Inge Löhnig - Schuld währt ewig

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sabatayn76
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Registriert: So 16. Aug 2009, 16:43

Inge Löhnig - Schuld währt ewig

Beitrag von sabatayn76 »

'Das Leben ist der Güter höchstes nicht, der Übel größtes aber ist die Schuld.'

Inhalt:
Susanne fühlt sich schuldig, seit vor einigen Jahren ein Kind in ihrem Beisein und unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist. Susanne hat einen Filmriss von wenigen Sekunden und weiß nicht, was in dieser kurzen Zeit passiert ist, wie es zum Tod des Kindes kam.
Ein Mann wird angefahren und stirbt an den Unfallfolgen. War dies ein tragischer Unfall? Aber wieso geben Zeugen an, dass der Unfallwagen anscheinend zehn bis fünfzehn Minuten lang ein Stück weiter unten in der Straße parkte und genau in dem Moment los fuhr, als der Mann das Haus verließ?
Kommissar Dühnfort und sein Team stehen vor einem Rätsel. Und weitere Tote folgen.

Mein Eindruck:
'Schuld währt ewig' lässt sich schnell lesen und ist von Anfang an spannend. Die Protagonisten sind - wie von Inge Löhnig gewohnt - gut und überzeugend charakterisiert, der Plot ist spannend. So kann man eine glaubwürdige Geschichte mit wenig Gemetzel und vielen fesselnden Momenten genießen und wird dabei hervorragend unterhalten.
Das Ende fand ich überraschend, gut konstruiert und überzeugend. Gefallen hat mir auch, dass der Leser neben der Kriminalgeschichte auch viel aus dem Privatleben der Protagonisten erfährt.

Mein Resümee:
Spannend und unterhaltsam.
subechto
Beiträge: 533
Registriert: Mi 18. Feb 2009, 22:10

Re: Inge Löhnig - Schuld währt ewig

Beitrag von subechto »

Denn niemand ist ohne Schuld

Schuld, Sühne & Tod sind die Zutaten für Inge Löhnigs Kriminalromane. „Schuld währt ewig“ ist bereits Kommissar Dühnforts vierter Fall. Doch worum geht es?

Zwei Kapitel, zwei Handlungsstränge:

- Durch ein tragisches Unglück kam vor sechs Jahren, in der Obhut von Babysitterin Susanne, der kleine Ludwig zu Tode. Doch noch immer gibt sie sich die Schuld dafür.

- Eugen Voigt fotografiert, wie der Architekt Jens Flade vor seiner Haustür überfahren wird. War es ein Unfall oder gar Mord? Wenn ja, warum?

Kommissar Konstantin Dühnfort will mit seiner neuen Freundin und Kollegin Gina ein neues Bett kaufen, als sie zum Tatort gerufen werden. Nebenbei versäumt die Autorin nicht, das Personal vorzustellen, falls jemand die bisherigen Bände nicht gelesen hat.

Nach der Leseprobe hatte ich mir von der Geschichte mehr versprochen, wurde jedoch enttäuscht: als nämlich kurz darauf auch noch eine junge Frau in einem See ertränkt wird, war mir eigentlich klar, dass die beiden Morde zusammenhängen und der Täter nur ein "einsamer Rächer" sein kann... Auge um Auge... Kommissar Dühnfort erkennt das aber erst wesentlich später.

Inge Löhnig hat ihren neuen Kriminalroman wieder routiniert in Szene gesetzt. Ihre bildhafte Sprache gefällt mir gut, auch wenn der Erzählstil ziemlich schlicht und einfach ist. Alle Handlungsstränge laufen am Schluss immerhin zusammen, wirken aber zum Teil etwas künstlich, wenn nicht gar kitschig, so z.B. die Sache mit Sanne und ihrem „Highländer“.

Beim Täter lag ich zwar knapp daneben, aber die Auflösung bzw. das Motiv des tatsächlichen Täters konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich habe das Buch eigentlich nur zu Ende gelesen, um zu erfahren, ob es Sanne auch noch erwischt oder Dühnfort dies rechtzeitig verhindern kann.

Spannend ist anders... Dass Dühnfort ständig „Merde“ sagt, hat mich gestört. Auch Susanne fand ich ziemlich unsympathisch: einerseits traumatisiert, an Ludwigs Tod Schuld zu sein, andererseits mit ihrem Porsche nachts über die Autobahn zu rasen, das passt für mich nicht zusammen.

Dennoch bin ich schon gespannt, wie es mit Gina und Tino weitergeht...

Fazit: Solide deutsche Krimikost, nicht nur für eingefleischte Dühnfort-Fans. Dafür gibt’s von mir 3 von 5*.
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