Ein Tag, wie so viele davor
Es ist 8.00 morgens. ERST! Sitze in meiner Küche und wünsche mir, dass es bereits Abend ist. Ich rauche eine Zigarette nach der anderen, trinke jede Menge Kaffee und bin bereits überfordert. Einfach nur, weil meine Gedanken mich stressen.
Die Nacht war wieder mal Horror. Eine Kette von sehr realen Alpträumen, die sich anfühlten wie Zwangsgedanken, ohne dass ein Ende absehbar schien. Mein Bett, meine Zuflucht, mein Schutz, hatte sich in Stahlbeton verwandelt. Also war beim Aufstehen nicht nur meine Seele, nein, auch mein Körper verspannt.
Also, jetzt sitze ich, wie gesagt, in meiner Küche. Zum hunderttausendsten Mal habe ich Angst, dass mit meiner Lunge was nicht stimmt- die Symptome sprechen für sich! Und zum hunderttausendsten Mal verwerfe ich SOFORT den Gedanken, meinen Hausarzt aufzusuchen. Gelegentlich gehe ich durch alle Räume, ohne Ziel, ohne zu wissen warum. Dabei treffe ich unweigerlich auf meinen Kater und - Schwupps- setze ich eine fröhliche Maske auf, spreche und speile mit ihm. Aber hinter dieser Maske ist alles leer und öde. Jede Idee, wie ich den heutigen Tag gestalte, wird sofort verworfen. Schon das "Daran Denken" erschöpft mich total. Ich könnte endlich abwaschen und aufräumen, oder Fenster putzen, oder duschen. Ich könnte aber auch herumsitzen und auf das Ende des Tages warten und mich spätestens morgen darüber ärgern, wie peplos ich bin. Und damit die Weichen stellen für den nächsten inaktiven Tag. Ich würde mich gerne mit jemandem unterhalten, doch andererseits habe ich Angst, dass mein Telefon klingeln könnte. Ich könnte rausgehen, endlich ist mal Sonnenschein draußen. Aber da sind auch so viele Menschen und ich wüsste auch nicht, was ich draußen eigentlich will. Vielleicht Süßigkeiten kaufen, da meine Vorräte schmilzen und das in mir leichte Panik auslöst! Aber mit dieser, meiner Figur Süßes kaufen ist peinlich und mir fehlt heute die Kraft, in verschiedenen Läden den Vorrat aufzustocken- damit es besser aussieht, in jedem Laden nur wenig zu kaufen!
Wie ich mich fühle? Wie ein Partykeller am Morgen danach! Leer, unaufgeräumt, abgestanden, deprimierend. Man schaut hinein und fragt sich, ob es hier jemals fröhlich und lebendig zuging. Besser, ich mache die Tür zu diesem Raum jetzt zu und warte auf den Abend.
Und wieder einmal frage ich mich, ob das wirklich der Sinn des Lebens ist? Wie viel dieser Tage werden wohl noch auf mich zukommen? Die vergangenen Tage kann ich nicht mehr zählen. Wäre auch viel zu anstrengend!
Ich werde jetzt noch eine rauchen, den Kaffee austrinken und mein Bett aufsuchen.
Was für ein toller Tag!
Copyright P. Eisfelder Mai 2005
Ein Tag, wie so viele davor. Borderlinepatientin berichtet
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Re: Ein Tag, wie so viele davor. Borderlinepatientin bericht
Was ist los mit dir? Du brauchst n "kick"! meld dich bei mir, ich hab da was.
Re: Ein Tag, wie so viele davor. Borderlinepatientin bericht
Was meinst Du mit Kick?clockorange hat geschrieben:Was ist los mit dir? Du brauchst n "kick"! meld dich bei mir, ich hab da was.
- Prinzessin
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Re: Ein Tag, wie so viele davor. Borderlinepatientin bericht
pittie, ich glaube, da hat nur jemand nicht gemerkt, dass wir uns hier im Autorenforum befinden. Die Copyrightangabe wurde auch geflissentlich übersehen. Hach, lesen hilft schon manchmal.
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"Yoga ist der goldene Schlüssel, der die Tür zu Frieden, Ausgeglichenheit und Freude aufschließt."
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Re: Ein Tag, wie so viele davor. Borderlinepatientin bericht
Danke, Prinzessin. Ich kann mit dem Posting überhaupt nix anfangen. Weiß der Kuckuck, was damit gemeint ist.Prinzessin hat geschrieben:pittie, ich glaube, da hat nur jemand nicht gemerkt, dass wir uns hier im Autorenforum befinden. Die Copyrightangabe wurde auch geflissentlich übersehen. Hach, lesen hilft schon manchmal.
Jaja, wer lesen kann ist klar im Vorteil!