Wie findet ihr mein 1. Kapitel?

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Wie findet ihr mein 1. Kapitel?

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pacific
Beiträge: 7
Registriert: Di 5. Nov 2013, 21:31
Wohnort: Deutschland

Wie findet ihr mein 1. Kapitel?

Beitrag von pacific »

Hallo an alle Menschen die es lieben zu schreiben bzw. zu lesen:)

ich bin 19 Jahre alt und schreibe mittlerweile seit 2 Jahren an meinem Buch "Du bist mein Geheimnis" und würde gerne eure Meinung zu meinem 1. Kapitel hören.
Lob und Kritik sind erwünscht :))

Würdet ihr weiter lesen wollen?
Findet ihr es spannend/ langweilig?
Nach eurer Meinung ist gefragt :wink:
Es wäre nett, wenn ihr mir auch etwas zum Schreibstil sagen könntet, (bitte bleibt stark, wenn ihr Rechtschreibfehler entdeckt, es wird noch bearbeitet :D ) frage mich wie er auf andere wirkt...


Kapitel 1


Nur noch die erschrockenen Rufe aufflatternder Krähen waren zu hören, die in seinem Kopf immer und immer wieder hallten, beinahe wie in einem Alptraum, kurz bevor man schreiend aufwachte.
Doch Billy wachte nicht auf, denn das hier war kein Traum, sonder die kalte Realität.
Ihr schriller Schrei hatte die schwarzgefiederten Vögel von ihren Tannen in die Flucht getrieben, ihre heiseren Rufe erinnerten ihn an ein schadenfrohes Lachen.
Die Krähen waren die einzigen Zeugen, die diesen Mord je gesehen hatten.

Das rote Blut floss langsam über seine Handflächen und rinte seine Ellbogen entlang ins Gras.
In der Ferne waren die Sirenen von Streifenwagen zu hören.
Sie würden mehr Beamte brauchen, dachte Billy sich, denn sie wussten nicht, dass sie hier bereits ein Mord erwartete.
Und wer hatte überhaupt die Polizei gerufen? Hier war weit und breit kein Mensch zu sehen...

Billy saß auf dem dreckigen, schlammigen Boden und kämpfte gegen das Verlangen an weiter auf sie einzuschlagen, solange bis seine brodelnde Wut endlich gestillt wäre. Doch er konnte sich nicht rühren und saß einfach da.
Seine Fäuste waren geballt und eine Flut von unkontrollierbarer Wut, unendlichen Hass und Schmerzen durchströmten seinen Körper.
Seine Nackenhaare hatte sich aufgestellt, als er ihren grausamen Todesschrei gehört hatte.
Sein Herz raste und hämmerte ihm wie wild gegen die Brust und in seinen Adern floss pures Adrenalin, das seinen Körper durchströmte wie rauschendes Gift.

Plötzlich kam ein kühler Wind auf und fegte die Blätter auf dem Boden in Richtung des nahegelegenen Waldes, der heute noch düsterer und vernebelter ausschaute als sonst.
Doch es war weder der kalte Wind, noch der Wald der ihn Gänsehaut bereitete.
Nein, etwas Grauenvolles war grade geschehen. Etwas Unerklärliches, Unbegreifliches.
Seine Hände zitterten, sein Kopf war merkwürdig leer.
Alles was nun in ihm existierte waren Wut, Panik und auch etwas Verzweiflung.
Sollte er kämpfen oder laufen? Er hatte sich für ersteres entschieden.
Er wollte sich stellen, doch jetzt, wo die Sirenen immer und immer lauter wurden, wollte er hier nur noch weg.
Ihn überkam immer mehr das Gefühl, dass diese Geschichte wollmöglich ein schlechtes Ende nehmen würde, wenn er nicht auf der Stelle verschwand.
Niemand würde einen Mörder verstehen können, egal wie schrecklich und böse das "Opfer" war.
Mord ist Mord und somit unverzeihlich.
Er würde vergeblich auf Verständnis hoffen. Vielleicht müsste er lebenslang ins Gefängnis.
Die Polizisten würden nach dem Anblick urteilen, danach, was sie hier vorfinden würden, eine tote Frau und einem Jungen voller Blut.
Aber... was sie getan hatte übertraf alle erdenklichen grausamen Taten zusammen. Das musste doch jemand verstehen.

