Rezension v. TALISA : Keri Hulme - Unter dem Tagmond

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bücherwurm03
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Rezension v. TALISA : Keri Hulme - Unter dem Tagmond

Beitrag von bücherwurm03 »

Hallo hier eine Rezension von Talisa, die aus versehen wohl unter meinem beitrag gepostet wurde: Unter dem Tagmond von Keri Hulme (Titel müsste stimmen, habe ich bei booklooker gefunden)

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TALISA schrieb:

Nun möchte ich Euch ein Buch vorstellen, das vielschichtige Themen behandelt.

Deshalb möchte ich ersteinmal auf die Autorin Keri Hulme eingehen.

Sie wurde 1947 in Christchurch, Neuseeland geboren und war das älteste von sech Kinder.
Ihr Vater, ein Tischler, kam mit seinen Eltern als erste Generation von Lanceshire nach Neuseeland. Als Hulme elf Jahre alt war, starb ihr Vater.
Ihre Mutter war eine Maori von Oamaru, Orkney Scots. Die Feiertage wurden mit ausgedehnten Familienfeierlichkeiten begangen, bei den Moeraki, an der Ostküste. Eine Landschaft mit reichhaltiger Maori Vergangenheit und Keri Hulme suchte eine innere Verbindung dazu.
Wegen finanzieller Schwierigkeiten muss sie ihr Jurastudium abbrechen. Hulme arbeitet zunächst als Tabakpflückerin, bis sich mit achtzehn Jahren eine innere Stimme in ihren Träumen meldete. Sieben Jahre wurde sie von dem Kind begleitet. Daraus entstand die Kurzgeschichte Peter Shell.
Weitere Charaktere entstanden in ihrem Kopf, die von Keri Holmes und Joe Gillaley.
Aus den Fragmenten entstand der Roman "The Bone People", der 1983 veröffentlicht wurde.Sie erhielt u.a dafür den Booker Price 1985.
In ihren Büchern zeigt Hulme wie wichtig es ist seine Vorfahren zuachten. Ihre Ehrerbietung zu ihrem Mischerbe schimmert in ihren Büchern durch. Oft hat sie erklärt das sie sich zu dem Geist der Maori hingezogen fühlt.
Obwohl einige Kritiker ihr das nicht glauben, und meinen sie hätte kein Recht darüber zu schreiben.
Ebenso bemängeln viele Kritiker ihre negative Natur des Schreibens, trotz des sarkastischen Humors und den Feiern in ihren Arbeiten, das was sie als gute Dinge im Leben nennt: Angeln, Kochen, Essen, Trinken, Gitarre spielen und Malen.
Obwohl die Negativiät in einer phantasievollen Handlung ins optimistische geht. Andere Kritiken behandeln immer wieder das Mischerbe die binäre Zersetzung zwischen Maori und Pakeha ( Briten, Deutsche, Italien. Polen, Niederlande und andere).
2008 wird ein neues Buch erwartet.



Inhaltsangabe:
Eines Nachts trifft Kerewn einen jungen in ihrem Turm an. Hier lebt sie abgeschieden in ihrer eigenen Welt, auf der Suche nach der Kreativität, und im Exil von ihrer Familie. Zunächst ist sie wenig erfreut darüber, zumal der Junge anscheinend nicht reden kann und sich am Strand verletzt hat.
Es ist Simon Peter, eine dürres Kind mit scharfer Nase. Ausnahmsweise darf er über Nacht bleiben, bis ihn jemand wieder abholt. Auf der einen Seite will sie ihm keine Netttigkeit geben, andererseits tut Kerewin ihm leid.
Ein seltsames Kind, und durch ihn lernt sie Joe kennen, einen maorischen Fabrikarbeiter, der nicht viel redet, kennen. Simon überlebte einen mysteriöses Schifffsunglück, und wird seitdem von schrecklichen Alpträumen geplagt. Joe hat seine Frau und Sohn durch eine Grippe verloren. Er adopierte Simon, aber behandelt ihn schlecht, und wenn er betrunken ist, schlägt er ihn furchtbar.
Eine Freundschaft entsteht, und alles scheint in schönster Harmonie zusammenzukommen. Sogar ein gemeinsamer Urlaub scheint ihre Nähe wachsen zu lassen.
Doch immer mehr entwickelt Kerewin das Gefühl, das zwischen Joe und ihr etwas nicht stimmt, das eine Wand zwischen sie treibt. sie fühlt sich krank, und ihre schlechte Stimmung läßt sich nicht so leicht vertreiben. Und da ist der Klumpen im Magen.
Nach einem Zwischenfall, wo Simon Kerewins Messer stiehlt, wie so vieles anderes, kommt es zum Eklat. Daraufhin zertrümmert er die Scheiben der Geschäfte, und Joe schlägt ihn krankenhausreif.
Diesmal muss er für drei Monate ins Gefängnis. Nach seiner Entlassung und dem Bewußtwerden was er getan hat, beschließt er in der Wildnis Selbstmord zu begehen.
Ein Maori, ein kautatua, der dort lebt, rettet ihm das Leben und führt ihn zurück.
Eine Geschichte die wunderbar endet.



Meine Meinung:
Es ist kein einfaches Buch, und sprachlich sehr anspruchsvoll. Die Sprache nimmt den Rhytmus und den Akzent der Maori auf. Wir erfahren viel von der Kultur der Maoris, das besonders gut durch den alten Mann geschildert wird.
Um indas Buch hineinzufinden, hat die Autorin es in drei Kapitel eingeteilt. Vorher kommt ein Prolog, der sich einem am Ende des Buches erschließt.
Im ersten Kapitel erfahren wir von der Beginn der Freundschaft, und wie die Hauptfiguren fühlen und denken. Im zweiten Kapitel herrscht vorwiegend Harmonie, und ist am leichtesten zu lesen.
Es endet in einer Katastrophe, und im dritten Kapitel wird über jeden Charakter einzeln erzählt, und am Schluß kommt alles wieder zusammen.
Hulme erzählt die Geschichte meistens in der dritten Person, bemüht aber ebenso moderne Erzähltechniken und inneren Monologe.
Der Turm ist das Sinnbild für die spirituelle Erneuerung.
Das Buch gerade wegen den Charakteren lesenwert. Simon kann nett und zärtlich sein, aber auch aggressiv. Joe ist schlimm wenn er betrunken ist, und Kerewin hat auch so ihre Geheimnisse.
Auf jeden Fall würde ich das Buch zweimal lesen, bis sich einem alles erschließt.

Lesari

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Kann man hier kaufen:

Unter dem Tagmond- Keri Hulme
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