bitte helft mir...

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lesewahn

bitte helft mir...

Beitrag von lesewahn »

Sandra ist eine junge attraktive Frau. Blond, braune Augen, schlank und eine hübsche Stupsnase. Jedes mal wenn sie vor Sorgen nicht mehr weiter weiß, setzt sie sich hin und schreibt ihre Gedanken auf. Oder einfach mal eine Geschichte. Das konnte sie schon in der Schule. Aufsätze schreiben war ihr Talent. Außerdem tut es ihrer Seele gut, wenn sie einfach nur schreiben kann, egal was. So ist es auch an diesem Tag. Wieder einmal hat sie abstruse Gedanken. Ihre Kinder rauben ihr den letzten Nerv und ihr Mann kommt wieder einmal nicht pünktlich von der Arbeit nach Hause. Die Gedanken in ihrem Kopf kreisen vor allem um ein Thema. Das leidige Thema Eifersucht. Sie hatte diese schon vor langem abgelegt, aber das Gefühl kam plötzlich wieder und sie sieht in jeder weiblichen Gestalt eine Konkurrentin. So sehr sie sich auch bemüht, es geht nicht anders. Die Gedanken dass ihr Mann sie betrügen könnte lassen ihr schon fast Magengeschwüre wachsen. Sie will solche Gedanken gar nicht, sie möchte ihrem Mann vertrauen! Aber irgendetwas hindert sie daran. Wenn sie nur die leiseste Möglichkeit sehen würde ihm zu vertrauen, dann würde sie diese nutzen. Aus Kummer und Leid, welches sie sich wieder selbst einredet, geht sie an ihrem Rechner und versinkt in ihrer Traumwelt.
Sie beginnt zu schreiben:

Es war elf Uhr an einem vernebelten Novembertag. Die Stille in Verenas Zimmer war schon fast unheimlich. Gedanken kreisten ihr durch den Kopf. Kein Moment in dem sie frei durchatmen konnte. Vorstellungen wie man die Welt verändern könnte verschwanden genau so schnell wie sie gekommen waren. Sie wollte so gerne wieder in Harmonie leben. Sorgenfrei.

Helle Sonnenstrahlen wärmten ihren Körper, ein Mann bei ihr, der sie zärtlich massierte. Vom Kopf bis zu den Zehenspitzen. Sie lagen am Strand, es war Sommer. Sie wurden leidenschaftlich, küssten sich am ganzen Körper, vergaßen alles um sich herum. Liebten sich mehr als alles andere auf dieser Welt, es war schön?.
Sein After Shave, ein Geruch der so stark war, einfach nur verführerisch, dass sie sich wünschte die Zeit bliebe stehen.

Sie spürte einen leichten Kuss auf die Wange. Zärtlich und liebevoll, kaum wahrnehmbar. ?Hallo Mama. Kannst du mal wach werden?? ?Mama?? ?Ich habe Hunger, soll ich kochen? Ihre Tochter stand vor ihr. Verschlafen öffnete Verena die Augen. ?Entschuldigung, ich bin wohl eingeschlafen. ?Nein, ich mach schon mein Schatz, bin sofort in der Küche.?
Auf dem Weg dorthin dachte sie an den wunderbaren Traum. Sie konnte sich von ihren Gedanken nicht losreißen. Doch der Alltag hatte sie wieder.
Sie war eine schlanke große Frau und ihre blonden langen Haare hatte sie eigentlich immer zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Ihre Tochter Lena war schon neunzehn Jahre alt und genau so hübsch wie sie selbst. ?Heute haben wir die Matheklausur wieder bekommen. Wieder eine eins. Jetzt muss ich nur noch die Deutscharbeit hinkriegen und meinem Abi steht nichts mehr im Weg.? freute sich Lena.
?Das freut mich! Lass mal hören wie deine Pläne aussehen.? wollte Verena neugierig wissen und schlemmte dabei die Spaghetti.

Lena wollte gern Karriere machen. Nachdem sie ihr Abi in der Tasche hatte wollte sie Modedesign studieren. Nach London oder Paris gehen um dort richtig groß raus zu kommen. Verena wollte damals auch studieren aber die finanzielle Lage ihrer Eltern war leider nicht so rosig, deshalb wollte sie ihrer Tochter alle Wege ermöglichen. Vor lauter Freude darüber dass Verena dem Vorhaben ihrer Tochter positiv gegenüber stand, ging Lena in ihr Zimmer und stöberte im Internet nach passenden Unis um schon jetzt Bewerbungen zu schreiben. Verena ging erst mal der Hausarbeit nach. Bügeln fand sie schrecklich, vor allem aber die Hemden von ihrem Mann Henry. Er war Geschäftsführer eines Betonmischwerkes und manchmal fand Verena sein versnobtes <ich bin was Besseres als Du> echt lästig. Trotzdem war er ihr Traummann, zumindest was das Äußere betraf. Groß, blond, blaue Augen und einen kleinen Bierbauch. Nicht so waschbrettbauchartig wie andere Frauen das mögen. Da stand sie gar nicht drauf. Von den inneren Werten her, hatte er sich sehr verändert. Er fing vor einigen Jahren als Fahrer eines Betonmischers bei dieser Firma an und machte Karriere. Jetzt, wo er Geschäftsführer war, verhielt er sich genau so, wie sein Vorgänger, was Henry total verabscheute. Aber alle Versuche von Verena ihm mitzuteilen dass er genau so ein Ekel geworden war, prallten an ihm ab.
Henry kam von der Arbeit nach Hause. ?Bin wieder da, gibt es was zu Essen?? ?Ebenfalls einen schönen guten Abend? begrüßte Verena ihren Mann. Alle Manieren hatte er in seinem Stolz und Eigenlob über seine Karriere irgendwie abgelegt. Früher war er einfühlsam, aber heute? Nichts mehr. Alle mussten nach seiner Nase und seinem Willen tanzen. ?Schon gut, ich habe eben einen anstrengenden Tag hinter mir.? lamentierte er. Lena kam die Treppe hinunter. ?Oh, musstest Du heute wieder Briefe stempeln, und Abrechnungen schreiben?? Lena hasste es, wenn ihr Vater Mitleid erregen wollte, deshalb nahm sie ihn immer wieder auf die Schippe. Sie hatte ihren Vater sehr lieb, aber seine Art war einfach nur geschmacklos geworden.
?Okay, du hast ja Recht.? gab er seiner Tochter zu verstehen und nahm Verena liebevoll in den Arm. ?Es tut mir Leid. Hast Du etwas zu Essen fertig? Ich muss gleich noch mal ins Büro und habe schrecklichen Hunger.? So eine Geste war Verena unbekannt. Sie ging trotzdem in die Küche und machte ihrem Mann die Spaghetti in der Mikrowelle warm. Was auch immer mit Henry los war, normal war es nicht.
Nachdem er die Spaghetti förmlich herunter geschlungen hatte, verabschiedete er sich um eben noch mal zur Arbeit zu fahren. Verena wunderte sich zwar, aber sie hätte ihn eh nicht aufhalten können. ?Spielen wir noch was?? fragte Lena. Es war eine Leidenschaft von beiden vor dem schlafen gehen noch eine Runde Karten oder Vier gewinnt zu spielen. Um halb elf ging Lena dann zu Bett und Verena setzte sich an ihre Schreibmaschine. Sie schrieb leidenschaftlich gerne ihre eigenen Geschichten. Vor Jahren hatte sie IHRE Geschichte geschrieben und zum Buch binden lassen. War ein tolles Geschenk für ihre Eltern und Großeltern, die begeistert waren. Doch zum Durchbruch hatte sie es nie geschafft. Sie war nicht so sehr von ihren Geschichten überzeugt als das sie sich getraut hätte einen Verlag anzuschreiben. Also schrieb sie einfach nur für sich. Zum Spaß, oder zur Ablenkung weil wieder eine Absage für einen ersehnten neuen Job kam.
Gegen halb zwei in der Nacht wurde sie müde. Sie hatte gehofft das Henry nicht mehr allzu lange im Büro bleiben würde, doch er war immer noch nicht zurück. Auf dem Handy erreichte sie ihn auch nicht. Also ging sie schlafen.
Es dauerte nicht lange da war sie in tiefen Träumen gefangen.
Sie lag wieder am Strand, der Mann war wieder bei ihr. Es kam ihr vor als würde sie genau da weiter träumen wo sie mittags aufgehört hatte.
Der Mann war groß und muskulös, blond, blaue Augen und im Gegensatz zu ihrem Mann einfühlsam, zärtlich, liebevoll. Sie genoss den Augenblick und fühlte sich geborgen. Sie gingen Hand in Hand barfuss durch den weichen warmen Sand spazieren. Ohne auch nur ein Wort zu sagen. Sie liebte diese Momente und glaubte auch dass sie diesen Mann lieben würde. Sie kannte seinen Namen nicht, sie kannte sein Leben nicht und doch war sie sich sicher ihn zu lieben.
Durch ein heftiges Poltern wurde sie aus ihrem Traum gerissen. Verwundert das Henry noch immer nicht im Bett war, stand sie ängstlich auf um nach zusehen was das für ein Geräusch war. Verschlafen und noch immer mit den Gedanken bei ihrem <Liebhaber>, schlich sie die Treppe hinunter wo sie aus dem Wohnzimmer weitere Geräusche wahrzunehmen glaubte. Sie öffnete die Tür. Ein leises Quietschen der Scharniere ertönte. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt und spürte nur noch etwas Feuchtes in ihrem Gesicht, bevor sie ohnmächtig wurde.

