Susanne Mischke - Die Mörder, die ich rief

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bücherwurm03
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Registriert: Do 27. Okt 2005, 00:27

Susanne Mischke - Die Mörder, die ich rief

Beitrag von bücherwurm03 »

Susanne Mischke ? Die Mörder, die ich rief

Charaktere:
Antonie Benningsen: Polizistin, versucht den Fall zu lösen.
Vincent Romero: pensionierter, ehemaliger Kollege von Antonie und Rolf.
Rolf Geller: Polizist, Lady ?Killer, Partner von Antonie.
Familie Faber, Anette, Anettes Mutter und Moritz: reiche und gestörte Familie
Sven Bussek nebst Ex-Frau Linda und Jetzt ?Frau Sarah: ?Kotbrocken? in finanzieller Not
Zilke Himmelreich: Mutter von Vincent, eine zweite Miss Marple.


Inhalt:
Der wohlhabende Chefarzt Roman Faber stirbt unter mysteriösen Umständen. Doch seine Familie nimmt keinen allzu großen Anteil an seinem Tod. Nicht zuletzt Fabers Sohn Moritz scheint mehr zu wissen, als er zuzugeben bereit ist. Und dann gibt es ein zweites Opfer: den zwielichtigen Sven Bussek, dem eine Unbekannte merkwürdige Botschaften zukommen lässt ? unterzeichnet mit ?Die grüne Fee?. Das Gift der Engelstrompete war im tödlichen Cocktail, Vincent Romero und seine Kollegin Antonie Benningsen haben kein leichtes Spiel....


Meine Meinung:
Der Anfang des Buches war ein bisschen holprig, was meiner Meinung nach daran lag, dass die Charaktere durch die Autorin ?überspitzt? dargestellt werden. Das ist zu Anfang, wo man noch nicht viel über den Hintergrund der Personen weiß, um sie einzuschätzen etwas verwirrend für den Leser. Danach jedoch, je mehr der Leser in die Geschichte hineingezogen wird, je mehr man durchschaut, dass die Hauptpersonen in ihrem Kontext ?normal? reagieren und das von der Autorin so beabsichtig ist desto mehr spaß macht das Buch.
Die Geschichte ist nicht wirklich neu, die Motive nicht wirklich überraschend aber die Autorin schafft es das ganze mit einem Augenzwinkern so zu erzählen und zu verpacken, dass es lustig, spannend und flüssig zu lesen ist.
Das ist zum einen das ?Revier? mit Antonie Benningsen, ihrem Partner Rolf Geller, der intelligent gewitzten Sekretärin und der zwar Pensionierte aber noch immer hilfreiche Vincent Romero, der das Opfer gekannt hat. Sie versuchen, diesen Fall zu lösen
Dem gegenüber steht die Familie des Opfers, reich, unterkühlt, verschroben, in ihrer Trauer etwas zurückhalten und voller psychischer innerfamiliärer Konflikte.
Dann das zweite ?Opfer?, Sven Bussek, mit nicht minder psychischen Konflikten, ein echter ?Kotzbrocken?, sorgt für Verwirrung in der Geschichte, denn nichts scheint zueinander zu passen. Die Interaktion der Personen, miteinander und untereinander macht das Buch lesenwert.
Alle Hauptpersonen, sind mit ihren Sorgen und Nöten, mit ihren Wünschen und Bedürfnissen und ihren Gedankengängen von der Autorin sehr gut gezeichnet. Sehr positiv ist, dass ältere Menschen als wertvolles und funktionierende Mitglieder der Gesellschaft charakterisiert werden. Sei es Zilke Himmelreich (über 80), die einen überaus witzigen und vor Situationskomik getragenen ?Auftritt? in einem Sex Shop hat und als eine Busenfreundin von Miss Marple durchgehen könnte oder die Schwiegermutter des Opfers, die scharfzüngig und eigensinnig der Polizei das Leben schwer macht !
Mal abgesehen vom holprigen Anfang und dass der Plot, erneut mit einem Augenzwinkern und durchaus bewusst, aus der Kriminalliteratur ?geklaut? wurde, ist das Buch ein echter Treffer.

Fazit: sollte man lesen, wenn man Situationskomik und überzogen gezeichnete Charaktere mag. Stärke des Buches ist die Zeichnung der Personen.

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booklookerfan
Beiträge: 2
Registriert: So 21. Sep 2008, 09:29
Wohnort: Mönchengladbach

Beitrag von booklookerfan »

Mir hat das Buch auch gefallen, allerdings war mir das Ende ein bisserl zu vorhersehbar. Dafür waren Aufbau und Sprache genau richtig, nämlich flüssig, verständlich und durchaus spannend. Und jetzt eine persönliche Bemerkung: Ich habe die Autorin mal bei einer Lesung gesehen: atemberaubend!
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