Der feine Baron zu Guttenberg

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nanoq
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von nanoq »

Jubeln über die Aberkennung des Doktortitels der Frau Schavan kann ich nicht. Ich finde, den hätte man ihr auch belassen können.

Denn zum einen scheint mir das Ganze bei Frau Schavan doch eine etwas andere Qualität als bei Herrn Guttenberg zu haben, jedenfalls soweit ich das aus der Ferne und anhand der Veröffentlichungen beurteilen kann.

Und zum anderen, auch wenn ich ein sehr ungutes Gefühl dabei habe, dass jemand, der selbst die wissenschaftlichen Standards nicht beachtet hat, ausgerechnet Bildungsminister geworden ist, frage ich mich doch, ob es überhaupt richtig sein kann, jemanden für etwas zu bestrafen, das derjenige vor mehr als 30 Jahren getan hat. Und um eine Bestrafung, wenn auch nicht im juristischen Sinne, handelt es sich bei der Aberkennung des Doktortitels durchaus.

Unabhängig von der jetzt für das Gericht anstehenden juristischen Bewertung der Angelegenheit, ist es für mich von meinem persönlichen Gerechtigkeitsempfinden her einfach nicht angebracht, nach so langer Zeit eine "Strafe" zu verhängen. Denn die deutsche Rechtsordnung kennt das System der Verjährung. Jede Straftat bis auf Mord verjährt irgendwann. Eine Straftat lag hier aber nicht einmal vor. Und auch zivilrechtlich z.B. im Hinblick auf Forderungen, Schadensersatzansprüche usw. tritt irgendwann einmal eine Verjährung ein, allerspätestens nach 30 Jahren, unabhängig von der Schwere eventuell eingetretener Schäden. Auch Urteile verjähren in dieser Frist. Wenn ich das sehe, will es mir persönlich einfach nicht einleuchten, dass man nach 32 Jahren noch einen Doktortitel entzieht.

Meiner Ansicht nach hätte man Frau Schavan daher ihren Doktortitel belassen sollen. "Schmücken" kann sie sich damit ja ohnehin nicht mehr, da inzwischen jeder weiß, wie sie dazu gekommen ist.

Davon unabhängig sollte sie aber aus meiner Sicht auf jeden Fall vom Amt der Bildungsministerin zurücktreten. Sie hat sich nun einmal nicht an die wissenschaftlichen Vorgaben gehalten und das bei einer derart wichtigen Sache wie einer Doktorarbeit. Was soll man denn da von ihrer Bildungs- und Wissenschaftspolitik halten? Außerdem hat sie doch damals bei Guttenberg ziemlich große Töne gespuckt – und das mit diesem eigenen Hintergrund. Natürlich wissen wir alle, dass bei Politikern Doppelmoral eigentlich an der Tagesordnung ist, aber dennoch - wenn man einen Kollegen für etwas derart verteufelt, was man selbst (ggf. in etwas abgeschwächter Form) ebenfalls praktiziert hat, finde ich das nicht in Ordnung und da sie damals seinen Rücktritt wollte, sollte sie selbst jetzt ebenfalls diese Konsequenz ziehen.
Marcus T. Cicero
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Marcus T. Cicero »

nanoq hat geschrieben:scheint mir das Ganze bei Frau Schavan doch eine etwas andere Qualität als bei Herrn Guttenberg zu haben
Wäre ja noch schöner und dann doch der Ehre unseres guten Guttis zu viel, wenn guttenbergische Dimensionen des Plagiierens irgendeine Relevanz für die Entziehung akademischer Grade hätten. Der Dekan der Phil. Fakultät in Düsseldorf Professor Dr. Bleckmann am 05.02.2013:

„Der Fakultätsrat hat sich nach dieser grundsätzlichen Klärung in seinen Beratungen nach gründlicher Prüfung und Diskussion abschließend die Bewertung des Promotionsausschusses zu eigen gemacht, dass in der Dissertation von Frau Schavan in bedeutendem Umfang nicht gekennzeichnete wörtliche Übernahmen fremder Texte zu finden sind. Die Häufung und Konstruktion dieser wörtlichen Übernahmen, auch die Nichterwähnung von Literaturtiteln in Fußnoten oder sogar im Literaturverzeichnis ergeben der Überzeugung des Fakultätsrats nach das Gesamtbild, dass die damalige Doktorandin systematisch und vorsätzlich über die gesamte Dissertation verteilt gedankliche Leistungen vorgab, die sie in Wirklichkeit nicht selbst erbracht hatte.

