieben: Die Frage nach der Anschrift der Druckerei, die im Impressum der nicht aufgeführt wird, wurde mit der Angabe einer Europäischen Hauptstadt beantwortet.
Die Frage ist, was dir der Name der Druckerei bringen soll.
1.) Würde ich als Druckerei den Teufel tun und einfach irgendjemanden irgendwas über die Druckzahlen erzählen. Solche Informationen stehen dir aus Sicht der Druckerei definitiv nicht zu.
2.) Würde ich als Verlag erfahren, dass meine Druckerei ungerechtfertigt informationen weitergibt, würde ich in Zukunft woanders drucken lassen. Das wäre nämlich ein klarer Bruch des Vertrauensverhältnisses zwischen gleichberechtigten Partnern.
anton hat geschrieben: - Bin ich hier falsch beraten worden?
Die Frage solltest du dir anders stellen: "Habe ich mich vorher genügend informiert"
Es gibt echte Verlage und DKZV (auch Pseudoverlage genannt).
Erstere haben echte Autoren und verkaufen an echte Kunden (nämlich an Leser).
Zweitere haben Autoren, die unbedingt veröffentlichen wollen und deswegen auch gleichzeitig die (meist einzigen) Kunden sind. So wie ich das sehe, bist du eindeutig an zweiteren geraten.
anton hat geschrieben: - Hat der Verlag vorsätzlich falsch gehandelt?
Meine persönliche Meinung? Ja.
Sie haben dir garantiert irgendwas von "neuer Herr der Ringe" oder von "ausgefeilten Charakteren" und "fantasievoller Geschichte" vorgefaselt - und du bist daran klebengeblieben wie eine Fliege an einem Honigbrot.

Nach deutscher Rechtssprechung ist daran jedoch nichts unkorrektes.
Du schließt einen Vertrag und dieser Vertrag wird erfüllt.
Du bist zwar absolut benachteiligt, wusstest es aber bei Vertragsschluss.
anton hat geschrieben: - Gibt es rechtliche Möglichkeiten, dagegen vorzugehen?
Diese Pseudoverlage betreiben das Geschäft mit der Eitelkeit seit Jahrzehnten. Die Verträge sind perfekt an die deutsche Rechtssprechung angepasst.
Die Chance, dass du jemals dein Geld wiedersiehst, tendieren gegen Null.
Die Chance, dass du einen Prozess gewinnen wirst, sind noch geringer.
Und du solltest vorsichtig sein, wenn du den Namen bestimmter Verlage in Verbindung mit DKZV nennst. Eben diese DKZVs sind nämlich ganz schnell dabei, dich wegen Geschäftsschädigung zu verklagen und dich für den Rest deines Lebens in einem dauerhaften Gerichtsverfahren durch alle Instanzen hindurch zu binden.
anton hat geschrieben: Ist es in Ordnung, wenn der Verleger nur jeweils eine geringere Anzahl druckt?
Bei einem echten Verlag wird alles in einem Rutsch gedruckt, weil mit jedem Buch mehr der Stückpreis sinkt. Aber ein echter Verlag ist ja auch interessiert daran, dein Buch zu verkaufen.
Dein Verlag interessiert es nicht, ob sich dein Buch verkauft hat. Sie haben es ja sogar schon verkauft - an DICH.
Ob es in Ordnung ist, dass er eine geringere Anzahl druckt?
Ich weiß, dass diese Art Verlage eine (gerichtlich nicht anfechtbare) Klausel drin hat, dass sie die Auflage in mehreren Raten (Höhe von ihnen bestimmt) drucken dürfen. Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit hast du auch einen solchen Passus unterschrieben.
Moralisch gesehen ist dieser Passus eine Sauerei, denn es werden von den meisten Titeln dieser Pseudoverlage nie mehr als 200 Stück gedruckt, obwohl mehrere Tausend vom Autor bezahlt wurden. Rechtlich gesehen ist dieser Passus jedoch in Ordnung.
anton hat geschrieben: Welche rechtlichen Möglichkeiten habe ich, wenn der Verleger sich dafür drückt, mir die tatsächliche Anzahl der verkauften Bücher zu nennen. Deshalb wollte ich mit der Druckerei in Kontakt treten.
Du kannst eine Betriebsprüfung beim Verlag beauftragen (wird sicherlich auch in deinen Vertrag stehen).
Allerdings hast du damit zu rechnen, dass eine Betriebsprüfung von dir zu zahlen ist, sollte sie keine Vertuschungsaktionen erbringen (nichts heißt in dem Falle: 10 % Abweichung gelten als Toleranz).
Da diese Verlage aber genau mit so etwas rechnen, werden sie dir wohl die Wahrheit sagen.
Außerdem haben sie es nicht nötig. Bücher von Autoren aus Pseudoverlagen werden real fast nie verkauft.
Ich neige dazu, die von dir angegebenen Zahlen als realistisch hinzunehmen.