Das ist der Anfang meiner Geschichte... wenn ihr den Rest auch noch lesen wollt dann setze ich in gerne ein... wobei??? ist ist sinnvoll wenn ich in sofort einsetze damit ihr wisst wo ich hänge... um die Geschichte weiterhin sinnvoll und lesenswert zu gestalten...
[i/]
lesewahn

Beitrag von lesewahn »

und so geht es weiter[i/]

Verena wurden nur in ihren Gedanken geäußert. Sie versuchte sich zu sammeln. Schloss die Augen ein zweites Mal und zählte langsam bis zehn. Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen um endlich einen Ton heraus zu bringen. ?Bitte ? Was?? das war es. Für mehr reichte es nicht. Die schwarze Gestalt kam auf sie zu. ?Wurde auch Zeit das Du wach wirst. Hab nicht ewig Zeit.? Diese Stimme machte ihr noch mehr Angst als sie eh schon hatte. ?Na, Baby! Durst?? hörte sie weit weg sagen, obwohl die Person mittlerweile direkt vor ihr stand. Noch immer erkannte Verena diese nicht. Sie bekam ein Glas Wasser hingehalten, doch konnte es nicht annehmen. Sie spürte ihre Hände nicht, was ihr erst in diesem Moment auffiel. ?Was is nu? Willst du trinken oder nicht?? ?Sorry, bist ja zusammen gebunden.? verhöhnte die Stimme. Sie hatte wohl Spaß daran. Sicher hatte sie Spaß daran, warum auch sollte jemand der keinen Spaß daran hat so etwas tun? Statt ihre Hände loszubinden fütterte die unheimliche Gestalt Verena mit dem Wasser. Dabei ging mehr auf ihr Nachtshirt als sie trinken konnte. Es tat gut wenigstens etwas Flüssigkeit zu schmecken. Die Kehle kratzte nicht mehr ganz so stark. Sie war sich im Klaren darüber dass sie sich nicht mehr in ihrem Haus befand. Aber das war auch schon alles was sie klar denken konnte.
?Henry??
?Tut mir leid, aber dein Henry bin ich nicht.?
?Wer sind Sie??
?Das geht Dich nichts an!?
?Bitte ? was wollen Sie von mir??
?Von Dir? Von Dir will ich gar nichts. Ich will etwas von Deinem Henry!?
?Geld haben wir keins, also warum das Ganze??
?Geld??? Meinst Du echt Geld wäre alles im Leben??
Der sonderbare Entführer schlug wütend gegen die Wand. Geld interessierte ihn scheinbar überhaupt nicht. Vielleicht hatte er Verena einfach nur aus Langeweile entführt. Oder es war ein Angestellter der Probleme mit seiner Arbeit hatte und vom <ach so ekligen> Geschäftsführer nicht angehört wurde.
?Geld ist nicht alles im Leben, gewiss nicht, aber wo Du es so sagst? ich könnte meinen Plan etwas weiter ausbauen.? bemerkte der Entführer in Rätseln. Verena liefen die Tränen die Wange runter. Warum hat er mich entführt wenn er Probleme mit Henry hat? Warum hatte er nicht Henry entführt? Doch dieser Gedanke war auch nicht beruhigend. Ganz im Gegenteil. Sie schüttelte sich, während sie darüber nachdachte das ihm etwas passiert sein könnte.
Verena wollte sich darüber bewusst werden welche Gründe der Täter haben könnte so etwas zu tun. Leider konnte sie keine erkennen. Sie überlegte wie sie den unbekannten Mann dazu bringen könnte, etwas durchblicken zu lassen.
?Verraten Sie mir bitte ihren Namen.?
?Klar? für wie blöd hältst du mich eigentlich??
?Ich rede einfach nur lieber mit Leuten von denen ich wenigstens weiß wie sie heißen.?
?Kein Problem, nenn mich wie du willst.?
?Sagen Sie doch bitte etwas ? nur einen Namen.?
?Nenn mich Hugo wenn Du Lust hast. Oder Otto? oder sonst wie. Ich will eh keine stundenlangen Plaudereien. Es ist also total egal wie ich heiße.?
Verena kam einfach nicht an ihn ran. Sie hätte gerne einen Namen gewusst. Vielleicht hätte sie den Namen mit jemanden in Verbindung bringen können und hätte so eine Chance gesehen sich selbst zu helfen. Doch der Entführer war hartnäckig. Das Gefühl sagte Verena dass es einige Stunden her sein musste als sie aufstand um nach irgendwelchen Geräuschen zu gucken. Sie hasste sich dafür. Warum ist sie nicht einfach im Bett geblieben. Dann könnte sie jetzt im Traum am Strand entlang gehen und die Zeit genießen. Den weichen Sand weiter zwischen ihren Zehen spüren und den Sonnenuntergang bewundern. Stattdessen musste sie ja unbedingt die Neugierige sein und gucken gehen. Jetzt sitzt sie irgendwo in der Weltgeschichte mit gefesselten Händen und Beinen in einer Ecke in irgendeinem feuchten Kellerraum und hat einen Entführer mit dem Namen Hugo bei sich. Wäre die Sache nicht so angsteinflößend könnte sie laut los lachen. HUGO! Was für einen Namen für einen Entführer der ihrem Mann scheinbar etwas Böses möchte.
Sie spürte einen leeren Magen und bekam Hunger. Es musste also schon acht Uhr sein. Sie frühstückte jeden Morgen um acht. Das war ihre innere Uhr. Wenigstens etwas was noch richtig funktionierte. Ihre Augen brannten noch immer und ihre Hände taten schrecklich weh. Das Gefühl in den Beinen schwand langsam dahin. Sie war nicht müde, aber trotzdem wurden ihre Augen schwer. Immer wieder fielen sie zu. Krampfhaft versuchte Verena die Augen offen zu halten, sich wach zu halten um die Kontrolle nicht noch mehr zu verlieren. Hugo ging in dem Raum auf und ab und nuschelte sich etwas in den Bart das Verena leider nicht verstand. Er wirkte nervös. Verena war sich inzwischen sicher dass er zum ersten Mal jemanden entführt hatte und ebenso sicher dass er es nicht aus Spaß getan hatte. Er stellte keinerlei Forderungen. Nicht an sie nicht an ihren Mann. Sie erwartete dass er ihn anruft, ein Lösegeld verlangte oder ähnliches, aber nichts dergleichen tat er. Im Hintergrund, ziemlich leise, hörte sie Kirchenglocken. Sieben- acht- neun. Es war also mittlerweile neun Uhr. Sie überlegte. Kirchenglocken? Wo könnte sie sein? Das Läuten war so schwach das sie ein paar Kilometer von der Kirche entfernt sein musste. Es schien immer noch kein Licht im Raum das durch ein Fenster hätte eindringen müssen. Also ein Keller oder eine alte Lagerhalle. Ihre Gedanken überschlugen sich.
?Machen Sie mich los und lassen sie mich bitte gehen.?
?Ich brauche Dich noch sonst bekomme ich nicht das was ich will.?
?Dann rufen Sie doch endlich meinen Mann an und stellen ihre Forderungen.?
?Ich brauch noch Zeit.?
?Wofür um Himmels Willen? Wofür??
Leider antwortete er nicht. Er ging immer noch weiterhin im Zimmer auf und ab. Plötzlich schlug er mit den Fäusten gegen die Wand. So stark das der Putz teilweise von der Decke bröckelte und Verena direkt ins Gesicht fiel. Er fing an zu schreien und zu fluchen. ?Warum habe ich mich darauf nur eingelassen? Das musste ja schief gehen.?
Verena war sich nicht sicher ob sie ihn fragen sollte was hier gespielt wird oder ob sie besser ihre Klappe hält. Sie dachte an Lena und Henry und hoffte dass die beiden sich Sorgen um sie machten und sie versuchten sie zu finden. Sie hoffte so sehr darauf dass ihr wieder mal Tränen aus den Augen drangen.