Quelle: http://www.uni-duesseldorf.de/home/star ... -0502.html
nanoq hat geschrieben:Meiner Ansicht nach hätte man Frau Schavan daher ihren Doktortitel belassen sollen.
Das soll wohl ein provokativer Scherz sein. :D

Es ist skandalös, wie nachlässig und wie willfährig sich Professoren vor den Karren karrieregeiler Politiker und Politikerinnen spannen lassen, um selbigen einen wissenschaftlichen Nimbus zu verleihen bei dem - wie wir in letzter Zeit allzu oft gesehen und schon vorher vermutet haben - der Schein mehr als das Sein zählt. :!:

Niemand hat einen Herrn zu Guttenberg oder eine Frau Schavan zur Promotion gezwungen. Die beiden hätten wie gewöhnliche Akademiker erst einmal ihre regulären Abschlussprüfungen bzw. Staatsexamina ablegen sollen, bevor sie sich einem Ikarus gleich anmaßten, sich durch unredliche Methoden sofort in höhere akademische Gefilde empor zu schwingen.

Zur Auflockerung der Diskussion eine besonders schöne Stelle aus Schavans Plagiatensammlung auf Schavanplag http://schavanplag.wordpress.com/2012/04/26/seite-107/ , wo die ach so christlich-demokratische Annette Schavan ausgerechnet über moralisches und ethisches Gewissen bei Carl Gustav Jung schreibt und dabei gerade ohne jedwede moralische oder ethische Gewissensbisse, dreist die Interpretation(en) von R. Bock und Antoni J. Nowak (R. Bock, Individuation als Integration des Bösen - Eine Untersuchung in der Sicht der Grundhypothesen von C. G. Jungs Komplexer Psychologie, Dissertation Salzburg 1970, S. 123—124; Antoni J. Nowak: Gewissen und Gewissensbildung heute in tiefenpsychologischer und theologischer Sicht, Habilitation, Salzburg, 1978, S. 39) als ihre eigene ausgibt. :evil:

Bei letztgenanntem Nowak http://www.kathpedia.com/index.php?titl ... phat_Nowak schrieb sie - lt. schavanplag - besonders eifrig und häufig ab: 19 Mal :!:

Schavan konnte leider damals noch nicht ansatzweise erahnen, wie man ihr Jahrzehnte später dank Internet, automatischer Texterkennung und wesentlich vereinfachter Literaturrecherchemöglichkeiten auf die Schliche kommen könnte. :D

Schavans Professor, dem speziell die bei Professor Nowak abgekupferten Stellen nicht aufgefallen sind, sollte sich kritische Fragen stellen. Denn wenn ein sehr junge Doktorandin sich einer Thematik widmet, über die kurz zuvor jemand eine Habilitationsschrift verfasst hat, dann ist es zuvörderst der Wissenschaft geschuldet, dass sich sowohl die Doktorandin als auch der Doktorvater intensiv mit diesem Werk auseinander setzen.

Immerhin braucht Schavan sich nicht mehr länger nur für Gutti zu schämen. :D

Dann hoffen wir mal, dass sie alsbald ihrem Nachfolger Platz macht und nicht noch bis zur Wahl im Herbst Zeit schinden und auf ihrem Posten kleben will.
nanoq
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von nanoq »

Marcus T. Cicero hat geschrieben:Das soll wohl ein provokativer Scherz sein. :D
Nö. Ich habe ja auch dargelegt, warum ich persönlich finde, dass ein Entzug des Titels nach 32 Jahren einfach nicht mehr angemessen ist. Noch mal kurz gesagt: Alle Straftaten, die jemand begangen hat, verjähren irgendwann - mit Ausnahme von Mord. Wenn aber das Abschreiben bzw. Verwerten fremder Passagen bei Erstellung einer Promotion nach mehr als 30 Jahren noch geahndet wird, bedeutet das doch zumindest gefühlsmäßig, dass es genauso schlimm sein muss wie ein Mord.

