Es ist natürlich absolut unmoralisch, ganz deutlich überhöhte Versandkosten zu verlangen und sehr schwer, als Gelegenheitskäufer das zu durchschauen, wenn auch völlig falsche Gewichtsangaben da stehen und man das Buch noch nicht kennt. Man sollte sich vielleicht in einem Fall, wo man zu hohe Versandkosten vermutet, noch ein paar mehr Angebote anschauen, bevor man kauft.
Als Faustregel kann man aber schon sagen: Ein Taschenbuch wird nur in den
allerseltensten Fällen mehr als 1000 g. wiegen (es gibt eine großformatige Steven-King-Taschenbuch-Ausgabe, bei der könnte es vielleicht sein aber genau weiß ich das auch nicht). Ansonsten: bis ca. 400 Seiten = unter 500 g, darüber könnte es auch bei über 500 g liegen. Es wären also bei kleinen Büchersendungen Versandkosten von 0,85 bis - na sagen wir mal - 1,50 Euro akzeptabel (aber die Grenze muss jeder für sich selbst festlegen). Bei großen Büchersendungen würde ich persönlich bis zu 2,00 tolerieren. Wenn man die nackten Portokosten kennt (0,85 und 1,40), ist es ziemlich leicht, eine Grenze festzulegen.
Ich muss allerdings gestehen, dass ich auch nicht jedes Buch auf die Waage lege - das habe ich am Anfang gemacht, aber jetzt wiege ich die Bücher nur noch in der Hand und kann in etwa abschätzen, wie schwer das Buch wird - natürlich kann ich mich da auch mal
verschätzen, aber ich glaube nicht, um das Sechsfache. Also stimmen meine Gewichte auch nicht immer überein. Statt 711, wie von mir angegeben, könnte das tatsächliche Gewicht incl. Verpackung auch mal nur 600 g betragen - aber die Preisstufe stimmt, und wenn nicht, trage ich die Mehrkosten, wenn es teurer wird, und wenn es billiger wird, erhält der Käufer den Rest selbstverständlich zurück bzw. ich teile ihm gleich mit, dass es günstiger wird, und er freut sich dann
So - und in einigen Fällen bin ich dann auch in einem Dilemma - ich habe angegeben, dass ich ab einem bestimmten Kaufpreis grundsätzlich per Hermes versende, weil mir das sonst zu riskant ist. Wenn ich aber nun ein kleines, aber teures Buch habe,
muss ich ja ein falsches Gewicht angeben, um die richtigen Portokosten anzuzeigen. Das habe ich aber (hoffentlich immer) unter Kurzinfo vermerkt. Also: bitte differenziert sehen: falsche Gewichtsangaben könnten auch am System liegen, das man ab und an umgehen muss!
Und bei einem Geschenkbändchen mit 24 Seiten und Kleinformat müsste einem der gesunde Menschenverstand schon sagen, dass das nicht über 500 g. wiegen kann, es sei denn, der Einband besteht aus Blei oder purem Gold
- dann allerdings würde ich auch hohe Portokosten zahlen!
was kann der arme Käufer dagegen tun?
- Mit Hirn und Verstand kaufen, denke ich.