LG Kirsten
Zuletzt geändert von lesewahn am Mi 14. Nov 2007, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.
lesewahn

Beitrag von lesewahn »

... wer die nächsten 6 Seiten noch lesen möchte möge sich melden, damit ich sie einsetzen kann..

bitte aber jetzt schon mal um Kritik...

LG Kirsten
elis
Beiträge: 1163
Registriert: Fr 9. Nov 2007, 23:21

Beitrag von elis »

Hallo Kirsten,
möchtest Du angebettelt werden, oder stellst Du den Rest jetzt noch ein??? :wink:

Da du ja aber unbedingt schon gleich einen Dämpfer möchtest, hier meine erste Kritik (:twisted: ui das macht spaß)
Was hat es mit Sandra auf sich? Kommt da noch was? Momentan finde ich den ersten abschnitt merkwürdig bis störend. Auffällig: Du schreibst genau diesen Abschnitt anders (Absicht?) er wirkt gehetzt. Da dachte ich spontan, "oh, da muss sie aber nochmal dran", durch den Schwenk zu der Geschichte in der Geschichte weiß ich aber nun nicht mehr, ob Sandra nun mal vielleicht auch so gehetzt sein soll. Oder konntest Du nicht abwarten zu der Verena-Geschichte zu kommen? :)

Und den Übergang zum zweiten Teil (den Du eingestellt hast) kapier ich nicht. Fehlt da ein Stückchen?

erster Teil, letzter Satz: Plötzlich wurde sie von hinten gepackt und spürte nur noch etwas Feuchtes in ihrem Gesicht, bevor sie ohnmächtig wurde.
dann geht es weiter mit: Verena wurden nur in ihren Gedanken geäußert.
???? Oder steh ich auf da auf der Leitung???

Wie umfangreich soll das Ganze denn eigentlich werden? Und wo genau hängst Du?? Weitere Mecker gibt´s erst, wenn der Rest da ist :D

Bis dahin
Grüße
Elis
Narren werden deswegen isoliert, weil sie die Wahrheit sagen (hellmut walters)
lesewahn

Beitrag von lesewahn »

Hallo, danke für den Rüffel...

Also erstens: der obere Teil ( Sandra ) will eine Geschichte schreiben... Ja sie ist gehetzt, hat Streß und will abschalten, deswegen schreibt sie... und zwar den zweiten Teil... also die Verena Story... Sandra soll ganz am Ende des Buches wieder erwähnt werden. Also wenn *ihre* Geschichte fertig geschrieben ist. Ich dachte daran das sie vll endlich den Mut hat ihre Geschichte an einen Verlag zu schicken und das sie damit den Durchbruch schafft. ( Sandra konnte es kaum glauben, sie hatte es wirklich geschafft. Sie ging in einem wunderschönen neuen Abendkleid über den roten Teppich und wurde von allen umjubelt. Der Förderpreis war ihrer. ) So oder so ähnlich....

und zwischen den eingesetzten Beiträgen fehlt nichts, aber ich frage mich gerade auch was ich da nur gemacht habe...

also ich habe den Satz mal eben geändert: Wie wäre es damit:
Statt: Verena wurde nur in Gedanken geäußert (warum auch immer ich so was komisches geschrieben habe)
Zu: Verenas Bewußtsein kehrte zurück.

Und damit du noch mehr zu meckern hast :lol: (immer her mit der Kritik )

setzt ich auch die letzten 6 Seiten ein... und genau da ist mein Hänger. Weiß einfach nicht wie ich interessant weiter schreiben kann... habe zwar genung Ideen, aber ich kann es nicht so ausführlich beschreiben... aber lies erst mal.

Danke nochmal

LG Kirsten
lesewahn

Beitrag von lesewahn »

?Hallo Elvira. Ist Verena bei dir?? erkundigte sich Henry bei der Nachbarin.
?Nein, ist sie nicht. Wir waren zum Frühstück verabredet, aber sie ist immer noch nicht da. Vielleicht besorgt sie mir noch ein Geschenk.?
?Oh, tut mir leid. Herzlichen Glückwunsch. Wenn Verena bei Dir ankommt, sag doch bitte eben bescheid.?
?Ja, klar mach ich.?
Henry wunderte sich. Vielleicht war Verena einfach nur sauer, weil er die Nacht im Büro verbracht hatte und erst jetzt nach Hause kam um kurz zu duschen. Sie wollte ihm bestimmt nur eins auswischen. Nach der heißen Dusche machte er sich wieder auf den Weg zur Arbeit ohne noch mal an Verena zu denken. Die Arbeit stapelte sich schon wieder auf dem Schreibtisch. Manchmal hatte Henry das Gefühl man wollte ihn ärgern. Alle Kleinigkeiten kamen auf seinem Schreibtisch an. Als hätte er nicht schon genug zu tun. Seine Sekretärin Susanne Schleifer kam herein. Eine kleine pummelige Person. Dunkelhaarig, einen Pircing in der Nase, zwei weitere in den Augenbrauen und zu allem noch einen in der Zunge. Henry mochte das gar nicht aber da sie die Nichte vom Inhaber der Firma war, musste er sich damit abfinden dass sie bleiben sollte. Sie war sehr jung, gerade Mitte zwanzig. Nur durch das so bekannte Vitamin B hatte sie vor einem Jahr die Position als Geschäftführer? Sekretärin bekommen. Hatte sich nie etwas zu schulden kommen lassen, war immer ehrlich, fleißig und zuverlässig, nur etwas unselbständig. Deswegen hatte Henry auch im Großen und Ganzen keine Probleme mit ihrer Person. Normalerweise wäre seine persönliche Wahl auf etwas Älteres gefallen, hauptsächlich wegen der Berufserfahrung und zweitens hatte Vitamin B für ihn keine sonderliche Bedeutung. Fakten zählen war sein Motto.
Susanne gab Henry mit einem freundlichem Lächeln und Guten Morgen Gruß seine Post und ging wieder raus. Er machte sich also an die Arbeit. Rechnung ? ab auf den Stapel <muss noch erledigt werden>. Werbung ? ab in die Tonne. Ein weißer Umschlag, gerichtet an: Henry Malter. Nur persönlich zu öffnen. Mit Schreibmaschine geschrieben. Henry öffnete den Brief. Er wurde kreidebleich. Der Atem stockte. Er lockerte die Krawatte, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn.

