Muttertier @n Rabenmutter - Sonja Liebsch, Nives Mestrovic

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Kesseziege
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Muttertier @n Rabenmutter - Sonja Liebsch, Nives Mestrovic

Beitrag von Kesseziege »

Klappentext:
Zehn Jahre haben Maxi und Hanna nichts mehr voneinander gehört. Dabei waren die beiden Rheinländerinnen bis zu Maxis Hochzeit beste Freundinnen. Damals hatte ein Tsunami in weiß für die anhaltende Funkstille gesorgt. Ausgerechnet beim Surfen im Internet treffen sie sich wieder. Ein paar E-Mails später stellen Maxi und Hanna fest, dass sie inzwischen wieder einiges gemeinsam haben: Einen ganzen Stall voller Blagen, Dauerstress im Alltag und keine Aussicht auf ein geregeltes Einkommen. Endlich sind sich die zwei wieder einig: Für ihr Mutterglück brauchen sie ganz schnell einen Job …

Meine Meinung:
Nach dem Klappentext zu urteilen, hoffte ich hier, eine unterhaltsame Frauenlektüre für zwischendurch zu finden und wurde positiv überrascht. Denn diese Geschichte ist mehr, als einfach nur eine Handlung über wiedergefundene Freundschaft und frustrierter Mütter. Diese Geschichte ist modern, unterlegt mit Blogeinträgen beziehungsweisen Kolumnen und viel Gefühl.
Auch mit Sarkasmus und Humor wurde bei „Muttertier @n Rabenmutter“ nicht gespart! Tiefgang hat die Handlung jetzt nicht unbedingt, dennoch ist es genau die richtige Mischung um Einblick zu bekommen in die Problematik von Müttern, die einfach nur gerne wieder ins Berufsleben zurück möchten aber nebenbei auch ihre Familie unter einen Hut bringen sollen. Da wären kranke Kinder, die wirklich jeden Zeitplan über Board werfen, da wäre der ehemalige Chef, der mit niederen Jobs, glaubt, Gutes zu tun. Trauer und Schmerz und auch das plötzliche Alleinsein spielen eine Rolle.
Ja, Maxi und Hanna haben es beide nicht leicht. Die eine, Mutter von 3 Kindern, die andere alleinerziehend mit ihrer Tochter. Beide Freundinnen grundverschieden und doch durch ihr Muttersein so ähnlich. Und dies verbindet.
Gemeinsam nehmen beide ihre Freundschaft wieder auf, und kämpfen für Anerkennung und Erfolg.
Damit ist der Roman auf eine Art und Weise geschrieben, die so realistisch wirkt, dass selbst kinderlose Leser wie ich, nur mit dem Kopf nicken und mitfühlen.
Nein, die Welt mit Kindern ist nicht schlecht, sie ist abwechslungsreich! (Man stelle sich jetzt bitte ein Zwinkern hinter diesem Satz vor).
Die Figuren sind sehr detailliert beschrieben, sogar ein wenig Dialekt findet man vor, was mir persönlich aber etwas das Lesen erschwerte.
Die Handlungsorte sind Mönchengladbach und Bodensee.
Der Schreibstil ist sehr stilsicher, die Handlung wird aufgelockert durch diverse E-Mails zwischen den Freundinnen und Blogeinträgen, die als Kolumnen verfasst sind.
Die Firmenwebsite, die hier eine Rolle spielt, ist tatsächlich die Firmenwebsite von der Autorin Nives Mestrovic auf der sie in der Tat ihre Blogartikel verfasst.
So bin ich im Nachhinein gar nicht überrascht über die Handlung, wobei am Anfang erwähnt wird, dass Personen und Handlung frei erfunden sind.
Auch das Cover ist recht modern gestaltet, im warmen orangefarbenen Hintergrund mit Couch und Laptop. Dies passt perfekt zur geschriebenen Handlung als halber Emailroman.
Es gibt verschiedene Leseperspektiven. Zum einem lesen wir Maxis und Hannas Sicht, dann wiederum die E-Mails zwischen beiden, was den ganzen Lesefluss auflockert.

Fazit:
Mit 280 Seiten eine gute und unterhaltsame Frauenlektüre, die Einblicke ins Muttersein erlaubt oder aber auch das Verständnis der anderen Mütter einbringen kann.
Sonja Liebsch wurde 1972 geboren. Sie hat bereits 2 Spiele veröffentlicht und dieser Roman ist nun ihr Debütroman.
Neves Mestrovic wurde 1971 geboren und veröffentlicht ihre Blogartikel auf Jobsformums.de
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