Und damit kann ich mich einfach nicht anfreunden.
Marcus T. Cicero
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Marcus T. Cicero »

nanoq hat geschrieben:bedeutet das doch zumindest gefühlsmäßig, dass es genauso schlimm sein muss wie ein Mord.
:?:

Ertappte Mörder sind statt des Entzugs eines zu Unrecht erworbenen - und für Politiker weder lebens- noch berufsnotwendigen akademischen Zuckerls wie dem Führen eines „Dr.“ vor dem Namen - mit dem für ihre künftige private Lebensführung weitaus gravierenderen Freiheits- und damit Lebensstandardentzug konfrontiert.

Einen gedanklichen Zusammenhang zwischen der intellektuellen Anmaßung fremder Ideen und einem Kapitalverbrechen wie Mord über das rechtliche Konstrukt der in beiden Fällen nicht gegebenen Verjährung herzustellen, erscheint reichlich an den Haaren herbeigezogen.

Aber wenn wir schon im kriminellen Milieu sind:

Manch‘ ein Spitzbube oder eine Spitzbübin (heute ist ja Weiberfastnacht), der in den 70ern und 80ern keine Fingerabdrücke und damit vermeintlich keine Spuren hinterließ und sich daher vor Entdeckung sicher wähnte, musste ähnliche Erfahrungen mit der Weiterentwicklung der DNA-Analyse machen wie damalige Doktoranden mit der zunehmenden Transparenz durch das Internet.
Dank der von nanoq erwähnten Verjährung kann der Übeltäter dann aber meist den unmittelbar Geschädigten und der Öffentlichkeit eine lange Nas' machen. :evil:
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spiralnebel111
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von spiralnebel111 »

Nun, ja, sie wird ja nicht bestraft für ihre Tat. Sie muss nur zurückgeben, was sie sich genommen hat. Und nicht mal Leihgebühr oder Zinsen zahlen.
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digitalis
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von digitalis »

spiralnebel111 hat geschrieben:Nun, ja, sie wird ja nicht bestraft für ihre Tat. Sie muss nur zurückgeben, was sie sich genommen hat. Und nicht mal Leihgebühr oder Zinsen zahlen.
Genau darum geht es. Sie wird nicht vor Gericht gestellt, hat keine Verurteilung zu Gefängnis oder zu einer Geldstrafe zu erwarten. Sie erwarb einen akademischen Titel mit unlauteren Methoden, befindet ihre Uni. Deshalb darf sie jetzt diesen Titel nicht weitere dreißig und mehr Jahre führen. Mit Verjährung oder deren Verweigerung hat das Alles überhaupt gar nichts zu tun.
Das besonders Schöne daran ist eben, dass sie immer als die korrekte, lautere, integre, kompetente Bildungsfachfrau auftrat - im Gegensatz zu Guttenberg, der ja immer schon dieses halbseidene Popstar-Image pflegte, auch vor seiner Entdoktorung. Wenn Frau Schavan jetzt die Gerichte bemühen will, um ihren Titel zurück zu erstreiten, wird sie vermutlich die Blamage verlängern und vergrößern. Es ist jedoch auch denkbar, dass sie sich wirklich zu Unrecht verfolgt fühlt. Das wäre ja nichts Neues bei Leuten, die lange und komfortabel mit den Früchten eines alten Betruges leben.
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Keinohresel
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Keinohresel »

Frau Bundesministerin für Bildung und Forschung Schavan wird nicht umhin kommen, zurückzutreten, die Fakten sprechen nun mal für sich - das wäre dann aber durchaus eine Strafe für sie.