WIR HABEN IHRE FRAU IN UNSERER GEWALT. SOLLTEN SIE NICHT AUF UNSERE FORDERUNGEN EINGEHEN WIRD SIE DEN TAG NICHT ÜBERLEBEN

Er ließ den Brief auf den Schreibtisch gleiten, riss den Telefonhörer von der Gabel, ließ ihn aber gleich wieder sinken. Irgendwie hatte das Gefühl er wird beobachtet. Langsam drehte er sich mit seinem Stuhl um, und schaute aus dem Fenster. Der Betrieb lief ganz normal, kein verdächtiges Fahrzeug oder Arbeiter. Wieder nahm er den Telefonhörer und wollte die Polizei anrufen. Doch indem er die Nummer wählte schlug sein Herz bis zum Hals. Er war sich nicht mehr sicher ob es der richtige Weg sei. Oder ob er besser abwarten würde bis sich jemand meldet. Es musste sich ja noch jemand melden, es standen keine Forderungen in diesem Brief. Also mussten noch Forderungen kommen. Er entschied sich den Hörer wieder aufzulegen und nicht bei der Polizei anzurufen. Dazu hätte er immer noch die Möglichkeit, war er sich sicher. Das Telefon klingelte und er zuckte zusammen. Zögernd nahm er den Hörer auf. ? Malter? Verängstigt wartete er ab wer sich am anderen Ende meldet.
?Henry, alter Junge!? schrie jemand freudig ins Telefon. ?Ich bin endlich Vater geworden, hast du heut Abend Zeit auf ein Bierchen?? Henry erkannte die Stimme. Es war sein Bruder Manfred. Manfred war gerade Anfang dreißig, fast zehn Jahre jünger als Henry. Bis er eine Frau gefunden hatte dauerte es länger aber als er seine Herzensdame Simone dann endlich kennen lernte folgte ein paar Monate später schon die Hochzeit. Kurz darauf wurde sie auch schon schwanger. ?Glückwunsch Bruderherz. Freu mich für Dich, aber heute Abend klappt nicht.? Ich melde mich morgen noch mal bei Dir. Hab jetzt echt keine Zeit.?
Henry ließ den Hörer auf die Gabel fallen. Er konnte nur an Verena denken und daran dass sich die Entführer endlich meldeten und da war es ihm irgendwie total egal das er Onkel geworden war. Wo war seine Frau? Wer hatte sie entführt? Gedanken über Gedanken. Er war nicht mehr klar im Kopf. Er hatte Angst. öffnete die Augen und nahm nur verschwommen Umrisse einer Gestalt wahr. Sie hatte keine Ahnung wo sie war. Sie zitterte am ganzen Körper. Je mehr sie versuchte etwas klar zu erkennen, desto schwindliger wurde ihr. Keine Chance. Kaum Licht im Raum oder wo immer sie auch war. Was war passiert. Wo bin ich? Gedanken kreisten ihr durch den Kopf, doch sie konnte sich an nichts erinnern. Ihre Kehle war trocken. Wasser ? ich hätte gerne Wasser. Aber die Gestalt bewegte sich nicht. Verena versuchte zu schreien. Nichts. Sie bekam keinen Ton heraus. Bitte - Wasser. Doch immer noch nichts. Sie schloss die Augen und hoffte beim nächsten Öffnen dieser, wäre sie wieder klar im Kopf. Immer noch mit trockener Kehle und scheinbar keiner Stimme saß sie in der Ecke. In irgendeinem Raum den sie nicht erkannte. Es war ihr nicht möglich irgendetwas zu erkennen außer die Umrisse einer Person die sich mit im Raum aufhielt. Henry??? Lass den Scheiß. Du machst mir Angst. Aber auch diese Worte

Verena wurde wieder wach. Immer noch eine trockene Kehle aber die Augen spielten etwas besser mit. Sie sah einen kleinen Raum. Dunkel. Ein Tisch in der Mitte. Auf der anderen Seite eine Tür. Die Tür schien aus Stahl zu sein. Sie glaubte in einem Lagerraum oder Panic Room gefangen zu sein. Es war staubig. In einer Ecke lag eine alte kaputte Matratze. Sie konnte Hugo nirgends sehen. Sie versuchte sich etwas aufzusetzen. Ihre Arme und Beine schmerzten. Sie hatte Durst und Hunger. Der Raum war leer. Sie war alleine. Das war ihre Chance. Sie schrie so laut sie nur konnte um Hilfe. Doch es half ihr nicht. Ihre Hilfe Rufe schienen an den dicken Wänden abzuprallen, als säße sie in einem schalldichten Raum. Dem war natürlich nicht so, sie hatte schließlich die Kirchenglocken gehört. Aber ihre Rufe brachten nichts. Das einzige was es brachte war wieder einmal eine trockene Kehle. Alle Versuche sich von den Fesseln zu befreien waren erfolglos. Nach ein paar Minuten gab sie auf. Verena hatte keine Kraft mehr. Die Tür ging auf und eine Person kam herein. Es war nicht Hugo. Hugo war groß und schlank, diese Person war klein und dick.
?Deine Hilfe Rufe nützen dir nichts, also spar dir die Kraft.?
Eine weiche, sehr nette Stimme sprach zu Verena. Wer war das nun wieder? Leider erkannte sie auch diese Person nicht. Komplett schwarz gekleidet, eine Sturmhaube über dem Gesicht. Wahrscheinlich hatte Hugo seinem Komplizen schon gesagt, dass sie langsam wieder etwas sah. Er wollte nicht erkannt werden sonst hätte er wohl kaum eine Sturmhaube übergezogen. Aber diese Stimme. Verena ging die Stimme nicht aus dem Kopf. Sie hatte das Gefühl die Stimme zu kennen. Sie wurde wieder ohnmächtig.

