Karen Cleveland: Wahrheit gegen Wahrheit

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subechto
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Registriert: Mi 18. Feb 2009, 22:10

Karen Cleveland: Wahrheit gegen Wahrheit

Beitrag von subechto »

Die Wahrheit des einen ist die Lüge des anderen

Wir lernen die CIA-Analystin Vivian Miller und ihre perfekte Familie kennen. Eines Tages entdeckt sie eine Datei - und blickt in das Gesicht ihres Ehemanns. Wird sie ihn verraten? Denn offenbar ist Matt ein russischer Schläfer. Aber ihre Achillesferse sind die Kinder. Das macht sie erpressbar.
Zitat: »Für meine Kinder würde ich alles tun. Einfach alles.«
Die Geschichte ist spannend, keine Frage. Aber auch das Privatleben nimmt viel Raum ein. Ein tempo- und actionreicher Spionageroman ist „Wahrheit gegen Wahrheit“ von Karen Cleveland somit nicht.
Mit Viv bin ich bis zum Schluss nicht wirklich warm geworden. Die klassische Honigfalle. Unglaublich dämlich, hirnlos und naiv. Ihre Gedanken, ihre Ängste, berührten mich nicht. Matt ist ein Manipulator. Nichtsdestotrotz liebevoller Ehemann und Vater.
Story und Stil haben mir gefallen. Allerdings handelt es sich um ein typisches Buch für den US-amerikanischen Markt. Bisschen kitschig. Die USA, das sind die Guten, Russland die Bösen. Und jeder, einfach jeder, hat mindestens eine Waffe.
Zitat: „Der Reisesafe für Dads Waffe. Ganz unten im Koffer.“
Alles in allem eher ein Psychothriller, als »Ein furioser Thriller, den man geradezu verschlingt.« (John Grisham) Die Auflösung ist lange nicht vorhersehbar und dann gleichermaßen verblüffend wie plausibel. Matt ist wirklich ein perfekter Ehemann, Vater und Lügner!

Fazit: Gelungenes Debüt. Spannend und psychologisch stimmig. Aber definitiv kein Spionage-Thriller!
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