Qualität neuerer Bücher

Forum für alle, die grade nichts besseres zu tun haben.
Antworten
jimi hendrix
Beiträge: 556
Registriert: Di 23. Okt 2007, 19:07
Wohnort: Kehlbach, Rhein-Lahn-Kreis

Qualität neuerer Bücher

Beitrag von jimi hendrix »

Mit fällt in letzter Zeit auf, dass die Qualität von Büchern, die ich neu gekauft haben. doch sehr nachlässt.
Beispiel: "Gier" von Arne dahl, wird als Hardcover gehandelt, obwohl es nur ein großformatiges Taschenbuch ist,Piper Verlag, letzte Woche im Buchladen gekauft, einmal sehr vorsichtig gelesen, nie "auf den Bauch " gelegt, trotzdem nach dem Lesen eine riesengroße Rundung im Rücken.
Oder "Der Chinese" von Mankell, DTV, gleiches Problem

Ist bei den Verlagen die Bindung, der Druck usw. anders, sprich schlechter geworden? Ist das noch jemand anderem aufgefallen?
Enibas

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von Enibas »

Mir ist auch schon aufgefallen, dass nagelneue und ungelesene Bücher schon ihre Macken bei der Lieferung haben. Manchmal sind sie etwas unlieb und ohne Schutz in den Karton gelegt worden und haben Knicke. Gestern hatte ich auch ein neues Buch "Die Therapeutin" in der Hand, das weist schon richtige Spuren am Cover auf. Bei mir haben schon x-Seiten bei neu gekauften Büchern gefehlt.
@Jimmy, wenn Dein neu gekauftes Buch nicht in Ordnung ist, dann kannst Du es in der Buchhandlung gegen ein korrektes Buch umtauschen. Es geht sogar manchmal ohne Kassenbon. :wink:
Bice
Beiträge: 588
Registriert: Mo 23. Aug 2010, 10:38
Wohnort: CH

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von Bice »

Das ist schon so, dass die Qualität der Bücher in den letzten Jahrzehnten sehr nachgelassen hat.....das hat sicher damit zu tun, dass ein rundum sorgfältig hergestelltes Buch für "Otto-Normalverbraucher" kaum mehr zu bezahlen wäre.

Zudem dünkt es mich, dass in neueren Büchern sehr viel mehr Druckfehler zu finden sind....eine umfassende Suche danach wohl zu viel Zeit kostet, letztlich sich auch auf den Buchpreis niederschlägt.

Was mir als Biografienleserin auch auffällt, dass das Anschauungsmaterial (Fotos) immer mehr zu wünschen übrig lässt. Wenn überhaupt noch vorhanden, dann ist es nichts wirklich Auserlesenes, nicht weiterführend, nicht hilfreich....rrgendwelche Pressefotos, die man schon Dutzendemale andernorts gesehen hat.
Das gab es zwar schon immer, biografische Bücher ohne Bildmaterial, doch meinte ich, nicht in diesem grossen Ausmasse.

Es gibt aber auch immer wieder Bücher, die in "liebevollster Kleinarbeit" gestaltet und hergestellt werden. Das sind dann meistens Kleinauflagen, edle Produkte zu hohen Preisen, die wirklich nur ein ganz interessierter Liebhaber/Sammler vielleicht auch, bereit ist zu bezahlen.
Benutzeravatar
digitalis
Beiträge: 863
Registriert: So 29. Jul 2007, 01:06

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von digitalis »

Bice hat geschrieben:Es gibt aber auch immer wieder Bücher, die in "liebevollster Kleinarbeit" gestaltet und hergestellt werden. Das sind dann meistens Kleinauflagen, edle Produkte zu hohen Preisen, die wirklich nur ein ganz interessierter Liebhaber/Sammler vielleicht auch, bereit ist zu bezahlen.
So furchtbar teuer müssen die auch nicht sein, siehe z.B. Bücher der Büchergilde und des Thomas Reche Verlages. Deren Bücher sind auch öfters in booklooker zu finden - zumindest die von der Büchergilde - und da sie sorgfältig gearbeitet sind, bleiben sie sehr lange gut in Form und sind erschwinglich zu erhalten. :)
It Comes Like It Being Must!

