Stefanie Gercke: Über den Fluss nach Afrika

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bienwald
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Stefanie Gercke: Über den Fluss nach Afrika

Beitrag von bienwald »

das ist der letzte Teil, einer der vorherigen war Schatten im Wasser.

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Dieses Buch hatte ich zunächst angelesen, und konnte es erst die letzten Tage ganz fertig lesen.

Also.

Zur Autorin:
Stefanie Gercke wurde auf einer Insel des Bissagos-Archipels vor Giunea Bessau/Westafrika als erste Weiße geboren und wanderte mit 20 Jahren nach Südafrika aus.

Politische Gründe zwangen sie Ende der siebziger Jahre zur Ausreise, und erst unter der neuen Regierung Nelson Mandelas konnte sie zurückkehren.

Sie liebt ihre regelmäßigen kleinen Fluchten in die südafrikanische Provinz KwaZulu-Natal und lebt ansonsten mit ihrer großen Familie bei Hamburg.

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Klappentext:
"Benita Steinach wurde von der englischen Familie Forrester adoptiert, nachdem sie als kleines Mädchen in Südafrika ein traumatisches Erlebnis hatte: Sie als Zeugin, wie ihre Mutter von Schergen des Apartheidregimes zu Tode gefoltert wurde. Seitdem leidet sie unter einer Teilamnesie bis sie achtzehn Jahre später in London ein geheimnisvolles Päckchen erhält, in dem sich die kleine Figur eines Flusspferds befindet. Das Wissen, dass dieser Talisman nur von ihrer Mutter stammen kann, setzt bei Benita blitzlichtartige Erinnerungsstücke frei. Da kommt ihr eine Geschäftsreise nach Südafrika sehr gelegen, um dort endlich die Mörder zu finden. Oder hat ihre Mutter gar überlebt? Die Suche beginnt auf Inqaba, der Farm der Familie Steinach in KwaZulu-Natal, wo sich ihr allmählich eine Wahrheit offenbart, die sie nie geahnt hätte? "

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Das erste Buch von der Autorin, das ich lese. Es ist sehr umfangreich mit 797 Seiten. Neben einer sehr spannenden Handlung liest man sehr ausführlich über afrikanische Bräuche in den Regionen, in denen das Buch spielt (Südafrika und nördliche Länder davon). Es sind mehrere Schauplätze, in verschiedenen Zeiten. Eine Zeit, als Mandela noch im Gefängnis ist, dann viele Jahre später, nachdem Mandela Präsident ist, und nochmal später, in der heutigen Zeit.

Ich konnte dieses Buch jetzt endlich fertiglesen.

Also es ist das letzte dieser Trilogie, und beschließt diese Geschichte, es geht um die Nachkommen aus dem Buch "Schatten im Wasser".
Und die Protagonistin, Benita, ist die Ur-ur-ur-Enkelin eines weißen Einwanderers und seiner Frau. Ihr Vater hatte dann eine einheimische Frau, also eine Schwarze, und sie war die Tochter aus dieser Verbindung.

Zur Zeit der Apartheid wurden Schwarze und Mischlinge verfolgt, gefoltert, eingesperrt, ihre Häuser angezündet usw. - Benita hatte als Kind miterlebt, wie ihre schwarze Mutter gefoltert wurde, dann auf den Scheiterhaufen geworfen wurde, angezündet wurde. Alle dachten, sie wäre verbrannt, aber sie rettete sich und überlebte ab diesem Zeitpunkt total verkrüppelt, totkrank, unerkannt in der Wildnis, ernährtte sich von Abfall, verkleidet sich immer in einer Burka, war also unkenntlich, weil ihr Anblick jeden zu Tode erschrocken hätte.

Beninta, damals ein kleines Mädchen, bekam einen Schock, und wurde von einem einglischen Ehepaar aufgenommen und mit nach England genommen, adoptiert. Aber durch den Schock hatte sie ihr Gedächtnis verloren, konnte sich also nicht erinnern, was damals geschah.

Am Ende dieses Buchs, nach vielen, sehr vielschichtigen Vorkommnissen, trifft sie aber mit ihrer Mutter doch zusammen, die Mutter und Benita sind die einzigen Zeugen der Untaten des damaligen Verbrechers gegen die Menschlichkeit, der jetzt endlich vor Gericht gestellt werden kann.

Die Mutter, schwer verkrüppelt, aidskrank, stirbt kurz nachdem Benita sie gesehen und erkannt hat.

Und Benita wird das uralte Haus ihrer Vorfahren, das dem Verfall preisgegeben ist, zunächst bewohnen, dann vermutlich abreißen und an dieser Stelle ein neues bauen und ihr Leben in Afrika verbringen, das sie als Heimat empfindet.

Diese Bücher über diese Geschichte dieser Einwandererfamilie vor 200 Jahren lesen sich sehr leicht und sind sehr gut geeignet für Leser, die erst beginnen mit dem Lesen. - Und werden ganz sicher danach noch viel lesen wollen, weil sie auf den Geschmack gekommen sind....
Herzlichen Gruß
Bienwald
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