Blutspende und Organspendeausweis

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Vidya Venn
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Vidya Venn »

Und das Thema heißt: Was passiert mit mir nach verpasster oder verpatzter Organspende :mrgreen:

Schon sind wir wieder beim Thema: Organspende
Lady Agatha

Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Lady Agatha »

Vidya Venn hat geschrieben:Und das Thema heißt: Was passiert mit mir nach verpasster oder verpatzter Organspende :mrgreen:

Schon sind wir wieder beim Thema: Organspende
Genau, wir verstehen uns. :D
Allegra1
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Allegra1 »

Nur mal zur Erinnerung für all diejenigen, die noch gehen wollen :mrgreen: ....

Und hab mal ne Frage an alle, die schon regelmäßig gehen....Seid ihr auch immer so schrecklich aufgeregt vorher ? Ich hab jedesmal "Nervositäts-Durchfall" vorher :? ....Obwohl ich bisher jede Blutspende gut vertragen habe.
Heute ist mir das erste mal etwas schummrig danach gewesen und auch jetzt bin ich etwas schlapp. Aber ich habe auch meine monatlichen weiblichen Probs....und das Wetter der letzten Tage ist auch etwas auf den Kreislauf gegangen...
Einem jungen Mann war heute schon während de Spende sehr schummrig ...er war kreidebleich... Da kam die Ärztin und hat ihm Schokolade gebracht....daraufhin habe ich dann auch versucht, so bleich zu werden :mrgreen: ....
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Buttonnose
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Buttonnose »

Allegra1 hat geschrieben:Da kam die Ärztin und hat ihm Schokolade gebracht....daraufhin habe ich dann auch versucht, so bleich zu werden :mrgreen: ....

:lol: :lol:
Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen!
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Lady Agatha

Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Lady Agatha »

Allegra1 hat geschrieben:Seid ihr auch immer so schrecklich aufgeregt vorher ?
Nein, warum? :roll: Ich gehe regelmäßig einmal im Quartal wie z.B. zum Frisör, da gehe ich auch nur einmal im Quartal hin, nur da muss ich löhnen, (€ 10,00) und bei der Spende bekomm´ich noch ´n Bütterken, :D Schokolade mag ich eh nicht.
Allegra1
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Allegra1 »

Lady Agatha hat geschrieben:
Allegra1 hat geschrieben:Seid ihr auch immer so schrecklich aufgeregt vorher ?
Nein, warum? :roll: Ich gehe regelmäßig einmal im Quartal wie z.B. zum Frisör, da gehe ich auch nur einmal im Quartal hin, nur da muss ich löhnen, (€ 10,00) und bei der Spende bekomm´ich noch ´n Bütterken, :D Schokolade mag ich eh nicht.
Ich hab heute sogar Putenschnitzel und legger Kartoffelsalat bekommen, hihi....

Ich weiß auch nicht so genau, warum ich aufgeregt bin... Bin schon Immer aufgeregt, wenn sie meinen HG Wert testen...seit ich das mitbekommen habe, dass eine Frau kurz vorm Herzinfarkt war....
Ich finde das Blutspenden gar nicht schlimm und trotzdem bin ich immer etwas aufgeregt....

Frisörbesuche finde ich übrigens schlimmer, als Blutspende....Ich mag es nicht, wenn an meinen Haaren rumgeschnippelt wird. Bin froh, dass ich lange Haare habe, da muss ich nicht so oft hin. Und obwohl mein Friseur, der Kai , echt nett ist, mag ich das manchmal " an den Haaren herbei gezogene" Gequatsche nicht...
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nanoq
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von nanoq »

Allegra1 hat geschrieben:Seid ihr auch immer so schrecklich aufgeregt vorher ?
Ich nicht, denn ich spende nicht :mrgreen:

Selbst spenden kann ich tatsächlich nicht. Ich kenne die Spenderei aber sozusagen aus einer anderen Perspektive, nämlich als Blutspendehelfer. Ich bin mittlerweile seit 30 Jahren im Roten Kreuz; unser Ortsverein bietet 5 mal jährlich Blutspendetermine an. Und ich bin schon seit meiner Jugendrotkreuzzeit immer wieder als Helfer dabei, wenn ich kann.

Und ich kann dir sagen, du bist wirklich nicht allein, es sind doch recht viele Leute ziemlich aufgeregt.

