Meister der Stürme - Pierre Bottero

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LilStar
Beiträge: 50
Registriert: Do 13. Nov 2008, 16:35

Meister der Stürme - Pierre Bottero

Beitrag von LilStar »

Inhalt:
Der 16-jährige Nathan und seine Freundin Shaé müssen den ANDEREN besiegen, ehe er die Menschheit vernichtet. Nun zeigt Onjü, das Herz des Bösen, seine übermächtige Kraft. Als menschliche Gestalt getarnt, überzieht der ANDERE die Welt mit Naturkatastrophen. Doch vor allem vergiftet er die Herzen der Menschen, die sich durch Verrat und Intrigen selbst zerstören sollen. Nathan und Shaé müssen erneut ihre ererbten Fähigkeiten einsetzen.

Über den Autor:
Pierre Bottero, 1964 geboren, war lange Grundschullehrer und hat zahlreiche Jugendbücher geschrieben. Sein größter Erfolg waren die beiden Kinder-Fantasy-Trilogien um die junge Heldin Ewilan, von denen in Frankreich 450.000 Bücher verkauft wurden. Er lebt mit seiner Familie in der Provence.

Kommentar:
Bei "Meister der Stürme" handelt es sich um die Fortsetzung von "Das achte Tor". Im ersten Band wurde der sogenannte 'Andere' durch das achte Tor in die Welt gelassen und Nathan und Shaé, die jugendlichen Hauptpersonen, haben den Kampf gegen einen Teil des 'Anderen' gewonnen.
Der zweite Teil setzt genau da an, wo der erste aufgehört hat. Shaé und Nathan befinden sich im Pratum Vorax, einer anderen, mysteriösen Welt, und suchen einen Weg hinaus, den sie schließlich auch finden. Zurück in der richtigen Welt müssen sie feststellen, dass Onjü, das Herz des 'Anderen' schon ganze Arbeit geleistet hat und auf dem besten Wege ist die Welt, so wie sie ursprünglich war, ins Verderben zu führen. Mit viel Aufwand können sie Nathans Familie, die Kogisten, davon überzeugen, dass sie auf der selben Seite stehen oder zumindest stehen sollten und erringen so einen Sieg über einen weiteren Teil des 'Anderen'.

Bei dieser Reihe handelt es sich um solide Jugendfantasy. Die Story ist durchdacht, actionreich und nicht langweilig. Die Verknüpfung von Fantasy und Realität finde ich durchaus gelungen. Die Story, die Bottero sich da ausgedacht hat, mit den sieben antiken Familien, die alle unterschiedliche phantastische Fähigkeiten aufweisen können, untereinander aber mittlerweile tief verfeindet sind, ist sicherlich nicht neu, in ihrer Interpretation allerdings sehr schön.
Da es sich um Jugendfantasy handelt, sind die Charaktere für meinen Geschmack leider ein wenig zu flach, sie haben wenig Tiefe. Allerdings erleben sie im Verlaufe des Buches schon eine Weiterentwicklung, auch wenn ich diese leider nicht wirklich nachvollziehbar fand.
Ebenso wie das Ende. Das Ende fand ich ebenfalls ein wenig zu kurz und wenig realistisch. Ein wenig ausführlicher hätte ich mir die Auseinandersetzung der Beteiligten (ich will hier nicht weiter darauf eingehen um nicht zu spoilern) schon gewünscht.

Alles in allem hat aber auch dieser Band wieder Spaß gemacht zu lesen und ich bin sehr gespannt was für ein Ende uns im nächsten Band nun erwarten wird.
brasida
Beiträge: 32
Registriert: Mi 3. Dez 2008, 15:55

Man sieht nur mit dem Herzen gut. (A. de Saint-Exupery)

Beitrag von brasida »

Inhalt:
?Meister der Stürme? ist der zweite Band einer Reihe des französischen Autors Pierre Bottero.
Nachdem Nathan und Shaè in ?Das achte Tor? Jaalab, die Kraft des Anderen, besiegen konnten, müssen sie sich nun neuen Gefahren stellen.
Die Macht des Anderen greift um sich. Onjü, das Herz des Anderen, bringt Stürme, Unwetter und Seuchen über die Welt während Eqkter, die Seele des Anderen, Kraft sammelt für die endgültige Vernichtung der Menschheit.
Es gelingt Onjü sich Verbündete unter den Kogisten zu schaffen und so stehen Nathan und Shaè nicht nur dem mächtigen Gegner, sondern auch der Gefahr aus der Familie gegenüber.
Doch Onjüs größte Macht sind die Zweifel, die er in den Herzen der Menschen sät. Wird es ihm gelingen zwischen Nathan und Shaè einen Keil zu treiben?

