Verkäufer erhöht nach Bestellung die Versandkosten

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muessiggaenger
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Verkäufer erhöht nach Bestellung die Versandkosten

Beitrag von muessiggaenger »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe gestern ein Buch gekauft, bei welchem Versandkosten nicht explizit direkt neben dem Buchpreis ausgewiesen waren.
Laut Versandkostentabelle des Verkäufers sollten die Versandkosten bis 1000 Gramm 2,00 Euro betragen.
In der Zahlungsmitteilung tauchten dann 3,30 Euro auf :( .

Auf meinen freundlichen Hinweis hin, dass es sicher um ein Versehen handele, bekam ich folgende Antwort:
"die Versandkosten beeinhalten das Porto und das Verpackungsmaterial, daher ergibt sich ein über den reinen Portokosten liegender Preis, in diesem Falle i. H. v. 3,30 €. Meine Kunden sind gerade wegen des schnellen Versands und der sehr guten Verpackung der Bücher zufrieden.
Und da Sie ein nagelneues, noch original verschweißtes Buch kostengünstig erhalten werden, sollte es Ihnen auch die Versandkosten in vorgenannter Höhe wert sein.
"

Sorry, aber ich finde, das geht gar nicht.
Porto bis 1000 g liegt bei 1,40 für Büchersendung.
Eine angemessene Verpackung und einen zeitnahen Versand erachte ich als selbstverständlich.
Der letzte Satz stößt mir besonders auf. Mir war - zumindest bis jetzt - nicht bekannt, dass es für die Versandkostenermittlung eine Rolle spielt, ob es sich um ein gebrauchtes oder nagelneues Buchexemplar handelt *ironiemodus off*.

Wie seht ihr das?

LG
muessiggaenger
briefmarkenjaeger
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Re: Verkäufer erhöht nach Bestellung die Versandkosten

Beitrag von briefmarkenjaeger »

Versandkosten können manuell vergeben werden und können von der Gewichtskostenstaffel abweichen. Dies wird aber explizit bei dem Artikel gekennzeichnet und ist vor dem Kauf und auch im Warenkorb ersichtlich.

In der Artikelansicht sieht das dann wie folgt aus:
"Für diesen Artikel hat der Anbieter spezielle Versandkosten für den Versand innerhalb von Deutschland festgelegt (siehe oben), diese können von den Standard-Versandkosten des Anbieters abweichen."
Beispiel:
https://www.booklooker.de/B%C3%BCcher/P ... t4Wef01ZZN

Der Grund für eine manuelle Versandkostenvergabe können vielfältig sein. Es könnte sich z. B. um einen sehr hochpreisigen Artikel handeln, den der gewerbliche Verkäufer nicht als Büchersendung, sondern per Nachweis (Einschreiben/Paket) verschicken möchte, weil er im Verlustfall für den Schaden aufkommen muss. In meinem o. g. Beispiel habe ich die Versandkosten manuell hinterlegt, weil der Kalender nicht als Büchersendung verschickt werden darf. Diesen Artikel würde ich als Warensendung zu 1,90 Euro versenden. Alleine der spezielle Versandkarton für den diagonalen Versand des Kalenders kommt auf über 0,50 Euro - ein flacher Versand des Kalenders würde die maximal erlaubte Abmessung einer Warensendung überschreiten.
Denkbar wäre es auch, dass es sich um ein sehr großformatiges Buch handelt, welches die maximalen Absendungen einer Büchersendung überschreitet und somit als Päckchen oder Paket verschickt werden muss. Ein weiterer Grund könnte sein, dass der Verkäufer die Versandkosten anders kalkuliert (z. B. mit einer Stückpauschale). In diesem Fall würde er bei sehr schweren Büchern Geld beim Versand drauflegen und dies mit leichten Büchern ausgleichen.

Sollten die o. g. Gründe nicht zutreffen, so würde ich an deiner Stelle den Verkäufer um einen nachrangigen Versand per normaler Büchersendung laut hinterlegter Gewichtsstaffel bitten. Sollte er darauf nicht eingehen wollen, so bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als das Buch zum Bestellpreis (inkl. Versandkosten) zu erwerben, sofern du es dafür haben möchtest oder alternativ den Verkäufer um die Stornierung des Auftrags wegen Irrtums anschreiben.
Meiner Meinung nach wird ein seriöser Verkäufer nicht grundlos von einer Gewichtsstaffel abweichen und falls er dies doch macht, so hätte er meiner Einschätzung nach eine negative Bewertung verdient und man sollte nicht vergessen, dass er damit dann Booklooker um einen Teil der Provision bringt.

Die nationalen Portokosten einer Büchersendung bis 1000g betragen übrigens innerhalb von Deutschland schon seit längerem 1,65 Euro.