Außerdem frage ich mich, was die Druckerei mit den Verkaufszahlen zu tun hat. Das ist ja genauso, als würdest du einen Bauer fragen, wieviel Korn er an einen Bäcker geliefert hat, um zu beweisen, dass der Bäcker eine bestimmte Anzahl von Quarkschnecken verkauft hat.
anton hat geschrieben: Wie läuft das Geschäft üblicher Weise oder bei Dir ab?
Ein echter Verlag verlangt von einem Autor für die Veröffentlichung eines Buches: NULL EURO
Außerdem trägt er KOMPLETT die Kosten für ein professionelles Lektorat, Korrektorat, Cover, Druck, Werbung, Marketing, etc.
Alles andere ist kein echter Verlag.

Übrigens stellt sich mir die Frage, wie jemand mit deinen Recherchefähigkeiten überhaupt einen historischen Roman schreiben kann. Denn eigentlich würde ich deine Recherche aufgrund deines Beitrags als unterirdisch betrachten.
Wer google benutzt und "suche verlag" eintippt, findet bereits auf Position 4 (1-3 sind bezahlte Werbung, die keiner mit ein wenig Computerkompetenz anklicken würde) die Schreibwerkstatt mit vielen Informationen rund ums Thema veröffentlichen.
Und mit hoher Wahrscheinlichkeit hätte dich ein google nach dem "Verlag" sofort auf Dutzende Seiten mit "Finger weg"-Kommentaren gebracht.
bebbi hat geschrieben: Der Verlag wird darauf spekuliert haben, dass du glaubst, dass dein Buch sich super verkauft ... (aber für die vermutl. unrealistische Einschätzung kann der Verlag nichts ... eine kleine Recherche hätte dich auf den Boden der Tatsachen gebracht, dass Bücher in Kleinstverlagen im rießen Angebot nicht auffallen)
Das ist absoluter Unfug.
Diese Art "Verlage" machen überhaupt keine Einschätzung. Sie nehmen alles, was sie bekommen können - und sie sind definitiv keine Kleinstverlage.
Sie sind DKZVs. Pseudoverlage. Und ganz bestimmt keine Kleinstverlage. Denn Kleinstverlag heißt: Weniger als 50.000 Euro Umsatz im Jahr.
Und ich kann dir versichern - das Geschäft mit der Eitelkeit und der Dummheit ist ein Millionengeschäft.

Kleinstverlage sind so etwas wie der meinige Verlag. Und ich wehre mich strikt, mit Pseudoverlags-Gesockse in einen Sack geworfen zu werden.
Ich und tausende andere Klein- und Kleinstverlage in Deutschland verlangen nicht einen Cent vom Autor. Weil echte Verlage (auch Klein- und Kleinstverlage) nur das machen, was sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch verkaufen wird.
Klar wird im Klein- und Kleinstverlag der Autor nicht reich. Aber vor allem auch nicht arm.
Und - jeder halbwegs gute Kleinstverlag verkauft mehr Bücher, als ein DKZV.
Von den Verkaufszahlen von Kleinstverlags-Veröffentlichungen können 99,99 % der Pseudoverlags-Autoren nur träumen. Auch wenn es natürlich viel zu wenig ist, um wirklich davon leben zu können und fernab aller Bestsellerverkäufe oder auch nur den Verkäufen eines großen Publikumsverlages ist.
bebbi hat geschrieben: Mit deiner Überweisung war für die das Projekt wahrscheinlich gelaufen. Verleger, die Bücher verlegen wollen, arbeiten i. d. R. ohne Druckkostenzuschüsse.
Hier stimme ich dir wieder komplett zu.
buchsurfer hat geschrieben: Es wäre interessant zu wissen, ob das Buch überhaupt eine ISBN hat und bei Amazon oder bei BL gelistet ist.
Ist eigentlich unrelevant.
Ein Buch, welches nicht aktiv beworben wird, existiert nicht - egal ob mit ISBN oder ohne.
Buchhandlungen bestellen es nicht und haben es nicht vorrätig und bei Amazon gibts so viele Bücher, dass ein Buch aus einem Pseudoverlag verloren hat.
Aber schon aus Werbegründen ("Kommen Sie zu uns, dann bekommt ihr Buch eine ISBN und wird bei amazon und in tausenden Internetshops gelistet") wird sich ein Pseudoverlag die ISBN und den VLB-Eintrag nicht vergeben.
buchsurfer hat geschrieben: Der "Verlag" lässt ein Paperback-Einzelexemplar drucken, wenn eine Bestellung reinkommt. Bei 50 Euro Verkaufspreis pro Stück scheint mir das der Fall zu sein.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit drucken sie eine 100er oder 200er Auflage.
Dadurch haben sie nämlich einen vernünftigen Stückpreis von 5-10 Euro in der Herstellung, investiert also 1000-2000 Euro, von denen der Autor 4500 Euro vorabgezahlt hat. Und verkauft sich dann noch zufällig was, dann hat man zusätzlich das 5-Fache der Produktionskosten wieder rein und zahlt dem Autor ein Autorenhonorar, was der Autor vorher schon mitbezahlt hat aus.
In ein paar Jahren werden sie übrigens den Autor anschreiben, dass sein Buch sich Scheiße verkauft - und er kann sich entscheiden.
1.) Lagerkosten übernehmen für weitere 2-5 Jahre :twisted:
2.) Aufkauf der Restauflage - 10 Euro je Stück :twisted:
3.) Entsorgung der Restauflage - wahrscheinlich kostenlos, aber nicht immer :twisted:
Wie auch immer, mit hoher Wahrscheinlichkeit war das nicht das letzte Mal, dass der Autor aufgefordert wurde, Geld zu zahlen.
Phantastik vom Feinsten - Verlag Torsten Low