Mein Bücherangebot
Bice
Beiträge: 588
Registriert: Mo 23. Aug 2010, 10:38
Wohnort: CH

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von Bice »

digitalis hat geschrieben: Deren Bücher sind auch öfters in booklooker zu finden - zumindest die
Das weiss ich sehr wohl, digitalis, dass bei booklooker günstige Bücher zu finden sind. Denn ich bin ein guter Kunde auf dieser Seite :D

Doch ich meinte mit meinen Ausführungen diejenigen Bücher, die neu herauskommen. Und die finden sich in den allermeisten Fällen für längere Zeit nicht zu günstigen Preisen bei BL. Und so lange mag ich dann doch nicht zuwarten, wenn mich etwas sehr interessiert... bis dahin könnte ich nämlich dann gestorben sein.
Allegra1
Beiträge: 7327
Registriert: Do 10. Nov 2011, 23:50
Wohnort: NRW

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von Allegra1 »

Mir ist wohl auch aufgefallen, dass die Bindung bei Taschenbüchern oft " lockerer" ist, als früher, was sich allerdings für mich als Vorteil herausgestellt hat, da es mir so leichter fällt, keine Leseknicke ins Buch zu machen :wink: .

Die "Hardcover- Bücher" sehe ich genauso wie jimi eher als "Großformat-Taschenbücher". Meiner Meinung nach ist das Geldmacherei. Ich ärgere mich schon öfter mal, dass ich anstatt um die 10 € dann um die 13-15 € zahlen muss.
" Wer ohne Freund ist,
geht wie ein Fremdling über die Erde "

Friedrich Schiller
Benutzeravatar
Summerhill1972
Beiträge: 21240
Registriert: Fr 18. Jun 2010, 09:39
Wohnort: NRW/OWL

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von Summerhill1972 »

Ich habe mir mal die Mühe gemacht und in einem neuen Buch die gesamten Druckfehler zu suchen.

Es waren 134 Druckfehler in knapp 500 Seiten.

Ich habe den Verlag angeschrieben und ja, das hätten sie mittlerweile selber mitbekommen. Ein neues Exemplar habe ich nicht bekommen, aber dafür ein anderes Buch zusätzlich als Entschuldigung.
Für Büchernarren

"Könnte man Menschen mit Katzen kreuzen, würde dies die Menschen veredeln, aber die Katzen herabsetzen." Mark Twain
Benutzeravatar
Mary
Beiträge: 1207
Registriert: Di 17. Jan 2006, 19:14

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von Mary »

Allegra1 hat geschrieben:ch ärgere mich schon öfter mal, dass ich anstatt um die 10 € dann um die 13-15 € zahlen muss.
Und dann passen sie oft nicht hochkant ins Regal, weil die ja größer sind als das normale Durchschnitts-TB :evil:

Ich hatte mal ein Buch, daß war bis zur Mitte sehr gut korrigiert, und dann gings los mit Tippfehlern en mass auf jeder Seite. Da hatte der Lektor wohl keine Lust mehr.
Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?- Douglas Adams
barbara
Beiträge: 606
Registriert: Fr 23. Sep 2005, 08:02

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von barbara »

Meine Erfahrungen diesbezüglich beschränken sich auf wissenschaftliche Literatur - also Kleinauflagen. Hier lässt sich ein professionelles Lektorat schlicht nicht mehr finanzieren. Die Auflagen werden kleiner, der Umfang von Dissertationen u. ä. größer. Und die Rechtschreibkompetenz aller Beiteiligten - meiner eigenen eingeschlossen - geringer. Durch die Rechtschreibreform und ihrer verschiedenen Stufen hat eine heillose Verunsicherung um sich gegriffen.