Meine Meinung:
Nachdem ich zuvor ?Das achte Tor? gelesen hatte, waren meine Erwartungen an den Nachfolger groß.
Ich wurde nicht enttäuscht. ?Meister der Stürme? ist inhaltlich in sich abgeschlossen. Da der Andere jedoch nicht nur aus den Teilen Kraft und Herz, sondern auch aus der Seele besteht und er noch nicht besiegt ist, gehe ich davon aus, dass es noch einen dritten Teil geben wird. Bottero hat jedoch einen schönen Abschluss für ?Meister der Stürme? gefunden, so dass ich nun nicht ruhelos auf den nächsten Band warten muss, sondern eher in Vorfreude, was wohl noch kommen mag.
Positiv an dieser Reihe ist, dass die Gestaltung der beiden bisherigen Bände auch wirklich gut zueinander passt. Die gesamte Aufmachung des Buchs gefällt mir sehr gut.
Sicherlich ist die Zielgruppe des Romans ein eher jugendlicher Leserkreis. Aber da mein Geschmack wohl auch eher jugendlich ist und man sowieso immer so alt ist wie man sich fühlt, hat das gut gepasst. Die meisten erwachsenen Leser werden sich wahrscheinlich etwas gelangweilt und unterfordert fühlen, aber für mich ist immer noch das entscheidende Kriterium, dass ich mich beim Lesen gut unterhalten fühle. Es muss nicht immer schwere Kost sein und solange die Story fesselt und keine Langeweile beim Lesen auftritt, sind das für mich Anzeichen eines guten Buchs.
Die Sprache und auch die Romanstruktur sind einfach gehalten und es ist ein klassischer Kampf ?Gut gegen Böse?, der hier ausgefochten wird. Große Überraschungen im Plot darf man daher nicht erwarten.
Was mich aber dennoch fasziniert hat, sind die Details mit denen Nathan und Shaè und vor allem ihre Beziehung untereinander dargestellt sind. Auch wenn es sich hier um einen Fantasyroman handelt, kann man sich als Leser gut in die Charaktere hinein versetzen. Einige der Fantasyelemente, wie die Eigenschaften der sieben Familien und das Haus mit den 1707 Türen fand ich sehr bemerkenswert. Aber es waren doch die leisen Töne und die stille Botschaft im Kampf gegen Onjü die mich an meisten bewegt haben.
Wie es schon Antoine de Saint-Exupery sagte: ?Man sieht nur mit dem Herzen gut? und diese Botschaft bringt auch Pierre Bottero in einem modernen Ambiente an seine jugendlichen Leser rüber.

Fazit:
Ein gelungener Fantasyroman für junge Leser (und jung gebliebene).
Keksigirl
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Registriert: Do 6. Nov 2008, 14:47

Beitrag von Keksigirl »

Das Glück aller auf Erden, ruht auf den Schultern zweier Erben


Eine dunkle, finstere und böse Macht - genannt der ?Andere? bedroht die Welt. Doch es ist nicht leicht ihn aufzuhalten, denn er ist stark und in drei Teile geteilt, in Jaalab, die Kraft; Onjü, das Herz und Eqkter, die Seele. Jaalab ist schon vernichtet, aber jetzt ist Onjü dabei die Welt mit Epidemien, Erdbeben und Wetterextremen zu überschütten. Viele Menschen sind ihm schon zum Opfer gefallen und es gibt nur zwei Menschen, die eine Chance haben Onjü Einhalt zu gebieten: Nathan & Shaè. Denn sie haben das Blut mehrerer mächtiger Familien in sich und damit übernatürliche Fähigkeiten. Doch Nathan & Shaè haben eigene Probleme zu lösen, sie sind im Haus im Irgendwo gefangen, ein Haus mit 1708 Türen, dass nur durch Türen verlassen werden kann, die schon einmal durchschritten wurden, um es zu betreten. Für Nathan & Shaè kommen nur zwei Türen in Frage, diese sind aber strengstens bewacht, denn Nathan?s Familie ist davon überzeugt, dass er sie hintergehen wollte. Außerdem sind Nathan & Shaè frisch verliebt, aber diese junge Liebe wird durch die Unfähigkeit von Shaè, Nathan?s Berührungen zu ertragen getrübt.
Werden sie es noch pünktlich schaffen ihre Probleme zu überwinden, um sich Onjü in den Weg zu stellen...

Das 367 Seiten umfassende Buch aus dem Genre Jugendfantasy ist der zweite Teil einer Trilogie. Die optische Gestaltung des Bandes passt bestens zum ersten Teil (Das achte Tor). Doch obwohl das Buch eine Fortsetzung ist, kann man es auch gut lesen ohne den Vorgänger gelesen zu haben. Die wichtigsten und notwendigen Informationen werden zu Anfang dieses Buches wiederholt. Trotz allem würde ich zum vollständigen Verständnis empfehlen, zuerst den ersten Teil zu lesen.

Der Kampf von Nathan und Shaè gegen Onjü ist in mehrere Handlungsetappen geteilt. Zu Beginn des Buches suchen die beiden einen Ausweg aus dem Haus im Irgendwo, später versuchen sie erst zusammen, dann getrennt Nathan?s Familie für sich und den Kampf gegen Onjü zu gewinnen und stellen sich dann mit alten und neuen Verbündeten dem großen Kampf.
Die Sprache ist leicht, locker und treibt die Geschichte schwungvoll voran. Die Atmosphäre ist mitreißend und kurze, übersichtliche Kapitel sorgen für ein angenehmes Leseerlebnis. Etwas nervig finde ich allerdings die sich laufend wiederholenden Kämpfe gegen die Wesen (Höllenhunde, killende Affen...) der bösen Seite.

Die Protagonisten sind überzeugend und lebhaft gestaltet. Nathan & Shaè ergänzen sich bestens, denn die ruhige und mitdenkende Shaè kann den waghalsigen und teils überhastet und übermütig reagierenden Nathan oft ausbremsen. Während Nathan seine Kräfte schon komplett unter Kontrolle hat, muss Shaè immer noch kämpfen um die ihren vollständig zu kontrollieren.
Die überschaubare Anzahl an Charakteren lässt einen nie den Überblick verlieren und man lernt alle Figuren gut und ausreichend kennen.
Auch die Umgebung der Protagonisten ist ideal gestaltet, fantasievolle Ideen wie das alles verschlingende Gras ?Pratum Vorax? und das Haus im Irgendwo runden die Charaktergestaltung ab.

Ich fand das Buch sehr gelungen und lesenswert. Der Ideenreichtum des Autors und seine mitreißende Schreibweise sorgen für ein hohes Lesevergnügen. Jetzt bin ich schon gespannt auf den letzten Teil der Reihe, ich werde den Weg von Nathan & Shaè auf jeden Fall weiter verfolgen.
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