Billy bemerkte wie sein Kopf auf Hochtouren arbeitete, damit ihm der Mord nicht mehr ganz so schlimm vorkam. Endlich ließ seine Hand ihren Arm los und ihr lebloser Körper viel zu Boden. Ihre Bluse war mit weinroten Klecksen bedeckt, ihr Anblick ekelte ihn zutiefst an, alles an ihr ekelte ihn an.
Billy hasste sie. Er hasste sie über alles, obwohl sie jetzt tot war. Und er wusste auch wieso.
Sie erinnerte ihn an jemanden der er damals vertraut hatte, jemanden von dem er gedachte hatte, man könnte ihr alles erzählen.

Billy spürte wieder wie diese unstillbare Wut in ihm aufkam, eine Wut die sein Leben für immer gekennzeichnet hatte. Ihr Gesicht war dreckverschmiert und blass, wie das Gesicht einer Porzellan Puppe. Die Puppen vor denen er sich als Kleinkind immer schrecklich gefürchtet hatte. Seine Oma hatte sie haufenweise gesammelt und überall aufgestellt. Wie gerne würde er jetzt bei ihr sitzen und sich freiwillig ihre Sammlung anschauen.


Doch die Geschehnisse waren nicht grade leicht zu verdrängen. Er spürte immer noch die brennenden Kratzer ihrer Nägel in seiner Haut, in seinen Armen, in seinen Händen, die entstanden waren als sie sich wehren wollte. Doch jetzt war es zu spät. Ihr lebloser Körper lag vor seinen Füßen, ihr Gesicht beinahe so unschuldig wie das eines kleinen Mädchens.
Das Ende eines Amuletts, dass sie ihm kurz vor ihrem Tod gestohlen hatte, ragte aus ihrer Faust und glitzerte trotz des spärlichen Lichts in einem strahlenden Blauton. Billy öffnete vorsichtig ihre erstarrte und kalte Hand und ließ den Stein wieder in seiner Tasche verschwinden, ohne zu wissen was er grade tat.

Doch umso mehr Zeit verging, umso mehr wünschte er sich, das hier wäre nie geschehen. Er spürte wie ihn plötzlich heftige Schuldgefühle überkamen. Vor seinen Augen lag ein merkwürdiger, nebelartiger Schleier, als wäre das alles nur ein schrecklich Traum. Er konnte sich nicht einmal daran erinnern wie er sie getötet haben sollte. Etwa mit bloßen Händen? Hatte er sie erstickt? Aber warum dann das...Blut?
Er lehnte sich zu ihr, die blutbefleckten Blätter rutschten unter seinen ebenfalls blutverschmierten Schuhsohlen. Er fühlte keinen Puls und hörte keinen Herzschlag. Er war verwundert wie erschrocken sein Körper darauf reagierte, obwohl er es vorher schon gewusst hatte.
Sie war nicht mehr am Leben...sie war tot...tot...tot, wie bedeutungslos dieses Wort doch klang im Gegensatz zum Tatsächlichen.