Das Telefon klingelte und Henry hob zitternd und wieder zögernd den Hörer auf. ?Malter?
?Sie werden in den nächsten fünf Minuten eine neue Mitteilung bekommen. Beachten Sie die Anweisung, erfüllen Sie die Forderungen und Ihrer Frau wird nichts passieren.?
Henry hatte nicht viel Ahnung von technischen Kram aber dass dieser Anruf vom einen Computer oder ähnliches kam, dass hatte er erkannt. Verzogen oder verwirrt oder wie auch immer die Polizei so was nennt. Er hatte keine Möglichkeit irgendetwas zu sagen. Der oder die Entführer hatten direkt wieder aufgelegt. Er stand von seinem Drehstuhl auf und ging im Büro auf und ab. Immer noch das Gefühl beobachtet zu werden. Henry schaute aus dem Fenster und vermutete überall einen Verdächtigen. Jeden, aber auch wirklich jeden den er ansah konnte etwas mit dieser schrecklichen Sache zu tun haben. Der angeblich so gefühlskalte Geschäftsführer hatte schreckliche Angst und verkniff sich die Tränen. Bloß keine Gefühle zeigen war seine Devise. Es war Punkt zehn Uhr, circa 5 Minuten nach dem Anruf der Entführer, als es an der Tür klopfte. Ein Kurier- Bote betrat das Büro.
?Herr Malter? Henry Malter??
?Ja, das bin ich.?
?Ich habe hier eine eilige Sendung für Sie, bitte quittieren Sie hier.?
Der Bote hielt Henry den Umschlag und eine Empfangsbestätigung hin. Henry unterschrieb mit zittrigen Händen. Erst als der Bote den Raum verließ, ließ er sich in seinem Stuhl nieder und riss den Umschlag auf.
In diesem war ein Foto von Verena. Sie lag gefesselt in einer Ecke eines ungemütlichen Raumes, die Augen waren zu winzig kleinen Schlitzen zusammengekniffen. Sie sah elendig und ängstlich aus. War nur mit ihrem Nachtshirt bekleidet und er hatte das Gefühl als könne er sehen wie sie vor Kälte zitterte.
Henry wurde von seinen Gefühlen überwältigt und begann heftig zu weinen. Er hielt das Foto von Verena fest in den Händen. Es tut mir so leid, warum bin ich nur noch mal ins Büro gefahren, warum nur? Hätte ich das nicht getan wärst du nicht in dieser Situation und könntest bei Elvira Kaffe trinken und tratschen. In seinen Gedanken herrschten große Schuldgefühle.
Er bemerkte nicht dass sich weitere Gegenstände im Umschlag befanden. Unter Tränen drückte er das Bild von Verena an seine Lippen, als wollte er seine Frau küssen. Immer wieder machte er sich Vorwürfe dass er zum richtigen Augenblick nicht bei ihr war. Mit einem furchtbar heftig lauten Knall wurde er wieder in die Realität gerufen. Er zuckte zusammen und sprang von seinem Stuhl auf. In diesem Moment fiel der restliche Inhalt des Umschlags zu Boden. Er schaute aus dem Fenster und bemerkte dass gerade ein Lastkraftwagen der zum Beladen gekommen war, vor eine Mauer gefahren war. Er wollte hinaus um zu sehen ob sich der Fahrer verletzt hatte aber in dem Moment als er sich umdrehte und losrennen wollte fiel ihm das heruntergefallene Material auf. Ein Brief oder eher ein Schmierzettel. Total zerfleddert, wie aus einem Block herausgerissen.

DAS BEILIEGENDE HANDY SOLLTE NUR VON IHNEN BENUTZT WERDEN; SOLLTE SICH JEMAND ANDERES AN DIESEM HANDY MELDEN AUSSER IHNEN; WIRD IHRE FRAU EINES GRAUSAMEN TODES STERBEN; WIR WERDEN SIE IN DEN NÄCHSTEN MINUTEN ANRUFEN; DORT ERFAHREN SIE DIE WEITEREN ANWEISUNGEN;

Ein Handy, ein ziemlich altes Handy, lag ebenfalls mit bei den Sachen. Er nahm das Handy an sich, steckte es sich in die Jackentasche. Das Foto und der Brief verschwanden in seiner Gesäßtasche. Er ging aus seinem Büro und verabschiedete sich. ?Frau Schleifer, ich werde den Rest des Tages frei nehmen. Ich werde auch nicht erreichbar sein. Also brauchen Sie es erst gar nicht versuchen.?
Susanne gab mit einem Nicken ihrem Chef zu verstehen dass sie seine Anweisungen mitbekommen hatte. Henry verließ dass Gebäude und ging zu seinem Wagen. Er steckte den Schlüssel in das Türschloss als plötzlich das Handy zu klingeln begann. Erschrocken zog er das Handy aus der Jackentasche.
?Malter?
?Ich sehe sie haben sich entschieden das Büro zu verlassen. Gute Idee, denn das hätten sie jetzt auch gemusst.?
Henry war erschrocken. Die Stimme war nicht zu erkennen, wieder verzerrt, wie beim ersten Anruf. Er schaute sich um. Der Anrufer musste in der Nähe sein, ihn beobachten. Woher sonst hätte er wissen sollen dass Henry gerade in sein Auto einsteigen wollte?
? Fahren Sie mit Ihrem Wagen zur nächsten Tankstelle, dort steht ein Kleinwagen. Ihren Wagen lassen Sie dort stehen. Der Schüssel steckt.?
?Wie geht es meiner Frau??
?Wenn Sie sich an unsere Anweisungen halten werden sie sie bald wieder in ihre Arme schließen können.?
?Tuuuuuuuut?! Das Gespräch war unterbrochen. Zitternd packte Henry das Handy wieder in die Jackentasche. Seine Arbeitstasche warf er auf den Beifahrersitz und sprang förmlich ins Auto. Mit quietschenden Reifen fuhr er vom Platz.

