Katharina Herzog: Wie Träume im sommerwind

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ann-marie
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Registriert: Mi 26. Feb 2020, 06:28

Katharina Herzog: Wie Träume im sommerwind

Beitrag von ann-marie »

Ein gelungener Sommerurlaubsbegleiter
Beworben auf der Rückseite des Romans mit den Worten "ein leichter Roman" kann ich mich dieser Einschätzung nur anschließen. Fühlte ich mich während des Lesens doch an die Verfilmungen der Romane von Rosamunde Pilcher oder Inga Lindström erinnert. Dieses mal aber ein Handlungsort, der mir bekannt ist: die Insel Usedom und eine unbekannte Gegend in England nebst einem malerischen kleinen Küstenort.
Emilia und Clara, aufgewachsen auf dem s.g. Rosenhof, auf dem, wie es sich bereits vom Namen ableiten, sich alles um die wohl bekannteste Blumensorte, die Rose, dreht. Seit Generationen im Familienbesitz sind die beiden Schwestern Emilia und Clara mit dem herrlichen Duft dieser Blumen aufgewachsen. Doch nur Clara tritt in die Fußstapfen ihrer Vorfahren, wobei es Emilia dank eines hervorragend ausgeprägten Geruchssinns in eine andere Duftwelt bis hin nach Paris zieht. Doch sie macht sich sofort auf den Heimweg, als sie erfährt, dass ihre Schwester Clara nach einem schweren Autounfall im Koma liegt. Auf sie wartet jetzt nicht nur die Gärtnerei, die weitergeführt werden muss sondern auch Claras Kinder, denen sie sich widmen muss. Und über allem stellt sie fest, dass es noch einige Geheimnisse zu entdecken gibt, die nicht ohne Bedeutung und Folgen für den Rosenhof, aber auch für Clara und Emilia sind.
Ein wirklich zauberhafter, kurzweiliger Sommerroman, der sich auch auf Grund der leichten und flüssigen Schreibweise zügig lesen lässt. Und zum Träumen und Verweilen in den beiden Handlungsorten einlädt. Glaubwürdige, überzeugende, aber auch unterschiedliche Charaktere, mit denen man sich gleich identifizieren kann und die man sehr gerne auf ihrem Weg begleitet. Und glücklicherweise durch die beiden Erzählstränge auch viel über das erfährt, was sich gut 15 Jahre früher ereignet hat und zum Verständnis und zur Lösung der gegenwärtigen Probleme beiträgt. Ein unterhaltsamer Roman, teilweise mit vorhersehbaren Entwicklungen, die ich allerdings nicht als störend empfunden habe. Einmal angefangen, entfaltet der Roman schon nach wenigen Seiten seine Anziehungskraft, der man sich nur schwer entziehen kann. Eine unterhaltsame Lesereise auch mit einer gehörigen Portion Herz-Schmerz und einem Titel, der hält, was er verspricht.
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