S. Sagenroth - A. S. Tory und die verlorene Geschichte

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R. Bote
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S. Sagenroth - A. S. Tory und die verlorene Geschichte

Beitrag von R. Bote »

Klappentext:
Eine E-Mail mit einer Adresse in Venedig, einem Foto aus den Dreißigerjahren und einer Gratulationsanzeige. Mehr Informationen haben Sid und Chiara nicht, als sie beschließen, die Vergangenheit eines mysteriösen Engländers zu enträtseln. Bei ihrer Suche landen die beiden im alten Ghetto Venedigs, im Wiener Untergrund und in Berlin-Kreuzberg. Nach und nach erforschen sie eine Biografie, die von einer ersten Jugendliebe, allerbesten Freunden, grenzenlosem Hass und Tragik erzählt. Unmerklich verwebt sich die Geschichte mit der Gegenwart und ihnen selbst. Gelingt es, das Puzzle vollständig zusammenzusetzen? Eine spannende Reise durch die Zeit, nicht nur für Jugendliche.

Über die Autorin (Quellen: Autorenportrait im Buch und Interview bei buechertreff.de):
Die Autorin, die sich als Pseudonym den Namen ihres Ich-Erzählers aneignete, studierte Jura, Germanistik, evangelische Theologie und Kunst. Hauptberuflich ist sie Grundschullehrerin, Lesen und Schreiben gehörten aber schon immer zu ihren Leidenschaften. S. Sagenroth ist verheiratet und Mutter zweier Söhne. Mit Familie und Katze lebt sie in Koblenz.

Persönlicher Eindruck:
Es ist nicht ganz einfach, ein Packende zu finden, um sich dieser Geschichte in einer Rezension anzunähern. Das liegt daran, dass die Geschichte unheimlich vielschichtig ist und verschiedene Themen geschickt miteinander verwebt. Einerseits ist da die historische Recherche der beiden Protagonisten, die versuchen, Licht in den persönlichen Hintergrund eines alten Mannes zu bringen, der sie aus ihnen selbst unklaren Gründen dazu eingeladen hat. Es wird aber auch der Bogen geschlagen zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Spannungen, und auch das Verhältnis zwischen den Protagonisten spielt immer wieder eine Rolle. Sid und Chiara bereisen drei Länder und treffen die unterschiedlichsten Menschen.
Sid Sagenroth, ein sechzehnjähriger Junge aus Hannover, fungiert als Ich-Erzähler, A. S. Tory, der alte Mann, bestätigt und ergänzt ab und an in kurzen, allenfalls halbseitigen Zwischenkapiteln Erkenntnisse, die Sid und Chiara, eine Zwanzigjährige aus Venedig, im Lauf der Geschichte erlangen. S. Sagenroth gibt Sid einen lockeren, aber auch nachdenklichen Erzählstil, während man in den Sätzen von A. S. Tory die Traurigkeit spürt.
Wenn ich unbedingt etwas Negatives schreiben müsste, dann würde ich darauf verweisen, dass S. Sagenroth bei der einen oder anderen Zufallsbegegnung, die Sid und Chiara wertvolle Hinweise liefert, etwas zu sehr eben diesen Zufall bemüht, aber das darf getrost eine Randnotiz bleiben; zumindest mich hat es nicht weiter gestört.

Fazit:
Eine spannende und vielschichtige Geschichte mit gut gezeichneten Protagonisten, sehr lesenswert.

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:!: Warnung: Ich schreibe. Meine Akte: https://rene-bote.jimdofree.com und bei Facebook
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