Aber immerhin ist unglaublicherweise schon ein neuer Doktortitel im Anmarsch: Die Uni Lübeck will ihr die Ehrendoktorwürde verleihen! Da kann man dann noch die kleinen Buchstaben h und c unter den Tisch fallen lassen und - schwupps - steht man wieder gut da...
Marcus T. Cicero
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Marcus T. Cicero »

Keinohresel hat geschrieben:Frau Bundesministerin für Bildung und Forschung Schavan wird nicht umhin kommen, zurückzutreten, die Fakten sprechen nun mal für sich - das wäre dann aber durchaus eine Strafe für sie.
Wer der vorsätzlichen Täuschung beim Verfassen einer Promotion überführt wird, kann kein Ministeramt mehr bekleiden.
Negative Konsequenzen und tatsächlich verhängte Strafen sind allerdings zwei Paar Schuh.

Über das besonders in Deutschland sehr verbreitete Streben karriereorientierter Politiker und Manager nach gesteigertem Sozialprestige mittels durch Doktorspiele erlangter akademischer Titel ein paar Beiträge:

„Stoppt die Doktortitel-Inflation“ - von Stefan Bach:
http://www.zeit.de/studium/hochschule/2 ... -inflation

„die Manie: der Doktortitel“ – von Nikola Obermann:
http://www.arte.tv/de/die-manie-der-dok ... 03114.html

"Weg von den Micky-Maus-Promotionen" – von Sabine Rennefanz:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/i ... 59356.html

„Die fatalen Folgen des Titelwahns“ - von Stefani Hergert:
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 234-1.html

Jedenfalls dürften die zahlreichen Aberkennungen von Doktorgraden so manchen Doktoranden zu sorgfältigerem wissenschaftlichen Arbeiten anhalten. :D
Marcus T. Cicero
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Marcus T. Cicero »

Schavans Nachfolgerin Johanna Wanka hat wie Schavan 1980 promoviert (https://portal.dnb.de/opac.htm;jsession ... Position=2 ).
Bei naturwissenschaftlichen und mathematisch angehauchten Doktorarbeiten stehen ja nicht selten neuartige theoretische Lösungswege oder praktisch angewandte Verfahren im Vordergrund.
Das mindert die Plagiatsanfälligkeit im Vergleich zu den Geistes- und Sozialwissenschaften, in denen sich Politiker so weidlich tummeln.

Falls Frau Wanka in angelsächsische Länder reisen sollte - und davon ist auszugehen - ist Obacht geboten :!: :
Soll der Ministerin Vorstellung keine Lachnummer werden, muss peinlichst darauf geachtet werden, ihren Nachnamen Wanka in korrektem Deutsch und nicht wie das amerikanische Wort „wanker“ auszusprechen. :D

Apropos Amerika:

Einige von zu Guttenbergs trotzigsten Fans haben derjenigen Professorin, die jüngst eine Online-Petition wider den universitären Auftritt unseres Barons im amerikanischen Dartmouth initiert hatte, üble und mitunter braun melierte Mails geschrieben:

„Veronika Fuechtner, Germanistik-Professorin an der US-Eliteuniversität Dartmouth, klagt über einen Shitstorm von Guttenberg-Anhängern. "Leider habe ich Hassmails erhalten", sagte Fuechtner der "Welt". Fuechtner, die in Berlin und Marburg studierte, wird unter anderem als "Juden-Schlampe" beschimpft. "In manchen Mails wurde auch ich als mediengeil bezeichnet oder als Hexenjägerin tituliert", sagte sie.“

Quelle: http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... sorin.html

Dass ausgerechnet gegen eine Boykottiererin des früher medial omnipräsenten und gefallsüchtigen Barons der Vorwurf der Mediengeilheit erhoben wird, ist nicht frei von Ironie. :D
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Mary
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Mary »

Erneut und wiederholt und überhaupt schließe ich mich mal wieder den Ausführungen des werten Forenmitglieds Marcus T. Cicero an.
Abgesehen davon muß ich (mal wieder) höchst schleimerisch seine Schreibe und seine fundierte Beweisführung loben. Immer auch ein Lesegenuß.

