Sue Townsend -Das Intimleben des Adrian Mole 13 3/4 Jahre

[bücherwurm03]

Sue Townsend ? Das Intimleben des Adrian Mole 13 ¾ Jahre

Charaktere:
Adrian Mole: pubertierender englischer Junge, geplagt von Pickeln und seinen Hormonen.
George u. Pauline Mole: Eltern von Adrian, er ein Versager, sie eine Säuferin
Pandora Braithwaite: große Liebe von Adrian, Klassenunterschied.
May Mole: verschrobene Großmutter von Adrian
Bert Bexter u. Sabre: mürrischer Sozialfall nebst neurotischen Hund.

Inhalt:
Adrian Mole ist hart geschlagen. Er ist eindeutig ein missverstandener Intellektueller, denn er ist der einzige in seiner Umgebung, dessen Gedichte schon vom Rundfunk abgelehnt wurden. Und seine- bei weitem nicht so intellektuellen ? Eltern wollen sich trennen. Da sind ihm weder sein kettenrauchender Kumpel Bert, seine 14 Jahre alte Freundin (eine überzeugte Feministin), noch sein bester (und zeitweise ehemalig bester) Freund Nigel eine große Hilfe. ....Adrians Gefühle gehen wie ein Jojo auf und ab. Er sicht sich allein gelassen im Kampf gegen eine uneinsichtige, unsensible Umwelt. Vor allem die Erwachsenen führen ein total verworrenes Leben, statt sich nach den Prinzipien zu richten, die sie dauernd predigen ? im Gegensatz zu Adrian....

Meine Meinung:
Das Buch ist amüsant geschrieben. Adrian Mole redet sozusagen mit sich selbst, gibt Eindrücke, Einstellungen zu seinem Umfeld wieder durch seine Tagebucheintragungen. Der Leser wird sozusagen zum Voyeur, der heimlich mitliest.
Man taucht in die Welt des 13 jährigen Adrian ein, seine verkorksten Eltern, seine Freunde, sein Gefühlsleben, aktuelle politische Dinge usw. finden in dem Buch Erwähnung. Die Eintragungen über Lady Dianas Hochzeit z.B. und den Stolz der Engländer lassen erahnen, dass das Buch 1982 zum ersten Mal erschien und somit ein paar Jährchen auf dem Buckel hat.
Adrian hat seine eigene Sicht der Dinge, nennt er sich doch ?intellektuell? und sein Umfeld kann da einfach nicht mithalten. Man gewöhnt sich schnell an diesen, seinen Penis messenden Adrian, dem seine Pickel erst mehr sorgen machen als die außerehelichen Aktivitäten seiner Eltern.
Die Charaktere sind von der Autorin liebevoll aber teilweise auch nüchtern gezeichnet, man kann sich ebenfalls gut vorstellen, dass das Leben in den 80´ern in einem Stadtteil in England so abliefen. Die Zeit, soziale Gegebenheiten wie Arbeitslosigkeit, der Weg zum Amt, innerfamiliäre Probleme, Politik sind gut getroffen aber immer mit einem Augenzwinkern etwas überspitzt beschrieben. Sich in einen pubertierenden Jungen hineinzuversetzen gelingt der Autorin bis auf wenige Ausnahmen (wo man denkt, es spricht ein Erwachsener aus dem Mund eines 14 jährigen) mühelos. Zwar musste ich beim Lesen nicht herzhaft lachen oder mir den Bauch halten, wie auf der Buchrückseite beschrieben aber einige ?Schmunzler? sind auf jeden Fall drin genauso wie traurige Momente.
Lesenswert !

Fazit: kurweiliges Lesevergnügen, amüsant !

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