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bebbi

Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von bebbi »

treogen hat geschrieben:
bebbi hat geschrieben: Der Verlag wird darauf spekuliert haben, dass du glaubst, dass dein Buch sich super verkauft ... (aber für die vermutl. unrealistische Einschätzung kann der Verlag nichts ... eine kleine Recherche hätte dich auf den Boden der Tatsachen gebracht, dass Bücher in Kleinstverlagen im rießen Angebot nicht auffallen)
Das ist absoluter Unfug.
Diese Art "Verlage" machen überhaupt keine Einschätzung. Sie nehmen alles, was sie bekommen können - und sie sind definitiv keine Kleinstverlage.
Da hast du mich missverstanden oder ich ich schlecht ausgedrückt.

Meinte die unrealistische Einschätzung des Autors.

Gut "Kleinstverlag" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck gewesen. Klein im Sinne von "Auf dem Buchmarkt eher bedeutungslos etc." war gemeint,also wie du sagst "geringe Anzahl verkaufter Bücher".
williwu
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Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von williwu »

bebbi hat geschrieben:Gut "Kleinstverlag" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck gewesen. Klein im Sinne von "Auf dem Buchmarkt eher bedeutungslos etc." war gemeint,also wie du sagst "geringe Anzahl verkaufter Bücher".
Ich betone noch einmal: Ob Größest-, Groß, Klein- oder Kleinstverlag - so lange es ein Verlag ist, der wie ein Verlag agiert, nimmt er zumindest kein Geld vom Autoren, Absatz und Umsatz spielen da keine Rolle. Dass viele, nicht alle, Kleinverlage trotzdem nicht am Markt agieren sondern darauf spekulieren, dass die Bücher vor allem vom Autor und dessen mehr oder weniger genötigten Verwandten und Bekannten gekauft werden, ist noch so eine Sache. Da werden dann, um eben besonders viele Autoren mit nur einem Buch zu erreichen, auch gerne mal Anthologien ausgeschrieben, gerne mit schwammigen Themen wie "Liebe (dazu fällt jedem irgendwas ein). Die Buchexemplarstückkosten sind minimal. Aber noch mal: Das ist auch Sache des Autors, so etwas mitzumachen oder zu lassen - und wenn sich das Buch gut verkauft, ist der Verkauf der Nutzungsrechte an einen potenteren Verlag nicht ausgeschlossen, mit entsprechend höheren Chancen auf Tantiemen auch für den Autoren. Und es gibt eine Vielzahl Kleinverlage, die trotzdem versuchen, sich am Markt zu behaupten.

Ob du sie DKZ-Verlage, Dienstleister oder Pseudo erlage nennst, es immer das gleiche: Kein Verlag. Ein Verlag hat die Leser als Kunden, ein Dienstleister den Autoren. Sobald du bezahlen musst, bist du verratzt.
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Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von treogen »

@bebbi: ah, dann hab ich dich wohl missverstanden.
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Re: Probleme mit meinem Verlag

Beitrag von buchsurfer »

Verlage, die sich das Verlegen bezahlen lassen, sind unseriös - allesamt.
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