Thomas Tuma - Tödlicher Chat

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goat
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Thomas Tuma - Tödlicher Chat

Beitrag von goat »

Autor: Thomas Tuma
Titel: Tödlicher Chat
Originaltitel: -
Erschienen: 2001
Verlag: Rowohlt
ISBN10: 3499227258
Seitenanzahl: 328

Thomas Tuma - Tödlicher Chat

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Autorenportrait:
Thomas Tuma ist auch Journalist. Im Gegensatz zu Marc Pohl aber ein erfolgreicher; immerhin firmiert er im Impressum des Spiegel als Wirtschaftsautor. Und er hält sich an das Programm, das er seiner Hauptfigur Pohl empfiehlt: Ganz professioneller Wort-Dealer köderte er potenzielle Käufer bei Spiegel-Online bereits mit Probierhäppchen von Tödlicher Chat. Wer hier in den Thriller hineinschnupperte, wird an der Buchversion nicht vorbeikönnen. Denn Tuma, der sich für die Recherchen durch sämtliche Chat-Foren geklickt haben muss, weiß, wie man mit Sprache verführt. Punktgenau trifft er den Ton der Net-Society, führt vor, wie Chatter sich eine digitale Wirklichkeit kreieren, um sich anschließend darin zu verlieren, wie sie virtuell Liebe machen und dabei reale Gefühle verletzen.

Nicht in der zwar spannenden, aber etwas bemühten und detailverliebten Kriminalstory liegt die Stärke von Tumas Erstling, sondern in dem deprimierenden Porträt einer Gesellschaft, in der Menschen Bits, Bytes und Bildschirme brauchen, um sich nahe zu kommen


Inhaltsangabe:
Klatschreporter Marc Pohl träumt -- wie wahrscheinlich jeder Journalist -- vom großen Bestseller. Das Thema fehlt noch, die "Verkaufe" steht schon: "Vorher Appetithäppchen ins Internet stellen. Online ist en vogue." Doch vorerst sollte Marc lieber eine heiße Zeitungsstory abliefern, denn sein Redaktionsstuhl wackelt. Da bietet sich ihm die Chance, karrieretechnisch durchzustarten: Im Wochenabstand werden eine Angestellte in München, ein Werbefachmann in Hamburg und eine Hausfrau aus Duisburg bestialisch ermordet. "Öffne dich!" stand stets blutrot an der Wand. Einzige Gemeinsamkeit der Opfer: Sie alle waren begeisterte Chatter, lernten ihren Mörder bei virtuellen Schäferstündchen kennen. Pohl klemmt sich hinter die Story und macht Jagd auf den Netzkiller. Doch dieser hat Marc längst gefunden. Und das Hotelzimmer, in dem der nächste Tote liegt, ist auf den Namen Marc Pohl gebucht.

Eigene Meinung: Wer selbst einmal der Sucht des Chattens verfallen ist, wird in diesem Roman sich selbst und so einige Bekannte wiedertreffen. Thomas Tuma hat sehr gut recherchiert um so ein gänsehautbescherendes Erstlingswerk hinzulegen. Er jongliert mit den Worten als würde ein Pianist seine Finger über die Tastatur gleiten lassen und ich habe mich keine Sekunde gelangweilt.
Wohl wissend, dass das Internet, speziell der Chat so einige Gefahren birgt, begeben sich täglich viele Chatter in die Welt der Worte, die mitunter wie in Tumas Roman, auch den Tod bringen kann.

Bis zum Schluss habe ich nicht herauslesen können, wer denn wohl der Mörder sein könnte. Umso überraschter war ich, als ich ds Buch zuklappte. Spannend geschrieben und mit viel Liebe zum Detail erfährt der Leser fast alles (oder vielleicht doch nichts?)...
Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!

www.leserattenbuecherforum.de
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