Benommen nahm Verena erneut die Kirchenglocken war. Sie war sich nicht sicher korrekt mitgezählt zu haben, aber wenn dann war es mittlerweile eine Stunde später. Der Durst den sie verspürte war schlimmer als ihre tauben Arme oder Beine. Es tat ihr jeder Knochen im Körper weh, aber der Durst? der war am schlimmsten. Der zweite Mann immer noch, oder schon wieder ganz nah vor ihr. Sie bat um Wasser und Hugo kam von etwas weiter hinten im Raum zu ihr. Er hielt ihr das Glas hin. Immer noch gefesselt wurde sie von ihm gefüttert, was wiederum ein weiteres Mal zu einem nassen Nachtshirt führte. Sie zitterte am ganzen Körper, allerdings nicht vor Angst sondern vor Kälte. Dass merkten wiederum auch die beiden Täter und legten ihr einen Wolldecke um. Verwundert darüber versuchte Verena noch einmal das Gespräch mit ihren Peinigern fortzufahren.
?Was wollen Sie denn bloß??
?Ganz einfach, deinen Mann ein wenig scheuchen. Wir lassen uns nicht länger so behandeln.?
?Heißt dass Sie sind Arbeitskollegen von Henry? Bitte, was hat er Ihnen denn getan, dass sie zu solchen Maßnahmen greifen?
?Ja, wir kennen deinen Mann von der Arbeit. Und was er uns getan hat, willst Du wahrscheinlich gar nicht wissen.?
?Bitte sagen Sie es mir. Damit ich verstehe warum ich hier gefesselt in der Ecke liegen muss. Hat er ihnen zu wenig bezahlt??
?Nein, darum geht es nicht. Eigentlich geht es auch gar nicht um deine Situation, aber nur so haben wir die Möglichkeit, durchzusetzen was wir wollen.?
?Ja, aber was wollen Sie denn??
Verena kapierte nicht ganz, was die Gründe für ihre Entführung war. Die beiden waren unverständlich höflich zu ihr. Welche Entführer sind höflich zu ihrem Opfer? Was hatte das ganze zu bedeuten? Sie versuchte noch mal alles zusammen zu fassen. Arbeitskollegen, oder vielleicht auch Angestellte. Scheuchen? Weil sie wahrscheinlich auch gescheucht wurden. Das konnte sie sich bei Henry auf jeden Fall vorstellen. Bezahlung war nicht der Grund, das hatte sie begriffen. Aber was dann? Hugo und sein Komplize fingen zu tuscheln an. Nur Bruchstückhaft bekam Verena etwas mit.
?nein auf keinen Fall.?
?anders geht es nicht.?
?wir können es ihr nicht erzählen, dann haben wir nichts mehr in der Hand.?
?und was machen wir, wenn es ihn nicht interessiert??
?seine Frau ist ihm jedenfalls nicht egal, das steht fest.?
Verena hatte die Schnauze voll, entweder die beiden redeten jetzt Tacheles mit ihr, oder würden sie umbringen. Sie schrie die beiden wild an.
?OK. Mir ist jetzt alles egal. Bringt mich um oder lasst mich laufen, macht mit meinem Mann was ihr wollt, aber macht was? das ist ja nicht zum aushalten. Was für komische Entführer seid ihr denn? Ihr seid euch ja nicht mal selbst einig. Wie wollt ihr dann Anforderungen stellen? Lest ihr keine Krimis??
Verenas Höflichkeit ihre Peiniger weiterhin zu siezen war verflogen. Sie hatte keinen Bock mehr auf den Mist. Sie wollte diese Qualen nicht länger mit machen und war sich im Unterbewusstsein klar darüber dass sie nicht umgebracht werden sollte. Sie war sich ihrer Sache dessen zu hundert Prozent sicher und sollte sie doch nicht weiter leben dürfen hätte sie es wenigstens hinter sich. Gewagte Theorie aber so war sie eben.
Der Schock stand bei Hugo eins und Hugo zwei ins Gesicht geschrieben. Damit hatten beide nicht gerechnet. Sie schauten sich verblüfft an, dann zu ihrem Opfer und wieder sich selbst. Sie wussten nicht was sie sagen sollten, geschweige denn tun. Was war das nur für eine Frau? Gefesselt in der Ecke liegend, nach Wasser gewimmert weil die Kehle kratzte, nur im Nachtshirt bekleidet, absolut nicht gerade in vorteilhafter Situation und diese Frau schrie sie an und forderte Freiheit oder Tod? Jede andere Frau hätte darum gebettelt am Leben bleiben zu dürfen. Hätte alles mit sich machen lassen nur damit sie nicht sterben müsste, aber diese? Ausgerechnet diese tat dass nicht, sondern versuchte sich zu wehren, beziehungsweise irgendetwas zu erreichen und wenn es der Tod wäre. Hugo eins machte das vorhandene gedämpfte Licht heller. Verena kniff die Augen zusammen. Erwartungsvoll auf dass was passieren soll. Angst stieg in ihr hoch. Es war so weit, sie sollte doch getötet werden.
Hugo zwei machte einen Schritt auf Verena zu. Er nahm die Sturmhaube vom Kopf. Verena erkannte sein Gesicht. Sie kannte es, wusste aber nicht woher. Geschockt darüber das er die Maske einfach abnahm und sich zu erkennen gab, sagte sie plötzlich keinen Mucks mehr. Er nahm ihre Hände und löste die Fesseln. Ebenso knotete er die Schnüre an den Fußfesseln auf. Dann stand er wieder auf und setzte sich auf die Matratze neben Hugo eins. Sie verstand diese Gestik nicht und fragte zögernd und leise nach.
?Was soll das Ganze? Warum hast du mich jetzt los gemacht? Willst Du mir in den Rücken schießen wenn ich den Raum verlasse??
?Gewiss nicht. Ich, wir hatten nicht mit einer so starken Frau gerechnet. Wenn Du schon so stark bist, können wir gegen deinen Mann nichts ausrichten, unser Plan ist gescheitert.?
?Du kannst also gehen, dein Mann müsste jetzt an der Freien Tankstelle sein. Das war unsere letzte Anweisung.?
Gebrochen vom gescheiterten Plan, ließen die beiden Hugos sich hängen. Verena konnte nicht gehen, sie blieb wie angewurzelt stehen, konnte sich nicht bewegen, wusste nicht warum es so kommen sollte. Sie setzte sich auf den Stuhl der am Tisch stand und starrte erwartungsvoll auf Hugo eins, dann auf Hugo zwei. Die zwei sahen aus wie zwei junge Burschen die gerade von ihrer Mutter wegen eines schlechten Streiches eine Moralpredigt bekommen hatten. Eigentlich sehr hart im Nehmen wusste sich Verena in diesem Moment noch weniger zu helfen als noch vor wenigen Minuten, als sie gefesselt in der Ecke hockte. Sie hatte nicht den Mut, nicht den Willen diesen Raum, den sie immer noch nicht erkannte, falls das überhaupt möglich war, zu verlassen. Sie wollte den wirklichen Grund für ihre Entführung wissen. Einfach damit abfinden frei gelassen zu werden, passte wohl zu der anderen Sorte Frau, aber nicht zu ihr. So verließ sie die absurde Situation nicht. Ebenso die Angst im Nacken doch noch in den Rücken geschossen zu werden. Minutenlang war absolutes stillschweigen. Keiner von den Dreien sagte etwas. Bis Hugo eins endlich das Schweigen brach.

Henry stand seit ein paar Minuten an der Tankstelle. Sein Mercedes E Klasse, mit Sonderausstattung, schwarz Metallic und aufgetunt bis ins letzte Details, war wohl wirklich zu auffällig um damit weiter zu fahren. Stattdessen stieg er in einen weißen, verrosteten VW Polo. Der Schlüssel steckte, so wie ihm gesagt wurde. Doch was nun? Er wartete dass das Handy erneut klingelte. Er holte es aus der Jackentasche doch nichts geschah. Was sollte er nun tun? Er schaute immer wieder auf das Mobiltelefon aber es tat sich nichts. Er hatte das Gefühl es würden Stunden vergehen, stattdessen waren es nur zwei Minuten als er den grausigen Klingelton vernahm.
?Lebt meine Frau noch? Bitte, sagen Sie mir ob es ihr gut geht.?
?Deiner Frau geht es den Umständen entsprechend gut. Fahren Sie mit dem Wagen in die Marktstrasse dort ist eine Telefonzelle. Gehen Sie hinein und schlagen das Telefonbuch auf. Sie haben dafür genau drei Minuten Zeit, sonst? . Das Gespräch war vorbei. Henrys Gedanken kreisten wild umher. Doch Polizei? Doch statt zu überlegen hätte er besser losfahren sollen. Wieder klingelte das Telefon, doch es war kein Anruf sondern eine Erinnerung. Auf dem Display stand: NOCH ZWEI MINUTEN
Henry startete den Wagen, und brauste los. Er fuhr wie ein Bankräuber dem die grün-weißen auf den Fersen waren. Vorfahrtsregeln, Ampeln oder Fußgänger waren für ihn nicht von Bedeutung. Nur Gas. Ankommen. Kreuzung? rechts?weiter? noch 100 Meter, endlich da. Er stolperte fast aus dem Wagen um mit einem Hechtsprung in die Telefonzelle zu gelangen. Das Handy vibrierte.
WENN DU JETZT NICHT DA BIST HAST DU EIN PROBLEM.
Er schlug das Telefonbuch auf. Nahm einen gefalteten Zettel heraus.

FAHREN SIE WEITER ZUR MARKTSTRAßE AUF DEN WOOLWORTH PARKPLATZ. DORT ERFAHREN SIE WEITERE ANWEISUNGEN. SIE HABEN VIER MINUTEN ZEIT.

Er rannte wieder zurück zum Auto. Vier Minuten? Wie sollte er das bloß schaffen? Mit einem Kavalierstart raste er über den Bürgersteig zurück auf die Strasse. Sein Adrenalinspiegel war so hoch, wie bei einer Hausfrau die ihren ersten Bungeesprung vor sich hatte.