Meiner Meinung nach ist es auch besser, offensichtlich nervös zu sein, als völlig cool zu tun. Denn diejenigen, die so tun, als sei das alles nichts, die aber innerlich doch nervös sind (das merkt man meist an zwinkernden Augenlidern, nervösen Blicken, sehr kalten Händen und noch einigen anderen Anzeichen), sind erfahrungsgemäß die, auf die man am meisten aufpassen muss, damit sie nicht umkippen. Diejenigen, die ganz hibbelig sind und nicht versuchen, das irgendwie zu überspielen, haben erheblich seltener das Problem, dass ihnen schwindlig wird. Woran das liegt, weiß ich nicht, vielleicht ist es so, weil bei denen, die so cool tun zu der Nervosität noch die Anstrengung hinzukommt, diese verstecken zu wollen.
Lady Agatha

Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Lady Agatha »

Wie ich viele Seiten voraus schrieb, war ich Jahre im Blutspendedienst tätig, sozusagen am Mann oder der Frau. Ich bin nicht nervös, weil ich genau weiß was passiert und ich hatte noch nie Kreislaufprobleme.
nanoq hat geschrieben:Und ich kann dir sagen, du bist wirklich nicht allein, es sind doch recht viele Leute ziemlich aufgeregt.
Das stimmt. Am schlimmsten war die Blutspende bei der Bundeswehr. Die "tapferen" Soldaten fielen ja schon fast am Eingang um, wenn sie ihre Kameraden, die schon "angezapft" waren, sahen. Man hatte ihnen einen Tag Sonderurlaub zugesagt und wir haben Effortil ausgeschenkt wie Bier in einer gutgehenden Kneipe. :mrgreen:
Allegra1
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Allegra1 »

Da ich morgen wieder zur Blutspende gehe und im WDR gerade gezeigt wird, wie dramatisch wenig Blutkonserven vorhanden sind, möchte ich nochmals dazu aufrufen, zur Blutspende zu gehen.

Wir alle könnten es selber mal benötigen.
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Kaffeetantchen
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kaffeetantchen »

Ohne jetzt alles gelesen zu haben. Ich kann kein Blut sehen, und so ganz passiv funktioniert das wohl nicht soweit ich weiß, am besten unter Narkose. Ist kein Scherz, als mein Freund nach Armbruch Blut abgenommen bekam hatten sie plötzlich noch ne ohnmächtige Patientin in der Notaufnahme. Ich habe (meiner Meinung nach zum Nutzen des Krankenhauses was mich an der Knappheit zweifeln lässt) eine Transfusion erhalten. Ich komme bis heute nicht damit klar etwas Fremdes in mir zu haben. Ich bereue es, fühlte mich von der Ärztin unter Druck gesetzt die nicht locker gelassen und auf mich eingeredet hat und bin wütend auf sie. Der Spender hat es sicher aus guter Absicht getan, aber ich fühle nur Gleichgültigkeit, keine Dankbarkeit das kann ich nicht erzwingen, sorry. Sind nur mein persönlichen Empfindungen. In seltenen Fällen, vor allem wenn bei einer kritischen OP keine Zeit für eine Kreuzprobe bleibt - bei mir schon - kann es zu Abstoßungsreaktionen kommen, auch wenn es nicht so bekannt ist.

Und ich stehe dazu stolze Nicht-Organspenderin zu sein. Denn man braucht Lebendspenden. Ich glaube nicht an den Hirntod, denn das Zwischenhirn dass den ganzen Stoffwechsel steuert funktioniert noch. Hirntote Frauen können beatmet werden und nach Monaten lebensfähige Kinder "post mortem" per Kaiserschnitt entbinden. Nach dem endgültigen Tod setzt der Verwesungsprozess sofort ein.

Ich bin vor allem bei Facebook in diversen Gruppen aktiv zusammen mit Ärzten, Intensivpflegekräften u. a. und mit-Gründerin der "Organspender-Paten" (bei Interesse googeln) für ehrliche umfassende Aufklärung, nicht (fast) ausschließlich Empfänger zentriert. Die Explantation findet bei schlagendem Herzen statt beatmet ohne Narkose, vollgepumpt mit Muskelrelaxanzien um unerwünschte Reflexe und Abwehrbewegungen zu unterdrücken. Wusstet ihr dass Hirntote bis zu 17 definierte Bewegungen machen können? Außerdem steigt beim ansetzen des Skalpell oft der Blutdruck stark an, bei jeder anderen OP das Signal die Narkose zu verstärken. Ich finde es anmaßend zu glauben zu wissen zu behaupten dass der "Spender" nix mehr spürt.