Polizeiwagen schossen an ihm vorbei, während das Wort in seinem Kopf immer wieder halte. Die Streifenwagen hielten mit quietschenden Reifen an der nahgelegenen Straße. Sie waren kaum zum Halt gekommen und Polizisten sprangen wie wilde Hunde aus ihren Wagen. Er verstand nicht, was sie sagten, dazu rauschte es zu laut in seinen Ohren. Sie sahen ihn an, als wäre er ein wildes Tier und schützen sich indem sie die offenen Wagentüren als Schild benutzten.
Billy wusste nicht wie er grade aussah, aber nach deren entsetzen Blicken zu urteilen, konnte er es sich gut vorstellen. Einer von Ihnen rannte plötzlich auf ihn zu. Billys Herz klopfte schneller, doch er wagte es nicht sich zu rühren. Jetzt war es endgültig aus und vorbei. Sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Er war kurz davor umzukippen, seine Knie zitterten unter seinem eigenen Gewicht.

"Es ist ein Kind!" Rief der Beamte plötzlich zu seinen Kollegen. Seine Stimme klang überraschend beherrscht. Da Billy anscheinend weder bewaffnet noch gefährlich aussah, hatte er die Waffe weggesteckt und kniete sich zu ihm runter. Billy konnte sich sonst nicht erklären warum er die Waffe wegtat. Er fasste ihn unter die Arme und zog ihn vorsichtig hoch. "Junge, hörst du mich? Gehts dir gut?", hörte er ihn sagen. Billy war verwundert. Fragten Polizisten einen Mörder wie es ihm grade ging nachdem er jemanden getötet hatte? Und fassten ihn mit Samthänden an? Erst jetzt bemerkte Billy, dass es sein Blut war, das sich über den Boden ergossen hatte...das es sein Blut war mit dem sich sein Hemd getränkt hatte, sein Blut das unter seinen Schuhsohlen klebte. Und dort wo eben noch eine leblose bleiche Frau lag, nur noch das steinerne Pflaster zu sehen war. Kein Abdruck, kein Hinweis, kein Anzeichen von einem Mord. Die Leiche war verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt, als hätte es sie nie gegeben. Billy spürte, wie ihm übel wurde. Dass in letzter Zeit seltsame Dinge um ihn herum passierten, war nichts Neues, es konnten unmöglich Zufälle sein. Was war bloß passiert?


So das wars :) danke fürs lesen!

Ich freue mich auf eure Antworten...
LG
williwu
Beiträge: 782
Registriert: Mi 18. Mai 2011, 01:11

Re: Wie findet ihr mein 1. Kapitel?

Beitrag von williwu »

Willst du es wirklich ehrlich? Falls nicht, lies weiter unter A. Falls ja, lies weiter unter B.


A. Noch etwas Überarbeitung, dann wird das schon. Lies weiter unter C.


B. Nach dem ersten Satz wollte ich aufhören zu lesen, bis zur Hälfte habe ich weitergemacht, um nicht unfair zu sein, dann wurde es unerträglich.

Ein paar Tipps, ohne eine eine Systematik zu beachten:
  • Das erste Kapitel soll potenzielle Leser in die Geschichte hineinziehen. Also ziehe sie und wirf sie nicht irgendwo in den Wald und lasse sie da nicht einfach liegen...
  • Lies mal das hier: http://www.andreaseschbach.de/schreiben ... unkte.html Wenn dir einer der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Autoren kostenlos solche Tipps gibt, dann lerne, lerne, lerne von ihm.
  • Ganz wichtig. Es gibt eine Autorenkrankheit, die heißt Adjektivitis (wobei damit auch Adverbien gemeint sind). Achte darauf: Blut kann nicht langsam fließen. Entweder es spritzt, fließt oder es tröpfelt oder ein Tropfen läuft langsam (in dem Fall beschreibe seinen Weg. Wäre das nicht der beste Einstieg in deine Geschichte? Du beschreibst einen Tropfen Blut, wie er über ein Gesicht läuft, vorbei an toten Augen, an einer kleinen Narbe oder Warze kurz stoppt, einen anderen Weg nimmt...
  • Zeig dem Leser einen kleinen Film und schrecke ihn nicht mit mysteriösen Andeutungen ab. Das soll geheimnisvoll wirken und so Interesse bewirken - aber das funzt nicht.) Das Prinzip heißt: Show, don't tell! Zeige dem Leser, was Sache ist und laber ihn nicht voll.
  • Achte auf die Perspektive und vermeide das Wort "man".
  • Da sitzt jemand neben einer Leiche und hat Blut an den Händen. Mir ist nicht klar, ob er sie getötet hat oder es nur so aussieht, aber das ist egal. Ist das das Ende der Geschichte (folgt jetzt also die Rückblende)? Dann bring mehr Ruhe in die Geschichte: Ordentliche Sätze, vermittle Erleichterung. Oder ist es wirklich der Anfang? Dann ist dein Held gehetzt, das will ich spüren. Also kurze Sätze mit höchstens einem Komma. Was nicht heißt, das Ruhe durch solche Ungetüme wie deinem ersten Satz vermittelt wird.
Bist du in einer Schreibgruppe mit einem erfahrenen Leiter? Oder in einem Autorenforum? Falls nicht, dann such dir dringend eines, bei ehrlichem Interesse helfe ich dir dabei gerne per PN weiter. Aber gleich vorweg, gewöhne dir ein dickes Fell an. Das hat oft was von einem heißen Stuhl.