Lena, die wie jeden Morgen um halb sechs aufgestanden war und nach Dusche und Frühstück sich mit ihrem neuen VW Lupo auf den Weg zur Deutschklausur machte, ahnte nichts von dieser Tragödie. Den Lupo hatte sie zum neunzehnten Geburtstag geschenkt bekommen. Zwar nur ein kleines Auto aber immerhin ihr eigenes. Wahrscheinlich hatte es der Vater nur gekauft damit sie nicht immer am Wochenende mit dem Cabrio der Mutter unterwegs war.
elis
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Beitrag von elis »

So, da weiß ich ja was ich diese Nacht mache.. :)

bis bald
Elis
Narren werden deswegen isoliert, weil sie die Wahrheit sagen (hellmut walters)
elis
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Beitrag von elis »

So, bin schon durch!
sach mal, was ist das den jetzt wieder? :?
Lena interressiert mich grad gar nicht. Was soll denn nun die Entführung?
:?: Was hast Du Dir als Grund überlegt?
Welchen Hintergedanken hast Du dabei, jetzt Lena und ihr Autochen zu erwähnen? warum geben die Kerle denn schon auf? Also ich mein, einfach gehen lassen ist ja nett, aber sogar bei gescheiterter Mission dämlich! Haben die denn keine Angst dass sie zur Polizei geht? Wollen sie sich nicht rechtfertigen?

ich habe teilweise den Eindruck, Du stückelst, will heißen Du verknüpfst fertige Fragmente (ist das so?)

Ich finde z.B. auch etwas unlogisch dass Henry bei der Nachbarin nachfragt. Er scheint ja doch eigentlich nicht mehr besonders viel von seiner Frau zu wissen. Oder war es Zufall?
Ich finde Du gehst ein wenig mit dem Holzhammer voran! Als Beispiel:
Du schreibst, Verena sei nicht so ne Tante die um gnade winselt (sinngemäß) ich fände es schöner, wenn ich zu diesem Schluss als Leser selbst gelange anstatt es mir "vorschreiben" zu lassen. Also irgendwie musst Du mir den Eindruck ganz subtil unterjubeln, oder mich zumindest irgendwie darauf vorbereiten! Dafür spricht ja schon, dass sie einfach los läuft und nach den Geräuschen guckt, aber ich hätte gerne noch mehr "Beweise".

Hier zwei Leseempfehlungen für Dich, wo Du mal spionieren gehen kannst: Tintenherz von Cornelia Funke, darin speziell Elinor (auch wenn ich mir Verena dann doch etwas "zarter" vorstellen wollte) und "der Sammler" von Fowles -Entführung, wobei ich hier den Teil aus seiner Sicht interessanter finde.-auch was die Reaktionen der "Gefangenen" betrifft.

Aber Du hast es geschafft, dass ich gerne weiterlesen wollte! :o
Also, bitte mehr text um die Aussage wickeln, so wie Geschenkpapier mit schleifchen! Das soll nicht heißen, dass ich gerne mit "das gras ist grün und der Himmel wolkenlos über die nächsten 10 Seiten geschaukelt werden möchte. :wink:
Achso, nochmal: wie lang soll die Geschichte insgesamt etwa werden?

Es wäre auch sehr nützlich wenn noch andere sich äußern würden! vielleicht denken die ja genau das Gegenteil???

Ich hoffe jedenfalls, dass ich bald erfahre, wie es weitergeht!!
Und, dass meine Mecker so ankommt wie es gemeint ist: freundlich und hilfreich!

Liebe Grüße
Elis
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lesewahn

Beitrag von lesewahn »

OK... viele Fragen auf einmal.... dann fang ich mal an:

Was habe ich mir als Grund überlegt/ Was soll die Entführung/ Warum geben die Entführer auf....

sie geben auf, weil sie nicht mehr wissen was sie machen sollen...
Die Entführer verraten Verena den Grund warum sie entführt wurde bzw. was ihr Mann getan hat ... dafür wollen sie sich rächen...
Verena haut nicht ab sondern hilft den Entführern sogar bei ihren Forderungen, weil sie es unfassbar findet was sie gerade erfahren hat...

Warum ich Lena erwähne??? Weil ich der Meinung war das sich der Leser schon fragt was mit der Tochter ist. Ob sie es schon weiß oder so...

Warum ich immer wieder einen Absatz mache und Henry erwähne/ oder eben Verena und die Entführer... ???

Weil immer wieder der derzeitige Stand von beiden Seiten aufs Papier soll... z.B. kennst du Soaps??? nehmen wir mal AWZ als Beispiel: Diana und Julian planen ihre Hochzeit, im nächsten Bild sieht man wie es mit der Musikproduktion von Nina und Tim läuft... dann kommt mal wieder Jenny oder Roman und Deniz story.... Weißt du was ich meine.... es gibt zwar in der Soap viele einzelne Geschichten aber es werden min. drei davon in einer Sendung gezeigt...
So eben auch in meiner Geschichte--- ich kann ja nicht von der Entführung erzählen und Henry der erpresst wird garnicht erwähnen... die Leute müssen doch wissen was er gerade macht... und genauso wieder zurük zu Verena die auf der anderen Seite sitzt....
*hoffedasverständlicherklärtzuhaben*
Henry fragt bei der Nachbarin nach, weil er eben nicht weiß wo seine Frau ist... und das zu einem frühen Zeitpunkt, wo sie vll noch im Bett liegt oder frühstückt... oder so...

Ja, man könnte sagen ich stückele....

und natürlich sehe ich dein Meckern als freundlich und hilfreich an...

So und nun ist Ende.... damit ich genau das nicht tue was du nicht lesen willst nämlich: das Gras ist grün und der Himmel wolkenlos.... brauche ich Hilfe... ich habe eine Vorstellung von einer Hetzjagd durch die ganze Stadt... vll. findet er das ein oder andere Teil von Verena und bekommt noch mehr Angst... vll. findet er auch Hinweise darauf, warum diese ganze Situaition zu Stande gekommen ist... ich will spannend weiterschreiben ohne von grünen Blumen und gelben Schmetterlingen zu erzählen--- aber ich habe irgendwie einen Black Out---

Hintergrund: Z.B: Verena erfährt das Henry Geld wäscht... oder... das er sich *hochgeschlafen* hat... oder... das er Mitarbeiter hintergeht.... oder oder oder... ich weiß nicht genau welche Variante sich am besten ausbauen lässt....

DESWEGEN BRAUCHE ICH JA HILFE :cry:

Aber danke für das Kompliment... (das ich deine Lust zu weiterlesen geweckt habe)

LG Kirsten
elis
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Registriert: Fr 9. Nov 2007, 23:21

Beitrag von elis »

pui, ähhm, okay, jetzt häng ich auch :D

also das mit der soap ist einleuchtend erklärt, -ich hasse soaps!!!!
Aber prinzipiell finde ich es auch gut, wenn es mehrere Erzählstränge gibt. Meiner Ansicht nach sollten diese aber länger sein (jeweils größere Stücke, sonst bin ich ganz verwirrt!)

Die Hetzjagd durch die Stadt gefällt mir gut. Ich hoffe, Dir gehen nicht die Einfälle aus. Hier passt auch die Schreibe gut zur Handlung! Es drückt mich ja fast in den Autositz beim Lesen.
Vielleicht könnte man ihn auch zu garstigen, unangenehmen Sachen zwingen, z.B. auf einer gammeligen Müllhalde oder einem Rastplatz-Klo ein Kästchen suchen mit einem Schlüssel zum Postfach oder so.
Auf jeden Fall müsstest Du aber am Schluss die Kurve kriegen. Wenn er sich einfach nur hochgeschlafen hätte (ich denk vitamin B findet er blöd?) gibt es ja keinen Grund ihn zu hetzen! Also möglicherweise verlangte er von seinen Arbeitern sonderschichten in highspeed, weil er irgendwelche (halb)illegalen Aufträge Nachts erledigen lässt, natürlich bloß um sich selbst die taschen voll zu machen. Dafür hat er sich Mitarbeiter rausgepickt, die irgendwie erpressbar sind... Ohje, jetzt geht meine Phantasie mit mir durch
:D :roll:
Trotzdem finde ich, dass Du den Txt etwas "strecken" solltest. Bei dem Momentanen Stand würde ich mich an Verenas Stelle noch nicht so sehr für die Gründe der Entführer interessieren, sondern denen höchstens auf den Backen hauen und vorschlagen, dass sie sich doch mit Henry selbst anlegen sollten anstatt schlaftrunkene Unbeteiligte zu schikanieren! Oh, wäre ich erbost! Wenn ich zufällig keine Angst hätte! :twisted: Außerdem, Verena hat Zeit! Die wird sogar vermutlich sehr lang! Vielleicht kannst Du das auch durch eine langsamere, gedehntere Schreibweise verdeutlichen. Möglicherweise mehr Innenansicht, könnte ich mir gut vorstellen wenn man da so im Ungewissen herumliegt.

