Achim Hildebrand: "Meuchelsänger" ? Empfehlenswert

[Ojinaa]

Wenn das Chaos in unser Welt sickert, wird es haarig: Maschinen funktionieren nicht mehr, allerlei Bestien durchstreifen die Lande und Berufe wie die des Meuchelsängers werden möglich. Nidel ist ein Meuchelsänger und stolpert blindlings in eine abenteuerliche Reise, für die er eigentlich weder Lust noch Zeit hat. Genau genommen ist es ihm auch schnurz, dass, wenn er scheitert, das Chaos gänzlich die Welt überfluten wird - er würde sich wahrscheinlich damit arangieren. Nur wäre er dann tot und das ist dann doch eher weniger witzig.

Witzig, skuril, fantastisch und immer wieder originell - das sind die Figuren und Situationen, die sich Achim Hildebrand für seinen Helden ausgedacht hat. Dass er die Stationen seiner Queste (auf der ihn die obligatorsichen Gefährten so einer Reise begleiten) eher zufällig übersteht denn meistert, gibt dem bunten, bilderreichen Treiben des Fantasy-Romans (oder ist es doch Science Fiction? Hildebrand würde sagen: "? wer weiß.") zwar einen seltsam treibsandigen Klang, findet am Ende aber sogar eine logische Erklärung. Soweit man in der Welt von Nidel überhaupt von Logik sprechen kann.

Die Geschichte ist locker und leicht lesbar geschrieben, unterhält mit ihren immer neuen Ideen auf's Beste und ist einem hochwertig aufgemachten Buch verpackt, dessen Preis angesichts der bibliophilen Qualität wie ein Tippfehler erscheint.



"Meuchelsänger - Das Auge des Chaos" (Gebundene Ausgabe) von Achim Hildebrand,
380 Seiten, Verlag: Skalding
ISBN 978-3-940695-01-7
Erhältlich in allen Buchhandlungen, bei Amazon und bei Skalding (http://www.skalding.de/?programm#)