Karl Olsberg - Glanz

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Kesseziege
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Karl Olsberg - Glanz

Beitrag von Kesseziege »

Klappentext:
Als der 14-jährige Eric nach einer Überdosis der Droge »Glanz« vor dem Laptop ins Koma fällt, ist seine Mutter Anna verzweifelt. Da die Ärzte keinen Rat wissen, nimmt sie schließlich die Hilfe einer mysteriösen Frau an. Das Unvorstellbare geschieht: Anna kann in die Traumwelt im Kopf ihres Sohnes vordringen, der in einem phantastischen Computerspiel gefangen zu sein scheint. Doch während sie versucht, ihn zurück ans Licht der Wirklichkeit zu führen, verdichten sich die Hinweise, dass Eric das Opfer eines üblen Spiels ist …

Meine Meinung:
Selten bin ich so hin und hergerissen, wie es nun bei diesem Thriller ist. Bis Seite 250 war ich mir nicht einmal sicher, ob die Bezeichnung Thriller hier wirklich das Genre trifft.
Die Grundidee, die hinter dieser Handlung steckt, hat mir sehr gut gefallen und auch der Klappentext machte mich sehr neugierig.
Dennoch fehlte es mir definitiv an Spannung und vieles wirkte so an den Haaren herbei gezogen, dass ich am liebsten abgebrochen hätte.
Wäre da nicht der Schreibstil des Autors gewesen …
Irgendwie schaffte er es, dennoch mich zu fesseln und mich weiter lesen zu lassen.
Die Figuren sind ebenfalls sehr detailreich beschrieben und verwirren den Leser zunächst einmal nicht. Auch werden die verschiedenen Welten gut beschrieben, sodass der Leser recht einfach unterscheiden kann, ob die Mutter sich gerade in der Welt ihres Sohnes befindet oder aber in ihrer eigenen.
Auch die Angst der Mutter um ihren Sohn ist sehr gut dargestellt und leicht nachvollziehbar.
Sie wirkt stark und kampfbereit und vor allem selbstbewusst.
Die Welt ihres Sohnes ist recht fantasievoll beschrieben, und da es mir zunächst ja so an Spannung fehlte, hab ich schon überlegt ob dieser Roman vielleicht eher ins Fantasygenre gehört.
Hier wiederum störten mich aber einige Bezeichnungen. Zum Beispiel die der Mutter, deren Bezeichnung für mich einfach etwas zu übertrieben wirkte.
Spätestens im letzten Drittel beweist „Glanz“ aber das er ein Thriller ist. Denn mangelte es vorne an Spannung, schlägt einem die Spannung am Ende nur so um die Ohren!
Der Leser sollte sich bei diesem Roman auf ein wenig Esoterik gefasst machen. Für mich war es etwas ungewohnt und auch überraschend, da der Klappentext dieses nicht vermuten ließ.
Mit 394 Seiten wirkte mir der Thriller zeitweise zu langatmig, einige Seiten weniger wäre für mich persönlich nicht schlimm gewesen.
Das Cover finde ich ganz gut gemacht. Der Titel Glanz ist fühlbar, ist also etwas „erhaben“ aufgedruckt in grün- schwarzem Hintergrund.

Fazit:
Ein Roman, der in mir viele Widersprüche geweckt hat. Ich hatte mich sehr auf diesen Thriller gefreut und denke mir mittlerweile, er war nicht so toll, wie ich erhofft hatte. Dies kann an mir persönlich liegen oder aber auch einfach an diesem Roman selbst. Ich hatte mir von „Glanz“ einfach mehr versprochen und so richtig „glänzen“ vermochte er nach dem Lesen nicht.
Karl Olsberg wurde 1960 geboren. Bislang sind vom ihm erschienen: „Das System“, „Der Duft“, „Schwarzer Regen“ sowie das Sachbuch „Schöpfung außer Kontrolle. Wie die Technik uns benutzt“
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