Und ein letzter Tipp: Die große Kunst des Autors ist das Streichen und Kürzen. In der Hinsicht sehe ich bei dir noch viel Potenzial...

C. Viel Erfolg bei der weiteren Arbeit.
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ElinorAlice
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Re: Wie findet ihr mein 1. Kapitel?

Beitrag von ElinorAlice »

Also, mich interessiert es schon, wie es hier weiter geht und was dahinter steckt, ich würde diesen Roman sogar spannend finden, wenn... Ja, wenn er - auf den Punkt zu kommen - weniger langatmig wäre. Hier gehört es noch x-Mal überarbeitet, würde ich sagen, da bin ich der gleichen Meinung wie Williwu (die großen Autoren überarbeiten bekanntlich bis zu 30 Mal ihre Werke, bis ihr Unterbewusstsein sozusagen über keine Schwachstellen stolpert). Es ist tatsächlich so, dass man beim Überarbeiten viel kürzen und wegstreichen muss, damit es für den Leser nicht langweilig wird. Ich denke, das heißt "Kunst des Weglassens". Weil man sich beim ersten Erfassen eines Werkes zuallererst auf den Inhalt konzentriert, auf die Entwicklung des Geschehens (das gehört auch gründlich überarbeitet), alles Andere - Schreibfehler, Still, unnötiger Ballast, überflüssigen Wiederholungen usw. - das alles kommt zu kurz. Erst durch das viele Überarbeiten schafft man ein lesenswertes Werk, meine ich.
Ich würde also auch raten, immer wieder zu überarbeiten, nicht nur kleine Schreibfehler, sondern den ganzen Aufbau und Stil.

Es ist schön, dass es eine Seite gibt, bei der man die Leser um die Meinung über das eigene Werk befragen kann. Weil man als Autor sein Werk nicht ganz so objektiv und kritisch betrachtet, wie die Außenstehenden. Weil die ehrliche Kritik einen weiter bringt.
Es wäre noch schöner, wenn sich hier mehr Leute beteiligen würden. Denn die Leser entscheiden letztendlich, ob ein Buch ankommt oder nicht.
Wenn du wissen willst wohin die Strasse deiner Träume führt musst du ihr folgen.
Sevillana
jimi hendrix
Beiträge: 556
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Wohnort: Kehlbach, Rhein-Lahn-Kreis

Re: Wie findet ihr mein 1. Kapitel?

Beitrag von jimi hendrix »

Das rote Blut floss langsam über seine Handflächen und rinte seine Ellbogen entlang ins Gras.
eine Flut von unkontrollierbarer Wut, unendlichen Hass und Schmerzen durchströmten seinen Körper

nur mal so als Bespiele: viele Rechtschreib- und Grammatikfehler, von Kommasetzung ganz zu schweigen
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