So sehr ich auch die Userin nanoq schätze und hiermit auch ganz dolle grüße!
Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?- Douglas Adams
nanoq
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von nanoq »

Mary hat geschrieben:und hiermit auch ganz dolle grüße!
Schöne Grüße zurück!
Marcus T. Cicero
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Marcus T. Cicero »

I. @ Mary – Danke für den Zuspruch!

II. Benedictus PP. XVI. (Bolletino N. 89):

"…,ut incapacitatem meam ad ministerium mihi commissum administrandum agnoscere debeam."

"…,dass ich meine Unfähigkeit erkennen muss, den mir anvertrauten Dienst (lat. ministerium) gut auszuführen."


Das Beherzigen dieses doch unerwarteten und aus freien Stücken gesprochenen Satzes hätte man sich schon von gar vielen Politikern gewünscht, die an ihrem Amte kleben blieben.

III. digitalis
hat ja schon ein paar kritische Andeutungen bzgl. Schavan gemacht.
In der FAZ online zieht Heike Scholl ausführlich Bilanz über Schavans Wirken in Bund und Baden-Württemberg:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 57967.html

IV. Unser Baron zu
Guttenberg ist unentgeltlich und unermüdlich für Ihro EU Kommissarin, Neelie Kroes, unterwegs im Kampfe gegen staatliche Internet-Zensur. Dies kann er eindeutig und eindrucksvoll durch seine Spesenabrechnung in Höhe von 20 Tsd. Euro belegen: http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 74329.html . :D

Wie nicht anders zu erwarten stören sich nun kleingeistige, böse Zungen aus deutschen Landen daran, dass Guttis beherzten Spesen-Ritten noch keine greifbaren Ergebnisse gefolgt sind:
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -ergebnis/ 8)

Am 12. März wird SAT 1 um 20:15 Uhr den Film „Der Minister“ ausstrahlen. Man kann nur hoffen, dass dort Guttis bisheriges Wirken und seine Motivation - bei aller künstlerischen Freiheit - endlich einmal gewürdigt werden soll: http://www.filmstarts.de/kritiken/198193.html :D
Marcus T. Cicero
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Re: Der feine Baron zu Guttenberg

Beitrag von Marcus T. Cicero »

Gestern lief die Polit- und Mediensatire „Der Minister“ auf SAT 1:

Gegenstand der Betrachtung ist ein gewisser Franz-Ferdinand Maria Wilhelm Ladislaus Ignatz Otto Maximilian Franz Joseph Rochus Cedric Lord Fauntleroy Freiherr von und zu Donnersberg. :D

Durch das Einbeziehen eines Freundes und Ghostwriters gleich zum Beginn der Handlung wird dem Zuschauer ein schlüssiger Erklärungsansatz für Guttenbergs, äh Donnersbergs, kometenhaft verlaufenden Werdegang und charakterliche Entwicklung geliefert.
Amüsant und sprunghaft verläuft der Film nach einer Einführung in die Gedankenwelt zu Donnersbergs und seiner ziemlich blonden Gemahlin entlang der bekannten, medial gehypten Events. Der Stoff hätte dabei durchaus für einen Zweiteiler gereicht.

Die Komik vieler an sich völlig überdreht dargestellten Begebenheiten ergibt sich natürlich aus dem Umstand, dass man mit dem heutigem Wissen über Gutti und einige andere Hauptakteure – vom illustren Doktorvater über die Merkel bis hin zum ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo - davon ausgehen darf, dass sie im Kern wohl alle wahr sind. :D

Ex CSU-Chef Erwin Huber hat allerdings Recht, wenn er nach dem Film sagt: "Die Faszination und das Phänomen Guttenberg ist ja eigentlich noch immer ungelöst." Quelle: http://www.stern.de/kultur/tv/netz-jube ... 83319.html

Aktuell ist der komplette Film mit einigen Werbeunterbrechungen abrufbar auf:
http://www.sat1.de/film/der-minister/vi ... anze-folge und als DVD oder Blue Ray erhältlich.

Im Anschluss an den Spielfilm wurde gestern noch eine sehenswerte Reportage mit dem Titel „Abgeschrieben – Die Guttenberg-Story“ gesendet, in der auch einige prominente und ihm zunächst verfallene Medienvertreter zu Wort kommen: http://www.sat1.de/film/der-minister/vi ... anze-folge
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