Druckereien stehen unter großem Konkurrenz- und Kostendruck, in den letzten Jahren sind viele in die Insolvenz gegangen. Viele Verlage drucken im Ausland (wo dann natürlich niemandem irgendwelche Fehler auffallen). Das geht natürlich zu Lasten der Qualität, sowohl des Papiers, der Bindung, des Covermaterials und nicht zuletzt des Layouts.
Benutzeravatar
Mary
Beiträge: 1207
Registriert: Di 17. Jan 2006, 19:14

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von Mary »

Ich frage mich, ob es da nicht so eine Art Autokorrektur wie bei Word o.ä. gibt. Das Buch, das ich erwähnte strotze zu der Mitte hin nicht durch Rechtschreibfehler, sondern "normale" Schreibfehler, wie Buchstabenvertauschen oder fehlende Leerzeichen, also so Sachen, die passieren wenn man blind schreibt und nicht mehr hinsieht.
Genügt es nicht zu sehen, dass ein Garten schön ist, ohne dass man auch noch glauben müsste, dass Feen darin wohnen?- Douglas Adams
Benutzeravatar
d_r_m_s
Beiträge: 3593
Registriert: Do 27. Okt 2005, 11:54
Wohnort: Grossraum Karlsruhe

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von d_r_m_s »

Mary hat geschrieben:Ich frage mich, ob es da nicht so eine Art Autokorrektur wie bei Word o.ä. gibt. Das Buch, das ich erwähnte strotze zu der Mitte hin nicht durch Rechtschreibfehler, sondern "normale" Schreibfehler, wie Buchstabenvertauschen oder fehlende Leerzeichen, also so Sachen, die passieren wenn man blind schreibt und nicht mehr hinsieht.
so etwas gibt (gab ?) es ... wenn es aktiviert ist, während man schreibt, ist es oft schon ärgerlich ... unbeaufsichtigt über einen Text drüberlaufenlassen wäre oft genug furchtbar im Ergebnis ...

zumindest muss man so etwas sowohl für technisch-wissenschaftlichen Texte als auch für Prosa, in der Fantasienamen (oder auch nur altertümliche Schreibweisen) vorkommen, anpassen ... je mehr 'unbekannte' Worte, desto aufwändiger ...

Ein kluger Mensch sagte einmal:
Jede Sache hat drei Seiten:
  • Eine siehst du,
    eine andere sehe ich,
    und die dritte sehen wir beide nicht.


:wink:
jimi hendrix
Beiträge: 556
Registriert: Di 23. Okt 2007, 19:07
Wohnort: Kehlbach, Rhein-Lahn-Kreis

Re: Qualität neuerer Bücher

Beitrag von jimi hendrix »

Danke für eure Antworten, ich bin da wohl nicht alleine...

Mir ging es um nagelneue, verlagsfrische Bücher, die ich im Laden gekauft habe, und die nach 2-3 Tagen lesen so aussehen, als wären sie 10 Jahre alt, weil die Qualität der Bindung, Klebung usw. sehr schlecht ist.

Druckfehler sind sehr ärgerlich und unnötig. Ich habe selbst ein paar Mal Korrektur gelesen und so schwer ist das nicht, die Korrekturfunktion von WORD usw. hilft da schon, nur darf man sich darauf nicht verlassen, ob ich "Laden" oder "laden" schreibe, merkt die Funktion nicht. Man muss eben in Ruhe bei einer guten Tasse Kaffee und einer Zigarette (jetzt habe ich mich geoutet :oops: ) sich das durchlesen. Oft sind die Bücher ja schon übersetzt worden, so dass der Übersetzer ja eigentlich schon hätte fehlerfrei arbeiten müssen....

Viel Spaß beim lesen

Michael
Antworten