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ARTE Reportage
(1): Türkei: Profit durch Kinderhände
(2): Kenia: Daktari im Anflug
arte | Sa 08.08.2015 | 16:50 - 17:42
(1): Türkei: Profit durch Kinderhände
Kinderarbeit ist in der Türkei verboten - doch das türkische Statistikinstitut
zählt knapp eine Million Kinder zwischen 6 und 17 Jahren, die arbeiten. Die
Hälfte davon zieht mit ihren Eltern als Helfer von Ernte zu Ernte, etwa um
Haselnüsse zu pflücken. Die Familien brauchen das Geld zum Überleben und die
Bauern brauchen billige Arbeitskräfte - denn die Einkäufer etwa von Nestlé
und Ferrero haben, ganz im Sinne der Verbraucher, ein Interesse an niedrigen
Preisen für die Haselnüsse. Bei 38 Grad im Schatten hängen sich die Kinder an
einem Steilhang in die Zweige der Büsche, schütteln die Nüsse ab und sammeln
sie auf. Nuss für Nuss, zwölf Stunden am Tag, bis sie dann abends im Endspurt
die vielen 20-Kilo-Säcke den Berg hoch ins Lager schleppen. Das geht so
monatelang in der Erntezeit, ohne Schulunterricht, nur Arbeit, gemeinsam mit
den Eltern. Die meisten kommen aus den kurdischen Gebieten, aus den Dörfern,
die die Armee im Kampf gegen die PKK zerstört hat. Dass die Kinder bei der
Arbeit auf dem Feld mithelfen, ist dort Tradition. Aber die pure Not treibt
die Eltern dazu, ihre Kinder weit über das übliche Maß hinaus zur Arbeit zu
schicken. Die Türkei liefert 70 Prozent der Haselnüsse auf dem Weltmarkt -
dass Kinder dort schon jahrzehntelang ausgebeutet werden, das wurde vor gut
drei Jahren zum ersten Mal bekannt. Seitdem gibt es erste Bemühungen - auch
der Weltkonzerne Nestlé und Ferrero - den Eltern und den Kindern wenigstens
mit Pilotprojekten zu helfen. Die ARTE-Reporter zeigen, wie schwer es noch
immer in der täglichen Praxis ist, das Verbot der Kinderarbeit in der Türkei
wirklich umzusetzen.
(2): Kenia: Daktari im Anflug
Hilfsorganisationen für Afrika gibt es sehr viele - humanitäre Hilfe für Afrika
aus Afrika selbst ist selten. Amref Health Africa ist eine dieser raren
Organisationen. Sitz der 1957 gegründeten Gesundheitshilfe ist Nairobi in Kenia.
Bekannt wurde sie zunächst mit ihrer Hilfe aus der Luft, ihren sogenannten Flying
Doctors. Amref Health Africa ist heute die größte nichtstaatliche
Gesundheitsorganisation des afrikanischen Kontinents. Die Internationale NGO hat
ein Jahresbudget von circa 100 Millionen US-Dollar. Von den Tausend Mitarbeitern
sind 95 Prozent Afrikaner. Heute leistet Amref medizinische Hilfe in Äthiopien,
Uganda, Tansania, Senegal, Süd-Sudan und in Südafrika. Beratung und
Trainingsprogramme laufen in weiteren 30 afrikanischen Ländern. So inzwischen
auch in Westafrika. Die ARTE-Reporter Michael Unger und Thomas Vollherbst sind
bei mehreren Einsätzen der Flying Doctors mit dabei gewesen und haben erfahren,
dass Amref Health Africa es noch immer schafft, medizinische Hilfe in die
entlegensten Regionen Afrikas zu bringen.
Quelle: TV-Browser
tvbrowser.org
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