In den USA ist man seit einiger Zeit dazu übergegangen von "justified killing" (gerechtfertigtem Töten) zu reden. Auch stark in der Diskussion und z. B in Spanien durchgeführt ist die NHBD (non-heart-beating-donor) wo man auf eine Reanimation verzichtet, die ein Unfallopfer ins Leben zurückholen könnte, und nach einer definierten Wartezeit mit der Explantation beginnt. Da die Regelungen auch für Touristen gelten heißt es im Urlaub aufgepasst und ggf. in Widerspruchsregister wenn man mit den Konditionen nicht einverstanden ist.

Sorry für den langen Post. Ich habe mich intensivst damit beschäftigt und möchte auch nie andere Organe als die meinen. Was schon immer ein ablehnendes Bauchgefühl war hat jetzt Gründe gefunden.

GLG Kaffeetantchen
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Schrölk »

Und ich stehe dazu stolze Nicht-Organspenderin zu sein. Denn man braucht Lebendspenden. Ich glaube nicht an den Hirntod, denn das Zwischenhirn dass den ganzen Stoffwechsel steuert funktioniert noch. Hirntote Frauen können beatmet werden und nach Monaten lebensfähige Kinder "post mortem" per Kaiserschnitt entbinden. Nach dem endgültigen Tod setzt der Verwesungsprozess sofort ein.
Richtig, weil die Maschinen vorübergehend die Funktionen übernehmen (aber auch nicht unbegrenzt). Stellt man die Maschinen ab dauert es keine Minzte bis der Herztod eintritt.

Aber mal was ganz anderes: Wenns bei mir mal soweit ist hab ich kein Problem damit wenn man mich auseinandernimmt. Aber was schützt mich ddavor ein Organ gegen meinen Willen zu erhalten? Ich will das nicht. Nicht aus Pseudoreligiösen Gründen, ich bin Agnostiker. Sonder aus rein psychologischen Gründen. Ich bin ich, so wie ich gerade hier an der Tasta sitze und tippe. Mit einem fremden Organ bin es nicht mehr sondern ich bin dann zu einem Teil jemand anderes. Das mag ich nicht...
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Kibabu
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kibabu »

Kaffeetantchen hat geschrieben:... und möchte auch nie andere Organe als die meinen. Was schon immer ein ablehnendes Bauchgefühl war hat jetzt Gründe gefunden.
GLG Kaffeetantchen
Na, ob du bei dieser Meinungs bleibst, falls es mal Ernst wird?

Falls ich mal hirntot bin, möchte ich ganz sicher nicht noch viele Jahre als Halbleiche rumliegen. Leben ist das nicht für mich.
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Schrölk »

Kibabu hat geschrieben:
Kaffeetantchen hat geschrieben:... und möchte auch nie andere Organe als die meinen. Was schon immer ein ablehnendes Bauchgefühl war hat jetzt Gründe gefunden.
GLG Kaffeetantchen
Na, ob du bei dieser Meinungs bleibst, falls es mal Ernst wird?

Falls ich mal hirntot bin, möchte ich ganz sicher nicht noch viele Jahre als Halbleiche rumliegen. Leben ist das nicht für mich.
auch wenn das quote auf KT gemünzt ist und nicht auf mich:

1) Ja, ich habe mich lange damit auseinandergesetzt. ich Weiß was das mit mir machen würde wenn ich aufwachen würde und man hat mir fremde Organe eingepflanzt. Die Ärzte hätte damit mein Leben nur unwesentlich verlängert.

2) Solange ich bei bewusstsein bin sehe ich das anders. Wenn aber das eintritt was man als hirntot versteht: Buitte, nehmt euch was ihr braucht, hab ich kein Problem mit
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Kibabu
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Kibabu »

Schrölk,
ich als Laie vermute, wenn du an deinen Organspendeausweis eine Verfügung anheftest, dass du KEINE Spende empfangen willst, dann reicht das doch vermutlich. Die Wartelisten sind doch lang genug mit Leuten, die sehnlich drauf warten und nicht sterben wollen.
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Re: Blutspende und Organspendeausweis

Beitrag von Allegra1 »

Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, dass man, wenn man dem Tod ins Auge sieht, auf ein lebensrettendes Organ verzichten würde. Denke auch, dass man dies nicht beteuern kann, solange man nicht vom Tode bedroht ist. Wir können nur hoffen, dass wir niemals in diese Lage kommen werden.

Kiba,- ich stimme dir zu. Möchte auch auf keinen Fall künstlich am Leben gehalten werden. Wobei mir da gleich wieder einfällt, dass ich mich noch immer nicht um eine Patientenverfügung gekümmert habe :? .
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