Margriet de Moor - Sturmflut

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goat
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Margriet de Moor - Sturmflut

Beitrag von goat »

Autor: Margriet de Moor
Titel: Sturmflut
Originaltitel: De verdronkene
Erschienen: Auflage: 1 (Februar 2006)
Verlag: Hanser
ISBN10: 3446207139
ISBN13: 978-3446207134
Seitenanzahl: 352

Margriet de Moor - Sturmflut

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Autorenportrait:
Margriet de Moor wurde als Margaretha Maria Antonetta Neefjes am 21. November 1941 in Noordwijk geboren. Die Familie, in der sie aufwuchs, war kinderreich und katholisch. Der Vater war Schulleiter der örtlichen Volksschule (ULO), die Mutter Französischlehrerin. ?Ich komme aus einer großen Familie mit zehn Kindern, davon sieben Mädchen?, erzählte De Moor in einem Interview mit dem Leeuwarder Courant. ?Ich schlief oft mit meinen Schwestern in einem Zimmer, meistens sogar im selben Bett. Ich hatte dadurch eine sehr intimes und lockeres Verhältnis zu ihnen. Wenn es gut geht, können Schwestern unglaublich solidarisch sein. In guten und in schlechten Momenten.? Das Schwesternthema kommt häufig in De Moors Werk vor, unter anderem in dem Roman ?Der Virtuose? (1993, deutsch 1994): Dort hat die Hauptfigur Carlotta eine sehr leichtsinnige ältere Halbschwester, die ihre Gedanken lesen kann.

Margriet de Moor studierte Piano und Sologesang am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Ab 1968 trat sie regelmäßig als Sängerin im Rahmen eines Avantgarde-Repertoires auf. Ende der siebziger Jahre begann sie ein Studium der Kunstgeschichte und der Archäologie an der Universität Amsterdam. Sie heiratete den Bildhauer Heppe de Moor, bekam zwei Töchter und eröffnete mit Ihrem Mann 1984 in `s-Graveland einen Kunstsalon. Für die dortigen sehr erfolgreichen Veranstaltungen produzierte sie Videoporträts der ausstellenden bildenden Künstler.

Inhaltsangabe:
Ein kleines Tief setzt sich von Grönland aus in Richtung Westeuropa in Bewegung. Am selben Tag bittet Armanda ihre Schwester Lidy, am Wochenende einen Besuch bei ihrem Patenkind in Zeeland zu übernehmen. Unterdessen will sie selbst Lidys zweijährige Tochter hüten und mit Lidys Mann auf eine Party gehen. Armanda ahnt nicht, dass sie mit ihrem kleinen Rollentausch das große Schicksal provoziert: Lidy gerät in jene Sturmflut, die einen Teil der Niederlande für immer von der Landkarte tilgen wird.



Eigene Meinung: Ein bewegender Roman, den man wohl so schnell nicht wieder vergisst. Schon zu Anfang hat mich das Cover ziemlich schockiert. Während andere Verlage ein harmloses Cover gewählt haben, zeigt das des RM Buch und Medien Vertriebes das Bild einer ertrunkenen Frau.
Die Erzählung der Autorin jedoch verläuft ruhig und sachlich. Es erwartet den Leser kein actiongeladener Roman und ich denke, genau das ist es, was berührt.

Man weiß genau, dass Lidy sterben wird und hofft trotzdem immer, dass es noch einen Ausweg gibt. Margriet de Moor schafft es, mit ihren Schilderungen das Gefühl zu vermitteln, man würde zusammen mit Lidy auf diesem Dachboden sitzen und zusehen, wie das Wasser weiter und weiter steigt.

Die Autorin hat gut recherchiert und ich finde das Buch absolut lesenswert. Man sollte sich jedoch vor Augen halten, dass es absolut keine leichte Kost ist.
Wirklich reich ist, wer mehr Träume in seiner Seele hat, als die Realität zerstören kann!

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