Warum wissen die Entführer nicht mehr was sie tun sollen? Geht irgendetwas nicht nach Plan? Haben sie sich nicht überlegt wie es weitergeht? Die Aktion ist doch durchdacht, sonst würde die Hetzjagd nicht klappen. Oder dachten sie zu so einem Mann gehört ein kleines Hasi, die Bescheid weiß, aber ihren Gatten heilig hält???

Lies Deine Geschichte doch mal mit den Augen eines drei-jährigen (Warum? Du, sag ma, waruuum???)naja, oder mit meinen :)
Denn, ich lese zwar gerne, aber ich möchte mir nicht selbst ausdenken was der Autor mir eigentlich mitteilen möchte. Ich bin nämlich ein fauler Leser. Also möchte ich manipuliert werden! Erklär mir warum Henry ein *** ist, ohne zu sagen dass er einer ist. Zeig mir, dass die Entführer eigentlich nett sind, und das nicht gerne tun. Lass mich selber sehen, dass Lena sich sorgt, oder nicht!

Willst Du Sandra wirklich erst am Ende wieder auftauchen lassen? Oder überhaupt? Oder schreibt Sandra mehrere Geschichten?

So, bin gespannt wie es weitergeht,

Viele Grüße
elis
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Björn
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Beitrag von Björn »

Hi Kirsten,

ich will jetzt mal mit einsteigen und in die selbe Kerbe hauen, wie Elis (hähä)
Zunächst einmal: der Text zeigt deutlich, daß du sehr viel Fantasie besitzt. Die Sprünge zwischen der "Erzählerin" und ihrer Geschichte, die sie immer dann fortsetzt, wenn es ihr nicht gut geht und sie sich in ihrem Text verliert, ist zwar zunächst scheinbar kompliziert, jedoch sehr einfallsreich.

Aber, aber, am Stil mußt du noch deutlich arbeiten :shock:
Was meine ich damit konkret? Beispiel im ersten Teil: die Zeiten, die du nicht gleichmäßig einhälst. "Er fing vor einigen Jahren als Fahrer eines Betonmischers an..." Hier ist meiner Meinung nach die sog. vollendete Vergangenheit angesagt, also: "er hatte vor einigen Jahren als Fahrer eines Betonmischers angefangen..."

Schau deinen Text mal durch, da sind noch öfter solche Zeitunregelmäßigkeiten drin - ist aber schnell behoben. :wink:

Für meinen Geschmack müßte an einigen Stellen etwas mehr wörtliche Rede als Erklärung für manche Szenen vorhanden sein. Auch hier wieder ein Beispiel: Henry erklärt, daß er noch mal zur Arbeit fährt, wird im Text einfach nur mal kurz erwähnt. Wörtliche Rede wäre an der Stelle eindeutig besser.

Und nun kommen wir zur Hauptfrage: weshalb hängst du????????? :?:
Jemand mit derartiger Fantasie kann eigentlich gar nicht hängen. Aber mal im Ernst: du möchtest z.B. eine Verfolgungsjagd durch die Stadt beschreiben - dann geh sie doch einfach selbst persönlich einmal durch! Renn durch die Stadt und merk dir die Eindrücke, die du dabei hast. Hetz durch die Fußgängerzone, weiche den Massen aus, merk dir markante Punkte zum Beschreiben, spür den schnellen Atem beim Laufen und das Brennen in den Lungen und schreib es dann auf. So mache ich das zumindest manchmal, wenn ich nicht weiterkomme (habe oft Probleme beim Beschreiben von Phantasielandschaften und "leihe" mir dann Eindrücke von echten Gegenden aus, durch die ich latsche).

Ich weiß, das ist sicher kein Allheilmittel, aber vielleicht funktioniert es ja auch bei deinem Text. Ich würde mich auf jeden Fall freuen, wenn es weiter ginge und wir an dieser Stelle mehr von dir lesen könnten.

Gruß
Björn
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lesewahn

Beitrag von lesewahn »

Danke für die Tipps.... das mit den Zeitfehlern ist so eine Sache.. Du kannst es glauben oder lassen ich habe das bestimmt schon zwanzigmal geändert... jedesmal einen neuen Fehler gefunden... und je öfter ich nach lese desto mehr kenn ich die Story auswendig und sehe die Fehler nicht mehr... aber danke ich werde dann wohl noch mal nachgucken müssen...

Deine Idee selbst durch die Straßen zu hetzen und sich die Eindrücke zu merken finde ich brilliant... DANKE das werd ich auf jedenfall ausprobieren...

Jetzt hab ich nur ein Problem... ich wollte eigenlich diese Geschichte zu einem Verlag schicken.... (siehe *Sandra* und das evtl. Ende das sie sich endlich traut) ... geht das überhaupt noch wenn ich den Anfang hier eingesetzt habe???

LG Kirsten
Björn
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Beitrag von Björn »

Hallo Kirsten,

selbstverständlich kannst du das noch bei den Verlagen einreichen, es ist ja schließlich dein Text, du hast das Urheberrecht - und zwar so lange, bis du ihn verkauft hast!

Aber dazu ein paar Anmerkungen, wenn du gestattest. Es ist mehr als schwierig, als unbekannter Autor/ Autorin einen Fuß bei den Verlagen in die Tür zu bekommen. Tausende von Manuskripten werden in der Woche an die Lektorate verschickt und die haben kaum Potential, diese Skripte alle zu sichten oder gar zu lesen. Deshalb ein Tipp: setz dich vorher mit den Lektoraten in Verbindung (Kontaktdaten auf jeder HP der Verlage) und frag gezielt danach, ob und in welcher Form sie die Manuskripte haben wollen. Manche wollen Leseproben, manche wollen Normseiten, andere wollen ganze Texte als Ausdruck oder in elektronischer Form u.s.w.
Vergewissere dich also und schreibe dann auch gezielt an die Person (zu Händen Herr Frau Sowieso), wenn du es an die Verlage schickst.

Das also als kleiner Tipp (jahrelange Erfahrung). Vor allem aber: überarbeite deinen Text und laß ihn möglichst auch noch von anderen querlesen (Fehler, die man selber nicht mehr sieht!). Erst wenn er 150% perfekt ist, schicke ihn los - warte - und sei nicht enttäuscht, wenn auch zum 10. Mal eine Absage mit ähnlich klingenedem Text zurückkommt. Wer Texte an Verlage schickt, der fängt am besten gleich damit an, Absagebriefe zu sammeln :lol:

Ich hoffe, daß dir das weiterhilft und du Glück und Erfolg mit deinem Text hast.

Gruß
Björn
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elis
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Beitrag von elis »

Hallo Kirsten,

rennst Du jetzt seit Sonntag wie ein aufgescheuchtes Huhn durch die Stadt? Oder bist Du etwa ganz fleißig am Schreiben, damit wir bald wieder was zum zerfleischen bekommen? :P
Kriegen wir doch, oder??? :shock:

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