Stieg Larsson: Vergebung

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bienwald
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Stieg Larsson: Vergebung

Beitrag von bienwald »

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Stieg Larsson, geboren 1954 in Umea, Schweden, war Journalist und Herausgeber des Magazins EXPO.

Er galt als einer der weltweit führenden Experten für Rechtsextremismus und Neonazismus.

2004 starb Stieg Larsson an den Folgen eines Herzinfarkts.

Vergebung ist der der dritte Band einer Trilogie, die der Autor vor seinem Tod vollenden konnte und die bei Heyne erschienen ist.

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Meine Inhaltsangabe:
Lisbeth Salander hat den Kampf gegen Alexander Zalatschenko (ihr Vater), den Drahtzieher mafiöser Geschäfte, überlebt. Aber nur knapp; sie wird angeschossen und eine Kugel bleibt in ihrem Kopf stecken. Sie wird sofort operiert und überlebt. Aber der Kampf geht weiter, der Geheimdienst, bzw. eine Zelle, die ganz geheim ist, in diesem Geheimdienst, ist nach wie vor daran interessiert, sie mundtot zu machen; egal wie, ob tot oder lebenslänglich in Psychiatrie unterzubringen.
Ein korrupter Psychiater ist seit Jahrzehnten daran beteiligt gewesen, Lisbeth als geistesgestört zu begutachten, und das wird auch weiterhin so angestrebt.
Mikael Blomkvist arbeitet fieberhaft daran, Lisbeth aus dieser Zwickmühle zu befreien; sie ist mittlerweile zwar im Krankenhaus, aber innerhalb der Untersuchungshaft, ihr werden einige Straftaten (Morde, Totschlag) zur Last gelegt. Mit Hilfe ihrer Hackerkollegen gelingt es Lisbeth, im Krankenhaus ihren Taschen-PC zu benutzen, den Mikael auf sehr raffinierte Art und Weise ihr zukommen ließ; und so kann sie sich in alle Computer, die etwas von ihr gespeichert haben, bzw. über sie kommunizieren, einschleusen. Es werden Verbindungen der Sicherheitspolizei zur Regierung aufgedeckt, geheime Machenschaften höchster Kriminalität entdeckt und Mikael und auch Anita Berger von Millennium, wollen und werden das publik machen. Und dazu sind einige verschiedene Gruppierungen aktiv?

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Natürlich war es von großem Vorteil, wenn man die beiden vorherigen Bände dieser Trilogie gelesen hatte. Aber auch ohne die gelesen zu haben war es möglich, in das Geschehen noch einzusteigen. Wobei natürlich die häufigen Erwähnungen z.B. der Wennerström-Affäre schon erforderte, dass man die ersten beiden Bände kannte, weil einfach alles eine Verbindung hatte.

Und der Autor verstand es natürlich sehr gut, die Sympathien des Lesers für die Lisbeth Salander, dieses kleine Mädchen, für das kein Computer der Welt ein Geheimnis ist, zu erzeugen.
Dem Mädchen wurde ja über Jahre hinweg größtes Leid zugefügt, und die Ungerechtigkeiten, die ihr widerfahren waren, sind einfach unglaublich, und natürlich ist man voll auf ihrer Seite, wenn sie mit ihrem wahnsinnigen Gedächtnis und Ihrer Naturbegabung, was Umgang mit Computern usw. diese ganzen kriminellen Machenschaften aufdecken kann.
Natürlich hat sie Helfer, sonst hätte es ihr nicht gelingen können, im Krankenhaus, wo sie unter Bewachung war, sie war ja in U-Haft, sich ins Internet einzuloggen.
Dazu verhalf ihr der Journalist Mikael Blomkvist von Millennium, und mit ihm noch weitere seiner Mitarbeiter und einer Security-Firma, und sogar die Sicherheitspoliziei selbst..
Egal, ob das jetzt in Wirklichkeit möglich ist oder nicht, aber alleine die Vorstellung reicht auch schon, um diese ganzen fantastischen Aktivitäten, die geschildert werden in Verbindung mit Internet und internationalen Hackern, sich in diese Geschichte hineinversetzen zu können. Der Schluss setzt dem Gerechtigkeitsbedürfnis des Lesers dann nochmal eine Krone auf. Nämlich dann, wenn die Salander nach Spanien fährt, und ihre Konten überprüft, wo 2,3 Milliarden Dollar bunkern, von ihr natürlich verschleiert in diversen Konten angelegt. Und als sie dann einen Juristen dort damit beauftragt, diese Milliarden für sie zu verwalten?.und wie großzügig sie damit umgeht usw.

Als sie dann auch noch ihren Vater, diesen internationalen Verbrecher und Spion, beerbt, was auch ein paar Millionen sind, schlägt sie diese Erbschaft aus, sie will und braucht das Geld von diesem Verbrecher schlicht nicht?. Es ist am Ende dieser Trilogie beim Leser eine vollkommene Befriedigung in Bezug auf Gerechtigkeit, Rechtfertigung und Wiedergutmachung entstanden. Mit Leser meine ich natürlich mich, aber wird vermutlich allen anderen Lesern auch so ergangen sein.
Herzlichen Gruß
Bienwald
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Taigablues
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Beitrag von Taigablues »

Hallo Bienwald,
ich habe von Larsson "Verblendung" gelesen und fand es umwerfen. Jetzt habe ich mir natürlich auch den 2. Band erbettelt... lese nur gerade was anderes.
Man mag die durchaus durcheinander lesen können, aber in "Verblendung" trifft Blomkvist zum ersten Mal auf Salander und man bekommt eine Ahnung ihres Genies. Kann ich nur empfehlen
Liebe Grüße, Taigablues
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bienwald
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Beitrag von bienwald »

ja taigablues, auch ich bin ein Anhänger des Autors, und habe natürlich alle drei Bände gelesen.
Leider wird es keine mehr geben, da der Autor ja schon vor paar Jahren gestorben ist.
Herzlichen Gruß
Bienwald
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