Mir ist sowas bisher einmal passiert, aber als ich die Versandkosten im Warenkorb gesehen habe, hatte ich den Verkäufer diesbezüglich angeschrieben. Da der Verkäufer nicht einsichtig war, habe ich die Bestellung nicht getätigt.
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d_r_m_s
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Re: Verkäufer erhöht nach Bestellung die Versandkosten

Beitrag von d_r_m_s »

muessiggaenger hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 00:23...
ich habe gestern ein Buch gekauft, bei welchem Versandkosten nicht explizit direkt neben dem Buchpreis ausgewiesen waren
...
mal abgesehen von der unmöglichen Begründung für eine VSK-Erhöhung ...

wie kann man auf Booklooker ein Buch kaufen, dem keine expliziten VSK zugewiesen sind ?

solche Angebote sind bei mir immer ausgegraut und mit 'momentan nicht verfügbar' gekennzeichnet ...

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
muessiggaenger
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Re: Verkäufer erhöht nach Bestellung die Versandkosten

Beitrag von muessiggaenger »

Guten Morgen,

danke für eure Einschätzungen.

@briefmarkenjaeger

Bei dem von mir bestellten Buch waren - abweichend von anderen Angeboten des Verkäufers (was ich aber erst nach dessen Mail nachgesehen habe) - keine manuell ergänzten Versandkosten angegeben. Möglich, dass er es vergessen hatte, aber dann hätte ich zumindest eine kurze Erläuterung erwartet.

Das Buch hat auch keine ungewöhnlichen Abmessungen und liegt unter 1000 Gramm.
Möglich, dass der VK es als Großbrief und nicht als Büchersendung verschicken will, aber auch in diesem Fall fehlt ein diesbezüglicher Hinweis.

Ich bin generell für passende Gründe offen, aber wie geschrieben, hat mich insbesondere die Bemerkung, der kostengünstige Erwerb solle mir die Versandkosten "wert sein" verärgert.

Bezüglich der Portohöhe "Asche auf mein Haupt", die Erhöhung hatte ich wohl verdrängt :oops:


@d_r_m_s

warum sollte ich kein Buch ohne individuell ausgewiesene Versandkosten kaufen, wenn im Angebot eine Gewichtsstaffelung mit entsprechenden Preisen hinterlegt ist?


Ich hatte den Verkäufer gestern noch mal angeschrieben - mal abwarten, wie die Antwort ausfällt.

LG
muessiggaenger
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Re: Verkäufer erhöht nach Bestellung die Versandkosten

Beitrag von briefmarkenjaeger »

d_r_m_s hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 08:58 wie kann man auf Booklooker ein Buch kaufen, dem keine expliziten VSK zugewiesen sind ?
Man kann ein Buch ohne Gewichtsangabe einstellen. Dies hat zur Folge, dass das Buch über die Booklooker-Seite nicht direkt bestellbar ist. Geht man aber über eine Meta-Suchmaschine (z. B. Eurobuch), so kann man das Buch trotzdem noch bestellen.
In diesem Fall wird der Artikelpreis zzgl. Versandkosten im Warenkorb angezeigt, wobei die Versandkosten dann aber nicht näher ausgewiesen werden.

Man könnte den Verkäufer auch dem Booklooker-Support melden, da dies dann meiner Meinung nach eine Irreführung der Kunden ist, zumal 2 Euro Versandkosten für eine nationale Büchersendung zwischen 0,5-1,0 kg durchaus angemessen sind. 3,30 Euro Versandkosten finde ich hingegen für diese Versandart zuviel.

Falls es allerdings ein Anbieter außerhalb von Deutschland sein sollte, so wären 3,30 Euro Versandkosten günstig.
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d_r_m_s
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Re: Verkäufer erhöht nach Bestellung die Versandkosten

Beitrag von d_r_m_s »

muessiggaenger hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 11:23...
@d_r_m_s

warum sollte ich kein Buch ohne individuell ausgewiesene Versandkosten kaufen, wenn im Angebot eine Gewichtsstaffelung mit entsprechenden Preisen hinterlegt ist?
...
muessiggaenger hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 11:23...
Das Buch hat auch keine ungewöhnlichen Abmessungen und liegt unter 1000 Gramm.
...
das wäre eine Sache gewesen ... wenn man die Ausgabe nicht so genau kennt ...

aber ich meinte eigentlich die rein technische Seite, wie aus meinem nächsten Satz hervorgeht:
d_r_m_s hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 08:58...
solche Angebote sind bei mir immer ausgegraut und mit 'momentan nicht verfügbar' gekennzeichnet ...
das Hintertürchen war mir nicht bewusst, mglw. da ich mich grundsätzlich nicht über Links auf Drittseiten irgendwo einlogge ...
muessiggaenger hat geschrieben: Mi 18. Okt 2017, 11:23...
Ich hatte den Verkäufer gestern noch mal angeschrieben - mal abwarten, wie die Antwort ausfällt.
...
und, wie sieht es aus ?

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
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