Die Frauen von Richmond Castle

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ann-marie
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Registriert: Mi 26. Feb 2020, 06:28

Die Frauen von Richmond Castle

Beitrag von ann-marie »

Ungewöhnlicher und unterhaltsamer Beginn einer Freundschaft

Bei den Frauen, die man in diesem Roman kennenlernen kann, handelt es sich um die 21jährige, vermögende Blue (ein liebevoller Kosename für ihren eigentlichen Namen Ishbel Christina Camberwell, ihre Stiefmutter Midge, mit der sie sich sehr gut versteht und die junge mittellose Delphine, auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann. Ein ganzes Jahr in den 20er können wir diese 3 Engländerinnen begleiten. Beginnend mit der Feier anlässlich des 21. Geburtstages von Blue erlebt man sofort hautnah die inneren Koflikte von Blue mit. Denn nach herrschender Meinung ist es an der Zeit, endlich den potentiellen Ehemann der nun volljährig gewordene Blue kennenzulernen. Doch Blue hat ihre eigenen Vorstellungen von Ehe, vor allem aber von ihrem zukünftigen Leben: sie möchte Schriftstellerin werden. Dies zu einer Zeit, in der eine unverheiratete junge (und auch schönen und reiche Frau) einer eigenständigen Berufstätigkeit nachgehen konnte. Die Autorin lässt uns an ihren Gedanken, ihren Kämpfen und ihrem Reifen teilhaben. Jeder der drei Frauen wird in dem Roman Raum und Zeit gegeben, sie näher kennenzulernen. Darüber hinaus wird die Geschichte abwechselnd aus der jeweiligen Sicht von Blue, Midge und Delphine geschildert. Eine interessante und gelungene Romanidee, in der keiner der Frauen zu kurz kommt. Authentisch und realistisch werden Personen, deren Charakter- und Wesenszüge geschildert und es macht einfach Spaß, an ihrer Entwicklung teilhaben zu können.
Interessant, England im 20. Jahrhundert kennenlernen zu können. Allerdings hätte diese Zeit, ein wenig mehr einfließen können, um der Geschichte mehr Realitätsnähe geben zu können und beim Lesen ein gutes Zeitgefühl entwickeln zu können.
Ein flüssiger Schreibstil sorgt für angenehmen Lesegenuss und auch die gewählte Erzählweise (aus der Sicht von unterschiedlichen Personen) gefällt mir gut.
Alles in allem ein Roman, den ich gerne weiterempfehlen kann.
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