Das neue Buch von Dmitry Glukhovsky "Text" ist spannend aufgebaut und ist durch eine gewöhnungsbedürftige, aber sehr flüssige und authentische Sprache gezeichnet.
Der Protagonist Ilja wurde unschuldig hinter Gitter gebracht, überlebt sieben Jahre Gefängnis und kommt an einem düsteren Novembertag endlich nach Hause. Seine Mutter ist kurz davor verstorben und die Wohnung geplündert. Er hat keine Freunde mehr, sein Umfeld hat sich unwiderruflich verändert. Ilja irrt durch das düstere Moskau und trifft auf den Polizisten, der ihm damals die Drogen untergeschoben hatte. Er ersticht ihn mit einem Messer und nimmt sein Smartphone an sich.
Nach und nach vertieft Ilja sich ins Leben des Ermordeten und kommuniziert mit dessen Umfeld mittels Smartphone.
„Text“ war mein erstes Buch von Dmitry Glukhovsky, aber bestimmt nicht mein letztes. Der Roman ist ein gelungenes Werk, mit psychologischen Tiefen und absolut fesselnd geschrieben. Neben einigen Schwachstellen in der Mitte gibt es ein guter Schluss mit einem sehr fesselnden moralischen Konflikt, welcher diese wieder wettmacht.